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Trainer gesucht für relativ unsportlichen knapp 60-Jährigen

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Re: Trainer gesucht für relativ unsportlichen knapp 60-Jährigen
Genau das versuche ich. Daher IF praktisch nie unter 0,8, eher über 0,9. War mir aber nicht sicher. Manche sagen, ich müsste mehr im GA2 fahren. Da fehlt mir aber die Zeit.
Wenn ich mal unterstelle das die IF auf realistisch ausgetesteter FTP basiert, ist das nicht optimal.
Gibt genug Evidenz das der Transfer des mittleren Bereiches zu längerem LIT ~IF 0,65-0,75 zu einer Leistungssteigerung führt.
Auf dem andern Pol dann eben echtes HIIT oder Schwellentraining. Ob polarisiert oder pyramidal besser ist da gibt es m.E. keine eindeutige Evidenz. Bzw. ist nicht so direkt gegeneinander getestet worden.
Wichtig ist halt die Basis ist in jedem Fall das LIT. Ist im Kern auch das was Dylan vorschlägt, je nach konkretem Ziel in unterschiedliche Variationen.
Ich persönlich komme sowohl mit hohem Umfang und 90-95% LIT und ganz wenigen hart gefahren HIIT zurecht, als weniger Umfang und höherem HIIT Anteil. Wobei ich da nie genau sagen kann ob das nur geht weil ich schon viel Lebenskilometer auf dem Buckel habe.
Von daher würde ich intesive Einheiten erstmal dosierter als Dylan einsetzen, die aber dann auch wirklich hart fahren. Dann macht das LIT auch mehr Spass.
Man kann dann im Detail auch anders sehen, aber das vermutlich wirklich zweitrangig.
 
Den Ansatz von Rollerer weiter oben halte ich für zielführend: Alexander108 hat seit gut einem Jahr bereits 12 kg Gewicht verloren, befindet sich also permanent im Kaloriendefizit. Eine Leistungssteigerung in der Diät kann nicht wirklich funktionieren, der Körper wird die wenigen zur Verfügung stehenden Nährstoffe erst einmal zur Erhaltung der lebensnotwendigen Funktionen verwenden.
Bei aktuell 88 kg auf 1,79 m hat der Frederöffner noch einiges auf den Hüften. Typische Bergfahrer sind locker 25 kg leichter und müssen daher einen halben Zentner weniger den Berg hochwuchten. Wenn das das Ziel sein soll, muß Gewicht ´runter. Monatelange Diäten mit geringem Defizit sind da wenig hilfreich.
Wenn es um maximalen Fettabbau bei weitestgehendem Erhalt der Muskelmasse/Kraft geht, können wir mal etwas über den Tellerrand schauen und gucken, wie das im professionellen Natural-Bodybuilding gemacht wird. Man mag über den Sport geteilter Meinung sein, aber ernährungstechnisch sind die da sehr weit. Dort sind sog. Mini-Cuts üblich. Da wird die Kalorienzufuhr für kurze Zeit, max. 10-14 Tage, radikal reduziert. Die Jungs essen dann nur Hühnchen und Kaisergemüse, max. 1000 kcal am Tag bei 200 gr Eiweiß. Der Fettverlust in den ersten Tagen ist enorm, der Körper braucht etwas, um zu reagieren, d.h. alle Körperfunktionen auf Sparflamme zu schalten. Der Zeitpunkt ist nach spätestens 2 Wochen erreicht, dann kehrt man zur normalen Ernährung zurück, hat mehrere Kilo Fett und keine Kraft/Masse verloren. Schaut mal bei Youtube den Kanal von Simon Teichman, Thema Mini-Cut, er erklärt das da sehr anschaulich.
Ernährung außer halb des Mini-Cuts wird häufig per Carb-Cycling gemacht. An Trainingstagen wird gut gegessen, an trainingsfreien Tagen drastisch reduziert. Das funktioniert. Eine gute Abhandlung dazu gibt es auf der Website des leider bereits verstorbenen Bodybuilders Andreas Frey. Er nennt das Pendel-Diät. Bei den von ihm genannten Ernährungstipps muß man nur berücksichtigen, daß er kein Natural-Bodybuilder und darum seine Kalorien- und Eiweißaufnahme recht hoch war.
Oder Alexander108 macht es so wie ich (1.90 m, 90 kg): Wohne im Flachland, Berge sehe ich nur im Trainingslager in Österreich. Dann wird halt hinten auf 34 geschaltet und da hoch gekurbelt. Wenn mich dabei ein Bergfloh überrundet: Die nächste Gerade kommt bestimmt.
 
