Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Ich sehe schon. Alles nicht so einfach.
Grundlage: Das macht mir draußen schlicht keinen Spaß. Hinzu kommt, dass meine Strecken zwar vorwiegend flach sind, aber immer mal wieder 6-8% Steigungen haben, die ich auf den Rundkursen nicht vermeiden kann. Ich werde aber im Winter mal schauen, ob ich das auf der Rolle einstreue (gemäß dem 6h Plan von Dylan).
Ernährung: Das scheint mir eine Wissenschaft für sich zu sein. Da ich nicht alleine lebe, muss das auch abgestimmt werden. Mich intensiv damit auseinanderzusetzen kostet ja auch eine Menge Zeit. Die verbringe ich dann lieber auf dem Rad. Ich achte schon darauf, habe einige Tipps beherzigt. Aber das muss auch in den Alltag passen. Ich fühle mich mit einem BMI von etwas über 27 auch nicht super fett. Die vier kg, die ich noch loswerden will, werde ich vielleicht in den kommenden 6-12 Monaten loswerden. Das halte ich für vernünftig und nachhaltig.
Intervalle: Ich sehe hier tatsächlich meinen Schwachpunkt. Ich (lt.
Garmin) arbeite kaum im anaeroben Bereich. Ich schaffe es kaum z.B. bergauf so zu fahren, dass die Beine wirklich schmerzen. Gestern bin ich früh für meine Verhältnisse 39km knackig gefahren (IF 0,86) und abends dann noch mal 30km durchaus knackiger (IF 0,89). Da haben die Beine dann wirklich etwas geschmerzt (NP 184W, D 169W, 20min 180W). Mein Gefühl sagt mir, dass ich eher über meine Grenzen gehen müsste, um etwas zu verbessern.
ZWIFT Pläne: Ich nutze Rouvy. Mal sehen, was die haben.
Alter: Ich suche immer noch Hinweise / Quellen, die sich auf meine Alterssituation beziehen. Wie kann jemand mit knapp 60 fitter werden? Was ist der Unterschied zu einem 30-Jährigen? Kann man die selben Annahmen machen? Mein Eindruck ist, dass das nicht der Fall ist. Ich habe auf verschiedenen Quellen sehr unterschiedliche Hinweise zu GA vs. HIT (sehr vereinfacht) im Alter gefunden. Einige Quellen sagen, dass GA im Alter überschätzt wird und man lieber kurz und knackig fahren soll. Hängt wohl mit den Muskelfasern zusammen. Leider habe ich keine wirkliche altersspezifische Literatur gefunden. Einige Literatur bezieht sich auf ehemalige Athleten. Das bin ich aber nicht. Ich habe mir das Video von Dylan angesehen und fand das sehr hilfreich. Auch das erwähnte Buch kommt heute.
Da ich keine Rennen fahre und auch sonst nicht in einer Gruppe fahre mag es der Preis sein, dass ich auf einem gewissen Niveau stagniere. Wobei mir das keine Probleme bereitet. Ich bin nie im Leben zuvor so schnell gewesen, wie jetzt. 30km/h Schnitt habe ich auf 30/40km geschafft und die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt weiter leicht an. Ich kann 900 Treppenstufen (neulich auf Capri) relativ flott hochgehen und brauche anschließend keinen Defibrillator sondern fühle mich gut. Natürlich durchgeschwitzt mit 150er Puls. Aber es geht. Ging vor 1,5 Jahren noch nicht.
Mein Fazit: mehr zu erreichen kostet deutlich mehr Zeit und Einsatz (80-20 Regel). Es scheint, ich war zu naiv in meiner Hoffnung, mit zwei, drei Stellschrauben 10% mehr FTP herauszuholen. Wenn ich hinzuziehe, dass ich eben im Leben relativ unsportlich war, fehlt mir vermutlich ohnehin eine gewisse Grundlage. Also mag es tatsächlich gar nicht so schlecht sein, wo ich hingekommen bin. Spaß macht es mir und ich freue mich über die kleinen Fortschritte.