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Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

Heraus zum 1.Mai...
Habe meinem Diamant heute mal 30km Auslauf gegönnt.
Ich hatte das Rad, das ich vorletzten Winter auf einem 1971er Rahmen aufgebaut hatte hier vor längerer Zeit vorgestellt.
Seitdem habe ich die Mavic/Renak Schlauchreifen Räder durch Drahtreifen Räder mit Campa Naben und Felgen ersetzt, sowie den Brooks Professional montiert. Beides seit den 80ern in meinem Besitz.
Ein 42er Lenker und neue Conti Reifen warten noch auf Montage.
Fährt sich immer wieder toll! Nach etwas Wasserkühlung ist jetzt Putzen und Ölen angesagt.
Tag der Arbeit eben...
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Zuletzt bearbeitet:
Ah, Du warst das mit der 3-Arm-Campagnolokurbel...
Als unsere Räder gebaut wurden hieß der 1. Mai heute noch Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus... Und wir wären jetzt schon längst am Bratwurststand. :bier:
 
Ich hätte es ja nie gedacht, aber irgendwie bin ich so halb angefixt und hab da ein Auge drauf. Finde die bearbeiteten Diamanten ja, durch genug Anschauungsmaterial hier, ganz spannend.
Hier gibt es ein Niemann mit bearbeiteten Ausfallenden, Bremszugführung auf dem Oberrohr und wahrscheinlich gekürztem Hinterbau in RH 52. Anbauteile sind nur teilweise vorhanden und die, die da sind, eher nicht passend.

Passt mir ganz und gar nicht und ich hab kein Interesse aber, um das mal einordnen zu können: sind die 150EUR VHB dafür ok?

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/rennrad-stahl-vintage/1390136245-217-1116
Mit Schaltsockeln und (so wie es ausschaut) Niemann Schalthebel. Teile passen schon so halbwegs ?

Thema Niemann: hat schon mal jemand eines mit Datum (haben die ja do gut wie alle) vor 1986 gesehen?
 
Mit Schaltsockeln und (so wie es ausschaut) Niemann Schalthebel. Teile passen schon so halbwegs ?

Thema Niemann: hat schon mal jemand eines mit Datum (haben die ja do gut wie alle) vor 1986 gesehen?

Jetzt wollte ichs mir nochmal anschauen und auf die Schalthebel achten und zack, weg. War dann wohl doch günstig. Ist es hier gelandet?
 
Ich habe grad einen Börngen-Rahmen in der Bucht gesehen...
K. A. ob ich den Link hier reinstellen darf. Ist aber mit fast 240€ ganz schön teuer. Oder?

Edit: genau nach 2 min weg. :(
 
Jetzt wollte ichs mir nochmal anschauen und auf die Schalthebel achten und zack, weg. War dann wohl doch günstig. Ist es hier gelandet?

Ich habe grad einen Börngen-Rahmen in der Bucht gesehen...
K. A. ob ich den Link hier reinstellen darf. Ist aber mit fast 240€ ganz schön teuer. Oder?

Edit: genau nach 2 min weg. :(

150€ mit den Teilen beim Niemann war ein guter Preis. Denke auch.
240€ für den RBL ganz schön teuer, auch wenn die Umbauten gut waren. Aber Kenner wissen Bescheid und zahlen paar Euro mehr ;)

Es ist ein Börnigen/Rubin/whatever Rad in den KA drinnen. Tutto Completto mit allem drum und dran (Rasant 700, Walter, Tectoron, usw) 500€ „Mindestgebot“ ... verglichen mit den letzten 35 707 sieht das schon echt scharf aus, auch wenn Ende der 80er in der restlichen Welt schon einiges mehr ging und das Zeuch auf Stand 1978 ist ?
 

