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Strukturiertes Training auf der Straße - wie macht ihr das?!

Ich würde es nicht zu sklavisch sehen.. ich habe es an Regenerationstagen so gemacht, dass ich mich bei uns einer eher normalen oder "Cappuccinogruppe" angeschlossen hab, die sprinten dann auch mal hier und da leidlich um ein Ortsschild.. wenn man Lust hat, macht man mit, fertig.
Jetzt haben sich unsere Beiträge überschnitten. Lust ist glaube ich ein sehr entscheidendes Stichwort.
 
Danke @Teutone und @Karl2021 :)
Hintergrund der Frage ist eher, dass ich auf Zwift ein Regenerationstraining habe, bei dem ich aktuell einfach nur stumpf 30min 45%FTP fahre und dann 5min "ausrolle" und auch schon davon gehört habe, dass die kurzen Sprints förderlich bei der Regeneration sind.
Da ich das Training ohnehin in Zwift hinterlegt habe und im ERG-Mode fahre (also Zwift permanent dafür sorgt, dass ich die voreingestellte Leistung trete), bietet es sich für mich an, an festen Stellen Sprints einzubauen. Ohne eure Trainingserfahrung kann ich mit "nicht zu oft" oder "nicht zu lange" oder "nicht zu intensiv" allerdings nur mutmaßen, was tatsächlich sinnvoll ist und lasse es dann am Ende wie es ist, weil ich befürchte, dass ich mit falschem Regenerationstraining mehr kaputt mache als ohne die Sprints.

Also wenn ihr tatsächlich die Möglichkeit habt, einen konkreten Tipp zu geben (sowas wie "zwei mal 150% FTP für 15sec und hinterher noch 15min zum Ausfahren übrig lassen"), würde ich mich freuen - ansonsten kann ich es auch verstehen, besonders unter dem Aspekt, dass jeder Körper individuell reagiert und man ohnehin nicht mit Taschenrechnern trainieren kann.

Interessieren würde mich in dem Kontext aber noch, ob ihr tatsächlich positive Erfahrungen mit den Sprints gemacht habt (also im Sinne von: es hat mir geholfen) oder ob es eher neutral (also im Sinne von: es hat mir nicht geschadet) ist. :)
 
Also wenn ihr tatsächlich die Möglichkeit habt, einen konkreten Tipp zu geben (sowas wie "zwei mal 150% FTP für 15sec und hinterher noch 15min zum Ausfahren übrig lassen"), würde ich mich freuen - ansonsten kann ich es auch verstehen, besonders unter dem Aspekt, dass jeder Körper individuell reagiert und man ohnehin nicht mit Taschenrechnern trainieren kann.

Interessieren würde mich in dem Kontext aber noch, ob ihr tatsächlich positive Erfahrungen mit den Sprints gemacht habt (also im Sinne von: es hat mir geholfen) oder ob es eher neutral (also im Sinne von: es hat mir nicht geschadet) ist. :)

Puh.. ich mein das jetzt überhaupt nicht ab- oder bewertend.. aber es ist schwierig "mit solchen wie Dir", die für alles eine Regel/Vorgabe brauchen, weil sie es von Zwift/Trainerroad etc. so gewohnt sind.. strukturiertes Training macht Sinn.. wirklich Sinn.. aber man kann nicht alles, jede Kleinigkeit festlegen, nicht alles erzeugt auch einen bestimmten Effekt.. dazu ist der Körper auch viel zu launisch.

Manchmal bringe ich CP-Bestleistungen an Tagen, wo das gar nicht hätte sein dürfen (weil am Vortag schon die Kugel gegeben), mal komm ich nach Ruhetagen nicht in Schwung. Das Körpergefühl, oder einfach der Spaß an der Freude ist auch wichtig. Wenn ich Rekom fahre (bei mir so bis 180 Watt/31er Schnitt), dann bleibe ich halt viel auf dem kleinen Blatt.. auf meiner Standard-Strecke (bin Flachländer) habe ich nen 20(!)-m-Anstieg, oder mal ne Autobahnbrücke.. da gehts halt mal aus dem Sattel.. locker fluffig zackig hoch.. fertig. Vielleicht so mit FTP.. aber wenn jemand sprinten will, dann auch das gern eben. Es sollte halt nur nichts sein, wo man das Gefühl hat, das merkst Du nächsten Tag noch. Das ist aber bei so kurzen 30-60 Sekundensachen eher nicht der Fall.
 
