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Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

@Hexer: ...Sowas gab es nicht. Keiner hat Ostdeutschland oder Ostberlin gesagt. Zumindest nicht in der DDR...
Ich schon...
Bis 57/58 hieß das auch noch "Deutscher Meister", mein Vater hatte '57 noch kein Wappen drauf,nur die weiße Jahreszahl...
.dann wurde ideologisch aufgerüstet mit Spalterwappen und dem Titel "DDR-Meister".
Die WM-bzw.DM-Bündchen waren in den 60-ern in der Ex-DDR eher unüblich.
 
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Ich schon.
Bis 57/58 hieß das auch noch "Deutscher Meister", dann wurde ideologisch aufgerüstet mit Spalterwappen und dem Titel "DDR-Meister"
Ich hab nur bemerkt das es offiziell keinen Odtdeutschen Meister gab und die auch offiziell nie so genannt worden ist. Wer persönlich was sagt ist eigentlich Schnuppe. Es gab offiziell keinen Ostdeutschen Meister.
 
Das Spalterwappen war damals ein anderes. Denn erst später wurde der Text aus der Hymne entfernt.
Nicht durcheinanderbringen!
 
Mit Verlaub möchte ich gern noch anmerken, daß bis wenigstens Mitte der 50er weder der Herr Kanzler noch der Genosse Vorsitzende selber eine Idee davon hatten, wohin die Reise ihrer jeweiligen Amtsbezierke geht. "Ihre" Innenpolitiken waren Außenpolitiken des Weißen Hauses oder des Kremls. Von dort kam die Spaltung. Die Spaltung kommt immer von oben. Selbstredend finden sich schnell gehorsame und eifrige Lakeien und Scharfmacher, die die Peitsche schwingen und Parolen singen, um Kraft der Divide-et-impera-Politik des neuen Kaisers Karriere zu machen.

Auf welch labilen Fundamenten alle neuen Länder mit ihren Gesellschaftsentwürfen damals standen, daß diese politischen Gebäude allesamt von oben nach unten, statt von unten nach oben errichtet wurden, zeigen ja die diversen Aufstände in Ungarn, der DDR oder der CSSR. An Genosse Stalins Masseneliminierungen (offenbar sah er Potential bei seinen Gegnern) muß sicher nicht erinnert werden.
Im Westen sah man Ende der 40er teils erhebliche politisch motivierte "Säuberungen" in Frankreich, Bürgerkrieg in Griechenland. Die Regierungen Titos und Francos bezeugen auch die tiefen politischen Gräben dieser Länder in der damligen Zeit.

Kaum ein Land, indem nicht Tabula rasa gemacht wurde. Da muß die Propaganda natürlich die neuen Denkentwürfe mit neuen Begriffen an alle Wände sprühen, damit für unerwünschtes/eigenes Denken kein Raum mehr bleibt. Irgendwann müssen die neuen Begriffe nicht nur durch Lautsprecher verbreitet sondern auch als Beton in die Köpfe gegossen werden. Und so wurde die DDR aber auch die BRD das jeweils Beste, was nach 5.000 Jahren Zivilisation passieren konnte.

Die Beziehung zwischen dem "roten Täve" und Elsner ist hier sicherlich bekannt.
 
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Ich hatte mal ein angenehmes und sehr interessantes Telefonat mit jemanden aus Zeuten, wobei ich diese Anekdote erzählt bekam.
Täve war ja auch politisch nicht ohne Ehrgeiz und wollte, was bei Elsner unlieb ankam, mit seinem öffentlichen Ansehen eine bevorzugte Behandlung bei Elsners langen Bestelliste begründen.
Da hatte er aber wohl seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Elsner wurde eines Tages stinkig, als Täve neben seiner Bestellung noch einen Damenrahmen mitzunehmen gedachte, denn er wollte seine Arbeit nicht so einfach hergeben. Schließlich hatte er den Damenrahmen sicherlich auf Bestellung für jemand anderen gebaut.
Die Beziehung der beiden blieb wohl seither dauerhaft eine distanzierte.
 