Mal einer, der Ahnung hat ;)
Gebe aber zu Bedenken, daß bei einem "alten, untrainierten Mann"
max. 1000 kcal am Tag bei 200 gr Eiweiß
der Abschuß sein kann - gesundheitlich als auch beruflich.
Ich würde es die ersten 10 Tage mit 500-max 800kcal Defizit versuchen und dann weitersehen. Proteinreiche Ernährung ist da wichtig, um die Verluste zu minimieren - wie von @Ewald PB schon erwähnt. Ich greife da rigoros zum Pulver.
Empfohlene Vorgehensweise: erstmal Kalorien tracken (Yazio), dann eine Analyse über alle Nährwerte sowie Eßgewohnheiten und anschließend einen Diätplan machen.... und eine reelle Zielsetzung. Nochmals 25kg weniger und alle Alpenpässe im nächsten Jahr ist sicher unrealistisch.
Wenn der TE eine Auszeit aufbringen kann, wäre eine Woche Saftfasten unter Aufsicht im Rahmen einer Fastenkur ein guter Einstieg. Ist ein anderer Ansatz, funktioniert aber gut als Start.
 
Hallo Alexander, wenn Du viel Rolle fährst, starte doch mal eines der Zwift Programme. Dafür brauchst Du keinen Trainer. Mit der Rolle kannst Du Dein Training viel besser steuern als draußen. Für mich ist Rolle nichts, weil das Radfahren Ausgleich zum Alltag ist, dazu brauche ich die Natur und nicht die vier Wände um mich heraum.

Ansonsten: Kontinuität ist alles. 3 Wochen extrem viel, dann 3 Wochen nichts, das bringt Dich nicht weiter. Lieber 6 Wochen gleichmäßig dranbleiben. Wenn Du Dich nicht motivieren kannst, nach der Arbeit nochmal zu trainieren, dann teste mal eine andere Sportart, die Dir leichter fällt. Hast Du die Sportart gefunden, freust Du Dich drauf, es kostet keine Überwindung.

Zudem: Die Mischung machst, mal kurze harte Einheiten mit Intervallen, mal lange Ausfahrten mit weniger Anstrengung. Mein nur rudimentär strukturierter Plan sieht so aus, dass ich unter der Woche 2 Stunden mit rund 160 HF fahre (40 Km und rund 800-1000 HM) am Wochenende dann 4-6 Stunden mit rund 140 HF. Das sind 6-8 Stunden pro Woche. Im Sommer ist jetzt ein dritter Tag dazu gekommen. Das hat auch meine Leistung nochmal weiter gebracht. Ob ich gen Winter wieder 2x pro Woche fahre, werde ich sehen.

