• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

Tach ihr lieben Leute
Mein Name ist Jan, ich bin 49 und lebe/wohne in Lichtenstein/Sa. (zwischen Zwickau und Chemnitz).
Ich denke, ich bin mit meinen Fragen in diesem Forum, gut aufgehoben.
Mit ca. 8 Jahren begann ich in einer Betriebssportgemeinschaft (BSG) mit dem Rennradsport und bekam mein erstes Rennrad, damals noch ein 24er, ohne Schaltung.
Mit ca. 9 Jahren (1975?) bekam ich dann das hier vorgestellte Rennrad. Der Rahmen war damals schon gebraucht und der Rest wurde vom damaligen Techniker der BSG "zusammengestückelt".
Daher passen die Räder auch nicht so richtig zur damaligen Verkaufs-Konfiguration. Eigentlich wurde das Rad meines Erachtens mit 27'' Rennfelgen und Schlauchreifen ausgeliefert (bei mir jedoch 28'' Sportfelgen und Sportbereifung).
Wie auch immer, nach 2 oder 3 Jahren war meine Begeisterung für die Radelei verflogen und das Rad wurde in Vaters Garage "eingemottet".
Es wurde dann irgendwann von meinem Vater als Arbeitsrad benutzt und dabei wurde leider der Rennlenker mit den Bremshebeln und auch der Rennsattel, wegen mangelnder Alltagstauglichkeit entsorgt. (Ich weiß, im Nachhinein eine Sünde ...)
Drauf kam ein 0815-Opa-Gesundheitslenker und ein ALDI-Sofa-GEL-Sattel. Auweia ..
Jetzt zur Gegenwart ...
Seit 3 Jahren fahre ich begeistert wieder Rad, jetzt aber MTB.
Ist zwar kein teures Hightech-Vorzeigerad, aber für mich spielt der Spaß am Radeln die Hauptrolle.
Optik und Lightweight-Wahn sind mir nicht sonderlich wichtig. Funktionalität hat Priorität und ca. 9.500 km pro Jahr, strample ich auch trotz des hohen Gewichtes meines "Eisenschweins" (Stahlrahmen).
....
Nun habe ich vor zwei Tagen, meine "alte Schönheit", in Vaters Garage wiederentdeckt. Sieht auch noch ganz gut aus.
Darauf hin habe ich etwas im I-Net gestöbert und folgende Details recherchiert:
Rennrad Diamant Modell 167 mit zugehöriger Gabel
Rahmennummer: 6374698 folglich Baujahr '71



... nun zum eigentlichen Dilemma:
Was mach ich mit dem guten Sück?
Plan A: Alles auf Original-Zustand bringen? Ich hätte schon ganz gern zu meinem MTB, auch noch ein Rennrad ..., aber das macht für mich nur dann Sinn, wenn ich damit auch 5 ... 6 ...7.000 km pro Jahr fahren kann. Wie lange macht das so ein Oldtimer mit. Zudem sind mir z. Bsp. die Bremsen, verglichen mit Aktuellen, nicht so ganz geheuer ...
Ich bräuchte einen Rennlenker mit Bremsgriffen, 'nen Umwerfer und eine Kurbel mit 2 Kettenblättern (gibts bei EBay, weiß ich ...).
Das 4er Ritzel müsste gegen ein 5-er gewechselt werden (dann hätte ich wenigstens 10 Gänge/Übersetzungen, was aber auch nicht so ganz "up to Date" ist ...)
Das Schaltwerk nebst Schalthebeln (am Rahmen) wird das nächste Problem ....Man schaltet doch heutzutage am Lenker, oder ?
Plan B: Kann man den Rahmen "updaten oder upgraden"?
Neue/andere Kubel, 2-oder 3-fach .... passt da ein "normales/aktuelles" BSA-Lager oder wie auch immer rein?
Gibt es Naben in der Breite, das man da irgendwie eine 9, 10 oder gar 11-fach Kasette reinbekommt?
Das fehlende Schaltauge für's Schaltwerk ist das nächste Problem ... Gibts da Alternativen? Hab schon mal bei "Schaltauge.com" geschaut, bin aber nicht so recht schlau draus geworden, ob da ein Passendes dabei ist.
..... eine Mischmasch, aus Oldtimer und Update erscheint mir auch nicht wirklich sinnvoll.
Fragen über Fragen ...., was mach ich mit dem Teil?
Eines will ich auf keinen Fall: Ich brauche keinen Oldtimer, der blankgeputzt aber ungenutzt in der Ecke steht.
Ich bin kein Sammler, ich bin ein Nutzer. Dann verkaufe ich den Kram lieber ...

