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Sicherheit im Rennradsport

Solch ein Überwachungssystem am Renntag zu installieren und zu betreiben könnten nur wenige, solvente Veranstalter stemmen. Wie sieht es rechtlich mit solch einem Überwachungssystem im öffentlichen Raum aus, würde man eine Genehmigung bekomme, unter welchen Auflagen?

Ich zitiere mich mal selbst. Aber deine Fragen kann ich nachvollziehen.

Und mindestens zwei, drei Leute der Streckenposten sollten vielleicht nach dem Vier-Augen-Prinzip von zentraler Stelle auf die Monitore schauen. Es würde vielleicht trotzdem besser mit den immer weniger werdenden Freiwilligen gehen.

Vielleicht ist das auch eine Anregung für Veranstalter, da tätig zu werden. Der DS Ergebnisdienst war glaube ich auch so eine Graswurzel-Firmengründung.
 

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Re: Sicherheit im Rennradsport
Lieber Herr Berghügi,
ich habe keinen Doktortitel aber Kinder.
Mir fällt das Schreiben in richtiger Form nicht so leicht wie Ihnen.
Ich kenne Rennen hauptsächlich nur aus Fernsehübertragungen, auch wenn wir als Kinder mit an Rennstrecken standen.
Mir dürfte klar sein, welch Kummer der Fall der Muriel auch intern macht.
"Schuld und Sühne" ist heikel. Niemand wollte es und niemand sah diesen möglichen Umstand direkt voraus und jemand mußte doch dann den Eltern die schreckliche Nachricht bringen.
Die von mir und nicht nur von mir gestellte Frage, wie es möglich sein könnte, darf gestellt werden.
Gerade das verstärkte Hinweisen auf die tatsächliche Gefahr während eines Radrennen verstärkt die Frage warum dieser Unfall nicht früher entdeckt werden konnte.
Ich darf auch die menschliche Härte in den Fokus stellen, weil mir manches Denken fremd ist.
Und daß man Überblick über die einem doch anvertrauten Fahrer haben sollte, steht für mich außer Frage.
Gerade weil sich bei Muriels Unfall menschliches Versagen bei Beteiligten in den Fokus drängt werden technischen Lösungen gefordert.
Deren Umsetzbarkeit oder nicht Umsetzbarkeit darf gerne dann kompetent begründet werden.
Zitiert haben Sie meinen Post. Dem Ungenügen der Helme, welche bei hoher Geschwindigkeit den entstehenden Kräften wenig entgegenzusetzen haben, stehe ich auch nicht alleine gegenüber.
Die Helme betrachte ich als Kompromisslösung konzipiert für den Rennradsport.
Sie sind die Seite der Veranstalters, die Meßlatte der Machbarkeit wird von Ihnen sicher anders in Beschau genommen.
Es soll auch so bleiben, daß tödliche Unfälle nicht "einfach so" zu akzeptieren sind, und die Vermeidung derer im gewissen Maße anzustreben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe den sinn von streckenposten auch gar nicht darin irgendwie zu gucken was passiert sondern in erster linie darin aktiv dafür zu sorgen dass keine anderen fahrzeuge oder personen oder sonstwas auf die strecke kommt und so als 2. Punkt ggf zu helfen oder auch fahrer davon abzuhalten die falsche ausfahrt zu nehmen. Das kann man nicht durch kameras ersetzen.

Ansonsten halte ich den teil der Diskussion such nicht für.sonderlich nützlich.

Ich schätze mal grob
Ein ausgereiftes airbagsystem hilft in 500.000 von 1 Muo Fällen
Etwas was die geschwindigkeit um 5 kmh verringert, hilft in 50.000 von 1 Mio Fällen
Ein system das dafür sorgt dass kein Fahrer unerkannt schwer verletzt wegkommt hilft in 1 von 1 Mio Fälle oder auch in 0 von 1 Mio Fällen. Das kann man mit gewissheit erst nach den nächsten Mio stürzen sagen.
Ist dabei eher ne schattendiskussion. Bindet irgendwie nur Ressourcen (finanzielle oder zeitliche), die vielleicht bei Dingen, die die Rennen wirklich sicherer machen dringender benötigt werden.