Edit: Ich habe so wie Du im September 2020 angefangen, 181 cm groß, 105 Kg schwer. Ich kam sehr lange die Anstiege nicht hoch, musste 4-5 Pausen machen, habe aber nie geschoben, nur gewartet, bis der Puls runter war. Meine Motivation bestand darin, weniger und weniger Pausen machen zu müssen. Irgendwann kam ich dann jeden Anstieg ohne Pause hoch. Meinen Fortschritt habe nicht in Watt gemessen, sondern in Pausen. Vll. ist das auch etwas für Dich? Fahre doch mal die Anstiege im Elm hoch, inkl Pausen. Einige Wochen später fährst Du den Anstieg wieder hoch und schaust, ob Du weniger Pausen einlegen musst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klassischer Ausdauerathlet Fehler: wenn man sich nicht anstrengt hat das Training keinen Sinn ... das ist nur leider kompletter Blödsinn.
Du fragst ob 160W über 90 min zielführend sind? Nein das ist noch zu hoch bei 208W FTP. Nimm 130W her und wir sind da wo du die meiste Zeit rumgurken solltest, vielleicht sogar noch niedriger zu Beginn. Ja es ist richtig langsam zu Beginn und das kratzt enorm am Ego wenn man permanent überholt wird aber nur so baust du die Grundlage auf.
Hatte das selbst dieses Jahr hinter mir: FTP zu Beginn von 230W, bin dann nur Grundlage gefahren und wollte dann Intervalle einstreuen, aber als es soweit war hatte ich keine Zeit. Bin also durch quasi nur Grundlage fahren dieses Jahr von 230W auf 280-300W FTP gekommen. Ein Freund von mir fährt brav jedes Mal seine Intervalle und quasi keine Grundlage bzw wenn dann zu hart und der hat eigentlich keinen Fortschritt gemacht. Also wenn du dich verbessern willst, schalte 5 Gänge zurück, fahr mal 3-4 Monate nur locker evtl mal 1-2x pro Monat um die Schwelle herum so 20-30 min und das 2-3 mal in der Ausfahrt und du wirst mehr Fortschritt sehen als jede Fahrt ein bisschen anstrengend aber eigentlich nie so richtig weil dir die Erholung fehlt.
 
Klassischer Ausdauerathlet Fehler: wenn man sich nicht anstrengt hat das Training keinen Sinn ... das ist nur leider kompletter Blödsinn.
Du fragst ob 160W über 90 min zielführend sind? Nein das ist noch zu hoch bei 208W FTP. Nimm 130W her und wir sind da wo du die meiste Zeit rumgurken solltest, vielleicht sogar noch niedriger zu Beginn. Ja es ist richtig langsam zu Beginn und das kratzt enorm am Ego wenn man permanent überholt wird aber nur so baust du die Grundlage auf.
Hatte das selbst dieses Jahr hinter mir: FTP zu Beginn von 230W, bin dann nur Grundlage gefahren und wollte dann Intervalle einstreuen, aber als es soweit war hatte ich keine Zeit. Bin also durch quasi nur Grundlage fahren dieses Jahr von 230W auf 280-300W FTP gekommen. Ein Freund von mir fährt brav jedes Mal seine Intervalle und quasi keine Grundlage bzw wenn dann zu hart und der hat eigentlich keinen Fortschritt gemacht. Also wenn du dich verbessern willst, schalte 5 Gänge zurück, fahr mal 3-4 Monate nur locker evtl mal 1-2x pro Monat um die Schwelle herum so 20-30 min und das 2-3 mal in der Ausfahrt und du wirst mehr Fortschritt sehen als jede Fahrt ein bisschen anstrengend aber eigentlich nie so richtig weil dir die Erholung fehlt.

@Alexander108 lass dich von solchen Aussagen nicht beirren. Ganzjährig Grundlage zu fahren ist nicht zielführend, und eine FTP-Steigerung von über 20% durch reines Grundlagentraing ist zumindest ungewöhlich; ebenso, dass jemand seine FTP in einer Range von 20Watt angibt.

Wenn dich das Geld nicht reut - ist ein Trainer doch eine gute Sache, du kannst dich allein auf das Radfahren konzentrieren und hast einen Experten zum nachfragen: du siehst ja in diesem Thread, wieviele Meinungen es zum trainieren gibt. An deiner Stelle würde ich im örtlichen Radverein, einfach mal nachfragen ob sie dir jemanden empfehlen können.
 