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Während ich meine letzten Diamant-Fundstücke ja eher im unberührten Fundzustand belassen habe, wurde dann Ende letzten Jahres auch endlich mal eines meiner Langzeitprojekte vollendet:
Ein Modell 35 707 von 1961, dessen Rahmen ich schon 2012 gekauft hatte und dann lange die passenden Teile zusammengesucht habe.
Herausgekommen ist eine Maschine, die man so seinerzeit garantiert nicht von Diamant kaufen konnte, sondern sich mit guten Beziehungen hätte zusammenstecken müssen. Der Grund für diese etwas übertriebene Ausstattung war die Tatsache, dass der Rahmen mit der nachträglich vollchromten und hochglanzpolierten Gabel schon in den 60ern "getuned" wurde, dann allerdings mit einigen Spezialteilen als Sportrad aufgebaut wurde.
Hätte ich heute wahrscheinlich so gelassen, aber 2012 sollte es natürlich die ultimative Glitzerkiste werden, also alles dran, was so an NOS-Teilen bereits in den Kisten lag:
Trinkflasche plus vernickelter Halter, Alda-Umwerfer, Optima-Schalthebel, Diamant-Steuersatzteile und eine Speichenschutzscheibe des Leipziger Herstellers "Theilig".
Passend dazu mussten natürlich andere Teile gefunden werden:
Einen neuwertigen Sattel mit dem nur zwei Jahre verwendeten Schildchen bekam ich schon im Jahr drauf und auch für die Naben mit passender Baujahresprägung fand sich bald ein passendes Spenderrad. Neuwertige 167er-Lenker und Doppelbolzenbremshebel waren damals auch noch zu bekommen, aber bei den Grünert-Vorbauten tat sich ein echtes Problem auf:
Für die Kombination Flaschenhalter und Mittelzugbremse sollte es ein 100er sein, damit es nicht gequetscht aussieht, aber nach dem Kauf von drei oder vier Exemplaren musste ich feststellen, dass die 100mm Vorbauten werkseitig vielfach schiefgebohrt wurden, sodass der Lenker in der Frontansicht sichtbar schief stehen würde. Hätte man mit leben müssen (DDR-"Qualität" eben ...), wenn ich nicht irgendwann ein völlig verbrauchtes Exemplar mit gerader Bohrung bekommen hätte. Also hieß es weiter den Markt leerkaufen, um den einen guten in Sachen Zustand und Winkel zu finden.
Ähnlich lief es mit den doch recht seltenen Alda-Mittelzugbremsen: drei Spenderräder waren nötig, bis aus deren Einzelteilen zwei vollständige Bremsen zusammengesetzt werden konnten, wie sie vermutlich 1961/62 als Zubehörteile erhältlich waren.
Das Renak 5-fach-Schaltwerk hing auch mehrere Jahre nur halbfertig am Rad bis ich nach reichlich Wühlen in meiner Schaltwerkskiste alle Teile beisammen hatte, die nach dem Befreien von Öl und Dreck tatsächlich noch gut genug aussahen.
Bei der Endmontage dann die Erkenntnis, dass originale Rennketten aus den 60ern keine "IFA"-Logos auf den Laschen hatten, sondern das kleine KEBA-"K" im Kreis. Meine ganzen NOS-Ketten konnte ich damit vergessen und wollte stattdessen eine möglichst wenig gelängte, gebrauchte verwenden. Das ging natürlich nur mit zahlreichen Petroleum-, Ethanol- und Isopropanol-Bädern, um den alten Siff herauszubekommen.
Demnächst bekommt das Rad wahrscheinlich noch einen Satz neuer Kowalit "Course de la Paix" Reifen aus den 70ern, die ich natürlich erst gefunden habe, nachdem ich letzten Sonntag die Fotos gemacht hatte.

Damit aber genug zur Entstehungsgeschichte und endlich ein Schnappschuss von dem Gefährt mit dem Hinweis, dass es die Detailbilder bei flickr gibt:
https://www.flickr.com/photos/46002115@N05/albums/72157714119966726


Naja, zum Schluss vielleicht noch zwei NOS-Teile, die in der Liste oben fehlten:
Grünert Abziehbilder aus den 60ern aus der dann bereits teilverstaatlichten Saalfelder Druckerei "August Jüttner", die meines Wissens die meisten der DDR-Abziehbilder produzierte.
Ich bekam die alten Abzieher von jemanden, der schon probiert hatte, ein anderes Set auf ein Paar Felgen zu bringen und festgestellt hatte, dass sie dabei in tausend Teile zersplittern.
Also habe ich meine Schriftzüge mit Tiefgrund vorbehandelt, der hauchdünn aufgetragen, eine unsichtbare Schutzschicht auf bröseligen Dekoren bildet. Bis jetzt hatte ich das nur an bereits verklebten Rahmen- und Felgen-Dekoren verwendet, aber auch auf den unbenutzten Abziehern funktionierte die Methode so gut, dass sich die Schriftzüge nahezu verlustfrei vom Trägerpapier lösten und sich auch nach fast 60 Jahren noch auf die Felgen kleben ließen:

 
Das Warten hat sich gelohnt. :daumen:
Total krasse Maschine!