Ich bitte um sinnvolle Argumente für Plan A oder Plan B oder auch anderweitige Denkanstöße und bedanke mich schon mal.
Ich weiß, der Text ist lang, aber mein Tippex ist grad alle .... ;-)
Hier noch ein paar Bilder: (viele weitere detailierte Bilder in meiner Bildersammlung)

Hallo Jan,

zuerst mal herzlich willkommen im Unterforum. Wie @Bonanzero schon richtig vermutete, hast du da kein Modell 167, sondern ein Modell 35 705. Abgesehen von einigen Anlötteilen und anderen Muffen unterscheiden sich die beiden Modelle aber kaum.
Die Rahmenhöhe deines Rahmens ist 52cm, da sollte auch ein D an der Unterseite des Tretlagers eingeschlagen sein.

Ich bin jetzt kein Experte was den Jugend-Radrennsport in der DDR angeht, aber es gab da Grenzen, ab wann man Rennradreifen, also Schlauchreifen erst nutzen durfte. Tourenbereifung am Rennrad war also zumindest in der Jugend durchaus nicht untypisch. Mitglied @Thomthom kann da eventuell noch was zu besteuern.

Das Rad wurde anscheinend nutzungsgerecht aufgebaut, dafür sprechen auch die Sportrad-Schutzbleche, die Seitenzugbremsen und der Lenker ... dagegen ist an sich auch nichts einzuwenden. Du kannst das Rad wieder mit den vorhandenen Teilen auffrischen, oder klassisch als Rennmaschine aufbauen, dann fließen halt nochmal ein paar € da rein,. aber sündhaft teuer wird es nun auch nicht.

Ein Umbau auf halbwegs moderne Komponenten wird dich nicht glücklich machen. Die Geometrie der Diamant Rennmaschinen ist schon speziell und den Bedürfnissen der 50er Jahre angepasst. Lange Oberrohre, unglaublich langer Radstand. Meiner Meinung nach selbst als Trainingsrad heute nur bedingt einsetzbar. Zudem ist der Hinterbau mit 120mm klassisch schmal. Moderne Rennräder haben da 130mm. Zum Thema aufweiten des Hinterbaus von 120mm auf 130mm gibt es hier unterschiedliche Meinungen ... ich find´s nicht gut, andere haben es erfolgreich umgesetzt. Aber, du hast es erkannt, dann haste noch immer kein Schaltauge am Rahmen. Wie gut die Diamant Adapter mit modernen Schaltwerken funktionieren weiss ich nicht. Wenn du dann noch mit Schalt-Bremshebeln arbeiten willst ... vergiss es besser.

Du hast da eine klassische DDR Rennmaschine. Beim Rückrüsten zum Rennrad wirst du hier sicher Unterstützung bekommen, ein modernes Trainingsrad daraus zu basteln - da gibt es deutlich bessere Ausgangspositionen.
 
Hallo Jan,

zuerst mal herzlich willkommen im Unterforum. Wie @Bonanzero schon richtig vermutete, hast du da kein Modell 167, sondern ein Modell 35 705. Abgesehen von einigen Anlötteilen und anderen Muffen unterscheiden sich die beiden Modelle aber kaum.
Die Rahmenhöhe deines Rahmens ist 52cm, da sollte auch ein D an der Unterseite des Tretlagers eingeschlagen sein.

Ich bin jetzt kein Experte was den Jugend-Radrennsport in der DDR angeht, aber es gab da Grenzen, ab wann man Rennradreifen, also Schlauchreifen erst nutzen durfte. Tourenbereifung am Rennrad war also zumindest in der Jugend durchaus nicht untypisch. Mitglied @Thomthom kann da eventuell noch was zu besteuern.

Das Rad wurde anscheinend nutzungsgerecht aufgebaut, dafür sprechen auch die Sportrad-Schutzbleche, die Seitenzugbremsen und der Lenker ... dagegen ist an sich auch nichts einzuwenden. Du kannst das Rad wieder mit den vorhandenen Teilen auffrischen, oder klassisch als Rennmaschine aufbauen, dann fließen halt nochmal ein paar € da rein,. aber sündhaft teuer wird es nun auch nicht.