@Alexander108 lass dich von solchen Aussagen nicht beirren. Ganzjährig Grundlage zu fahren ist nicht zielführend, und eine FTP-Steigerung von über 20% durch reines Grundlagentraing ist zumindest ungewöhlich; ebenso, dass jemand seine FTP in einer Range von 20Watt angibt.
Es bedarf allerdings einmal einer gewissen Zeit Grundlage fahren um diese auch vernünftig aufzubauen. Ein ganzes Jahr ist Blödsinn habe ich allerdings auch nirgendwo geschrieben.
Ein FTP Test ist und bleibt nunmal nur eine Momentaufnahme und den letzten den ich gemacht habe der ist schon etwas her und die genauere Spiroergometrie stammt von Anfang des Jahres wo ich eben ziemlich mies war. Ergänzend sollte ich erwähnen, dass ich eine OP vor ziemlich genau einem Jahr hatte und dann im Winter oft krank war und kurz danach war die Spiro mit den ca 230W. Voriges Jahr war ich bei 270W also die Steigerung ist nicht ganz so groß wenn man das hinzuzieht und ja das sollte man, mein Fehler.
Man hört aber leider immer wieder, dass man Intervalle fahren muss um besser zu werden. Ja das stimmt aber ohne Grundlage hilft das halt auch irgendwann nichts mehr bzw stagniert die Leistung recht schnell. @Alexander108 fährt offensichtlich jede Fahrt Vollgas und das ist nicht umsonst die Zone die als graue Zone betitelt wird weil da geht halt absolut nix weiter. Intervalle kann man so auch nicht fahren, weil man eben nicht ausgeruht genug dafür ist. Ich denke hier die gesamte Theorie anzuführen ist auch nicht sinnvoll, jemand hat ja schon ein Buch und einen Youtube Channel verlinkt, die beide sehr gut erklärt darlegen wie man das Training aufbauen soll. Es gibt auch von dem Youtube Channelbetreiber gut strukturierte Trainingspläne, die deutlich weniger Geld kosten als ein persönlicher Trainer, der meiner Meinung dann wirklich Sinn macht, wenn man sportliche Ambitionen im Bezug auf gewisse Rennen hat. Wenn dem so ist kann er ja richtig viel Geld da rein stecken, aber dann sollte man auch mind. 10h die Woche einplanen.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise. Ich sehe schon. Alles nicht so einfach.

Grundlage: Das macht mir draußen schlicht keinen Spaß. Hinzu kommt, dass meine Strecken zwar vorwiegend flach sind, aber immer mal wieder 6-8% Steigungen haben, die ich auf den Rundkursen nicht vermeiden kann. Ich werde aber im Winter mal schauen, ob ich das auf der Rolle einstreue (gemäß dem 6h Plan von Dylan).

Ernährung: Das scheint mir eine Wissenschaft für sich zu sein. Da ich nicht alleine lebe, muss das auch abgestimmt werden. Mich intensiv damit auseinanderzusetzen kostet ja auch eine Menge Zeit. Die verbringe ich dann lieber auf dem Rad. Ich achte schon darauf, habe einige Tipps beherzigt. Aber das muss auch in den Alltag passen. Ich fühle mich mit einem BMI von etwas über 27 auch nicht super fett. Die vier kg, die ich noch loswerden will, werde ich vielleicht in den kommenden 6-12 Monaten loswerden. Das halte ich für vernünftig und nachhaltig.

Intervalle: Ich sehe hier tatsächlich meinen Schwachpunkt. Ich (lt. Garmin) arbeite kaum im anaeroben Bereich. Ich schaffe es kaum z.B. bergauf so zu fahren, dass die Beine wirklich schmerzen. Gestern bin ich früh für meine Verhältnisse 39km knackig gefahren (IF 0,86) und abends dann noch mal 30km durchaus knackiger (IF 0,89). Da haben die Beine dann wirklich etwas geschmerzt (NP 184W, D 169W, 20min 180W). Mein Gefühl sagt mir, dass ich eher über meine Grenzen gehen müsste, um etwas zu verbessern.

ZWIFT Pläne: Ich nutze Rouvy. Mal sehen, was die haben.

