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unterwegs mit dem klassiker

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Re: unterwegs mit dem klassiker
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Das neu erworbene Benotto lauert schon, endlich mal raus zu dürfen. Also hab ich ihm mal ne kleine Testrunde gegönnt. Ausser Laufradtausch etwas putzen und ein bisschen Caramba hier und da hab ich noch nix dran gewartet.
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O. K. die passenden Handschuhe und los

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erstmal recht flach im Pegnitztal. Aufgrund der nicht so dollen Bremsen vielleicht besser...

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Am Horizont gibt es Berge, ähem naja Hügel

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Vorher noch Kohlehydrate getankt

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ging gut hoch, danach wurde es etwas welliger, aber nix ernstes

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bis auf die Bremsen bin ich zufrieden. Da kommen demnächst welche aus AT. Das Kettenblatt eiert etwas, dem muss ich noch auf den Grund gehen. Der Sattel passt optisch nicht so recht. Ausserdem hab ich schon zu viele Räder mit Geierschnäbeln. Da kommt ein Unicanitor dran.
 
Auch in Pocklington bin ich nach 45 Minuten wieder wach, statt die gebuchten 90. Ich stehe wieder auf bemerke aber dass ich nicht richtig wach bin. Weil ich schon wieder ausser Zeit bin gehe ich doch zum Frühstück und versuche vergeblich richtig wach zu werden. Draussen stehen jetzt vor allem Räder von Fahrer die erst spät am Nachmittag starteten.

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Ich fahre um halb Acht los, hab also wieder 3 Stunden Rückstand. Ab jetzt muss ich jede Etape Zeit zurückgewinnen sonst ist es vorbei. Normalerweise kein Problem aber gerade heute weht ein sehr starker Wind, bis zu 60 mph wird gemeldet.
Leider ist der Supermarkt in Pocklington noch geschlossen und kann ich keine Kola kaufen.
Ich fahre wie ein Zombie los. Normalerweise hiltft dann eine Fotopause um mein Hirn wieder einzuschalten.

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Viele Fahrer sehen genauso schlecht aus wie ich mich fühle. Die Fotopause hilft diesmal nicht, ich fahre nur ganz langsam und muss regelmässig halten. Zum Glück gibt es dazu viele kleine Dörfer.

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Nach eine Weile finde ich einen Mitfahrer, einen Londoner der aber auch recht schlecht dran ist. Irgendwann finden wir sogar eine kleine Gruppe die auseinander fällt in ein langsames und ein schnelles Teilstück.

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Erst in der Nähe der Humber Bridge fängt langsam mein Körper an zu funktionieren. Jetzt hab ich auch erst Apetit, meine Vorräte gehen aber langsam aus. Meine Mitfahrer machen eine Pause. Ich fahre weiter zum Supermarkt in Barton.

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Auch hier gibt es wieder viele Fahrer. Ich kaufe Essen und Kola ein und geniesse das Essen. Ich weiss dass ich keine Chance mehr hab, ich kann nur langsam bis zur Kontrolle weiterfahren

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Die Lincolnshire Wolds rauben mir meine letzte Kräfte, ich fahre nur ganz langsam voran, ich weiss schon dass mein LEL vorbei ist. Grössere Gruppen gibt es auch nicht mehr, nur noch Einzelkämpfer.

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Ich entschliesse mich mit der Bahn nach London zu fahren. Bei diese Bedingungen möchte ich nicht weiter fahren durchs Flachland. In Louth treffe ich ein mit einen Schnitt von 11km/h zwischen Pocklington und Louth. Ich hab sogar im Fahren zeit verloren.
In Louth erkundige ich mich nach den Bahnverbindungen. Der bester Bahnhof ist Market Rasen. Ich will schon hinfahren wenn eine Helferin anbietet mir und einen anderen Teilnehmer zum Bahnhof zu fahren.
So endet jetzt mein 5. LEL, Am Bahnhof von Market Rasen.

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Glückwunsch @Ivo, auch wenn Du die letzten paar unwichtigen Meterchen mit der Bahn gefahren bist. Respekt vor Deiner und der Leistung der Mitstreiter. Danke für die interessanten und beeindruckenden Berichte... :daumen:;)
 
@Ivo :
Ich kann mich der jungen Dame nur anschließen.
Ich mag gar nicht nachblättern wie viele Tage Du unterwegs warst.
Wenn ich mir überlege das meine Maximalleistung des Jahres knapp über 100 km sind und ich das danach noch zwei Tage in den morschen Knochen gespürt habe, kann ich mir gar nicht vorstellen was Du da geleistet hast. :oops:

Also allerhöchsten Respekt für diese, für mich, unvorstellbare Leistung und vielen Dank für die reich bebilderten Berichte. :daumen:

Mille - Greetings
@L€X
 
Ebenfalls herzlichen Dank, dass ihr (ich lese auch sehr gerne im Brevetforum) uns mit Fotos und euren Berichten an eurem Erlebten teilhaben lasst. Ich liebe Reiseberichte mit dem Rad, das nimmt einen richtig mit, lässt einen in Gedanken schwelgen und vor allem lernt man so neue Gegenden kennen.
Die Fahrleistungen sind natürlich nochmal die Extraportion Sahne obendrauf, ich persönlich kann es mir noch nicht vorstellen, 4-6 Tage nonstop auf dem Rad zu sitzen, aber ihr habt alle meinen allergrößten Respekt. Vielleicht kann ich auch irgendwann einmal über eine längere Reise berichten, das wäre schon ein kleiner Traum..

Vielen Dank und weiterhin gute, hoffentlich unfallfreie Reisen :daumen:
 
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Das neu erworbene Benotto lauert schon, endlich mal raus zu dürfen. Also hab ich ihm mal ne kleine Testrunde gegönnt. Ausser Laufradtausch etwas putzen und ein bisschen Caramba hier und da hab ich noch nix dran gewartet.
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O. K. die passenden Handschuhe und los

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erstmal recht flach im Pegnitztal. Aufgrund der nicht so dollen Bremsen vielleicht besser...

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Am Horizont gibt es Berge, ähem naja Hügel

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Vorher noch Kohlehydrate getankt

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ging gut hoch, danach wurde es etwas welliger, aber nix ernstes

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bis auf die Bremsen bin ich zufrieden. Da kommen demnächst welche aus AT. Das Kettenblatt eiert etwas, dem muss ich noch auf den Grund gehen. Der Sattel passt optisch nicht so recht. Ausserdem hab ich schon zu viele Räder mit Geierschnäbeln. Da kommt ein Unicanitor dran.
Ich hoffe, du hast das Rad bei einem Anbieter gekauft vom dem du weißt, dass er das Rad regelmäßig gut gewartet hat :confused:

Sonst kann ungewartetes Losfahren auch nach hinten los gehen :eek: ich selber fahre maximal vorm Kauf nen paar hundert Meter mit nem Rad und dann wird zuhause erst mal alles gesäubert und, viel wichtiger, neu gefettet :) die Lager des Steuersatzes, der Naben und des Innenlager bedanken sich ;)
 
Momentan reicht es bei mir halt immer nur für kleinere Feierabendrunden, durch den früheren Sonnenuntergang fehlen mittlerweile wieder ein bis zwei Stunden.
Gestern war erst einmal ein Umzug von Freunden angesetzt, die alte Nachbarin von Gegenüber sorgte kurzzeitig für lustigen Gesprächsstoff. Die Dame räumt jeden Morgen aus ihrer Garage die ganzen Schilder und stellt sie jeden Abend wieder fein säuberlich zurück, Jahr für Jahr.. Mittlerweile ein Klassiker in dieser Siedlung, fast schon eine Konstante..

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Um 19.00 Uhr hatte ich dann noch schnell ein Stündchen Zeit, immer noch 31 Grad, die Gazelle bockte schon ungeduldig, da konnte ich dann doch nicht "Nein" sagen.
Ab in die Holledauer Hügel, welch ein Duft nach Hopfen und gewendetem Gras/ Heu: unbeschreiblich. Heilfroh, keinen Heuschnupfen zu haben, rieche ich mich durch die Landschaft, fahre vorbei an den letzten noch vorhandenen Streuobstwiesen, viele Apfelbäume haben heuer wenig Äpfel aufgrund des Spätfrostes im Mai.
In einer Woche geht das große Hopfenzupfen los, dann wird sich die Landschaft innerhalb 3-4 Wochen komplett verändern. Die Gegend wird eingehüllt werden in eine wohlduftende Lupulinwolke, alle werden einen Ticken ruhiger und sanftmütiger, die heilförderliche Wirkung des Hopfens ist bekannt und entfaltet hier schon seine große Wirkung.
Regionales Berauschen, ganz legal und einfach nur herrlich. Und dann ist auch schon der Herbst da, die Bäume werden wieder bunt und die Luft riecht wieder erdiger, kühler, schwerer..
Noch gibt es keinen Spekulatius in den Läden, aber lange wird es nicht mehr dauern.

Unterdessen ruht sich die Gazelle kurz aus, bevor eine kleine Bergwertung ansteht.. Ein kurze, aber knackige 17% Steigung offenbart sich nach dieser harmlos wirkenden Kurve....