Ein Umbau auf halbwegs moderne Komponenten wird dich nicht glücklich machen. Die Geometrie der Diamant Rennmaschinen ist schon speziell und den Bedürfnissen der 50er Jahre angepasst. Lange Oberrohre, unglaublich langer Radstand. Meiner Meinung nach selbst als Trainingsrad heute nur bedingt einsetzbar. Zudem ist der Hinterbau mit 120mm klassisch schmal. Moderne Rennräder haben da 130mm. Zum Thema aufweiten des Hinterbaus von 120mm auf 130mm gibt es hier unterschiedliche Meinungen ... ich find´s nicht gut, andere haben es erfolgreich umgesetzt. Aber, du hast es erkannt, dann haste noch immer kein Schaltauge am Rahmen. Wie gut die Diamant Adapter mit modernen Schaltwerken funktionieren weiss ich nicht. Wenn du dann noch mit Schalt-Bremshebeln arbeiten willst ... vergiss es besser.

Du hast da eine klassische DDR Rennmaschine. Beim Rückrüsten zum Rennrad wirst du hier sicher Unterstützung bekommen, ein modernes Trainingsrad daraus zu basteln - da gibt es deutlich bessere Ausgangspositionen.
Danke erstmal für deine kompetente Antwort.
Das D am Tretlager gesucht und gefunden, also Rahmenhöhe: 52 Zentimeter.
409059-68wlrfncett0-20160218_sam_1526-medium.jpg

Der "Unterboden" des Rahmens ist doch schon leicht angegriffen. Sieht aber auf dem Foto schlimmer aus als in Natura.
Da mir ein "Modernisieren" des Rahmens nicht wirklich sinnvoll und praktikabel erscheint, werde ich das gute Stück doch besser verkaufen.
Ob komplett, oder geschlachtet in Einzelteilen ..., ein Liebhaber wird sich bestimmt finden.
Da ich gern bastle, würde mich der Aufbau zwar reizen, aber dann stünde es nur rum.
... und für einen dekorativen Oldtimer, habe ich keine Verwendung.
Selbst wenn man's dann (restauriert) verkaufen will, bekommt man seine Investitionen (Teile und Zeit) keinesfalls zurück und ärgert sich.
Naja, schaumermal ....
Was wäre denn ein adäquater fairer Preis, bei einem Verkauf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erstmal für deine kompetente Antwort.
Das D am Tretlager gesucht und gefunden, also Rahmenhöhe: 52 Zentimeter.
409059-68wlrfncett0-20160218_sam_1526-medium.jpg

Der "Unterboden" des Rahmens ist doch schon leicht angegriffen. Sieht aber auf dem Foto schlimmer aus als in Natura.
Da mir ein "Modernisieren" des Rahmens nicht wirklich sinnvoll und praktikabel erscheint, werde ich das gute Stück doch besser verkaufen.
Ob komplett, oder geschlachtet in Einzelteilen ..., ein Liebhaber wird sich bestimmt finden.
Da ich gern bastle, würde mich der Aufbau zwar reizen, aber dann stünde es nur rum.
... und für einen dekorativen Oldtimer, habe ich keine Verwendung.
Selbst wenn man's dann (restauriert) verkaufen will, bekommt man seine Investitionen (Teile und Zeit) keinesfalls zurück und ärgert sich.
Naja, schaumermal ....
Was wäre denn ein adäquater fairer Preis, bei einem Verkauf?

Wenn du günstig an Teile rankommst, kannst du auf +/- 0 rauskommen, aber das musst du entscheiden, ob sich das lohnt.
In der Bucht werden leider auch Standardteile, die jahrelang weggeschmissen wurden für relativ viel Geld gehandelt. Wenn du tatsächlich Lenker, Mittelzugbremsen, RR-Laufräder, Flaschenhalter, DDR Rennsattel, Umwerfer und Kettenblätter einzeln kaufen musst, dann musst du das Rad auch behalten, das Geld kriegste schwer wieder rein.