Aber mal ne Fachfrage an die Fachleute: Ab wann gibts eigentlich die 5-fach Renak? Und bis wann die 4-fache?
Und wie lässt sich dieses Felgendekor zeitlich einordnen?
Felge.jpg
 
???

Super gemacht. Find ich gut ? schöne Bilder im Stream, bling bling bling ?

Herausgekommen ist eine Maschine, die man so seinerzeit garantiert nicht von Diamant kaufen konnte, sondern sich mit guten Beziehungen hätte zusammenstecken müssen. Der Grund für diese etwas übertriebene Ausstattung war die Tatsache, dass der Rahmen mit der nachträglich vollchromten und hochglanzpolierten Gabel schon in den 60ern "getuned" wurde,
Die Gabel wurde extern vollverchromt. Bremsen selten. Da brauchte man Beziehung, aber der Rest ist von der (Volks eigenen) Stange und Time correct. ?‍♂️ Ich finds topp gemacht, keine Frage. Was ist „übertrieben“ an der Ausstattung, außer dein Einsatz beim Abstimmen, Sammeln, Aufarbeiten?
 
Hat @Mr._Tonzy_Linder eine Idee zur Herkunft dieser Umwerfer? Ich hatte mal einen aus den KA gefischt und an dem weiter oben verlinkten Rad hängt auch einer dran.

Was mir sofort auffiel ist die Verwendung der Klemmschelle des Rasant Kettenwerfers. Der Rest ist ein ziemlich aufwendige Konstruktion mit einem durch den Umwerfer verlaufenden Zug.

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Mit paar kleinen Eingriffen kann der auch toll werden. Mir gefallen auch die Abziehbilder sehr. elsner styling. Noch nie gesehen. Cool, passend.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...buttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios
Hast Du gesehen - wir hatten uns doch mal vor ein paar Monaten über Schaltzuggegenhalter an Diamanträdern geschrieben - wie das an dem Elsner gemacht ist: den Gegenhalter einfach in den Schaltsockel geschraubt. Ich dachte mir immer, daß das dann zu weit vom Rahmen weg ist und komisch aussieht.
 
