So, es wird Zeit für einen Bericht. Das wichtigste vorweg: Es wurden
555 km mit 9300 HM, also kein Finish. Trotzdem hatte ich zwei mega gute Tage und bin rein sportlich voll zufrieden.
Ich hatte mich ja letztes Jahr schon angemeldet für die Tour. Wie man an meinen Fragen sehen konnte: Wirklich beschäftigt damit hatte ich mich nicht. Ich wollte einfach ne lange Tour mit einer Übernachtung machen um für mein anstehendes Ultra-Event zu trainieren. Die Strecke passte sehr gut vom Profil, daher hab ich mich angemeldet.
Hauptsächlich wolle ich den Track, die Startnummer dazu fand ich cool. Ein Finish der Strecke wäre cool, aber auch nicht so schlimm wenn es nicht klappt.
Morgens um 3.30 Uhr klingelte der Wecker, pünktlich zum Sonnenaufgang saß ich in Koblenz auf dem Rad. Das Wetter war etwas trüb und trist, aber die Strecke super schön und herausfordernd. Ich hatte einen tollen Tag.
Nach einer Nacht mit viel Zittern im Sommerschlafsack bei 6 Grad (was genau hatte ich mir denn bitte dabei gedacht???) fuhr ich den zweiten Tag nur unter blauem Himmel und konnte die Strecke noch mehr genießen! Allerdings wurde mir recht schnell klar, dass ich die Tour nicht würde fertig fahren können. meine Tochter hatte am nächsten Tag ihren ersten Schwimmwettkampf und ich hatte versprochen dabei zu sein. ich kürzte die Strecke dann in Komoot um etwa 70km/700HM.
Gegen 21 Uhr war ich zurück am Auto, um 23 Uhr ziemlich glücklich und zufrieden daheim.
Das Suchen der Kontrollstellen war wirklich cool. Wie Geo-Caching auf dem Rad. Am Feldberg war es wirklich kalt oben und als es anfing leicht zu regnen, ich zusätzlich dringend aufs Klo musste aber keins fand stieg ich schnell wieder aufs Rad um runter zu kommen. Nach der Abfahrt fiel mir dann ein, dass ich vergessen hatte ein Foto zu machen. Ansonsten klappte es meistens gut! Beim Feuerwehrmuseum hab ich einen Anwohner gefragt, weil ich es nicht fand. das ist aber auch wirklich unauffällig. Zufällig hatte ich wohl den Besitzer gefragt, denn er bot mir an mir aufzuschließen um mich umzusehen. Da ich meinen selbst gesteckten Zielen und Zeiten etwas hinterher hing musste ich allerdings ablehnen und fuhr flott weiter.
Damit kommen wir auch zum negativen Teil der Reise:
Es war nicht gut, gleichzeitig ein Brevet machen und wie in einem Wettkampf fahren zu wollen. Ich hab so viele schöne Stellen gesehen, die zum Verweilen einluden. Ich konnte mir aber selten die Zeit nehmen, wirklich mal zur Ruhe zu kommen und zu genießen. 300 Kilometer mit 5000 Höhenmeter fährt man nicht an einem Tag, wenn man an jedem Bachlauf 20 Minuten die Natur geniest. Auch das Feuerwehrmuseum spontan anschauen wäre natürlich mega cool gewesen.
Gegenfrage: Warum strapazierst du die Freizeit des Organisators?
Ist auch eine Frage des Respekts gegenüber dem Organisator.
Das hatte ich während der Fahrt tatsächlich oft im Kopf. Die Strecke ist wahnsinnig toll erstellt, so viel tolle Straßen. Dazu die Startnummer und eine Brevetkarte, in die der Organisator mit Hand die Kontrollpunkte geklebt hat. Damals sogar noch handschriftlich korrigiert für mich wegen dem Ahrtal. Da steckt wirklich viel Arbeit dahinter und die 8€, die ich dafür bezahlt habe sind wirklich seeeehr wenig. Da hat der Organisator großen Respekt für verdient. Diesen Respekt bin ich durch mein Verhalten wirklich schuldig geblieben.
Ich hab große Lust es das nächste mal besser zu machen. Ich hab mir schon die anderen SR angeschaut und versuche meinen Bruder zu überreden eines mit mir zu fahren. Dann mit zwei Übernachtungen ohne ohne jeglichen Druck. Die Kontrollpunkte vorher besser anschauen und am besten irgendwie auf den
Wahoo machen.
Dabei dann einfach die Strecke genießen und nicht groß auf die sportliche Leistung schauen.