Reich wirst du durch den Verkauf des Rades im jetzigen Zustand auch nicht. Kleiner Rahmen, keine interesssanten Abauteile. Ich sehe das Rad bei vielleicht 120€.
Wenn du aber doch eh gerne bastelst, nimm es auseinander, schmiere und öle alles ordentlich, bau es zusammen und nimm es Sonntagsrad/Besucherrad/Rad für die Frau.
 
...bei 120 siehst du das komplette Rad...???

Dann schmeiß' ich mich mal mit 80 für den Rahmen/Gabel Kit mit Kurbel in den Ring...,ohne Anbauteile,also nur Rahmen,Gabel,Tretlager,Steuersatz und Kurbel...eventuell Pedalen...

...bei meinen eins-achtundsechzig kommt die RH gut gut......

Beste Grüße,Olli.
 
... und ich hätte gerne die Laufräder und die Schutzbleche zur Komplettierung meines Diamanten. (Zweitlaufradsatz fürs Grobe, die vorhandenen Schlauchreifen für Sonntag)

Noch eine Überlegung zur Modernisierung: Der lange Radstand und die stark gebogene Gabel passten gut zu den schlechten Straßen der 50er Jahre und zu Kopfsteinplaster. Für Korststraßen, Paris - Roubaix oder das Seidenstraßen-Brevet ist das auch heute noch eine gute Wahl. Auch ein Gepäckträger lässt sich montieren, ohne dass man mit den Hacken an die Packtaschen stößt. Eine behutsame Modernisierung ist durchaus möglich, das Ergebnis dürfte einem neumodischen Gravel Racer ziemlich nahe kommen.
 
Hier mal mein Schön-Wetter-Stadt-Rad.
Ist endlich wieder fertig... ne schönere Sattelstütze könnte ich aber wieder gebrauchen!

DSC_5990.JPG

DSC_5994.JPG DSC_6003.JPG DSC_6005.JPG DSC_6010.JPG DSC_6018.JPG DSC_6026.JPG DSC_6038.JPG DSC_6045.JPG DSC_6048.JPG

-Diamant Rennrad (Typ 35 70x), 61 RH aus 1987 laut Rahmennummer.
Ürsprünglich das Diamant-blau-türkis gewesen...
Wurde dann versucht mit Marine Strip zu entlacken, was misslang - ging darauf zum Strahlen, danach geschliffen und satiniert.
Vertikale Ausfallenden wurde rausgetrennt und durch selbstgefertigte horizontale ersetz (eingeschweist). Außerdem wurden die Zugführungen und Schutzblechösen "gecleant"
Sollte nun Klar gepulvert werden, um den Raw-Look zu erhalten; jedoch beim vorbrennen bläute sich der Stahl, worauf hin ich dieses unterfangen einstellte. Der nahe gelegene Lackierer wollte 200 Euro für eine Klarlack-Lackierung haben, zudem gab er mir zu verstehen, dass Klarlack Wasserdurchlässig sei und ich so immer wieder Probleme mit Rost bekommen würde.
Also wurde der Rahmen erstmal so gelassen wie er war, nur alle 30 Tage mit Ballistol eingerieben.
Nach und nach trafen dann die Teile ein, meist gebraucht von ebay...
Muffen mit Citadel Layer Auric Armour Gold abgesetzt. Rahmen wurde zu dem mit Plasti Kote 1300 Metal Sealer lackiert, nach dem doch immer wieder Flugrost mit Stahlwolle abgerieben werden musste. Endlich ein Mittel zur Konservierung des mittlerweile nachgedunkeltem Stahlrahmens!!
Inspiriert durch die Mairag 5-Stars mal an meinem ausgetobt! Dann noch mal die Muffenabsetzung nachgezogen, Ober,-Steuer-und Unterrohr ageklebt und die Muffen geschliffen, bis gänzlich blanker Stahl hervorkam (auch die Produktionsgrate fast vollständig entfernt)