Alles was man mit wenig bis kein aufwand in dieser Richtung machen kann, okay, alles andere macht das Rennen eher unsicherer. Halt weil die ressourcen an ner wichtigeren stelle entzogen werden. So etwas könnte z.b. allein schon die senbilisierung aller beteiligren für solche möglichen Situationen sein
 
Mit den Streckenposten hast du Recht, in Muriels Fall war die Straße frei. Der Aufgabenbereich erledigt.Tracker?
Sehe den sinn von streckenposten auch gar nicht darin irgendwie zu gucken was passiert sondern in erster linie darin aktiv dafür zu sorgen dass keine anderen fahrzeuge oder personen oder sonstwas auf die strecke kommt und so als 2. Punkt ggf zu helfen oder auch fahrer davon abzuhalten die falsche ausfahrt zu nehmen. Das kann man nicht durch kameras ersetzen.

Ansonsten halte ich den teil der Diskussion such nicht für.sonderlich nützlich.

Ich schätze mal grob
Ein ausgereiftes airbagsystem hilft in 500.000 von 1 Muo Fällen
Etwas was die geschwindigkeit um 5 kmh verringert, hilft in 50.000 von 1 Mio Fällen
Ein system das dafür sorgt dass kein Fahrer unerkannt schwer verletzt wegkommt hilft in 1 von 1 Mio Fälle oder auch in 0 von 1 Mio Fällen. Das kann man mit gewissheit erst nach den nächsten Mio stürzen sagen.
Ist dabei eher ne schattendiskussion. Bindet irgendwie nur Ressourcen (finanzielle oder zeitliche), die vielleicht bei Dingen, die die Rennen wirklich sicherer machen dringender benötigt werden.

Alles was man mit wenig bis kein aufwand in dieser Richtung machen kann, okay, alles andere macht das Rennen eher unsicherer. Halt weil die ressourcen an ner wichtigeren stelle entzogen werden. So etwas könnte z.b. allein schon die senbilisierung aller beteiligren für solche möglichen Situationen sein
 
Wie sinnvoll sind Überwachungskameras? Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr Fragen fallen mir ein. Bei Etappenrennen nur umsetzbar mit mobilen Kameras, oder vielleicht einer Drohnenschar?
(...) Solch ein Überwachungssystem am Renntag zu installieren und zu betreiben könnten nur wenige, solvente Veranstalter stemmen. (...)
Ein langer Fragenkatalog. Bis dieser abgearbeitet ist erst mal kein Rennen austragen oder doch menschliche Streckenposten nur an heiklen Stellen?

Technik ist bei Rennen eigentlich immer teurer als Menschen, die das immer noch in aller Regel ehrenamtlich oder für klitzekleine Gegenleistung machen. Kameras brauchen auch Überwachung, also Monitore, Menschen die davor sitzen und sie überwachen. Alles muss bei Etappenrennen zusätzlich transportiert und installiert werden

Meanwhile werden im Streaming/D+ Thread wieder Tipps gegeben, bzw. um Rat gefragt, wie man den "Wucherpreis" von 3,99 pro Monat fürs Abo umgeht. Finde den Fehler. :D


Ansonsten, allgemein..

Dieser Thread ist mittlerweile wirklich schwer erträglich, bzw. er liest sich selbst schon wie ein Unfall. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass, je weniger Ahnung man von Radsport hat, bzw. fast schon den Eindruck erweckt, noch nie auf einem RR gesessen zu haben, umso abstruser und realitätsferner werden die Vorschläge. Gepaart mit absoluter technisch-physikalischer Ahnungslosigkeit. Ist dem Grunde nach nicht schlimm, aber diese Penetranz, sich nicht irgendwann einzugestehen, dass man wirklich null Ahnung hat, das ist wirklich zermürbend. Ein richtiger Fachbegriff-Bullshit-Bingo, bei dem man aber irgendwann müde wird, dauernd "Bullshit" zu rufen. Geschweige denn, die Welt zu erklären.
 