Puh.. ich mein das jetzt überhaupt nicht ab- oder bewertend.. aber es ist schwierig "mit solchen wie Dir", die für alles eine Regel/Vorgabe brauchen, weil sie es von Zwift/Trainerroad etc. so gewohnt sind.. strukturiertes Training macht Sinn.. wirklich Sinn.. aber man kann nicht alles, jede Kleinigkeit festlegen, nicht alles erzeugt auch einen bestimmten Effekt.. dazu ist der Körper auch viel zu launisch.
Absolut nachvollziehbarer Gedanke.
Das Problem bleibt für mich, dass ich nur aus Erfahrungen schöpfen kann, die ich habe - wenn ich nur wenig Erfahrungen habe, dann hilft das eben nur begrenzt. Abgesehen davon hat man ja gleich die doppelte Ungewissheit, dass man den Output seines Trainings kurzfristig nicht messen kann (im Sinne von: heute bin ich 5% regenerierter als letztes Mal) und erstrecht nicht vergleichen kann, wie der Output ausgesehen hätte, wenn man das Training (minimal) variiert.
Die Möglichkeiten die man dann hat sind einerseits, selbst zu probieren und Erfahrungen zu machen, auf die man später aufbaut, oder aber versucht, auf allem was bereits erforscht ist, so gut es geht irgendwie aufzubauen, um sich den einen oder anderen Umweg von vornerein gleich zu ersparen - letzteres versuche ich ganz gerne.
Dabei ist natürlich ganz klar, dass jeder individuell ist und es praktisch nie allgemeingültige Ratschläge geben kann. Was mich aber bekräftigt: Obwohl ich bisher keine konkrete "Trainingsanweisung" finden konnte, habt ihr mir mit euren Erfahrungen schon weitergeholfen und mir schon mal eine Orientierung gegeben, wie das ganze aussehen kann.
 
Das tut mir leid, daß du dir den Kopf gestoßen hast!

Spaß beiseite: Man könnte jetzt sagen, wer draußen auf dem Rad aktiv regenerieren lernen möchte, sollte möglichst nie damit anfangen, sich in Foren aufzuhalten, wo ein "30-km/h Durchschnitt: realistisch oder Posertum?" den nächsten jagd. Aber so richtig ernsthaft wäre auch das nicht.

Aber es enthält einen wesentlichen Kern: Gerade die "Kultur" unter "time-crunched" spätberufenen Familienvätern, die versuchen, sich im Konflikt-Viereck zwischen Beruf, Familie, sonst. Hobbies/sozialen Beziehungen und Radsport Trainingszeit abzuringen, ist es sehr schwer vermittelbar, daß man die "Familie auf Tour und ... E-Bike-Renter beim Brötchen holen ... - in Freizeitklamotten" vorbeifahren lassen muß, ungerührt und focussiert auf das Trainingsziel. Wie übrigens auch andere Radfahrende, wie bspw. andere Trainierenfahrende.

Wie gesagt: In Kreisen, wo die alte Radrenner-Regel "wer im Rennen schnell fahren will, muß im Training langsam fahren" (die so ja auch unvollständig und deshalb falsch ist) allenfalls mitleidiges Lächeln über so viel "verbohrte Old-School-Weisheit" erntet, ist es schwierig, sich betont langsam zu bewegen.

Zwischenbemerkung: Es ist im übrigen auch nicht falsch, während einer Regenerations-Phase mal 500 - 1000 m "richtig schnell" zu fahren. Es muß aber eben unbedingt eine "Kurzzeit-Disziplin" bleiben. Ansonsten sind solche "Einlagen" nämlich vollkommen unschädlich, werden ganz im Gegenteil sogar von vielen guten Trainern empfohlen.

