Münsterland Giro 2018
03.10.2018
Am Tag der Deutschen Einheit fuhren wir eine besondere Klassikerfahrt. Es ging von Lünen nach Münster zum Münsterlandgiro. Um 11 Uhr trafen wir uns am Stauwehr Westfalia in Lünen. Um 11:30 Uhr war dann Abfahrt. Neben Tom und Jürgen fuhren noch zwei Trainingskollegen von Tom mit. Den einen sammelten wir aber erst auf dem Weg unterwegs auf.
Während ich mein 1981er RIH Mistral pilotierte, fuhren Jürgen und Tom auf Stahlrahmen aus den 90er Jahren. Tom mit einem lila Rickert, Jürgen mit einem gelbem Cinelli. Die beiden Anderen fuhren auf modernem Gerät.
Am Anfang war es noch bewölkt und etwas kühl. Die Route führte uns zunächst westlich an Werne vorbei.
Dann kam die Sonne endlich und es wurde mit 14 bis 15 Grad etwas wärmer. Wir durchfuhren Capelle und passierten Ascheberg östlich. Das Tempo war relativ flott. Wie schnell wir waren, konnte ich aber erst am Ende auf meinem Navi sehen, welches in der Trikottasche steckte und die Route aufzeichnete.
Weiter ging es nach Norden. Hinter Amelsbüren überquerten wir den Dortmund-Ems-Kanal.
Mit Mecklenbeck hatten wir den Rand von Münster erreicht. Von hier waren es nur noch ein paar Kilometer bis zum Aasee, am Rande der Innenstadt. Während wir vorher überhaupt keinen Verkehr hatten, erwarteten uns hier viele Radfahrer. Nicht alle interessierten sich für das Radrennen. Es war halt Feiertag und die Sonne schien. Dann erreichten wir den Schlossplatz.
Auf dem Schlossplatz war bereits viel los. Während bereits die ersten Jedermänner geehrt wurden, bummelten viele Besucher über das Ausstellungsgelände wo alles rund ums Fahrrad angeboten wurde.
Auch für die musikalische Unterhaltung wurde gesorgt. Doch statt bayrischer Volksmusik gab es zum Glück eher flotte Rhythmen.
Dann erreichten wir das Zelt des Leezenkultur e.V., eines Münsteraner Vereins, der sich um den Erhalt alter Räder verdient machte. Das dokumentierte auch die kleine Ausstellung. Natürlich trafen wir dort auch Hartmut und einige andere bekannte Gesichter. Fahrradenthusiasten unter sich.
Auch die Alltagsräder konnten mich begeistern. So ein Miele Rad ohne Schaltung hatte ich sogar schon mal bei einem Marathon in den Niederlanden gesehen. Es wurde dort als Marathonrad eingesetzt. Nur weil etwas alt war, hieß es nicht das es nicht mehr gut fuhr.
Das Rickert von Hartmut befand sich noch im absoluten Originalzustand der 60er Jahre. So ist es damals abgestellt und später von Hartmut gerettet worden. Der Dreck von Jahrzehnten bildete eine schöne Patina.
Nachdem wir uns gestärkt hatten, schauten wir uns Nachmittags noch das Profirennen an. Nach 16 Uhr kamen die ersten Profis durch die Innenstadt. Hier waren noch drei Runden zu fahren. Der Kampf ging los. Ein niederländischer Fahrer konnte sich zunächst etwas absetzen, wurde aber dank der unermüdlichen Arbeit der Teams Bora-hansgrohe und Katusha Alpecin wieder eingefangen. Hier war klar das die Sprinter beider Teams Ambitionen auf den Sieg hatten.
Das Feld fiel schnell auseinander und der neutrale Materialwagen fuhr vorbei. Die ersten Rennfahrer gaben chancenlos auf und verließen die Strecke Richtung der Mannschaftsbusse. Wir standen direkt in der ersten Kurve hinter der Zielgeraden.
Das Tempo auf der Rennstrecke war gnadenlos. Es ging schließlich um den Sieg bei dem prestigeträchtigen Rennen. Viele begeisterte Zuschauer standen an der Strecke und feuerten die Fahrer an.
Wer hinten war, war schnell abgehangen. Hier wurden keine Geschenke gemacht.
So sah ein erschöpfter aber glücklicher Sieger aus. Auf der Zielgeraden konnte sich Max Walscheid vom deutschen Team Sunweb gegen John Degenkolb, Nils Politt und Andre Greipel durchsetzen. Pascal Ackermann von Bora-hansgrohe wurde fünfter.
Das Teamfahrzeug von Sunweb. Eines der Räder auf dem Dach dürfte Max Walscheid gehören. Ich blieb lieber bei meinem Klassiker. RIH war mal in den Niederlanden eine beliebte Marke für Rennen.
Gegen 17 Uhr machten wir uns in der Sonne auf den Rückweg. Am Aasee entlang erreichten wir wieder Mecklenbeck und Amelsbüren.
Durch den Davert ging es nach Ascheberg. Wir durchquerten die Stadt und erreichten wieder ländliche Gefilde.
Noch war die Sonne nicht untergegangen als wir Capelle weiter im Osten umfuhren. Schnell ging es an Werne vorbei und an der Lippe entlang zurück nach Lünen.
Nach insgesamt 108 km kamen wir kurz vor Sonnenuntergang mit einem Schnitt von 23,4 km/h wieder am Stauwehr in Lünen an. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende.