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Unfall auf Mallorca und EU enttäuscht total

In Deutschland ist es doch nicht anders. Ich fahr mit meinem Rad völlig korrekt auf dem Radweg, aus einer Einfahrt kommt ein Geschäftsmann mit seinem Dienstwagen rausgespackt und nagelt mich über den Haufen. Trotz Polizei und vielen Zeugen mit eindeutiger Rechtslage, und TROTZ der Tatsache, dass der Unfallgegner gar nicht erst versuchte sich rauszureden, hatte ich monatelang Ärger und Geschacher mit dessen Haftpflicht. Am Ende ein lächerliches Schmerzensgeld für 6 Wochen Krücken. Auf dem Sachschaden blieb ich ein halbes Jahr sitzen. Hab mal meinen Anwalt nach Ausfallersatz und Zinsen gefragt. Der hat mir darauf nicht mal geantwortet, so absurd muss ihm meine Forderung vorgekommen sein. Der Typ, also der Unfallgegner, braucht nur seiner Sekretärin kurz Bescheid geben, und der Fall ist für ihn Geschichte. Das ist Deutschland! Umgekehrtes Verursacher-Prinzip nenn ich sowas immer. Oder meinetwegen auch Unrechtsstaat.

Lufthansa tötet 150 Menschen, weil die einen Piloten einsetzen, der wegen Depression in Behandlung ist, und zahlen den Hinterbliebenen fetzige 10.000 Euro Schmerzensgeld. Ein Konzern dieser Größe zahlt sowas nicht aus der Portokasse - das bekommt einer aus dem Vorstand am Tag! Der zynische Kommentar: Von rechtswegen müssten wir gar nichts zahlen. Das ist Deutschland! Leute dürfen sich jetzt hochrechnen, was Europa ist.

Sorry war vielleicht in der Wut etwas off-topic.
 
... Ich wollte nur nochmal allgemein über die Rechtslage informieren, weil die meisten, die auf Mallorca radfahren, sich ganz sicher darüber noch keine Gedanken gemacht haben.
Jetzt unterschätze Deine Mitbürger aber nicht. Dass in Spanien spanisches Schadensersatzrecht gilt, daran hat wohl kaum jemand Zweifel. Dass man sich den Gerichtsstand nicht aussuchen kann, sondern dafür Regeln gelten, wird wohl auch jeder wissen oder zumindest vermuten. Und das ist auch sinnvoll. Dass vor spanischen Gerichten die spanischen Prozessregeln gelten und vor belgischen Gerichten belgisches Prozessrecht, hätte wahrscheinlich auch jeder Laie gefühlsmäßig erraten. Was Dir passiert ist, mag zwar ärgerlich sein, gehört aber zum allgemeinen Lebensrisiko. Wer dieses Risiko nicht eingehen will, soll eben daheim bleiben und nicht in Spanien Rad fahren. Dabei aber bitte beachten, dass auch bei Verfahren nach deutschem Recht vor deutschen Gerichten am Ende häufig ein Beteiligter enttäuscht ist (manchmal sogar beide). Wer das Risiko absichern will, muss eben (rechtzeitig) eine entsprechende Versicherung abschließen. Und im übrigen gibt es gerade auf Mallorca eine Menge perfekt Deutsch sprechender, sehr guter Anwälte, die solche Fälle schon en masse bearbeitet haben (Du bist nämlich keineswegs der Erste, dem so etwas passiert ist). Jetzt sag' nicht, dass die bezahlt werden wollen, denn dafür gilt dann wieder der Hinweis auf die Möglichkeit, dieses Risiko im Vorfeld durch Abschluss einer Rechtsschutzversicherung abzufedern.
 
Zuletzt bearbeitet:
EU hin oder her, ich finde das Verhalten der Unfallgegnerin einfach charakterlos. Wenn ich einen Unfall der Art verursachen würde und die mir auch noch helfen während ich blutend am Boden liege und nicht erstmal die Polizei rufen und Fotos zur Beweissicherung machen würde ich allein aus Dankbarkeit den Schaden einfach begleichen.Wie heisst den die Unfallgegnerin, mach doch ein bißchen Belgien bashing über facebook.
 
EU hin oder her, ich finde das Verhalten der Unfallgegnerin einfach charakterlos. Wenn ich einen Unfall der Art verursachen würde und die mir auch noch helfen während ich blutend am Boden liege und nicht erstmal die Polizei rufen und Fotos zur Beweissicherung machen würde ich allein aus Dankbarkeit den Schaden einfach begleichen.Wie heisst den die Unfallgegnerin, mach doch ein bißchen Belgien bashing über facebook.

Wie schon weiter oben gesagt, gibt es im Nachhinein immer Anwälte (es ist u.a. ihre Aufgabe) und gute Freunde, die Menschen in ihren "charakterlosen" Eigenschaften bestärken.