Alter: Ich suche immer noch Hinweise / Quellen, die sich auf meine Alterssituation beziehen. Wie kann jemand mit knapp 60 fitter werden? Was ist der Unterschied zu einem 30-Jährigen? Kann man die selben Annahmen machen? Mein Eindruck ist, dass das nicht der Fall ist. Ich habe auf verschiedenen Quellen sehr unterschiedliche Hinweise zu GA vs. HIT (sehr vereinfacht) im Alter gefunden. Einige Quellen sagen, dass GA im Alter überschätzt wird und man lieber kurz und knackig fahren soll. Hängt wohl mit den Muskelfasern zusammen. Leider habe ich keine wirkliche altersspezifische Literatur gefunden. Einige Literatur bezieht sich auf ehemalige Athleten. Das bin ich aber nicht. Ich habe mir das Video von Dylan angesehen und fand das sehr hilfreich. Auch das erwähnte Buch kommt heute.

Da ich keine Rennen fahre und auch sonst nicht in einer Gruppe fahre mag es der Preis sein, dass ich auf einem gewissen Niveau stagniere. Wobei mir das keine Probleme bereitet. Ich bin nie im Leben zuvor so schnell gewesen, wie jetzt. 30km/h Schnitt habe ich auf 30/40km geschafft und die Durchschnittsgeschwindigkeit steigt weiter leicht an. Ich kann 900 Treppenstufen (neulich auf Capri) relativ flott hochgehen und brauche anschließend keinen Defibrillator sondern fühle mich gut. Natürlich durchgeschwitzt mit 150er Puls. Aber es geht. Ging vor 1,5 Jahren noch nicht.

Mein Fazit: mehr zu erreichen kostet deutlich mehr Zeit und Einsatz (80-20 Regel). Es scheint, ich war zu naiv in meiner Hoffnung, mit zwei, drei Stellschrauben 10% mehr FTP herauszuholen. Wenn ich hinzuziehe, dass ich eben im Leben relativ unsportlich war, fehlt mir vermutlich ohnehin eine gewisse Grundlage. Also mag es tatsächlich gar nicht so schlecht sein, wo ich hingekommen bin. Spaß macht es mir und ich freue mich über die kleinen Fortschritte.
 
Intervalle: Ich sehe hier tatsächlich meinen Schwachpunkt. Ich (lt. Garmin) arbeite kaum im anaeroben Bereich. Ich schaffe es kaum z.B. bergauf so zu fahren, dass die Beine wirklich schmerzen. Gestern bin ich früh für meine Verhältnisse 39km knackig gefahren (IF 0,86) und abends dann noch mal 30km durchaus knackiger (IF 0,89). Da haben die Beine dann wirklich etwas geschmerzt (NP 184W, D 169W, 20min 180W). Mein Gefühl sagt mir, dass ich eher über meine Grenzen gehen müsste, um etwas zu verbessern.
Das ist genau das Problem. Intervalle fährt man am Besten wenn man ausgeruht ist, da man sonst die Leistung nicht erbringen kann.
Intervalle über der Schwelle am Besten nach einem Ruhetag, Intervalle um die Schwelle bzw knapp darunter gehen auch nach einem harten Tag davor, aber eben nicht wirklich wenn die letzten Wochen bis Monate alle hart waren.

Einige Quellen sagen, dass GA im Alter überschätzt wird und man lieber kurz und knackig fahren soll. Hängt wohl mit den Muskelfasern zusammen.
Grundlagentraining ist ja in erster Linie eigentlich ein Training fürs Herz, daher kommt wohl auch der Begriff Cardio, wüsste jetzt nicht, was da die Muskelfasern für einen Unterschied machen. Muskeln trainierst du durch Intervalle oder auch durchs Fitnessstudio, das Grundlagentraining ist dafür da, dass du Sport machst, der eben dein Herz trainiert, dass dadurch dann mehr Sauerstoff mit einem Schlag transportieren kann, den die Muskeln benötigen um die Leistung zu vollbringen. Außerdem trainierst du hierbei auch den Laktatabbau, indem die Mitochondriendichte erhöht wird (bin mir grad nicht zu 100% sicher, dass ich das hier exakt wiedergebe) und dadurch erhöht sich auch deine Schwelle. Außerdem trainierst du in diesem Bereich die Fettoxidation, also du kannst bei höherer Leistung einen nicht unerheblichen Teil deiner Energie aus Fett beziehen, statt aus Kohlenhydraten und sparst dir die KH für die intensiven Teile einer Fahrt.

