Rund um`s Rennen von Berlin
Ich hatte das selbe Hotel wie letztes Jahr. Hotel Am Schloß Bellevue. Nicht wirklich ein Luxusteil, eher Familiär aber durchaus ok. Leider kein Aufzug, also Rad buckeln und Treppen steigen. In den ersten Stock kein Problem. Die Flure sind etwas eng aber auch mit dem "Renner" zu meistern. Zimmer klein aber fein, Rad darf mit und ich mußte auch nicht pünktlich raus. Bedeutete nach dem Rennen entspanntes Duschen und in Ruhe packen. So soll es sein. Für ein kurzes Wochenende mit Radrennen und schmalem Geldbeutel genau das Richtige, wenn man nicht die größten Ansprüche hat. Nächstes Jahr wieder.
Vor allem, weil ich dort wieder einen vom letzten Jahr kennengelernt habe. Der fuhr auch die 120er und kommt auch noch aus der Nähe der Heimat
. Er hat sich mit seiner Frau ein langes WE geleistet und blieb bis Montag. Sind dann am Sonntag zusammen gefahren. Ab dem "Berg" hatte ich aber nur noch Sichtkontakt (muß ich unbedingt trainieren, sowas ist für mich immer noch ein Zeitkiller
) und später war er dann weg. Acht Minuten vor mir war der Udo im Ziel. Na, ist egal, seine Frau hat Fotos gemacht am Start, so habe ich auch zwei von mir. Kostenloser Service, echt super, DANKE!!!!!!!
Am Vorabend traf ich mich mit meinem Zwilling (jo, der sieht ziemlich genauso aus wie ich) und seinen Mitstreitern. Zu fünft bummelten wir etwas durch Berlin. Auf der Suche nach eßbarem waren die aber leider ziemlich unentschlossen, so dass wir hier und da schauten und schließlich bei McDoof landeten. Nicht unbedingt ideal, aber ich hatte Schmacht bis unter die Arme, also rein mit dem Zeug. Ich wäre gerne bei der "Nudelbutze" aus dem letzten Jahr gelandet. Die machen echt lecker Tortellini waren aber so zwei Kilometer von unserem Treffpunkt weg (Start-/Zielbereich). Am Ende hatten wir mehr als zwei Kilometer auf den Füßen, haben den Kudamm gesehen, Bahnhof-Zoo ich lernte die U-Bahn kenne. Für zwei Euro zwei Stunden fahren dürfen und den Plan doch nicht verstehen, war echt lustig. Leider sind die Stationen nicht prädestiniert für mein Hotel und ich mußte noch mal nen Kilometer latschen.
Meine Anmeldung hatte Eva (meine Nichte) geregelt. Wußte ja nicht, dass ich früh genug da gewesen bin. Also noch schnell zur Fanmeile, Beutel abholen. Bedeuteten weitere Wandereien. Das war echt anstrengend. Eva stand hinterm Brandenburger Tor und so gings im großen Bogen um die Public-Viewing-Area dort hin, dann mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof. Das war dann wohl zu viel für meinen Orientierungssinn. Bin natürlich falsch raus und in die entgegengesetzte Richtung nochmal ans Wandern gekommen. Völlig ohne irgendeine Ahnung, wo ich jetzt war hab ich mir ein Taxi genommen um zum Hotel zu kommen. 5,20 €, war es mir wert. Fußball gab's dann nur noch im Hotel. Wollte nicht mehr laufen.
Sonntag ganz von allein wach geworden. Passend für ein gutes, entspanntes Frühstück. Dann Fahrrad gecheckt und mit dem Udo und seiner Frau zum Startblock gerollt. Ne Stunde vor dem Rennen standen wir nun da, ganz vorn in Block E. Langsam füllte sich der dann auch und den ersten Lacher gab's auch schon. Kurz vor dem Start (man steigt ja dann auf sein Rad
) hatte einer schon seinen ersten Sturz. Stumpf umgefallen ist der und hat, Gott sei Dank, niemanden mit zu Boden gerissen. Alle rund herum wünschten ihm noch ein unfallfreies Rennen und dann ging es endlich los.
Nach dem erfolgreichen Rennen bin ich gleich zum Hotel. Die Strecke führte genau davor her. Mein Bruder startete schließlich aus Block D, also nach mir. Vielleicht konnte ich ihn ja noch sehen. Im Zielbereich war das schier unmöglich, rammel voll und nen Platz an der Bande gab es nicht mehr. Und tatsächlich, nach zwanzig Minuten warten kam er daher. "Schröder, zieh!" brüllte ich ihn an. Hat er gehört und sichtlich überrascht schaute er rüber. In sein angestrengtes Gesicht schlich sich ein Lächeln und knapp 1,5 km vor dem Ziel tat es ihm wohl gut, angefeuert zu werden. Damit hatte er sein erstes großes Rennen auch geschafft.
Jetzt aber schnell duschen, Sachen packen und auf nach Hause. Die Polizei ließ mich noch schnell raus, bevor die Profis die Strecke blockierten und ich hätte warten müssen. War die Autobahn auf dem Hinweg noch frei, gab es jetzt aber einen Stau bei Helmstedt. Mein Navi hat mich aber gut drum rum geführt. Gegen 20:30 Uhr war ich dann endlich wieder bei AW und vollends geschafft. Im nächsten Jahr nehme ich mir wohl besser Urlaub, dann wird's entspannter und nen Stadtplan von Berlin (den habe ich schließlich in meine Büro liegen) nehm ich auch besser mit. Bin ja nicht zum Wandern nach Berlin, oder?
Das nächste Rennen ist in Hamburg. Bochum fällt anscheinend aus? Man sieht sich....