Daß Hobbyisten, Freizeit-Sportler und "Brötchen-Holer" schneller als systematisch trainierende Sportler sind, ist im übrigen keineswegs auf den Radsport beschränkt. Als ich - vor vielen, vielen Jahren - mit der Leichtathletik begonnen habe, mußte der Trainer mich auch mehr oder weniger drastisch dazu zwingen, nicht dauernd bei ca. 1-stündigen Warmmachen (!) 50 m vor der Truppe herzurennen, sondern mich diszipliniert in die mal mit ca. 4 - 8 km/h trabende, mal "Hopsa-Laufende" und ab un zu sogar mal 20 - 30 m sprintende Gruppe einzureihen.

Das ist eben Sport im Vergleich zur Prozerei seitens Spätberufener, "Torschluß-Panik-machender Familienväter", Halbstarker usw.
Grosser Beitrag, vielen Dank dafür. Ich zu mich zwar auch "sauschwer" damit, langsam zu fahren, aber es funktioniert halt.

Dem TE kann ich nur empfehlen: lach dir einen alten Stahlrenner aus den 70ern an, zieh dir alte Trainingsklamotten aus der selben Zeit an und drehe entspannt deine Runden..positiver Nebeneffekt: man bekommt of Komplimente fuer die alten Räder... Und keiner kommt auf die Idee, mit dir Rennen fahren zu wollen.
 
Danke @Teutone und @Karl2021 :)
Hintergrund der Frage ist eher, dass ich auf Zwift ein Regenerationstraining habe, bei dem ich aktuell einfach nur stumpf 30min 45%FTP fahre und dann 5min "ausrolle" und auch schon davon gehört habe, dass die kurzen Sprints förderlich bei der Regeneration sind.
Da ich das Training ohnehin in Zwift hinterlegt habe und im ERG-Mode fahre (also Zwift permanent dafür sorgt,...
Ha, hahh, halt stop!!!
Unabhängig von allem anderen: Dieser Erg-Mode scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine sog. "hyperbolische Steuerung" hinauszulaufen.

Das ist - bitte genau lesen und sich hinter die Ohren schreiben - das mit Abstand schlimmste, was man seiner Muskulatur antun kann!

Was ist "hyperbolische Steuerung" und was ist so schlimm daran?

Der Ausdruck "hyperbolisch" bezieht sich auf die Funktion des Tretwiderstandes über der Trittfrequenz: Da diese Steuerung die Leistung konstant halten soll, muß das Produkt aus beidem (also soz. aus x und y) konstant sein. D.h. y = f (x) = 1/x * konst. <=> x * y = konst.

Das ist Gift im Hinblich auf die Entwicklung eines tauglichen Bewegungsmusters. Warum?

Wenn ich auf der Straße schneller trete ohne zu schalten, wächst die erforderliche Leistung. An steilen Bergen proportional, im Flachen tendenziell in der 3. Potenz, bezogen auf die Kraft: an steilen Bergen ist die konstant, im Flachen Tendenz quadratisch. Beispiel: ich fahre 36 km/h und leiste dabei 220 W. Gehen wir davon aus, daß davon 39 Watt auf den Rollwiderstand zurückgehen, dann entfallen 181 W auf die Überwindung des LuWi. Steigere ich nun die Geschw. unter Beibehaltung der Übersetzung um 10% auf 39,6, steigt die Leistung auf 284 W, wovon 241 auf den LuWi entfallen, p1LuWi * 1,1^3. Die für die Überwindung des LuWi aufzubringende Kraft (durchschn. Tangentialkraft Pedalachse) steigt von 118 N auf 143, wächst also im Quadrat.

Insgesamt heißt das: Bei Steigerung der TF steigt die Kraft oder bleibt annähernd konstant - aber niemals sinkt sie wie bei der hyperbolischen Steuerung.

Außerdem: Regeneration bedeutet "frische Luft, Sonne, Freude, knackige Bikini-Hintern (sorry, sofort Selbstzensur)" usw. Allein von daher verbietet sich die Rolle sowieso!
 
Absolut nachvollziehbarer Gedanke.
Das Problem bleibt für mich, dass ich nur aus Erfahrungen schöpfen kann, die ich habe - wenn ich nur wenig Erfahrungen habe, dann hilft das eben nur begrenzt. Abgesehen davon hat man ja gleich die doppelte Ungewissheit, dass man den Output seines Trainings kurzfristig nicht messen kann (im Sinne von: heute bin ich 5% regenerierter als letztes Mal) und erstrecht nicht vergleichen kann, wie der Output ausgesehen hätte, wenn man das Training (minimal) variiert.
Die Möglichkeiten die man dann hat sind einerseits, selbst zu probieren und Erfahrungen zu machen, auf die man später aufbaut, oder aber versucht, auf allem was bereits erforscht ist, so gut es geht irgendwie aufzubauen, um sich den einen oder anderen Umweg von vornerein gleich zu ersparen - letzteres versuche ich ganz gerne.
Dabei ist natürlich ganz klar, dass jeder individuell ist und es praktisch nie allgemeingültige Ratschläge geben kann. Was mich aber bekräftigt: Obwohl ich bisher keine konkrete "Trainingsanweisung" finden konnte, habt ihr mir mit euren Erfahrungen schon weitergeholfen und mir schon mal eine Orientierung gegeben, wie das ganze aussehen kann.
Wenn du nur aus wenigen Erfahrungen schöpfen kannst, liegt der Schlüssel nicht in Texten (inkl. meiner und der anderer hier im Forum), sondern im Erfahrungen machen.

Edit: Und das heißt auch: Im Fehler machen! Aber wie ich sehe, kommt das für dich nicht infrage, oder?
 
Ha, hahh, halt stop!!!
Unabhängig von allem anderen: Dieser Erg-Mode scheint mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine sog. "hyperbolische Steuerung" hinauszulaufen.
Genau, das siehst du richtig.

Das ist Gift im Hinblich auf die Entwicklung eines tauglichen Bewegungsmusters. Warum?

(...)
Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.
(Beweisstück 1: Bier. Kommt in der Natur nicht vor. :D)

Und das heißt auch: Im Fehler machen! Aber wie ich sehe, kommt das für dich nicht infrage, oder?
Doch, doch - das kommt es. Ich will mir nur die sparen, die vermeidbar sind.
Manche muss man ja auch machen um daraus zu lernen - z.B. spontan die heutige Trainingsplanung verwerfen, um "den da vorne noch schnell einzuholen"... :D
Wenn es hier aber schon die Gelegenheit gibt, dass so viele "alte Hasen" rumrennen, freue ich mich über jeden vermiedenen Fehler.

Beispiel: Eine große Zahl von Leuten behauptet, dass jeder Rennradfahrer lügt der sagt, noch nie wegen eingeklickter Pedale (z.B. an der Ampel) umgefallen zu sein. Ich habe einfach schon gefühlte 100 Mal vor meinen ersten Klick-Pedalen davon gehört/gelesen und bin (tatsächlich) noch nie mit eingeklickten Pedalen umgefallen.
 
Genau, das siehst du richtig.


Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.
(Beweisstück 1: Bier. Kommt in der Natur nicht vor. :D)


Doch, doch - das kommt es. Ich will mir nur die sparen, die vermeidbar sind.
Manche muss man ja auch machen um daraus zu lernen - z.B. spontan die heutige Trainingsplanung verwerfen, um "den da vorne noch schnell einzuholen"... :D
Wenn es hier aber schon die Gelegenheit gibt, dass so viele "alte Hasen" rumrennen, freue ich mich über jeden vermiedenen Fehler.

Beispiel: Eine große Zahl von Leuten behauptet, dass jeder Rennradfahrer lügt der sagt, noch nie wegen eingeklickter Pedale (z.B. an der Ampel) umgefallen zu sein. Ich habe einfach schon gefühlte 100 Mal vor meinen ersten Klick-Pedalen davon gehört/gelesen und bin (tatsächlich) noch nie mit eingeklickten Pedalen umgefallen.
Naja, das liest sich doch alles schonmal viel entspannter, als "befürchtet" (was heißt schon befürchen, wir haben hier alle nur zu gewinnen!).

