... alles schön und gut... und Rennradln wurden auch seit jeher immer mal wieder modernisiert und renoviert. Das prominenteste Beispiel dafür ist die sog. Winterarbeit nach dem Krieg, bei der man sich mit der Aufarbeitung und Reparatur von alten Vorkriegsrahmen zu einer Ziet, als bis zu 80% der Menschen kein Dach über dem Kopf und keine Arbeit hatten, weil es keine Fabriken, keine Waren und keine Rohstoffe gab, hat warme Mahlzeiten organisieren können. Diese Rahmen sind mitunter sehr aufwändig repariert, umgestaltet und lackiert worden, weil man nur solange warme Mahlzeiten bekam, solange man auch an einem Rahmen/ Fahrrad arbeitete.
Nur sollte man heute den Prozess einen alten Zossen wieder nutzbar und fahrbar zu machen schon ein wenig anders handhaben. Immerhin geht es ja auch um historisches Kulturgut und dessen Erhaltung ... zumindest bei Rahmen die vor 1980 entstanden sind ... also heute älter als 30 Jahre sind. Diese nennt man auch gemeinhin Oldtimer und eben nicht Speedbike, Singlespeeder oder Fixie.
Gut, das was ich anspreche ist auch eher sowas wie eine Grundsatzdiskussion/ ein Grundsatzentscheid und muß sicherlich auch nciht von Jedem so geteilt werden.
Aber bei einem Radl aus den 60ern oder früher wie dem 167er sollte man schon die Kirche im Dorf lassen. Meint, daß so ein Rahmen derart weit von fernöstlichen Teilen ist, daß die daran aus meiner Sicht garantiert nichts zu suchen haben. Eine Campa Bronze Gran Sport ok, aber Shimpanso, Sugino ... nein, das geht garnicht.
Vor Allem auch deshalb, weil es die Originalteile ja mit ein wenig Mühe immer noch gibt.
Es gibt aber auch Einzelteile, da darf man durchaus "schmerzfrei" sein, wenn es z.B. darum geht, das Radl fast täglich, zumindest aber bei schönem Wetter seinem ursprünglichen Verwendungszweck zurückzugeben. Ich denke da z.B. an das Innenlager, welches man auch durchaus gegen ein modernes Patronenlager für Keilbefestigung oder z.B. an den Schraubkranz, den man auch gegen einen aus neuer fernöstlicher Produktion mit zum Gelände besser passender Abstufung wechseln kann oder an die
Reifen, die bei wirklich regelmäßiger Nutzung dann zur eigenen Sicherheit vielleicht nicht unbedingt schon 40 Jahre alt sein und gegen Moderne getauscht werden sollten. Auch eine Sattelstütze darf für mich und solange sie optisch paßt und das selbe Befestigungsprinzip nutzt durchaus auch mal aus moderner Produktion sein ... also hätte ich gegen moderne Schraubkränze, Innenlager und Alukerzen grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn das Radl nicht nur periodenkorrekt ausgestellt sondern auch regelmäßig bewegt werden soll ...
... mit der kleinen Einschränkung, daß ich dabei schon einen Unterschied machen würde, wenn Jemand eine größere Sammlung besitzt. Denn dann werden die Jahresfahrleistungen je Klassiker/ Oldtimer doch sehr überschaubar und dann würde ich auch bei den zuvor genannten eher Originalteile denn moderne, heutige Produkte erwarten.
Aber bei Kurbelsatz, Schaltung, Steuersatz, Lenker und Vorbau sowie
Sattel sollte es zumindest immer periodenkorrekt zugehen ... meint, daß bei einem 167er die Schaltung auch mal von Huret oder Simplex und der Umwerfer ein Hebelwerfer sein darf. Auch eine Campa Gran Sport oder eine zeitgenössische Aufrüstung auf eine Favorit PWB wäre für mich "angemessen"; eine "Aufrüstung" auf fernöstliche Teile der 70er und 80er dagegen ein NoGo.