@BergHügi noch zu Drohnen, im Cyclocross ist das jetzt in der dritten Saison ganz normal zugelassen und eine echte Bereicherung für die Übertragungen.

Geht also alles, wenn man nur will.

"Die Cyclocross-Berichterstattung stützt sich auf eine Reihe von fest installierten Kameras entlang der Strecken. Die Drohnenaufnahmen, die am Sonntag zum Einsatz kamen, waren jedoch mehr als nur eine Neuheit. Die Drohnen beseitigten einen toten Winkel auf der Strecke und brachten die Zuschauer näher als je zuvor an die Fahrer heran, was eine neue Perspektive bot, als die beiden lebenslangen Rivalen um das Regenbogentrikot kämpften."

"I've been doing it for 12 years now as my main career. For me, it's like riding a bike," Crommelinck told Sporza after the Worlds. "It was a great experience. My phone was full of messages after – fortunately most of them positive."

https://www.cyclingnews.com/news/i-...how-cyclocross-worlds-drone-footage-was-shot/
 
Streckenposten sind definitiv gut, sind aber auch schwierig bereitzustellen. Man könnte für größere Events in solchen Passagen Kameras aufstellen, ich weiß nicht, ob das hier schon Thema war.

Ja, es wäre zusätzliche Technik, die angeschafft werden muss, ggf. vermietet wird. Und man müsste überlegen, wie das genau funktionieren soll. Es gibt aber lange Erfahrungen aus dem Überwachungsbereich.

Und mindestens zwei, drei Leute der Streckenposten sollten vielleicht nach dem Vier-Augen-Prinzip von zentraler Stelle auf die Monitore schauen. Es würde vielleicht trotzdem besser mit den immer weniger werdenden Freiwilligen gehen.

Vielleicht ist das auch eine Anregung für Veranstalter, da tätig zu werden. Der DS Ergebnisdienst war glaube ich auch so eine Graswurzel-Firmengründung.

Nimm einfach die hier, mit denen arbeite ich auch zusammen. Stell an der Rennstrecke überall diese autarken 800-Kilo-Türmchen auf (da, wo abgelegen, kein Strom). Leitstellenanbindung ist gegeben, man muss denen nur kurz beibringen, nicht aufs sich bewegende, sondern länger regungslos rumliegende Menschen zu achten, fertig. Gibt es auch mit Wärmebildfunktion, genial bei widrigen Wetterbedingungen. Man könnte dann auch auch danach gehen, ob ein liegender Torso langsam kühler wird, dann wird's höchste Zeit zum Hilferufen.