Grundlage: Das macht mir draußen schlicht keinen Spaß. Hinzu kommt, dass meine Strecken zwar vorwiegend flach sind, aber immer mal wieder 6-8% Steigungen haben, die ich auf den Rundkursen nicht vermeiden kann. Ich werde aber im Winter mal schauen, ob ich das auf der Rolle einstreue (gemäß dem 6h Plan von Dylan).
Ja das macht am Anfang wirklich keinen Spaß. Und man übertreibt es auch gerne zu Beginn damit. Nicht umsonst heißt es: Wenn du Grundlage fahren willst musst du langsam fahren und wenn du denkst es ist zu langsam ist es ziemlich sicher immer noch zu schnell.
Aber glaub mir, es ist umso belohnender wenn man dann Leute die aus dem letzten Loch pfeifen überholen kann, während man selbst locker durch die Nase atmet und easy ein Gespräch führen kann. Das dauert zwar leider eine gewisse Zeit aber wenn es dann soweit ist fühlt es sich umso besser an.
 
Wie kann jemand mit knapp 60 fitter werden? Was ist der Unterschied zu einem 30-Jährigen? Kann man die selben Annahmen machen? Mein Eindruck ist, dass das nicht der Fall ist.
Das ist richtig.

Hier ein interessanter Artikel dazu: https://www.zeit.de/zeit-magazin/20...e-genetik-leistungsfaehigkeit/komplettansicht

Ich bin ungefähr ähnlich beschaffen wie Du: 52, 1,79m, derzeit 85 Kilo. Mein wettkampfmäßig betriebener Hauptsport ist Tischtennis. Rennradfahren mache ich, weil es mir Spaß macht und um die Wampe im Griff zu behalten. Mein Vorteil Dir gegenüber ist, dass ich mein Leben lang Sport gemacht und nie ganz aufgehört habe. Bin auch ein paarmal Halbmarathon gelaufen und habe das auch wieder vor. Rennrad fahre ich seit 2017 mit steigender Tendenz, dieses Jahr sollen es 5.000 km werden (inklusive Pendelei zur Arbeit). Aber ohne Wattmessung und ohne den Ehrgeiz, mir was systematisch aufzutrainieren. Das ist dann der Unterschied zwischen uns. Ich versuch einfach, das abwechslungsreich zu halten. Mal eine flache Strecke, mal eine hüglige, mal auch längere Anstiege hier im Odenwald. Mal lang und langsam, mal kurz und schnell. Und ich merke schon, dass es besser wird, ich Berge besser hochkomme oder in der Ebene schneller fahren kann.

Trotzdem zurück zum Altern - das merke ich deutlich. Ich brauche länger zum Regenerieren nach Punktspielen. Wenn ich nach Ausdauersportpausen wieder anfange, brauche ich länger als früher, um mein Niveau wieder zu erreichen. Dem kann man wohl nicht entkommen.

Andererseits - und das kommt aus dem verlinkten Artikel auch raus - sind wir in unserem Alter im Schnitt wohl fitter als die Generationen vorher.

Also: Weiterfahren und Spaß dran haben !!!

Gruß CT
 
Es scheint, ich war zu naiv in meiner Hoffnung, mit zwei, drei Stellschrauben 10% mehr FTP herauszuholen.
Du willst alles auf einmal, am liebsten sofort, am liebsten ohne zusätzliche Anstrengung.

So funzt das halt nicht. Gib Dir Zeit. Zweimal am Tag intensiv trainieren bringt Dir da auch nix, außer die Verletzungsgefahr zu erhöhen.

Ich würde erstmal die Wintersaison nutzen, um GA zu fahren/aufzubauen. Wenn Du Bock hast, machst Du halt auch mal eine Intervalleinheit. Im März machst Du dann mal einen ersten FTP Test und startest dann einen der Trainingspläne aus dem Buch "The Time crunched Cyclist". Am Ende des Plans nochmal einen FTP zur Überprüfung.

