Wie schon oft beschrieben und auch dem Bericht zu entnehmen geht es um wesentliche mehr als Abfahrten. Tour down under gesehen? Da wird einfach um jeden Quadratzentimeter Straße gekämpft, in Lücken reingesteckt wo keine sind, über den Seitenstreifen überholt... Und dann halt gestürzt. Auch schön zu sehen übrigens... Der Anfahrer geht maximal knapp quasi auf der Ideallinie raus in der Kurve, dass der Platz für den Rest schön eng wird.
Was in Australien gerade los war, habe ich nicht gesehen. Es ging hier aber vor allem um die These, dass hohe Tempi das Problem wären - was ich so bezweifle. Klar, wenn es kracht, dann ist das Tempo rein physikalisch ein entscheidender Faktor. Ob es kracht, hängt hingegen von sehr viel mehr ab. Epo war (und ist vermutlich) ein großes Problem, aber auf die Unfälle sehe ich da wenig Einfluss.
Wäre die Straße 20m breit, so glaube ich, würde das nicht viel ändern, dann nutzt man da die gesamte Breite.
Es wird sich nix ändern. Breite Straßen führen dazu, dass dann auch noch viel Platz zum außen rumfahren ist und einfach mehr Züge nebeneinander versuchen die Position in die nächste Kurve zu bringen.
Bergab ists ja nicht viel anders. Ist es kurvig sind die Kurven gefährlich, ist es einfach wird einfach schneller gefahren. Da wo Mäder und Sheffield zB von der Straße gefahren sind damals, wars eigentlich perfekt. Nur halt ganz schön schnell, grade weil es halt so einfach war.
Am Ende fahren 200 Leute in einem Feld und die Fahrer haben die Finger an der Bremse und den Fuß aufm Gas. Man kann viel darum herum optimieren, aber das ist die Situation wie sie sich im Rennen darstellt.
Sehe ich im Wesentlichen auch so. Ähnliche Diskussion wie bei den Abfahrtspisten im Ski-Weltcup. Man sollte die Grenzen nicht immer noch weiter verschieben wollen, ja. Aber am grundsätzlichen Risiko wird sich nie etwas ändern und das akzeptiert zumindest stillschweigend jeder, der an so etwas teilnimmt.
Die Fahrer HANDELN eigenverantwortlich - das will nur keiner hören. Die gehen alle exakt das Risiko, das sie gehen wollen. Ich bleibe dabei - vielen fehlt einfach jeder Bezug zum (Profi-) Rennsport. Da wird man nichts, wenn man nicht überall an die Grenzen geht.
Ja. Ich würde aber bestreiten, dass permanent überall an die Grenzen gegangen wird. Wer oft auf der allerletzten Rille unterwegs ist, den erwischt es halt auch öfter mal. Er wird viel verletzt sein und eher wenig gewinnen.
Nichts anderes erwartet man von einem Rennfahrer. Oder wie Andretti sagte: If everything seems under control, you're just not going fast enough.
Deswegen muss man halt vorausschauend sich sinnvoll mit der Strecke beschäftigen, entschärfen, andere Wege, absichern. Und im Fall des Falles halt eine schnelle Rettungskette, falls noch was zu retten ist.
Wenn die Strecke entschärft wird, gibt man eben noch ein bisschen mehr Risiko bei Speed, Abstand etc. Mehr als drumherum alles so sicher wie möglich zu gestalten, bleibt letztendlich nicht.
Wie ich oben schon schrieb, das Restrisiko lässt sich kaum verkleinern, weil bei einfacher Streckenführung, erstklassigem Belag und bester Witterung einfach noch schneller gefahren und noch mehr reingehalten wird.
Naja, eine Sprintankunft, die bergab geht, muss nicht gerade sein.
Das wäre für mich jetzt genau der Fall, wo ich einen Veranstalter in der Pflicht sehe (denke da sofort an Jacobsens Sturz bei der Polenrundfahrt, auch wenn die Hauptschuld beim anderen Fahrer lag). Andererseits muss man auch nicht alles entschärfen - wäre z.B. echt schade um die übliche Ankunft der TdF in Paris, auch wenn dieser Sprint auf Kopfsteinpflaster natürlich heikel ist. Ich bin aber dagegen, um des Spektakels willen immer noch riskantere Strecken einzubauen, die dann ggf. nicht nur für die paar Leute gefährlich sind, die sich um den Tages- oder Gesamtsieg streiten, sondern auch alle anderen in heikle Situationen bringen.