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Schaltfrage Kettenblatt - Ritzel

Was spricht denn wieder gegen eine Dreifachkurbel, abgesehen von der Optik?
Der Kettenschräglauf. Man hat im Vergleich zu 2fach mehr nicht nutzbare Gänge. Mein Schlechtwetterrad, das bisher in diesem Jahr sehr viel - zu viel - zum Einsatz gekommen ist, hat 3fach, Bergrad 50/36, das für's Flachland 53/39.
 
Ich teste jetzt gerade einen dreifach-Antrieb an der Gazelle. Im Prinzip kann man ein wenig schaltfauler alles auf dem mittleren KB fahren, aber wenn ich auf ein wenig Bergabgeschwindigkeit verzichte komme ich mit 46/34 mit 11-28 genausogut aus, da fahre ich solange es geht auf dem großen KB und wechsle bergauf auf das kleine.
 
Dann eben so:
1.2) Dreifach/Triple:
Vorteile:
- bietet als einzige Kurbelgarnitur grosse Entfaltung UND feine Abstufung UND Überlappungen
- das 39er Kettenblatt wird zum Kettenblatt für's Flache, daher kann die Kassette eng gestuft werden - z.B. 12-23 - wenn 39-23 zu streng sind, steht immer noch das 30er Kettenblatt zur Verfügung, 30-23 entspricht ca. 39-29 von klassisch mit Bergkassette.
- viele Kassetten, auch eng gestufte möglich und sinnvoll fahrbar
- harmonische Blattwechsel durch geringe Zähnedifferenzen

Nachteile
- weniger gut schaltbar als 2-fach, etwas schlechtere Schaltpräzision
- Schaltung muss präziser eingestellt werden als bei 2-fach
- schlechter Q-Faktor durch breitere Lager
- im Gegensatz zu 2-fach magere Ausbeute/Effizienz. Von 30 Gängen sind nur 18 "erlaubt"
- geringfügig mehr Schaltarbeit nötig (mit 39er Kettenblatt)
- Ältere Shimano Dreifach-Garnituren und Campagnolo Dreifach-Garnituren ab 2006 boten/bieten als mittleres Kettenblatt ein 42er. Dieses deckt ein noch grösseres Spektrum als das 39er ab, d.h. sehr viel kann auf dem 42er gefahren werden. Da bei Dreifach die Kassette i.d.R. eng abgestuft wird, muss bei Anstiegen häufig auf's kleine Kettenblatt geschaltet werden, weswegen der Dreifachgarnitur der Ruf anhaftet, schaltaufwändig zu sein. Mit dem 39er Kettenblatt ist dieses Problem weitestgehend entschärft und das 30er Kettenblatt wird zum Rettunganker.
- Kettenschräglauf auf kleinstem und grösstem Kettenblatt grösser als bei 2-fach
- Optik, sieht weniger professionell aus
- Gewicht, schwerer durch drittes Kettenblatt
- 2-fach und 3-fach STIs nicht kompatibel
- hoher Aufwand bei Umrüstung von 2-fach auf 3-fach

http://www.rennrad-news.de/forum/threads/kleine-Übersetzungs-faq.24862/
 
. Im Prinzip kann man ein wenig schaltfauler alles auf dem mittleren KB fahren, aber wenn ich auf ein wenig Bergabgeschwindigkeit verzichte komme ich mit 46/34 mit 11-28 genausogut aus, da fahre ich solange es geht auf dem großen KB und wechsle bergauf auf das kleine.
so ist das. Meine Frau hatte ja immer Schwierigkeiten mit dem Blattwechsel und hatten deshalb über einfach mit einer 11/32 kasette diskutiert. Wir hatten schon mal im CX Bereich diskutiert ob man das mittlere Blatt einer 3Fach Kurbel nicht gut für einen Test hernehmen könnte. Daher die Idee.
Heir in HH geht das mit einfach und hinten 28-32 auf jeden Fall, da sind nur ein paar steile Anstiege in Harburger Bergen, aber die sind nicht lang.
Aber da wir auch mal in den Harz wollen, fand ich das interessant das kleine Kettenblatt aus Notreserve zu behalten. Also gewissermaßen Einfach+1-
Witizigerweise kommt meine Frau jetzt mit dem 3fach Umwerfer besser zurecht als mit dem 2fach.
Im Moment hat sie 39/30 und 11/25 fürs Flachland drauf. Über 40 tritt sie nicht mehr mit und selbst da kommt selten vor. Und bis auf eine Handvoll Antsiegen in den n Harburger Bergen kann sie alles auf dem 39er fahren. Wenn das nciht mehr reicht ist das 42er noch ne Option
http://www.ritzelrechner.de/?GR=DER...15,17,19,21,23,25&UF=2240&TF=90&SL=2.4&UN=KMH

Lange rede kurzer sind. Die günstige Kettenline des mittleren Blatts ist ein echtes Feature.
 
Ich bilde mir echt ein, wenn ich aufs grosse Kettenblatt schalte, das ich die gleiche Geschwindigkeit leichter trete, als auf dem kleineren Kettenblatt (und hinten halt hoeher).
Das ist keine Einbildung, sondern das Ergebnis besonderer Feinfühligkeit. Eine Kette läuft nicht wie ein Keilriemen über eine runde Scheibe, sondern über ein Vieleck, dessen Eckenanzahl gleich der Anzahl Zähne ist. Dieser Umstand erzeugt einen Polygoneffekt, der die Kette unter Zug um so mehr schwingen lässt, je weniger Zähne der Kettenantrieb besitzt. Von zwei Kettenantrieben, die rein rechnerisch eine identische Übersetzung anbieten, wird der mit mehr Zähnen bei identischer Leistungsübertragung vibrationsärmer laufen.
 
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