Während ich meine letzten Diamant-Fundstücke ja eher im unberührten Fundzustand belassen habe, wurde dann Ende letzten Jahres auch endlich mal eines meiner Langzeitprojekte vollendet:
Ein Modell 35 707 von 1961, dessen Rahmen ich schon 2012 gekauft hatte und dann lange die passenden Teile zusammengesucht habe.
Herausgekommen ist eine Maschine, die man so seinerzeit garantiert nicht von Diamant kaufen konnte, sondern sich mit guten Beziehungen hätte zusammenstecken müssen. Der Grund für diese etwas übertriebene Ausstattung war die Tatsache, dass der Rahmen mit der nachträglich vollchromten und hochglanzpolierten Gabel schon in den 60ern "getuned" wurde, dann allerdings mit einigen Spezialteilen als Sportrad aufgebaut wurde.
Hätte ich heute wahrscheinlich so gelassen, aber 2012 sollte es natürlich die ultimative Glitzerkiste werden, also alles dran, was so an NOS-Teilen bereits in den Kisten lag:
Trinkflasche plus vernickelter Halter, Alda-Umwerfer, Optima-Schalthebel, Diamant-Steuersatzteile und eine Speichenschutzscheibe des Leipziger Herstellers "Theilig".
Passend dazu mussten natürlich andere Teile gefunden werden:
Einen neuwertigen Sattel mit dem nur zwei Jahre verwendeten Schildchen bekam ich schon im Jahr drauf und auch für die Naben mit passender Baujahresprägung fand sich bald ein passendes Spenderrad. Neuwertige 167er-Lenker und Doppelbolzenbremshebel waren damals auch noch zu bekommen, aber bei den Grünert-Vorbauten tat sich ein echtes Problem auf:
Für die Kombination Flaschenhalter und Mittelzugbremse sollte es ein 100er sein, damit es nicht gequetscht aussieht, aber nach dem Kauf von drei oder vier Exemplaren musste ich feststellen, dass die 100mm Vorbauten werkseitig vielfach schiefgebohrt wurden, sodass der Lenker in der Frontansicht sichtbar schief stehen würde. Hätte man mit leben müssen (DDR-"Qualität" eben ...), wenn ich nicht irgendwann ein völlig verbrauchtes Exemplar mit gerader Bohrung bekommen hätte. Also hieß es weiter den Markt leerkaufen, um den einen guten in Sachen Zustand und Winkel zu finden.
Ähnlich lief es mit den doch recht seltenen Alda-Mittelzugbremsen: drei Spenderräder waren nötig, bis aus deren Einzelteilen zwei vollständige Bremsen zusammengesetzt werden konnten, wie sie vermutlich 1961/62 als Zubehörteile erhältlich waren.
Das Renak 5-fach-Schaltwerk hing auch mehrere Jahre nur halbfertig am Rad bis ich nach reichlich Wühlen in meiner Schaltwerkskiste alle Teile beisammen hatte, die nach dem Befreien von Öl und Dreck tatsächlich noch gut genug aussahen.
Bei der Endmontage dann die Erkenntnis, dass originale Rennketten aus den 60ern keine "IFA"-Logos auf den Laschen hatten, sondern das kleine KEBA-"K" im Kreis. Meine ganzen NOS-Ketten konnte ich damit vergessen und wollte stattdessen eine möglichst wenig gelängte, gebrauchte verwenden. Das ging natürlich nur mit zahlreichen Petroleum-, Ethanol- und Isopropanol-Bädern, um den alten Siff herauszubekommen.
Demnächst bekommt das Rad wahrscheinlich noch einen Satz neuer Kowalit "Course de la Paix" Reifen aus den 70ern, die ich natürlich erst gefunden habe, nachdem ich letzten Sonntag die Fotos gemacht hatte.

Damit aber genug zur Entstehungsgeschichte und endlich ein Schnappschuss von dem Gefährt mit dem Hinweis, dass es die Detailbilder bei flickr gibt:
https://www.flickr.com/photos/46002115@N05/albums/72157714119966726


Naja, zum Schluss vielleicht noch zwei NOS-Teile, die in der Liste oben fehlten:
Grünert Abziehbilder aus den 60ern aus der dann bereits teilverstaatlichten Saalfelder Druckerei "August Jüttner", die meines Wissens die meisten der DDR-Abziehbilder produzierte.
Ich bekam die alten Abzieher von jemanden, der schon probiert hatte, ein anderes Set auf ein Paar Felgen zu bringen und festgestellt hatte, dass sie dabei in tausend Teile zersplittern.
Also habe ich meine Schriftzüge mit Tiefgrund vorbehandelt, der hauchdünn aufgetragen, eine unsichtbare Schutzschicht auf bröseligen Dekoren bildet. Bis jetzt hatte ich das nur an bereits verklebten Rahmen- und Felgen-Dekoren verwendet, aber auch auf den unbenutzten Abziehern funktionierte die Methode so gut, dass sich die Schriftzüge nahezu verlustfrei vom Trägerpapier lösten und sich auch nach fast 60 Jahren noch auf die Felgen kleben ließen:

Ist ein sehr schönes Radl geworden. Und die detaillierte Beschreibung Deiner Vorgehensweise zur Konservierung und Rettung noch nicht verklebter Abziehbilder ist sehr hilfreich und interessant. :daumen:
Aber verklebt der Tiefgrund nicht auch mit dem Trägerpapier oder hast Du den nur direkt auf das Abziehbild gestrichen, ohne mit dem Trägerpapier in Berührung zu kommen?
 
Das Warten hat sich gelohnt. :daumen:
Total krasse Maschine!