Was beweisbare oder bewiesene Erfahrungen betrifft: Ich glaube jedem Anfänger oder Quereinsteiger gerne, daß er bestimmte Fehler noch nie gemacht hat. Ich meinerseits habe glaube ich das letzte mal große Probleme (ohne Sturz, aber kurz davor) vor ca. 2 Monaten gehabt. Davor das letzte Mal, an das ich mich erinnere, bei der Gelegenheit gleich mal eine Rippe angebrochen (vor ca. 10 Jahren). Problem ist ja: Man fällt aus geringer Geschw. und deshalb wie "ein nasser Sack". Im Rennen sind Stürze immer wesentlich bequemer!

Ein Grund, warum solche "wie ich" mehr solche Erfahrungen machen: Wir waren in der Jugend meist irgendwie doch als "Draufgänger" programmiert und mußten einfach - fast zwanghaft - unser Erfahrungen machen um die Grenzen auszuloten.

Wenn man älter ist, entwickelt man eher Strategien wie Du. Ob die besser sind, darüber muß ich wirklich mal eine Weile nachdenken, da läßt sich aus der Hüfte geschossen nicht sagen.

Jedenfalls: Daß ich meinen mir rechtmäßig zustehenden Anteil an Stürzen und anderen Ereignissen schon in früher Jugend "verballert" habe, führt nachweislich dazu, daß ich heute deutlich weniger Fehler mache. Und das, obwohl ich mich bei ca. 5 Jedermann-Rennen und zahlreichen, mittlerweile auch nicht ungefährlichen Masters-Rennen rumgetrieben habe. In den letzten 15 Jahren bin ich dabei kein einziges Mal gestürzt.
 
Genau, das siehst du richtig.


Ich verstehe die Erklärung, bin auch mit dir überein, dass diese Art der Steuerung unnatürlich ist, aber mir fehlt in der Erklärung noch der Schluss dazu, dass es schädlich ("Gift") ist. Nur weil es unnatürlich ist, heißt das ja erstmal nicht, dass es auch schädlich ist.
...
Puh, die Erklärung ist verdammt nicht einfach. Da braucht es jede Menge medizinisches/naturwissenschaftliches Wissen und ebenso viel Erfahrung.

Du kannst es aber u.U. er"fahren": Beobachte und "befühle" dich und deine Beine mal, wenn es durch Gegenwind oder Steigung mal schwer wird. Oder wenn du aus irgendwelchen Gründen (Rennen: Attacke) bei gleichbleibenden Bedingungen beschleunigst. Schau mal genau hin, was deine Beine dann zu dieser gestiegenen Belastung sagen.

Wenn man das wissenschaftlich angehen wollte, müsste man zunächst mal entschlüsseln, wie unser Körper (Muskelspindeln, Rückenmark, Kleinhirn und ein bisschen Großhirn) überhaupt Bewegungsprogramme entwickelt, weiterentwickelt und stabilisiert oder verwirft. Das ist eine spezielle Wissenschaft, wobei man wissen muß, daß sog. "Sportmediziner" dafür zu bemühen dasselbe ist, wie den Bock zum Gärtner zu machen.

Edit und FAzit: Ich fürchte, das mußt du mir einfach glauben. Wozu ich dir aber wirklich dringend rate. Das Bewegungsmuster - wir alten Radrenner sagen einfach: den "Tritt" - mußt du behandeln wie ein rohes Ei. Einen Monat mit falscher Sattelhöhe, falschen Kurbeln, bescheuerten Kettenblättern wie oval usw., falschen Übersetzungen rumgegurkt, und schon ist die Arbeit von Monaten für die Katz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe das neulich "im Stress" auch mal irgendwo nebenbei gelesen und finde leider keine konkrete Quelle mehr, die dazu detaillierte Angaben macht, wann man wo in welchem Umfang welche Sprints einbauen soll. Hast du da ohne Suchaufwand zufällig was parat? Sonst suche ich weiter, wenn ich Zeit dafür finde. :D
Ich würde keine Sprints in Rekom-Training einbauen. Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.