Ich hatte bisher mit meinem Auto zwei unverschuldete Unfälle und in beiden Fällen waren die Unfallverursacher "charakterstarke" Menschen und haben den von ihnen angerichteten Schaden anstandslos übernommen. Es sind also nicht alle Menschen übel gesinnt und charakterlos. Leider hat sich der Erziehungsgrundsatz, dass ich für den Mist den ich gebaut habe auch geradestehe, nicht bei allen Menschen manifestiert, bzw. ist gar nicht erst vermittelt worden. Gehört leider auch zum allgemeinen Lebensrisiko auf welchen Zeitgenossen ich im Falle des Falles treffe.

Im Übrigen empfiehlt es sich bei Personenschäden, egal ob im In- oder Ausland, immer über den Notruf die Polizei zu rufen. Deren Einsatzzentrale veranlasst nach geschilderter Sachlage alle notwendigen Einsatzkräfte, einschließlich Rettungswagen/Notarzt, zur Unfallstelle zu schicken.
 
EU hin oder her, ich finde das Verhalten der Unfallgegnerin einfach charakterlos. Wenn ich einen Unfall der Art verursachen würde und die mir auch noch helfen während ich blutend am Boden liege und nicht erstmal die Polizei rufen und Fotos zur Beweissicherung machen würde ich allein aus Dankbarkeit den Schaden einfach begleichen.Wie heisst den die Unfallgegnerin, mach doch ein bißchen Belgien bashing über facebook.
Vielleicht hat die Belgierin ja subjektiv tatsächlich die Meinung, nicht schuld am Unfall zu sein. Oder ihre Versicherung zwingt sie. Anstand oder Charakter können wir ihr von hier und nur aus der Schilderung des anderen Unfallbeteiligten heraus deshalb nicht pauschal absprechen. Um die Schuldfrage zu klären, gibt es Gerichte und der Weg zur gerichtlichen Klärung wurde hier schon mehrfach vorgezeichnet. Es gibt zwei Möglichkeiten: Wer meint, einen Schadenersatzanspruch zu haben, geht den gerichtlichen Weg oder er lässt es. Stattdessen Shitstorm im Internet anrühren oder gleich Bashing einer ganzen Nation würde ich für sehr viel unanständiger und charakterloser halten als das Bestreiten eines Schadenersatzanspruchs aus subjektiv gutem Grund. Wobei ich selbst durchaus der Meinung bin, dasss man für das, was man so widerrechtlich anrichtet, auch ohne Umweg über ein Gericht gerade stehen sollte.
 
Vielleicht hat die Belgierin ja subjektiv tatsächlich die Meinung, nicht schuld am Unfall zu sein. Oder ihre Versicherung zwingt sie. Anstand oder Charakter können wir ihr von hier und nur aus der Schilderung des anderen Unfallbeteiligten heraus deshalb nicht pauschal absprechen. Um die Schuldfrage zu klären, gibt es Gerichte und der Weg zur gerichtlichen Klärung wurde hier schon mehrfach vorgezeichnet. Es gibt zwei Möglichkeiten: Wer meint, einen Schadenersatzanspruch zu haben, geht den gerichtlichen Weg oder er lässt es. Stattdessen Shitstorm im Internet anrühren oder gleich Bashing einer ganzen Nation würde ich für sehr viel unanständiger und charakterloser halten als das Bestreiten eines Schadenersatzanspruchs aus subjektiv gutem Grund. Wobei ich selbst durchaus der Meinung bin, dasss man für das, was man so widerrechtlich anrichtet, auch ohne Umweg über ein Gericht gerade stehen sollte.
Den letzten Satz unterschreib ich.
Leider gibt es im täglichen Zusammenleben sehr viele Fälle wo eine gerichtliche Klärung nur schwer möglich oder einfach völlig unverhältnismässig wäre, das heisst aber für mich nicht dass deswegen keiner Schuld dafür trägt. Sozial ist für mich im wesentlichen nicht dass der der mehr verdient höhere Steuern zahlt, sondern dass man sich auf Regeln für das Zusammenleben einigt und auch für sein Tun Verantwortung übernimmt.Solche Menschen sind Schuld daran dass wir als Gesellschaft immer asozialer werden, weil solche Erlebnisse unser Denken beeinflussen..
Natürlich basieren unsere Einschätzungen nur auf den vom TE gelieferten Infos, die klingen für mich aber durchaus plausibel.
 
Leider gibt es im täglichen Zusammenleben sehr viele Fälle wo eine gerichtliche Klärung nur schwer möglich oder einfach völlig unverhältnismässig wäre, das heisst aber für mich nicht dass deswegen keiner Schuld dafür trägt.
Stimme zu. Aber nur weil Einer meint, ein Anderer wäre an irgendwas schuld, kann man den Anderen nicht zu Zahlung bitten oder versuchen, ihm mit den Mitteln des Intermets fertigzumachen.
Sozial ist für mich im wesentlichen nicht dass der der mehr verdient höhere Steuern zahlt, sondern dass man sich auf Regeln für das Zusammenleben einigt und auch für sein Tun Verantwortung übernimmt.
Da stimme ich ebenfalls zu.
Natürlich basieren unsere Einschätzungen nur auf den vom TE gelieferten Infos, die klingen für mich aber durchaus plausibel.
Ich bin sehr dankbar dafür, dass Schuldfeststellungen den Gerichten zugewiesen sind und nicht der Internetgemeinde auf Basis dessen, was die für plausibel hält. Mit letzterem kämen wir ganz schnell in sehr unsoziale Verhältnisse.
 