-CB-Italia Holzfelgen, hinten auf NOS Renak Radballnabe (VR) mit DT Comp 2.0, vorne mit Renak Bahnnabe und verchromten NIB Prym 2.0 - 1.8 eingespeicht. Am HR wurde ein 18Z 1/8" Renak Schraubritzel mittels acht Schrauben aufgeschraubt und funktioniert ohne Probleme!
- Continental Gatorskin 22mm Schlauchreifen mittels Velox Jantex Competition aufgeklebt
- Diamant Bahn-Lenker (38cm) und Vorbau
- Fizik Lenkerband mit Brooks-Holzstopfen
- Renak Steuersatz
- Diamant Sportrad-Kurbelgarnitur (170mm) mit 52Z 1/8" Blatt
- Shimano 600-Ultegra (PD-6400) Pedale mit Christophe Lederriemen
- KMC K710SL-Ti-N (brauchte zwei bei der länge...)
- NoName Patentsattelstütze (meine Selcof mit 24mm ist abgeknickt :()
- Genesis Kunstledersattel
- Altenburger Bremshebel mittels Transparenter Aussenhülle an:
- Rasant Seitenzugbremse verbunden, Beläge sind Kork, von CB-Italia

Einen Aufbau inkl. Bilder gibts bei Facebook, leider (noch) nicht aktuell!
 
Interessante Interpretation. Du hättest aber eine kürzere Bremse nehmen können. Diese langen Ohren sind nicht so ästhetisch. Für die Proportion wäre auch ein längerer Vorbau gut, die Sattelstütze ist zu weit draußen.
Der Rahmen ist aber hübsch geworden. Klarlack auf blankem Metall ist wirklich keine gute Idee. Wenn du diese Anmutung behalten willst und trotzdem Rostschutz willst (ohne dir jedesmal bei Berührung die Klamotten schmutzig zu machen), dann kannst du ja mal versuchen, diese Farbwirkung durch kunstvollen Lackauftrag zu imitieren. Es gibt bestimmt Luftbürstenkünstler, die das draufhaben.
 
@burnhh "68 Zahn TA Spécialités Steher Blatt an einer 135mm Kunstrad Kurbel"

HOLLA!!!!!!

Hast Du mal die Rennradkurbel probiert? Oder bekommst Du dann die Kettenlinie nicht hin?

SPORT FREI!
 
Hier mal mein Schön-Wetter-Stadt-Rad.
Ist endlich wieder fertig... ne schönere Sattelstütze könnte ich aber wieder gebrauchen!

Anhang anzeigen 308282
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-Diamant Rennrad (Typ 35 70x), 61 RH aus 1987 laut Rahmennummer.
Ürsprünglich das Diamant-blau-türkis gewesen...
Wurde dann versucht mit Marine Strip zu entlacken, was misslang - ging darauf zum Strahlen, danach geschliffen und satiniert.
Vertikale Ausfallenden wurde rausgetrennt und durch selbstgefertigte horizontale ersetz (eingeschweist). Außerdem wurden die Zugführungen und Schutzblechösen "gecleant"
Sollte nun Klar gepulvert werden, um den Raw-Look zu erhalten; jedoch beim vorbrennen bläute sich der Stahl, worauf hin ich dieses unterfangen einstellte. Der nahe gelegene Lackierer wollte 200 Euro für eine Klarlack-Lackierung haben, zudem gab er mir zu verstehen, dass Klarlack Wasserdurchlässig sei und ich so immer wieder Probleme mit Rost bekommen würde.
Also wurde der Rahmen erstmal so gelassen wie er war, nur alle 30 Tage mit Ballistol eingerieben.
Nach und nach trafen dann die Teile ein, meist gebraucht von ebay...
Muffen mit Citadel Layer Auric Armour Gold abgesetzt. Rahmen wurde zu dem mit Plasti Kote 1300 Metal Sealer lackiert, nach dem doch immer wieder Flugrost mit Stahlwolle abgerieben werden musste. Endlich ein Mittel zur Konservierung des mittlerweile nachgedunkeltem Stahlrahmens!!
Inspiriert durch die Mairag 5-Stars mal an meinem ausgetobt! Dann noch mal die Muffenabsetzung nachgezogen, Ober,-Steuer-und Unterrohr ageklebt und die Muffen geschliffen, bis gänzlich blanker Stahl hervorkam (auch die Produktionsgrate fast vollständig entfernt)