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Lieber Herr Berghügi,
ich habe keinen Doktortitel aber Kinder.
Mir fällt das Schreiben in richtiger Form nicht so leicht wie Ihnen.
Ich kenne Rennen hauptsächlich nur aus Fernsehübertragungen, auch wenn wir als Kinder mit an Rennstrecken standen.
Mir dürfte klar sein, welch Kummer der Fall der Muriel auch intern macht.
"Schuld und Sühne" ist heikel. Niemand wollte es und niemand sah diesen möglichen Umstand direkt voraus und jemand mußte doch dann den Eltern die schreckliche Nachricht bringen.
Die von mir und nicht nur von mir gestellte Frage, wie es möglich sein könnte, darf gestellt werden.
Gerade das verstärkte Hinweisen auf die tatsächliche Gefahr während eines Radrennen verstärkt die Frage warum dieser Unfall nicht früher entdeckt werden konnte.
Ich darf auch die menschliche Härte in den Fokus stellen, weil mir manches Denken fremd ist.
Ich kann zwar verstehen, dass Du emotional reagierst und es ist auch nicht so, dass alle anderen von diesem tragischen Unfall emotional nicht betroffen wären (es soll sogar Akademiker mit Kindern geben). Die Frage nach Sinn und Unsinn von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit muss aber sachlich diskutiert werden, nicht emotional, sonst endet das in blindem Aktionismus. Das gibt einem zwar dann das gute Gefühl "etwas getan" zu haben, nützt aber nichts und schadet im schlechteren Fall sogar noch, dient am Ende also nur der Beruhigung des eigenen Gewissens. Wenn man sich auf den apodiktischen Standpunkt stellt "es kann nicht sein, dass eine junge Frau bei einem Rennen stirbt, weil das furchtbar ist und ich es nicht aushalte", dann ist die einzig mögliche Konsequenz keine Rennen mehr für junge Frauen. Das hielte ich wiederum für einen inakzeptablen Eingriff in deren Freiheit. Nüchtern betrachtet muss die Frage lauten: Hätte man das vorhersehen müssen oder zumindest können? Und wenn man das zumindest gekonnt hätte, schlöße sich die Frage an, ob und wie das zu verhindern gewesen wäre, gerne unterteilt in a) Sturz und b) schnellere Entdeckung des Unfalls und Lokalisierung des Opfers.
Und daß man Überblick über die einem doch anvertrauten Fahrer haben sollte, steht für mich außer Frage.
Gerade weil sich bei Muriels Unfall menschliches Versagen bei Beteiligten in den Fokus drängt werden technischen Lösungen gefordert.
Und hier liegst Du einfach falsch. Es wurde doch rauf und runter erklärt, warum ein Sportlicher Leiter diesen Überblick gar nicht permanent haben kann. Und anvertraut werden die Fahrer auch niemandem, weder dem Sportlichen Leiter noch dem Verband noch dem Rennveranstalter; niemand von all denen ist dafür verantwortlich, dass sie ohne Sturz und wohlbehütet über die Ziellinie fahren und nach der Dusche wieder den Eltern übergeben werden. Das sind keine Kinder, die man für ein paar Stunden einer Nanny übergibt. Wenn sich Deine 17, 18 oder 19 Jahre alte Tochter morgens auf ein Rad setzt, sei es für ein Rennen, eine Trainingsfahrt oder einfach um zur Schule zu radeln, dann kann Dir niemand dafür garantieren, dass Du sie gesund wiedersiehst. Ob das so eintritt, liegt zuerst und am meisten bei ihr selbst, im Training und auch sonst im öffentlichen Straßenverkehr natürlich auch noch an anderen Verkehrsteilnehmern. Eine pauschale Verantwortung dafür gibt es nicht; das ist der eine Irrtum. Der andere besteht im Glauben, dass man menschliches Versagen generell durch technische Lösungen verhindern könnte. Klammerbemerkung: Ob hier überhaupt menschliches Versagen vorlag, wird die Untersuchung zeigen. Es scheint mir aber wahrscheinlich, dass menschliches Versagen auf Seiten der Fahrerin zum Sturz geführt hat. Selbstverständlich kann man Technik zur Milderung von Unfallfolgen einsetzen, was in gewissem Rahmen auch gemacht wird. Da aber auch Technik von Menschen entwickelt und bedient wird, ist menschliches Versagen weiterhin möglich.
Zitiert haben Sie meinen Post. Dem Ungenügen der Helme, welche bei hoher Geschwindigkeit den entstehenden Kräften wenig entgegenzusetzen haben, stehe ich auch nicht alleine gegenüber.
Auch Sicherheitsgurte, Airbags, Knautschzonen sowie Integralhelme und weitere Spezialausrüstung für Motorräder "genügen" ab einem gewissen Tempo und Unfallverlauf nicht mehr, d.h. sie schützen nicht vor schweren oder tödlichen Verletzungen. Natürlich kann man technisch immer weitere (kleine) Verbesserungen erreichen, aber der limitierende Faktor ist der Mensch. Ab einer bestimmten Beschleunigung reißen große Gefäße ab. Beim Fahrradhelm kommt noch hinzu, dass er selbstverständlich nicht zu groß und zu schwer werden darf, sonst steigt das Risiko für ein Trauma der Halswirbelsäule, und dass er natürlich eine gute Belüftung braucht. Integralhelme fallen damit weg. Helme sind eine sinnvolle Sache und bringen m.E. viel. Es wäre aber absurd, von diesen umfassenden Schutz zu erwarten, das ist einfach nicht möglich. Entsprechend sollte man auch nicht so fahren, als ob dies der Fall wäre.
Die Helme betrachte ich als Kompromislösung konzipiert für den Rennradsport.
Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Warum Kompromisslösung? Warum nur für Rennräder?
Sie sind die Seite der Veranstalters, die Meßlatte der Machbarkeit wird von Ihnen sicher anders in Beschau genommen.
Es soll auch so bleiben, daß tödliche Unfälle nicht "einfach so" zu akzeptieren sind, und die Vermeidung derer im gewissen Maße anzustreben ist.
Ich glaube kaum, dass Veranstalter nicht gerne schwere oder gar tödliche Unfälle vermeiden würden, denn das ist für sie mehr als unangenehm. Ich behaupte sogar, dass die meisten Veranstalter das für sie Machbare bzgl. Sicherheit auch machen.
 