Ich bin sehr dankbar dafür, dass Schuldfeststellungen den Gerichten zugewiesen sind und nicht der Internetgemeinde auf Basis dessen, was die für plausibel hält. Mit letzterem kämen wir ganz schnell in sehr unsoziale Verhältnisse.

Wills Du damit sagen dass das Internet und die darin schreibenden keinen moralisch höheren Anspruch genießen sollten als die deutschen Gerichte?
Komm, das ist doch an der Realität vorbei. Jeder weiß doch dass die Wahrheit in I-netforen liegt und sonst nirgends. Gerichte gehören abgeschafft!
Urteile nur noch per Diskussion und Abstimmung - das wird dann Gerecht.
 
Wills Du damit sagen dass das Internet und die darin schreibenden keinen moralisch höheren Anspruch genießen sollten als die deutschen Gerichte?
Komm, das ist doch an der Realität vorbei. Jeder weiß doch dass die Wahrheit in I-netforen liegt und sonst nirgends. Gerichte gehören abgeschafft!
Urteile nur noch per Diskussion und Abstimmung - das wird dann Gerecht.

So siehts aus!
Wenn man die an einem Gerichtsverfahren beteiligten Personen mal individuell betrachtet ist keiner von denen objektiv oder gar unfehlbar, sondern bildet sich im Endeffekt genauso eine Meinung wie jeder hier im Forum. Sehr oft kommt es darauf an was der Richter für plausibel hält und wie er eventuelle Beweise und Zeugenaussagen bewertet, also alles andere als perfekt.
In einem Forum mit derart hohem Niveau wie hier könnten wir ja mit 3/4 Mehrheit entscheiden, wäre zumindest schneller und billiger als ein internationaler Rechtsstreit.:D
 
Genau!
Unterhaltsam muß es sein. Wer Recht hat und kriegt ist für die werte Internetrealität und deren Verfolger doch eher Zweit- oder Drittrangig.
Also bitter erst Fakten schaffen und dann diskutieren bis der Arzt kommt. Gerichte sind unnötig!
 
Gerichte sind nicht unnötig, aber teuer.
Wegen ein paar Hundert Euro einen Prozess im Ausland zu beginnen ist wirtschaftlicher Unsinn, selbst im Inland würde ich es mir 3-mal überlegen.
 
Warnweste, Promillegrenze, BußgeldRad-Regeln im Ausland anders
radfahrer-salzburg.jpg

In Österreich: 0,8 Promille-Grenze auch auf dem Rad. (Am Ufer der Salzach in Salzburg)(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Radurlauber müssen sich im Ausland auf unterschiedliche Verkehrsregeln einstellen. So gilt nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Bremen zum Beispiel in Frankreich seit September 2008 für Radfahrer die Pflicht, außerhalb geschlossener Ortschaften eine Warnweste zu tragen. Ansonsten droht ihnen ein Bußgeld.

In Dänemark ist direktes Linksabbiegen für Radfahrer verboten. Sie müssen zuerst die Kreuzung queren, rechts anhalten und dann die zweite Straße überqueren.

In Österreich gilt laut ADFC die 0,8 Promille-Grenze auch für Radfahrer. Und in Spanien sind auf dem Fahrrad Geschwindigkeiten von mehr als 40 km/h außerorts nicht zulässig. Es kann also nicht schaden, sich vor Auslandsreisen mit dem Fahrrad über die am Urlaubsziel geltenden Verkehrsregeln zu informieren.´

..ich frage mich gerade, ob Deine Anwälte da alles im Blick hatten.. und übermorgen fährst Du auf der Gegenspur herunter - wer hätte gedacht, dass man nur mit 40 km/h den Pass runterschleicht.. ist also gut zu wissen.
Ich werde mir eine Cam zulegen, dann kann man den Tathergang aufzeichnen und einiges nachweisen, kann nicht schaden. Ansonsten Rücksichtnahme und Selbsteinschätzung der eigenen Fahrfähigkeiten durch Tests zur Pflicht machen dort wie die Helmpflicht auch, dann fahren schon mal 50 % weniger die Pisten runter! Ich komme gerade zurück von Mallorca und bin geschockt über diesen Bericht , da es von Jahr zu Jahr dort voller wird. Wir hatten mal als unkontrollierten Gegenverkehr beim Aufstieg nach Soller ein herrenloses Longboard...die Skater folgten angetrunken zu Fuß..war auch schön aber ohne Unfall. Für Dich tut es mir sehr leid, vor allem solche Erlebnisse von dort mitzunehmen. Lass Dir das Fahren trotzdem bitte nicht verleiden!
 
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