Ich kenne die Flügel-Vorkriegsgabeln nur in 26x1"
Meines Wissens fand des metrische Gabelgewinde aber erst mit der Einführung der deutschen Einheitsräder breitere Verwendung. An den Renn- und Sportradmodellen, habe ich es noch nicht gesehen.
Frage an die Gabelgewinde Experten: Weiß jemand, um was für ein Gewinde es sich beim Modell 67 (Vorkriegszeit) handelt?
Ich habe hier einen DDR Steuersatz dazu, aber die scheinen Gewindetechnisch nicht zu harmonieren —> DDR Gewindemutter „zu groß“
Moderne, neuere Steuersatzmutter lässt sich gar nicht draufschrauben —> zu klein
Any ideas?
Das Thema Gabelgewinde ist bei den Diamant-Fahrrädern der Vorkriegszeit ein ganz spezielles, denn meines Wissens passt es in keinen der bekannten Standards und es scheint auch Variationen zu geben.
Ich habe mich zwar nie intensiv mit den entsprechenden Jahrgängen beschäftigt und nur eine zweistellige Anzahl Rahmen / Gabeln aus den 30ern in den Händen gehabt, aber das Gewinde war in beinahe allen Fällen das gleiche (verwirrende) Maß:
25,4mm x 1mm oder auch
1" x 25.4tpi
Zur Vergewisserung habe ich eben nochmal nachgemessen, was auf die Schnelle greifbar und zerlegt war: Modell 66, 8 und 2x 67.
Dank der 1mm-Steigung passen DDR-M26x1-Steuersätze problemlos drauf, klappern aber natürlich 0,6mm im Gewinde. Lässt sich durch scharfes Kontern in den Griff bekommen, weil sich das Gewinde konisch verpresst, aber sobald sich im Fahren irgendetwas setzt, klappert es ganz schnell wieder (übrigens auch beim oben referenzierten Mod. 67 während der Überführungsfahrt). Wurde aber in Ermangelung passender Originalersatzteile dann zu DDR-Zeiten häufiger gemacht.
ISO und ITA-Steuersätze klemmen je nach Gewindezustand und Material nach anderthalb bis zwei Umdrehungen, weil der AD vom Gewinde passt, aber die Steigung nicht. Ich habe allerdings auch ein Rad, wo das Gabelgewinde von 25.4tpi zu 24tpi umgeformt (nicht geschnitten) wurde. Geht aber vermutlich nur mit viel Gewalt und zulasten der Tragfähigkeit des Gewindes.
Beim französischen Gewinde wäre der AD zu klein, allerdings wäre so ein Steuersatz noch der geeigneteste Kandidat zum Gewinde-(größer)-Schneiden, falls man denn einen passenden Gewindebohrer bekommt.
Wie es sich mit den übrigen Maßen der Lagerschalensitze verhält, habe ich nie im Detail ausgemessen, auch weil man da ja in der Zwickmühle sitzt. Einen originalen Steuersatz lässt man ja lieber im Rahmen, ehe beim Ausbau irgendetwas reißt oder bricht und bei Rahmen, wo der Steuersatz sowieso raus muss, weiß man nie, was da in der Vergangenheit schon gefummelt wurde und wie vertrauenswürdig die ermittelten Maße noch sein können.