-CB-Italia Holzfelgen, hinten auf NOS Renak Radballnabe (VR) mit DT Comp 2.0, vorne mit Renak Bahnnabe und verchromten NIB Prym 2.0 - 1.8 eingespeicht. Am HR wurde ein 18Z 1/8" Renak Schraubritzel mittels acht Schrauben aufgeschraubt und funktioniert ohne Probleme!
- Continental Gatorskin 22mm Schlauchreifen mittels Velox Jantex Competition aufgeklebt
- Diamant Bahn-Lenker (38cm) und Vorbau
- Fizik Lenkerband mit Brooks-Holzstopfen
- Renak Steuersatz
- Diamant Sportrad-Kurbelgarnitur (170mm) mit 52Z 1/8" Blatt
- Shimano 600-Ultegra (PD-6400) Pedale mit Christophe Lederriemen
- KMC K710SL-Ti-N (brauchte zwei bei der länge...)
- NoName Patentsattelstütze (meine Selcof mit 24mm ist abgeknickt :()
- Genesis Kunstledersattel
- Altenburger Bremshebel mittels Transparenter Aussenhülle an:
- Rasant Seitenzugbremse verbunden, Beläge sind Kork, von CB-Italia

Einen Aufbau inkl. Bilder gibts bei Facebook, leider (noch) nicht aktuell!

Na da hat ja mal jemand sehr viel Liebe und Arbeit in sein Projekt gesteckt. Ich mag solche individuellen Auf- oder Umbauten. Und das dafür einer Allerweltsrenner herhalten musste, bereitet mir keine Kopfschmerzen.
Aber gestatte mir trotzdem ein - zwei Anmerkungen:
- das Anbohren der Kopfmuffen finde ich ein ziemlich witziges Detail
- Warum nimmst du eine VR-Radballnabe für hinten und verschraubst das Ritzel mit dem Flansch? Das leuchtet mir nicht ein. Was sprach denn gegen eine normale Renak HF Bahnradnabe? Ob der Flansch die Belastungen des Antretens und Konterns dauerhaft mitmacht?
- Sattelstützen in 24mm und lang sind rar. Diese noname-ebay Teile sehen immer etwas deplaziert aus, damit musste leben..aber:
- Vielleicht denkste mal über einen Ledersattel nach? Brooks, Möve, Ideale ... irgendwas mit klassischem Schnitt. Zum einen passt der sicher super zur klassischen Erscheinung deines Rades, zum anderen könnte dadurch der klobige Sattelstützenkopf etwas verborgen werden.
- Kleines Detail ... wenn dir ein Bahnradinnenlager über den Weg läuft, kannste das noch verbauen ... die hohlgebohrte Achse macht optisch mehr her ;)

Viel Spass mit deinem Renner.
 
- Warum nimmst du eine VR-Radballnabe für hinten und verschraubst das Ritzel mit dem Flansch? Das leuchtet mir nicht ein. Was sprach denn gegen eine normale Renak HF Bahnradnabe? Ob der Flansch die Belastungen des Antretens und Konterns dauerhaft mitmacht?
Hab ich schon öfters gesehen und wird im Netz / Ebay auch als Bastellösung angeboten. Ein Bekannter hat das auch schon ne Weile so verbaut und für Stabil und Alltagstauglich erklärt... der hat aber ebenso selbst Ausfallenden neu eingelötet. ich trau der Sache aber auch nicht so richtig, gerade beim exesieven Skiten...

EDIT: Die Renak Radbal- Kunstradnaben für HR haben 42 Loch... dershalb benutzt die selten Jemand... hab auch noch ein Exemplar liegen, welches auf eine Felge wartet...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bonanzero
Aktuell ist der Sealer gut, aber einen vernünftiger Korrosionsschutz ist es sicher nicht!
Bei den Bremsen schaue ich noch mal, geben ich dir recht!
Leider ist das ja schon die größte Größe, da muss bei 97cm Schrittlänge die Stütze hoch hinaus!
Vorbau passt aber gut, dadurch das die Sattelstütze soweit nach hinten steht, durch den Sitzrohrwinkel, sitze ich da schon sehr gestreckt drauf...

@SirPolston
Ja, hatte ich bis vor kurzem montiert, nachdem es meine erste, noch richtig gute, Sportradkurbel zerlegt hat, finde diese aber schöner!
Aber im nachhinein hätte ich natürlich einige Sachen anders gemacht, vor allem die Ausfallenden einlöten lassen...
Skidden tuhe ich fast nie, ist nen super Kraftakt bei dem Radstand! Einfach bisschen Kontertreten und Vorne mitbremsen

@evisu
Ursprünglich sollte die auf ne Alu-Felge gespeicht werden, die Holzfelge hätte ich auch individuell Bohren lassen können; dann aber keine HR-Nabe verfügbar gewesen - Es hält bis jetzt und hat noch keine Probleme gemacht!
Sattel ist nen guter Punkt! Den hier find ich ganz schick, bekommt ein Freund in schwarz, wenn er mir zusagt kommt er auch vermutlich bei mir ran :)
Bahnachse kann man ausprobieren, bei den Schrauben finde ich die hohlgebohrten Köpfe weniger schön!
 
