Ich mach's bisher nicht so, aber an sich dürfte das sinnvoll sein, denn trotz wiederholtem und kräftigem "Greifen" der Speichen macht es beim ersten Aufpumpen des Schlauches nach dem Aufspeichen mehrfach unregelmäßig "knüng!", und das heißt ja, dass einzelne Speichen sich doch noch nicht endgültig gesetzt hatten, und sich die Speichenspannung also noch mal verändert hat. Insofern scheint mir der Vorschlag richtig und sinnvoll zu sein.Es ist noch nicht so lange her, dass ich irgendwo (das bezieht nebenan mit ein) gelesen habe, dass wenigstens der finale Zentriergang mit aufgezogenem und vor allem mit dem auch später verwendeten Druck beaufschlagtem Reifen erfolgen soll.
Tja - ist aber leider so. Ich "knete" (bzw. greife) jeweils gegenüber liegende Speichenkreuze, so kräftig es geht, 4-5 Mal pro Aufspeichvorgang, der so abläuft: ich bringe die Speichen zunächst auf gleichmäßige Spannung, zentriere "grob" vor, nehme das Laufrad aus dem Zentrierständer, prüfe die Mittigkeit der Felge (korrigiere gegebenenfalls), baue wieder ein, zentriere den Seitenschlag bis auf ein Minimum, zentriere den Höhenschlag, baue wieder aus, prüfe die Seitenrichtung, baue wieder ein und zentriere dann fertig. Trotzdem macht es beim Aufpumpen dann 2-3mal "knüng!", und bei den ersten paar Metern unter Last meistens noch ein paar Mal.
Eine (mindestens 70 Jahre alte) Holzfelge haben wir mal durch zu hohen Druck gesprengt, durch die Verwendung von 2,0"-Vollballonreifen auf einer Felge, die dafür nicht gedacht war (Holzfelgen wurden üblicherweise für schmal bereifte Renn- und Sporträder verwendet), und den Gebrauch eines (Motor-)Kompressors - ich habe nicht auf das Manometer geschaut, aber möglicherweise sind wir da jenseits der 5 bar gelandet ...
Das wollte ich oben auch schon fast schreiben - zumindest bei Drahtreifen ist es ja eindeutig klar, dass sie im aufgepumpten Zustand die Felgenform verändern, indem sie die Felgenhörner oben auseinander drücken. Auch im Bereich des Felgenstoßes tut sich bei gesteckten Felgen eindeutig immer noch was - es geht nur um hunderstel Millimeter, aber für die Speichenspannung hat das doch schon Folgen, wenn auch geringfügige.