@Teutone wenn du sonst nichts "beizutragen" hast ...

Das RRN Redaktions-Team mit vier Leutchen inkl. einem Drohnenpiloten hat beispielsweise einfach selber bei widrigsten Bedingungen die deutsche Meisterschaft übertragen.

Und es wäre sofort ein direkter Austausch mit dem Zielwagen oder den Sanis möglich gewesen, wenn einer liegengeblieben wäre.

https://www.rennrad-news.de/news/cyclocross-dm-2024-livestream-cx-meisterschaften-infos/

Geht also alles, wenn man nur will!
 
Nimm einfach die hier, mit denen arbeite ich auch zusammen. Stell an der Rennstrecke überall diese autarken 800-Kilo-Türmchen auf (da, wo abgelegen, kein Strom). Leitstellenanbindung ist gegeben, man muss denen nur kurz beibringen, nicht aufs sich bewegende, sondern länger regungslos rumliegende Menschen zu achten, fertig. Gibt es auch mit Wärmebildfunktion, genial bei widrigen Wetterbedingungen. Man könnte dann auch auch danach gehen, ob ein liegender Torso langsam kühler wird, dann wird's höchste Zeit zum Hilferufen.

Anhang anzeigen 1521308

Anhang anzeigen 1521316
Nur mal so aus Interesse, da Du ja damit zu tun hast: Was kostet die Miete so eines Systems und wie sieht es mit der Reichweite der Funkverbindung aus (ich weiß natürlich, dass das von Topographie, Geländebedeckung etc. abhängt)?
 
@Teutone wenn du sonst nichts "beizutragen" hast ...
Unsinniger Kommentar, sorry.

Hier wird von etlichen Beteiligten nach technischen Verbesserungs-Möglichkeiten gerufen.

@Teutone macht, in seiner gewohnt flappsigen Art, einen durchaus denkbaren Vorschlag.

Und da kommt dann als Reaktion ein, sinngemäß, "Halt die Klappe!".

Der Thread ist erfolgreich um eine weitere Peinlichkeit angereichert, Chapeau.

g.
 