Ich hatte mal ein angenehmes und sehr interessantes Telefonat mit jemanden aus Zeuten, wobei ich diese Anekdote erzählt bekam.
Täve war ja auch politisch nicht ohne Ehrgeiz und wollte, was bei Elsner unlieb ankam, mit seinem öffentlichen Ansehen eine bevorzugte Behandlung bei Elsners langen Bestelliste begründen.
Da hatte er aber wohl seine Rechnung ohne den Wirt gemacht. Elsner wurde eines Tages stinkig, als Täve neben seiner Bestellung noch einen Damenrahmen mitzunehmen gedachte, denn er wollte seine Arbeit nicht so einfach hergeben. Schließlich hatte er den Damenrahmen sicherlich auf Bestellung für jemand anderen gebaut.
Die Beziehung der beiden blieb wohl seither dauerhaft eine distanzierte.

Ich höre und staune ...
Täve war ja auch mit Hans Kochlik gut befreundet, hätte ja dort auch einen Rahmen bekommen.
Aber wer weiss, was da letzten Endes ablief.
Über Elsner habe ich gehört, dass er zumindest nach der Wende (leider) zum knorzigen, alten Mann mutierte.
Keine Ahnung ob er auch schon vorher so war.
 
Ich höre und staune ...
Täve war ja auch mit Hans Kochlik gut befreundet, hätte ja dort auch einen Rahmen bekommen.
Aber wer weiss, was da letzten Endes ablief.
Über Elsner habe ich gehört, dass er zumindest nach der Wende (leider) zum knorzigen, alten Mann mutierte.
Keine Ahnung ob er auch schon vorher so war.
Nun, bei dem o.g. Telephonat wurde mir auch berichtet, daß man dem Elsner in den 90ern sein Fahrrad klaute, als er dieses am hellen Tage kurz wo abstellte, um eine Besorgung zu erledigen. Es war das Fahrrad, welches ihm sein Vater dereinst mal baute! Das war so ziemlich der heiligste Gegenstand, den man ihm nehmen konnte. Da kann ich einen gewissen Grad der Resignation sehr gut nachvollziehen.

Statt wie in anderen Handwerkerbranchen, die mit der Wende auch wirtschaftliche Grenzen verloren, wandelte sich die Nachfrage bei Rennrädern schlagartig zu dieser Zeit hin zu billigen Alurahmen. Für Elsner waren die letzten Jahre seines Betriebes folglich keine rosigen. So erging es ja sehr vielen Stahlrahmenbauern.

Die durchaus hohe Wertschätzung, die man ihm heute in kleinen Sammlerkreisen entgegenbringt, konnte er leider nicht mehr erleben.

Er gehört zu der Generation, die in jungen Jahren den Krieg überstand, anschließend bekehrt wurde, ihr Leben lang für kleines Geld an der Werkbank stand, um dann das bittere Ende ihres Lebensinhaltes, in dem Fall war es eine einst bejubelte Handwerkskunst, bei einer kläglichen Rente zu erleben. Früchte, die der ein oder andere Zunftgenosse dank seiner Arbeit jenseits der Mauer ernten konnte, blieben ihm verwehrt.
Ein Leben voller Entbehrungen, bei dem am Ende auch noch sonstige Enttäuschungen hinzukamen. Da sehe ich wenig Fundament für eine freudvolle Lebenseinstellung und beim besten Willen keinerlei Boden für hehre Visionen oder farbenfrohe Illusionen.
 
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Das DDR-Team im Nationalmannschaftstrikot v.l.n.r. Siegfried Huster, Wolfgang Wesemann, Dieter Mickein, Bernd Knispel, Axel Peschel, Dieter Voigtländer und Karl-Heinz Miersch.

Das Foto entstand am Vorabend des 1. Mai in Hagenwerder zur Friedensfahrt 1970.

Die von der DDR-Mannschaft genutzten Räder hatten einen verkürzten Hinterbau, natürlich nicht mehr den Umwerfer durch das Sattelrohr aber noch die typischen Diamant Ausfallenden der 60iger Jahre.
Anscheinend durften sie allerlei Campa und Mafac Teile nutzen. An dem Rad von Bernd Knispel ist ein interessanter Vorbaue. @SirPolston du hattest mal so was in Richtung Cinelli aus DDR Produktion oder?
Bildschirmfoto 2022-03-08 um 09.09.55.png
 
Ab 1972/1973 hatten wurden die FF Räder mit Campagnolo Ausfallenden gebaut. Die Schiffchen zur Zugführung auf dem Tretlager blieben bis zur Alan Zeit ab 1975 (s.u.).