Eine Empfehlung aus der Literatur lautet, kurze Sprints ins Grundlagentraining aufzunehmen. Das sieht dann so aus, dass man z.B. alle 15 min. einen Sprint von maximal 15 Sekunden einbaut. Der Fokus solcher Sprints liegt auf Form und Erreichen hoher Tf. Die Sprints müssen sehr kurz sein, um zu verhindern, dass sie den Stoffwechsel zu stark beeinflussen. Bleiben die Sprints kurz, erfolgt die Energiebereitstellung ganz überwiegend anaerob-alaktazid aus gespeicherten Phosphat. Durch die Kürze des Sprints wird verhindert, dass die anaerobe Glykolyse "anspringt", denn das ist bei dieser Trainingsform nicht gewünscht. Wird das beachtet, sorgen die Sprints vor allem neuromuskuläre Reize und weniger für metabolische. In manchen Trainingsmittel-Dokus werden die Sprints auch bewusst zum Ende längerer GA-Einheiten eingesetzt. Dann sind sie ein gutes Mittel, um sich gegen Ende solcher Einheiten noch einmal zu "aktivieren".

Solche Formen des Sprinttrainings sind freilich kein Ersatz für "richtiges" Sprinttraining, bei dem es primär darum geht, Maximalleistungen zu produzieren. Die würde man vielmehr in völlige ausgeruhtem Zustand mit sehr langen Pausen zwischen den Belastungen machen.
 
Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.
Soweit ich mich erinnere, wurde der Mehrwert so beschrieben, dass durch die kurzen hochintensiven Phasen der Körper mehr Wachstumshormone ausschüttet, was dann in einer effektiveren Regeneration resultiert. Aber wie gesagt, ich habe dazu weder Studien noch Quellen - ich muss das aber irgendwo auf einer Magazinseite (Roadbike, TOUR, etc.) gelesen haben.


Edit:
Danach gibt es nicht mehr viel zu verhandeln. Dann bin ich 80.
Auch ein blödes Alter zum Stürzen.
 
Ich würde keine Sprints in Rekom-Training einbauen. Selbst wenn solche Sprints eine eher geringe metabolische Belastung darstellen, stehen sie dem Ziel von Rekom-Training - die Verbesserung des Erholungsprozesses - entgegen.
Falsch. Sie stehen dem Erholungsprozess nicht entgegen, sondern fördern diesen. Einen Vorbehalt erkenne ich an: Vielleicht ist Voraussetzung, daß man nicht statt Blut "Veganen Joghurt" in den Adern hat. Und natürlich, daß man gewohnt ist, mit kleinen Gängen zu sprinten.
Eine Empfehlung aus der Literatur lautet, kurze Sprints ins Grundlagentraining aufzunehmen. Das sieht dann so aus, dass man z.B. alle 15 min. einen Sprint von maximal 15 Sekunden einbaut. Der Fokus solcher Sprints liegt auf Form und Erreichen hoher Tf.
Richtig.
Die Sprints müssen sehr kurz sein, um zu verhindern, dass sie den Stoffwechsel zu stark beeinflussen.
Falsch. Das Märchen, daß der Stoffwechsel in Bezug auf aerob/anaerob laktazid gleich bleiben muß, ist längst widerlegt.
Bleiben die Sprints kurz, erfolgt die Energiebereitstellung ganz überwiegend anaerob-alaktazid aus gespeicherten Phosphat. Durch die Kürze des Sprints wird verhindert, dass die anaerobe Glykolyse "anspringt", denn das ist bei dieser Trainingsform nicht gewünscht.
Blödsinn. Vgl. oben. Da "springt" nichts an, das ist diese alte, längst überholte Sichtweise, daß da irgendwo was "umgeschaltet" wird.
Wird das beachtet, sorgen die Sprints vor allem neuromuskuläre Reize und weniger für metabolische....
...
Solche Formen des Sprinttrainings sind freilich kein Ersatz für "richtiges" Sprinttraining,
Richtig.
bei dem es primär darum geht, Maximalleistungen zu produzieren.
Und schon wieder: Falsch. Sprinttraing hat immer drei voneinander unabhängig zu betrachtende Ziele, die allerdings unvermeidlich gleichzeitig erreicht werden (die Schwerpunktsetzung varriert): Kraft, Schnelligkeit und im Ergebnis hohe Leistung zum gewünschten Zeitpunkt.
Die würde man vielmehr in völlige ausgeruhtem Zustand mit sehr langen Pausen zwischen den Belastungen machen.
Nicht nur, aber überwiegend, ja. Nennt man dann beim Intervalltraining auch "Intervalle mit vollständiger Erholung in Abgrenzung zu "Intervalle mit lohnender Pause". Soweit also richtig.
 