Du gehst fehl in der Annahme, dass sich die mir zugeordnete Emotionalität nur auf den Unfall in Zürich bezieht.
Es ist die Akzeptanz der Umstände, das seitenweise Erklären, daß man nicht immer den Überblick hat.
Es ist der lakonische Einwurf mit der Einschreibung habe man die Selbstverantwortung übernommen.
Ja, aber nur bis zu dem Punkt, bis zu dem man sich selbst verantworten kann.
Es war hier Muriel, aber es hätte jeden Rennteilnehmer treffen können, ob es bei jedem in Konzequenz so gelaufen wäre läßt sich natürlich nicht sagen.
Die Resonanz hier im Forum könnte sich aber von anderen Stimmen unterscheiden. Und darüber bin ich auch froh.
Ich kann zwar verstehen, dass Du emotional reagierst und es ist auch nicht so, dass alle anderen von diesem tragischen Unfall emotional nicht betroffen wären (es soll sogar Akademiker mit Kindern geben). Die Frage nach Sinn und Unsinn von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit muss aber sachlich diskutiert werden, nicht emotional, sonst endet das in blindem Aktionismus. Das gibt einem zwar dann das gute Gefühl "etwas getan" zu haben, nützt aber nichts und schadet im schlechteren Fall sogar noch, dient am Ende also nur der Beruhigung des eigenen Gewissens. Wenn man sich auf den apodiktischen Standpunkt stellt "es kann nicht sein, dass eine junge Frau bei einem Rennen stirbt, weil das furchtbar ist und ich es nicht aushalte", dann ist die einzig mögliche Konsequenz keine Rennen mehr für junge Frauen. Das hielte ich wiederum für einen inakzeptablen Eingriff in deren Freiheit. Nüchtern betrachtet muss die Frage lauten: Hätte man das vorhersehen müssen oder zumindest können? Und wenn man das zumindest gekonnt hätte, schlöße sich die Frage an, ob und wie das zu verhindern gewesen wäre, gerne unterteilt in a) Sturz und b) schnellere Entdeckung des Unfalls und Lokalisierung des Opfers.

Und hier liegst Du einfach falsch. Es wurde doch rauf und runter erklärt, warum ein Sportlicher Leiter diesen Überblick gar nicht permanent haben kann. Und anvertraut werden die Fahrer auch niemandem, weder dem Sportlichen Leiter noch dem Verband noch dem Rennveranstalter; niemand von all denen ist dafür verantwortlich, dass sie ohne Sturz und wohlbehütet über die Ziellinie fahren und nach der Dusche wieder den Eltern übergeben werden. Das sind keine Kinder, die man für ein paar Stunden einer Nanny übergibt. Wenn sich Deine 17, 18 oder 19 Jahre alte Tochter morgens auf ein Rad setzt, sei es für ein Rennen, eine Trainingsfahrt oder einfach um zur Schule zu radeln, dann kann Dir niemand dafür garantieren, dass Du sie gesund wiedersiehst. Ob das so eintritt, liegt zuerst und am meisten bei ihr selbst, im Training und auch sonst im öffentlichen Straßenverkehr natürlich auch noch an anderen Verkehrsteilnehmern. Eine pauschale Verantwortung dafür gibt es nicht; das ist der eine Irrtum. Der andere besteht im Glauben, dass man menschliches Versagen generell durch technische Lösungen verhindern könnte. Klammerbemerkung: Ob hier überhaupt menschliches Versagen vorlag, wird die Untersuchung zeigen. Es scheint mir aber wahrscheinlich, dass menschliches Versagen auf Seiten der Fahrerin zum Sturz geführt hat. Selbstverständlich kann man Technik zur Milderung von Unfallfolgen einsetzen, was in gewissem Rahmen auch gemacht wird. Da aber auch Technik von Menschen entwickelt und bedient wird, ist menschliches Versagen weiterhin möglich.

Auch Sicherheitsgurte, Airbags, Knautschzonen sowie Integralhelme und weitere Spezialausrüstung für Motorräder "genügen" ab einem gewissen Tempo und Unfallverlauf nicht mehr, d.h. sie schützen nicht vor schweren oder tödlichen Verletzungen. Natürlich kann man technisch immer weitere (kleine) Verbesserungen erreichen, aber der limitierende Faktor ist der Mensch. Ab einer bestimmten Beschleunigung reißen große Gefäße ab. Beim Fahrradhelm kommt noch hinzu, dass er selbstverständlich nicht zu groß und zu schwer werden darf, sonst steigt das Risiko für ein Trauma der Halswirbelsäule, und dass er natürlich eine gute Belüftung braucht. Integralhelme fallen damit weg. Helme sind eine sinnvolle Sache und bringen m.E. viel. Es wäre aber absurd, von diesen umfassenden Schutz zu erwarten, das ist einfach nicht möglich. Entsprechend sollte man auch nicht so fahren, als ob dies der Fall wäre.