Der FTP ist aber nur eine Schwelle, die man zur Trainingssteuerung heranziehen kann, für mich nicht zwingend die Aussage über das, was Du leisten kannst. Du kannst aber vom FTP Deine Trainingsbereiche ableiten.

Im Winter werden die Sportler des Sommers geformt. Da also an Deiner GA arbeiten und dann mit gesunder Basis ins Frühjahr starten. Wenn Du jetzt sofort Megaerfolge erwartest, dann ist Deine Erwartungshaltung falsch.
 
Vielen Dank für die tollen Beiträge. Ich weiß euren Zeitaufwand, das zusammenzuschreiben sehr zu schätzen. Freue mich schon auf das Buch heute Abend.
Du willst alles auf einmal, am liebsten sofort, am liebsten ohne zusätzliche Anstrengung. [...]
Wenn Du jetzt sofort Megaerfolge erwartest, dann ist Deine Erwartungshaltung falsch.
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Vielleicht geht es auch um die Frage, was man in so einer Lebenssituation eigentlich erwarten kann. Vielleicht ist eine FTP von 200W unter den gegeben Umständen (wie schon beschrieben) einfach das, was möglich ist.

Ich suche noch Quellen, die sich mit Grundlagen Training explizit im Alter beschäftigen. Da bin ich einfach nicht sicher. Wenngleich mit das Geschriebene von euch logisch erscheint. Momentan tendiere ich wirklich dazu, einen Plan zu machen, mit dem ich GA2 oder gar GA1 im Winter intensiver mache.
 
Stellschraube Arbeitszeit: wenn du erst um 19Uhr aufhörst, wann fängst denn dann an? 10-11Uhr? Dann ist am Vormittag viel Zeit da. Ansonsten dringend an der Arbeitszeit arbeiten!
 
wann fängst denn dann an? 10-11Uhr?
🤣🤣🤣🤣🤣 Der war gut. Es gibt Berufe, die zwar gut bezahlt sind, aber mit gewissen zeitlichen Einschränkungen verbunden sind.

BTW Ich mag meinen Job. Ich mag auch die finanziellen Freiheiten. Man kann nicht alles haben. Am Ende zählt, dass man zufrieden ist. Und das bin ich. Vielleicht bin ich da auch Old-School.
 
Vielen Dank für die tollen Beiträge. Ich weiß euren Zeitaufwand, das zusammenzuschreiben sehr zu schätzen. Freue mich schon auf das Buch heute Abend.

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Vielleicht geht es auch um die Frage, was man in so einer Lebenssituation eigentlich erwarten kann. Vielleicht ist eine FTP von 200W unter den gegeben Umständen (wie schon beschrieben) einfach das, was möglich ist.

Ich suche noch Quellen, die sich mit Grundlagen Training explizit im Alter beschäftigen. Da bin ich einfach nicht sicher. Wenngleich mit das Geschriebene von euch logisch erscheint. Momentan tendiere ich wirklich dazu, einen Plan zu machen, mit dem ich GA2 oder gar GA1 im Winter intensiver mache.
Hast Du das Buch schon? Das ist sehr hilfreich. Es ist gerade bei wenig Zeit (bei mir ist das auch so) wichtig, nicht nur die Quantität (6h), sondern auch die Qualität (Den Inhalt) der Einheiten zu betrachten. Da gibt das Buch wertvolle Tipps. Du wirst trotzdem nie an das Niveau eines 30 jährigen mit 15 Wochenstunden rankommen, aber steigern wirst Du Dich definitiv.
Trotz allem würde ich das auf eine gute Basis (GA) stellen. Ziel der GA ist aber nicht, Deinen FTP zu verbessern. Das machst Du dann ab dem Frühjahr.
 
Dh du hast einen 10-12h Tag und wunderst dich, dass es Training nicht weiter geht 🙄
Mir geht es wohl um die vielzitierte "Kunst des Möglichen". Ich bin auch nicht der Einzige mit einer 50h Woche, der sich fit zu halten versucht. Halt im Rahmen des Möglichen. Immerhin kann ich mir ab und zu Freiheiten Nehmen und (dank Homeoffice) auch mal 1h in der Mittagspause fahren.
 
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