@burnhh ... ja klar, Geschmack geht vor bei so einem Rad... mir ging es eher um die Stabilitäh. Da auf dem Flansch (der ja sehr stabil ist in der Ausführung) sowohl die Antriebskraft der Kette, als auch Speichen und Felge hängen... das zert ganz schön. Aber mein Kolesch fährt auch schon länger mit der Lösung... ssicherer als ne Suizidehub. Die Ausfaller werden sicher auch halten, wenn du nicht skitest, wirst Du ja auch nicht das HR beim bremsen zur Seite werfen wie beim BMX ;););)
 
Zum Rad von burnhh:
Optisch finde ich das ganz witzig. Bis auf die Sattelstütze natürlich, wobei mich die Länge mehr stört als die Form. Bei der Sitzposition kannst Du ja besser nach hinten schauen, durch die Beine unterm Sattel hindurch, als nach vorne.
Dünne Rohre an so dicke Ausfallenden zu schweißen ist ein bißchen heikel, eine Lötverbindung wäre mir hier symphatischer (Sehe gerade, das hast Du schon kommentiert...). Den Bremsgriff würde ich rechts vom Vorbau anschellen, dann hat man bei einer Vollbremsung, mit dem Hinterrad in der Luft, noch etwas Hebellänge am Lenker.
Wegen der Stabilität des Nabenflansches würde ich mir keine Sorgen machen.
 
Zum Thema Konservierung von blankem Stahl kann ich noch Owatrol empfehlen. Ist eigentlich ein Holzschutzöl auf Leinölbasis, aber mit diversen Zusätzen, die die Trocknungszeit auf zwei Wochen reduzieren.
Ich habe damit vor einigen Jahren den Rahmen meiner Regen- und Winter-167 behandelt und die damals vorhandene Patina ist nirgendwo weitergerostet. Sämtliche verzinkten Schrauben ohne Schutz sind in der Zeit komplett vergammelt und haben teils galvanische Zellen mit benachbarten Alu-Teilen gebildet.
Das Owatrol lässt sich einfach mit einem sauberen Haushaltsschwamm auftragen (nicht zu dick, sondern quasi ein Ölhauch) und zieht sich vor der Trocknung glatt (wie eine Ölschicht). Nach der Behandlung sollte man den Rahmen irgendwo in staubarmer Umgebung aufhängen und trocken lassen. Dauert je nach Temperatur und Luftfeuchte mal mehr mal weniger lang, aber eine Woche sollte man mindestens einplanen, bis man keine Fingerabdrücke mehr auf der Oberfläche hinterlässt. Auch danach fühlt sich die Schicht meist noch etwas klebrig an, härtet dann im Laufe der Zeit aber zunehmend durch.
Wichtig für die Konservierung ist die Vermeidung von Kratzern (wie bei jeder Beschichtung); wenn aber doch mal irgendwo etwas vom Stahl freigelegt wird, kann man einfach wieder mit einem getränkten Lappen oder Schwamm darüberwischen und man sieht nichts mehr davon.

Die Methode taugt vor allem zur dauerhaften / alltagstauglichen Konservierung von Oldtimern und auch dann nur, wenn man das Öl möglichst dünn aufträgt (in die Rostporen kriecht es von allein). Für gut erhaltene Klassiker sollte man bei Wachs bleiben, denn mit einer Rostbude, die von vorn bis hinten wie Speckschwarte glänzt, macht man sich nur lächerlich (siehe Simson Krafträder ... )
 
Hallo Diamant Fahrer und Sammler!

Wie ist die Stimmung zu einem Diamant Fahrer Treffen am 29.05.2016 im Fahrzeugmuseum Chemnitz?

Grüße Heiko


Dieser Termin ist noch frei !!! und bekommen Unterstützung vom Museum, Parkplätze, Austellungsplätze für unsere Räder (auch Mifa) usw...
 
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