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... aber auch die ist bald gemeistert und schon ist man über den Hügeln der Gegend, hinter einem der Sonnenuntergang, vor einem die Wiesen und Felder, die Menschen sitzen noch draußen bei Bier und Brotzeit unter der Dorflinde und genießen das Leben, während man an ihnen den Berg durch die Ortschaft hinunterrauscht, Lach- und Gesprächsfetzen dringen ans Ohr und reißen wieder ab, man ist wieder allein für sich, die Luft wird außerhalb der Ortschaften merklich kühler, aber für Armlinge ist es noch zu warm, zum Glück....
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zurück geht es unter der alten Hitlerbrücke hindurch, ein Vermächtnis aus der dunklen Zeit Deutschlands, doch das Bauwerk wird immer daran erinnern. Auch das gehört zum Leben dazu, es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
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Die letzten Meter zurück in die Stadt geht es nur noch bergab durch den Streitdorfer Forst, eine schön geschwungene Nebenstraße durch kleine Dörfer, welche abseits vom Mainstream liegen, wo noch die Kinder auf der Straße Hockey spielen und sich keiner wegen des Spiellärms aufregt.

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Zufrieden und verschwitzt gehts noch schnell zum Italiener, ein Eis und ein Espresso, bevor es abends dann in die Stammkneipe geht, den Abschied von meinem Lieblingsbarbesitzer feiern.
Auch hier geht eine Ära zu Ende und es kommen neue Zeiten. Immer wieder.
 
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Momentan reicht es bei mir halt immer nur für kleinere Feierabendrunden, durch den früheren Sonnenuntergang fehlen mittlerweile wieder ein bis zwei Stunden.
Gestern war erst einmal ein Umzug von Freunden angesetzt, die alte Nachbarin von Gegenüber sorgte kurzzeitig für lustigen Gesprächsstoff. Die Dame räumt jeden Morgen aus ihrer Garage die ganzen Schilder und stellt sie jeden Abend wieder fein säuberlich zurück, Jahr für Jahr.. Mittlerweile ein Klassiker in dieser Siedlung, fast schon eine Konstante..

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Um 19.00 Uhr hatte ich dann noch schnell ein Stündchen Zeit, immer noch 31 Grad, die Gazelle bockte schon ungeduldig, da konnte ich dann doch nicht "Nein" sagen.
Ab in die Holledauer Hügel, welch ein Duft nach Hopfen und gewendetem Gras/ Heu: unbeschreiblich. Heilfroh, keinen Heuschnupfen zu haben, rieche ich mich durch die Landschaft, fahre vorbei an den letzten noch vorhandenen Streuobstwiesen, viele Apfelbäume haben heuer wenig Äpfel aufgrund des Spätfrostes im Mai.
In einer Woche geht das große Hopfenzupfen los, dann wird sich die Landschaft innerhalb 3-4 Wochen komplett verändern. Die Gegend wird eingehüllt werden in eine wohlduftende Lupulinwolke, alle werden einen Ticken ruhiger und sanftmütiger, die heilförderliche Wirkung des Hopfens ist bekannt und entfaltet hier schon seine große Wirkung.
Regionales Berauschen, ganz legal und einfach nur herrlich. Und dann ist auch schon der Herbst da, die Bäume werden wieder bunt und die Luft riecht wieder erdiger, kühler, schwerer..
Noch gibt es keinen Spekulatius in den Läden, aber lange wird es nicht mehr dauern.

Unterdessen ruht sich die Gazelle kurz aus, bevor eine kleine Bergwertung ansteht.. Ein kurze, aber knackige 17% Steigung offenbart sich nach dieser harmlos wirkenden Kurve....

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... aber auch die ist bald gemeistert und schon ist man über den Hügeln der Gegend, hinter einem der Sonnenuntergang, vor einem die Wiesen und Felder, die Menschen sitzen noch draußen bei Bier und Brotzeit unter der Dorflinde und genießen das Leben, während man an ihnen den Berg durch die Ortschaft vorbeirauscht, Lach- und Gesprächsfetzen dringen ans Ohr und reißen wieder ab, man ist wieder allein für sich, die Luft wird außerhalb der Ortschaften merklich kühler, aber für Armlinge ist es noch zu warm, zum Glück....
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zurück geht es unter der alten Hitlerbrücke hindurch, ein Vermächtnis aus der dunklen Zeit Deutschlands, doch das Bauwerk wird immer daran erinnern. Auch das gehört zum Leben dazu, es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
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Die letzten Meter zurück in die Stadt geht es nur noch bergab durch den Streitdorfer Forst, eine schön geschwungene Nebenstraße durch kleine Dörfer, welche abseits vom Maistream liegen, wo noch die Kinder auf der Straße Hockey spielen und sich keiner wegen des Spiellärms aufregt.

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Zufrieden und verschwitzt gehts noch schnell zum Italiener, ein Eis und ein Espresso, bevor es abends dann in die Stammkneipe geht, den Abschied von meinem Lieblingsbarbesitzer feiern.
Auch hier geht eine Ära zu Ende und es kommen neue Zeiten. Immer wieder.
Schöner Bericht und eines der schönsten Räder hier im Forum :eek::daumen:
 
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