Soweit ich mich erinnere, ...
Edit:

Auch ein blödes Alter zum Stürzen.
Worauf du dich verlassen kannst! Mein Trainer aus der Jugendzeit - später hat er solche Jungs wie Ete Zabel usw. betreut - hat sich mit ca. 75 nochmal so richtig lang gemacht, Ergebnis: Beckenbruch. Zu der Zeit fuhr er regelmäßig mit den anderen "Größen" seiner Generation wie Franz Basalla usw. seine Trainingsrunden. Nach diesem Sturz musste er sowas für alle Zeiten in den Wind schreiben und den Rollator gegen das Fahrrad tauschen. Ich hoffe, sowas bleibt mir erspart.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal kurz damit jetzt nicht wieder das "Gekeife" los geht, weil ich am Sockel der "Forumsgrösse" gerüttelt habe: Der Mann hat ja durchaus Ahnung. Aber bei bestimmten Fragen liegt er nunmal meilenweit daneben: Ich erinnere mich noch an seine Behauptung, im Radsport käme der Effizienz der Bewegung(smuster) keine besondere Rolle zu.

So einen Unfug braucht niemand.
 
Was hier gebraucht wird oder nicht, entscheidest zum Glück nicht du.

Wenn es tatsächlich um maximale Erholung bspw in der Ruhewoche nach großer Belastung geht, würde ich auf Sprints auch komplett verzichten. Kleines Blatt, lockeres Rollen und nach ner Stunde zurück auf die Couch und Beine hoch. Da brauch ich keine zusätzlichen Reize um irgendwas zu triggern.
Was anderes ist für mich ein Ruhetag in einer normalen Trainingswoche, wenn es um Erholung geht, man aber den kompletten Shutdown verhindern will. Da sind kurze Sprints oder auch ein paar Minuten intensiveres Tempo immer ganz hilfreich.
 
Was hier gebraucht wird oder nicht, entscheidest zum Glück nicht du.

Wenn es tatsächlich um maximale Erholung bspw in der Ruhewoche nach großer Belastung geht, würde ich auf Sprints auch komplett verzichten. Kleines Blatt, lockeres Rollen und nach ner Stunde zurück auf die Couch und Beine hoch. Da brauch ich keine zusätzlichen Reize um irgendwas zu triggern.
Was anderes ist für mich ein Ruhetag in einer normalen Trainingswoche, wenn es um Erholung geht, man aber den kompletten Shutdown verhindern will. Da sind kurze Sprints oder auch ein paar Minuten intensiveres Tempo immer ganz hilfreich.
Womit wir uns in dem einen, wesentlich Punkt vollkommen einig sind und die vorlaute Eingangsbemerkung als überflüssig "aus dem Protokoll gestrichen" werden kann.
 
Ich erinnere mich noch an seine Behauptung, im Radsport käme der Effizienz der Bewegung(smuster) keine besondere Rolle zu.
Na ja.. früher sollte man den runden Tritt üben.. mal mit bewussten dicken Gängen.. dann irgendwie lieber mit kleinen Gängen.. dann am besten mit starrer Nabe... dann fing Joe Friel an, sich (und anderen) die Cleats immer mehr nach hinten, bis zur Sohlenmitte, zu versetzen, was einen ziemlich stampfenden Tritt zur Folge hat.. ich glaube, bis die hohen Herren nicht wissen, was jetzt das Beste für uns ist, tritt jeder weiter so wie er mag.. :rolleyes:
 
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