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Warum Kompromisslösung? Warum nur für Rennräder?

Ich glaube kaum, dass Veranstalter nicht gerne schwere oder gar tödliche Unfälle vermeiden würden, denn das ist für sie mehr als unangenehm. Ich behaupte sogar, dass die meisten Veranstalter das für sie Machbare bzgl. Sicherheit auch machen.
 
@BergHügi noch zu Drohnen, im Cyclocross ist das jetzt in der dritten Saison ganz normal zugelassen und eine echte Bereicherung für die Übertragungen.

Geht also alles, wenn man nur will.
@Teutone wenn du sonst nichts "beizutragen" hast ...

Das RRN Redaktions-Team mit vier Leutchen inkl. einem Drohnenpiloten hat beispielsweise einfach selber bei widrigsten Bedingungen die deutsche Meisterschaft übertragen.
Muss man jetzt echt drauf hinweisen, dass eine CX-Strecke komplett andere Bedingungen bietet als ein Rennen auf der Straße?
 
Nur mal so aus Interesse, da Du ja damit zu tun hast: Was kostet die Miete so eines Systems und wie sieht es mit der Reichweite der Funkverbindung aus (ich weiß natürlich, dass das von Topographie, Geländebedeckung etc. abhängt)?

Anbindung ist über das normale Handy-Netz. Weiß nicht, was die bei solch extrem kurzen Mietzeiten berechnen, Mindestmietdauer ist normalerweise eine Woche, und man mietet einige davon für mehrere Monate gar Jahre. Spanne, wie gesagt, je nach Kundenstatus und Projektgröße dann wohl Wochenpreise zw. 100 und 300 Euro pro Türmchen, zuzüglich Anfuhr und Installation, je nachdem, wie lang man dafür solch einen Lkw mit Kran einplanen müsste.

Man landet hier in der Sackgasse, dass man bei einer 200-Km-Etappe für anfangs ein paar Sekunden bis vielleicht zum Ende hin eine Stunde Durchfahrtszeitspanne solch eine Installation betreibt. Sowohl auf einem Rundkurs als auf einer langen Etappe wären wohl bezahlte Securities günstiger, egal, wie viele man von denen an die Strecke stellt.
 
Muss man jetzt echt drauf hinweisen, dass eine CX-Strecke komplett andere Bedingungen bietet als ein Rennen auf der Straße?

Das würde man auch hinkriegen. Wenn man nur will. Wenn man privaten Unternehmern die Möglichkeit bieten würde.

Es ist aber bisher nur beim Cyclocross zugelassen, mit Drohnen zu filmen, seitens UCI.
 
Anbindung ist über das normale Handy-Netz. Weiß nicht, was die bei solch extrem kurzen Mietzeiten berechnen, Mindestmietdauer ist normalerweise eine Woche, und man mietet einige davon für mehrere Monate gar Jahre. Spanne, wie gesagt, je nach Kundenstatus und Projektgröße dann wohl Wochenpreise zw. 100 und 300 Euro pro Türmchen, zuzüglich Anfuhr und Installation, je nachdem, wie lang man dafür solch einen Lkw mit Kran einplanen müsste.