Hier im Bild Michael Milde (DDR,2.Platz), Milos Hrazdira (CSSR) und Vezko Miorailow (Bulgarien). Das Bild entstand auf der XXV. Internationale Friedensfahrt - 10.Etappe von Gottwaldow nach Trinec über 163 km.
Bildschirmfoto 2022-03-08 um 09.21.39.png
 
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Ab 1975 wurden dann die bekannten Alan Rahmen verwendet. Hier zu sehen Stanislaw Boniecki und der Träger des "Gelben", Ryszard Szurkowski (beide VR Polen) und Michael Milde (DDR/v.l.n.r.) auf der 28. Internationale Friedensfahrt Berlin-Prag-Warschau.

Bildschirmfoto 2022-03-08 um 09.28.55.png


Oder auch noch 1977:
Den ersten Tagesabschnitt der Fünf-Etappen-Fahrt auf Friedensfahrt-Kurs gewann am 21.4.77 Andreas Petermann (SC DHfK Leipzig/recht) vor Gerhard Lauke (ASK Vorwärts Frankfurt/Oder/links). Die beiden Friedensfahrt-Kandidaten der Jubiläumsfahrt Warschau-Berlin-Prag hatten sich in der Schlussphase des Rennens über 140 km von Neubrandenburg nach Berlin aus einer 81 Mann starken Spitzengruppe gelöst und machten den Etappensieg nach 3:18:38 st auf der Weißenseer Radrennbahn unter sich aus.
Bildschirmfoto 2022-03-08 um 09.33.20.png
 
Wann kam der Wechsel auf Colnago? (@evisu , @Thomthom , @Simplex etc.)

Ich habe hier noch ein Bild von 1982 von 35. Internationale Friedensfahrt. Es zeigt die 8.Etappe von Kutno nach Poznan über 178 km. Olaf Ludwig sicherte wich seinen dritten Tageserfolg sicherte. Im erneut geschlossen eintreffenden Feld bezwang er den Italiener Patrizio Gambirasic (rechts zu sehen).

Bildschirmfoto 2022-03-08 um 10.01.04.png
 
@SirPolston du hattest mal so was in Richtung Cinelli aus DDR Produktion oder?
na ja. das ist eher was selbst geschnitztes aus Polen oder so. an meinem Niemann verbaut. Denke die Profi-Amateure der DDR hatte originale aus Italien. Es gibt einen DDR RR-Vorbau im Replacementbereich der 1950er, dass ist eine Kopie des Ambrosio Champion. Ist auch im Wiki zu finden.

Die von Dir gezeigten Bilder hatte ich im BPA auch schon mal gefunden. Es gab auch ein Bild (finde es nicht mehr) wo man Herrn Kindermann beim Service abgelichtet hat. Da fällt auf, dass die Umlenkung auf dem Tretlager in den am FF-Modell typischen Schiffchen über eine Kette (wie an den alten Schalthebeln) verlief.

Dieses Rad, dass ich mal besessen habe, könnte auch ein FF-Modell sein. Ein Elsner (der diese Schiffchen auch verbaut hat) ist es nicht.
diamant-35707_modi-unbekannt-06c.JPG
diamant-35707_modi-unbekannt-09.JPG
 
Es gab auch ein Bild (finde es nicht mehr) wo man Herrn Kindermann beim Service abgelichtet hat. Da fällt auf, dass die Umlenkung auf dem Tretlager in den am FF-Modell typischen Schiffchen über eine Kette (wie an den alten Schalthebeln) verlief.

Ja, ein sehr schönes Foto!

XXV. Internationale Friedensfahrt - 1.Ruhetag- DDR-Mechaniker Alfons Kindermann nutzte den Ruhetag der Fahrer zur Generalüberholung der Rennmaschinen. Hier wird gerade das Rad vom Träger des Gelben Trikots, Michael Milde, gründlich durchgesehen.

Bildschirmfoto 2022-03-08 um 09.18.43.png
 
Ja, ein sehr schönes Foto!

XXV. Internationale Friedensfahrt - 1.Ruhetag- DDR-Mechaniker Alfons Kindermann nutzte den Ruhetag der Fahrer zur Generalüberholung der Rennmaschinen. Hier wird gerade das Rad vom Träger des Gelben Trikots, Michael Milde, gründlich durchgesehen.

Anhang anzeigen 1058405
ach, da ist es ja :)

... doch ohne Kettchen ... dann war es wohl ein anderes Bild. Die Kettchen habe ich an der Stelle allerdings gesehen.
 
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