AW: TENOR St Etienne
Welche
Griffe baue ich an ?
Vorteil Gummi: ist griffiger, hält vermutlich besser am Lenker, ist dünner -Abstand zu den Griffen
Vorteil Holz : passt zeitlich besser!?, sieht besser aus
Ich finde: Gummi, auch schon wegen der Farbe, und weil es zeitlich durchaus paßt - ich weiß nicht genau, ab wann es Gummigriffe gab (sicherlich schon vor dem Ersten Weltkrieg, möglicherweise schon vor der Jahrhundertwende), aber in den 1920er Jahren waren sie durchaus üblich. Die Form paßt auch gut, während die (an sich schönen) Holzgriffe für meinen Geschmack eher an ein Tourenrad passen. Ich habe Holzgriffe auch bisher immer nur an Tourenrädern (z.B. an Vollballon-Damenrädern aus den frühen 1930ern) gefunden, was aber natürlich Zufall sein kann. Bei Gummi hast Du halt das Problem, dass es bei "ernsthaftem" Gebrauch doch relativ schnell verschleißt; ich bin eine Zeit lang weiße
Magura-Gummigriffe aus den frühen 1960er Jahren gefahren (ein Fahrrad- und Mopedhändler hatte da noch größere Bestände auf Lager ...), und oft war das feine Rautenmuster schon nach einem Jahr "weggegriffen", die Oberfläche leicht rissig und etwas unansehnlich, außerdem bei Feuchtigkeit ziemlich rutschig. Das wird bei diesen stark profilierten Modellen hier nicht so schnell passieren, aber rechne mal doch längerfristig mit Verschleiß.
Ein sehr "wahrscheinliches" Material für die 1920er Jahre wäre ansonsten Zelluloid, das dürfte meinem Eindruck nach das häufigste Material für Lenkergriffe gewesen sein (Bakelit kam dann eher erst in den 1930er Jahren). Zelluloid-
Griffe sind aber empfindlich und schwer zu bekommen (obwohl sie bis in die 1950er Jahre hergestellt wurden). Wie sie im Gebrauch sind, weiß ich nicht - sie wurden aber länger als ein halbes Jahrhundert lang hergestellt, also kann es nicht sooo schlimm gewesen sein ... ;-)