Aber mal ne Fachfrage an die Fachleute: Ab wann gibts eigentlich die 5-fach Renak? Und bis wann die 4-fache?
Und wie lässt sich dieses Felgendekor zeitlich einordnen?
Anhang anzeigen 780134
Danke :)

Bezüglich Renak 4-fach und 5-fach lässt sich das nicht so einfach zeitlich abgrenzen, fürchte ich. In einem Messekatalog von 1959 werden bereits die Modelle 35 706 und 707 genannt und mit 5 bzw. 10 Gängen beschrieben. Den gleichen Katalog gibt es aber auch mit den Modellen 35 702 und 703 (4 bzw. 8 Gänge).
Dann gibt es einen Artikel oder Bildunterschrift in der nebenbei erwähnt wird, dass Renak die Teile für die neuen Schaltwerke ab Ende 1960 produziert.
Im 1960er Fahrradkatalog ist noch das Diamant 35 703 mit 8-Gang-Schaltung als "bestes" Rennradmodell aufgeführt.
Im Radsport-Teilekatalog von 1961 ist das Fünfgang-Schaltwerk dann als "neues Modell" gelistet und gleichzeitig nur noch Ersatzteile für das Viergang-Schaltwerk erhältlich. Gleichzeitig wurde das "neue Modell" mit längerer Führungsbüchse auch als Viergang-Schaltwerk am Wandersportrad verwendet.
Leider kenne ich wenige Rennräder in verlässlichem Originalzustand aus der Zeit von 1960 bis 1962, aber ich vermute, dass in der Zeit einiges parallel lief bzw. auch Händler die Räder vorm Verkauf auf den neuesten Stand brachten. Irgendwo in dem Zeitraum wird aber die Umstellung gewesen sein und spätestens ab 1962 werden die Diamant-Renner ab Werk mit 5-fach hinten geliefert worden sein. Dann mit neuen Muffen und ganz ohne Täve-Nase am rechten Ausfallende.

Bei den Grünert-Dekoren sehe ich auch nicht (mehr) durch. Vor Jahren zeichnete sich da mal ein Muster ab, aber mit neuen Funden würde ich das gezeigte nicht genauer als "Ende 50er bis 60er Jahre" datieren können.

???

Super gemacht. Find ich gut ? schöne Bilder im Stream, bling bling bling ?


Die Gabel wurde extern vollverchromt. Bremsen selten. Da brauchte man Beziehung, aber der Rest ist von der (Volks eigenen) Stange und Time correct. ?‍♂️ Ich finds topp gemacht, keine Frage. Was ist „übertrieben“ an der Ausstattung, außer dein Einsatz beim Abstimmen, Sammeln, Aufarbeiten?
Ok, ersetze "übertrieben" mit "nicht kataloggerecht". Sollte nur der Hinweis sein, dass das Rad keine Referenz in Sachen Ausstattung darstellen soll.
Genau genommen weiß ich nicht mal, ob die Fünffach-Auslegung hinten korrekt ist. Der Rahmen war zwar breit genug dafür als ich ihn bekam, aber auch leicht schief, wie sich beim Einbau des Hinterrades zeigte. Gut möglich, dass der seinerzeit schon aufgebogen wurde, um Platz zu schaffen für die damals neueste Technik .

Hat @Mr._Tonzy_Linder eine Idee zur Herkunft dieser Umwerfer? Ich hatte mal einen aus den KA gefischt und an dem weiter oben verlinkten Rad hängt auch einer dran.

Was mir sofort auffiel ist die Verwendung der Klemmschelle des Rasant Kettenwerfers. Der Rest ist ein ziemlich aufwendige Konstruktion mit einem durch den Umwerfer verlaufenden Zug.

Anhang anzeigen 780137
Anhang anzeigen 780136

Anhang anzeigen 780138 Anhang anzeigen 780139
Ja, so einen habe ich auch neu liegen, aber noch keine sicheren Aussagen dazu.
Man vermutet, dass das Teil wie das Tectoron-Schaltwerk aus dem VEB Polygraph Druckmaschinenwerke Leipzig kam und den technisch hoffnungslos veralteten Rasant-Umwerfer ablösen sollte. Modellgestanden hat sicher ein Exemplar von Campagnolo, aber die Kopie erreicht deren Qualität nicht im Geringsten. Selbst am Neuteil klappern alle Gelenke und mit den massiven Gussteilen kommt es auf satte 128g (Campa: ~90g)
Darum hat bei deinem wahrscheinlich auch jemand so viel wie möglich Gewicht weggebohrt.
Fertigungstechnisch hat man dafür aber sicher einiges investiert und zumindest das Kettenleitblech sieht gelungen aus. Mit etwas mehr Finish-Arbeit und einem überarbeiteten Mittelstück hätte etwas daraus werden können.
Tatsächlich gab es davon ja noch eine zweite Ausführung mit Klappschelle, die auch mal jemand hier im Forum gezeigt hatte.

