Ich höre und staune ...
Täve war ja auch mit Hans Kochlik gut befreundet, hätte ja dort auch einen Rahmen bekommen.
Aber wer weiss, was da letzten Endes ablief.
Über Elsner habe ich gehört, dass er zumindest nach der Wende (leider) zum knorzigen, alten Mann mutierte.
Keine Ahnung ob er auch schon vorher so war.
Nun, bei dem o.g. Telephonat wurde mir auch berichtet, daß man dem Elsner in den 90ern sein Fahrrad klaute, als er dieses am hellen Tage kurz wo abstellte, um eine Besorgung zu erledigen. Es war das Fahrrad, welches ihm sein Vater dereinst mal baute! Das war so ziemlich der heiligste Gegenstand, den man ihm nehmen konnte. Da kann ich einen gewissen Grad der Resignation sehr gut nachvollziehen.
Statt wie in anderen Handwerkerbranchen, die mit der Wende auch wirtschaftliche Grenzen verloren, wandelte sich die Nachfrage bei Rennrädern schlagartig zu dieser Zeit hin zu billigen Alurahmen. Für Elsner waren die letzten Jahre seines Betriebes folglich keine rosigen. So erging es ja sehr vielen Stahlrahmenbauern.
Die durchaus hohe Wertschätzung, die man ihm heute in kleinen Sammlerkreisen entgegenbringt, konnte er leider nicht mehr erleben.
Er gehört zu der Generation, die in jungen Jahren den Krieg überstand, anschließend bekehrt wurde, ihr Leben lang für kleines Geld an der Werkbank stand, um dann das bittere Ende ihres Lebensinhaltes, in dem Fall war es eine einst bejubelte Handwerkskunst, bei einer kläglichen Rente zu erleben. Früchte, die der ein oder andere Zunftgenosse dank seiner Arbeit jenseits der Mauer ernten konnte, blieben ihm verwehrt.
Ein Leben voller Entbehrungen, bei dem am Ende auch noch sonstige Enttäuschungen hinzukamen. Da sehe ich wenig Fundament für eine freudvolle Lebenseinstellung und beim besten Willen keinerlei Boden für hehre Visionen oder farbenfrohe Illusionen.