Man landet hier in der Sackgasse, dass man bei einer 200-Km-Etappe für anfangs ein paar Sekunden bis vielleicht zum Ende hin eine Stunde Durchfahrtszeitspanne solch eine Installation betreibt. Sowohl auf einem Rundkurs als auf einer langen Etappe wären wohl bezahlte Securities günstiger, egal, wie viele man von denen an die Strecke stellt.
Ok, danke. Ging mir nur darum, das mal in Erfahrung zu bringen. Dass so etwas höchstens für ganz große Rennen finanziell überhaupt zu stemmen wäre, war mir ohnehin schon klar. Und dass das, wenn überhaupt, nur für Rennen auf relativ kurzen Rundstrecken machbar wäre, davon ging ich auch aus.
Das ist ja sowieso eine der Merkwürdigkeiten dieses Threads hier: Wir diskutieren endlos über (noch) mehr Sicherheit, die im Falle der technischen Machbarkeit dann doch nur für Weltmeisterschaften und sonstige Rennen der obersten Kategorie finanziell und organisatorisch überhaupt in Frage kämen. Die meisten ganz schweren Rennunfälle passieren aber bei kleinen Rennen oder bei Amateur- und Nachwuchswettkämpfen.
 
Nimm einfach die hier, mit denen arbeite ich auch zusammen. Stell an der Rennstrecke überall diese autarken 800-Kilo-Türmchen auf (da, wo abgelegen, kein Strom). Leitstellenanbindung ist gegeben, man muss denen nur kurz beibringen, nicht aufs sich bewegende, sondern länger regungslos rumliegende Menschen zu achten, fertig. Gibt es auch mit Wärmebildfunktion, genial bei widrigen Wetterbedingungen. Man könnte dann auch auch danach gehen, ob ein liegender Torso langsam kühler wird, dann wird's höchste Zeit zum Hilferufen.

Anhang anzeigen 1521308

Anhang anzeigen 1521316
Was müsste man denn ausgeben, damit diese Teile so Aufprallsicher sind, dass da einem mit Abfahrtsgeschwindigkeit reinrauschenden Radfahrer nichts passiert?
Ich gehe mal davon aus, dass wenn die Kameras gute Sicht haben sollen, die Teile in vielen Fällen im Weg stehen werden.
 
Bei vielen ist hier echt anscheinend der Realismus-Chip durchgebrannt.

Denken wir das Thema "Drohnen-Überwachung" mal weiter als eine schnipselweise Übertragung auf einem Querfeldein-Kurs.

Wir bräuchten hinter jeder Gruppe eine Drohne. Die Zahl der Gruppen kann bei Pro-Rennen am Berg durchaus Richtung 200 gehen. D.h. man bräuchte im Extremfall eine Drohne pro Fahrer.

Drohnen können automatisch einem Fahrer folgen. Deswegen würde man das vermutlich auch ganz pragmatisch so machen, dass jedem Fahrer eine Drohne zugeordnet wird.

Eine Standarddrohne á la DJI-Mavic hat eine Flugdauer von etwa einer halben Stunde, also bräuchte man für eine lückenlose Überwachung mindestens zwei Drohnen pro Fahrer.

Noch ein paar zur Sicherheit dazu gestellt, weil es geht ja auch mal was kaputt. Wir reden hier also von knapp 500 Drohnen pro Rennen für eine lückenlose Überwachung. Die Ukraine hat einen Markt für nach dem Krieg...

Davon ab gehe ich davon aus, dass die Dinger selbständig fliegen und zu ihrem Ladegerät zurückfinden.

Und irgendjemand muss noch eine passende Software schreiben, um Sturz-Informationen automatisch aus 200 paralellen Drohnen-Streams zu ziehen. Gut, wird sich in China schon was Passendes finden;).

Und wie ja auch schon hier im Thread genannt: Eigentlich bräuchte man den Aufwand weniger in den einigermaßen überwachten Pro-Rennen als vielmehr auch bei den "kleinen" Rennen.

Und das dann runtergebrochen auf den Feierabend-Sport: Eigentlich bräuchte jede/r Radfahrer/in sowas...

Je technikferner die Leute sind, desto eher ist für sie Technik eine Lösung.

g.
 
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