Ist ein sehr schönes Radl geworden. Und die detaillierte Beschreibung Deiner Vorgehensweise zur Konservierung und Rettung noch nicht verklebter Abziehbilder ist sehr hilfreich und interessant. :daumen:
Aber verklebt der Tiefgrund nicht auch mit dem Trägerpapier oder hast Du den nur direkt auf das Abziehbild gestrichen, ohne mit dem Trägerpapier in Berührung zu kommen?
Ich hatte mir Mühe gegeben, nur den Schriftzug plus transparentem Rand einzustreichen, der sich später auch ablösen sollte. Ein kleiner Teil bei einem der Schriftzüge ist trotzdem abgerissen; ob es an der Stelle zuviel oder doch zu wenig Tiefgrund war, kann ich im Nachgang nicht mehr sagen.
Ist sicher auch immer etwas Glückssache und mit so kleinen Bildchen leichter, als z.B. mit großen Rahmendekoren.

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Ich hatte mir Mühe gegeben, nur den Schriftzug plus transparentem Rand einzustreichen, der sich später auch ablösen sollte. Ein kleiner Teil bei einem der Schriftzüge ist trotzdem abgerissen; ob es an der Stelle zuviel oder doch zu wenig Tiefgrund war, kann ich im Nachgang nicht mehr sagen.
Ist sicher auch immer etwas Glückssache und mit so kleinen Bildchen leichter, als z.B. mit großen Rahmendekoren.
Danke, hatte ich mir fast gedacht. Und mit größeren alten Dekoren wäre es sicher noch komplizierter geworden. Ich kann mir vorstellen, daß die sich im Wasser wieder anders verhalten, als ohne Beschichtung.
 
Das Warten hat sich gelohnt. :daumen:
Total krasse Maschine!

Aber mal ne Fachfrage an die Fachleute: Ab wann gibts eigentlich die 5-fach Renak? Und bis wann die 4-fache?
Und wie lässt sich dieses Felgendekor zeitlich einordnen?
Anhang anzeigen 780134

Das orientiert sich an den Wechsel von 5-auf 4-Jahrespläne..
 
Ok, ersetze "übertrieben" mit "nicht kataloggerecht". Sollte nur der Hinweis sein, dass das Rad keine Referenz in Sachen Ausstattung darstellen soll.
Danke. Für mich sehen die Teile alle gleich aus... bis auf die Details eben.,. Das macht es mit dem ddr Kram interessant, aber unübersichtlich. Details, die sind bei dem Rad herausragend ?

a, so einen habe ich auch neu liegen, aber noch keine sicheren Aussagen dazu.
Man vermutet, dass das Teil wie das Tectoron-Schaltwerk aus dem VEB Polygraph Druckmaschinenwerke Leipzig kam und den technisch hoffnungslos veralteten Rasant-Umwerfer ablösen sollte. Modellgestanden hat sicher ein Exemplar von Campagnolo, aber die Kopie erreicht deren Qualität nicht im Geringsten. Selbst am Neuteil klappern alle Gelenke und mit den massiven Gussteilen kommt es auf satte 128g (Campa: ~90g)
Darum hat bei deinem wahrscheinlich auch jemand so viel wie möglich Gewicht weggebohrt.
Fertigungstechnisch hat man dafür aber sicher einiges investiert und zumindest das Kettenleitblech sieht gelungen aus. Mit etwas mehr Finish-Arbeit und einem überarbeiteten Mittelstück hätte etwas daraus werden können.
Tatsächlich gab es davon ja noch eine zweite Ausführung mit Klappschelle, die auch mal jemand hier im Forum gezeigt hatte.
Danke! Sehr interessant ? ich hoffe mein Rad wird bald fertig, dann kann ich ihn auch mal testen.... in Verbindung mit einem getunten Tectoron versteht sich ?

Das Material ist so massiv, die Löcher hätten noch größer ausfallen können. Besonders interessant finde ich den werkseigenen Tunnel für den Bowdenzug ????
 
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