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Münster-Tour
03.10.2017
Am Tag der deutschen Einheit fuhr ich gegen 10 Uhr mit Tom und Bernd eine schöne Radtour zum Münsterland Giro nach Münster. Über kleine Landstraßen und asphaltierte Feldwege ging es von Süd-Lünen nach Norden.
Ich wählte mein Rickert Spezial für die Fahrt. Tom nahm sein fast 30 Jahre altes Alu-Mountainbike mit Straßenreifen und Bernd fuhr einen modernen mattschwarzen Renner.
Das Wetter war typisch herbstlich. 12 bis 15 Grad mit einem Mix aus Sonne und Wolken. Die Straßen waren teilweise noch nass und Nachmittags gab es den einen oder anderen kurzen Schauer. Mit Gegenwind hatten wir auch zwischendurch zu kämpfen. Aber insgesamt war das Wetter nicht so schlecht wie befürchtet.
Das Tempo war zunächst noch moderat. Wir überquerten den Datteln-Hamm-Kanal und die Seseke. Dann ging es entlang der B 54 parallel zur Lippe bis Werne. Werne passierten wir westlich und erreichten schließlich Herbern. Mittlerweile war das Tempo angezogen worden, aber ich konnte noch gut mithalten.
Immer wieder kamen wir an alten Münsterländer Gehöften vorbei. Der Straßenverkehr hielt sich sehr in Grenzen.
Ab und zu kam sogar die Sonne raus und es wurde direkt etwas wärmer.
Östlich von Davensberg führte uns der Weg durch den Davert. Hier war es dann auch nicht ganz flach. Aber starke Steigungen suchten wir vergebens. Nach Amelsbüren machten wir einen kleinen Schlenker nach Westen.
Vorher mussten wir noch über den Dortmund-Ems-Kanal.
Auch auf dem Kanal war es feiertäglich ruhig. Über Mecklenbeck kamen wir dann nach Münster rein. Es ging vorbei am Aasee und dann Richtung Innenstadt. Der große Platz vor dem Schloss war unser Ziel, das wir am Mittag erreichten. Das kostenlose alkoholfreie Bier einer Brauerei nahmen wir natürlich dankend an. 55 km hatten wir immerhin schon in den Beinen bei einem Schnitt von 23,5 km/h. Auch der Hunger meldete sich zu Wort. Ich begnügte mich mit einer doppelten Pommes. Ob das ausreichte?
Auf der Bühne wurden schon die ersten Plätze der kurzen Jedermannstrecken geehrt. Aber so richtig interessierte uns das nicht.
Da ich schon mit meiner Pommes fertig war, ging ich schon mal zum Leezenkultur Stand vor.
Auf einer Aktionsfläche tobten sich die Radtrialisten aus. Toll was die so konnten. Aber für mich war das nichts. Ich fahre einfach nur Rad.
Neben den üblichen Ständen mit Rädern, Teilen und Klamotten, fiel mir dieses Lastenrad auf. Da konnte man schon ordentlich was transportieren. Für Kurzstrecke im Flachen sicher eine gute und umweltfreundliche Wahl. Dann erreichte ich den Stand des Leezenkultur eV und traf direkt auf einige bekannte Gesichter. Einen etwas ausführlicheren Bericht über die Zeit in Münster habe ich bereits hier niedergeschrieben: https://sonnewolken.wordpress.com/2017/10/04/leetzenkultur-beim-muensterland-giro/
Jetzt ein kleiner Zeitsprung. Am späten Nachmittag, so gegen 17 Uhr, machten wir uns mit den Rädern auf den Rückweg. Es ging über den gleichen Weg zurück. Bernd gab ordentlich Gas, da er und Tom keine Beleuchtung dabei hatten. Es wurde ja jetzt schon deutlich früher dunkel. Leider konnte ich nach der stundenlangen Pause das Tempo nicht mehr mitgehen. Keine Ahnung woran es lag, aber meine Beine wollten einfach nicht mehr.
Mir zuliebe fuhren die Beiden extra langsamer, aber selbst 22 km/h im Schnitt erwies sich als zu schnell für mich. Ich forderte sie auf ohne mich weiter zu fahren. Ich hatte ja immerhin mein Navi und Beleuchtung dabei. Doch sie wollten zunächst nicht. Ich versuchte mit ihnen mitzuhalten und fuhr meine Beine immer "saurer". So hatte das echt keinen Zweck, zumal ich auch ein schlechtes Gewissen hatte sie aufzuhalten.
Schließlich konnte ich die Beiden doch überreden ihren Weg alleine fortzusetzen. Ich programmierte mein Navi auf Lünen-Süd, wo mein Auto stand. Jetzt konnte ich einfach mein Tempo fahren. Mit 17 bis 20 km/h kam ich mir wie eine Rentnerin vor.
An einer der vielen kleinen Kapellen machte ich einen kurzen Stop um nochmal etwas Kraft zu tanken. Ich hatte bereits das Licht eingeschaltet. Mein Navi zeigte mir zuverlässig den Weg. Kurz vor Lünen wich es dann aber auf einen merkwürdigen Weg über die Lippe aus und wollte partout durch ein verschlossenes privates Grundstück fahren. Ich umfuhr es einfach und das Navi lotste mich dann wieder richtig. Schließlich erreichte ich den Preußenhafen am Kanal. Jetzt war ich fast wieder zurück. Um 20 Uhr war ich dann wieder am Auto, reinigte mich und das Fahrrad und verstaute alles. Gerade als ich losfuhr kam Tom, der in der Nähe wohnte, vorbei um nach mir zu schauen. Wir quatschten noch kurz und dann ging es nach Hause. Zurück waren es 66 km mit einem Schnitt von knapp 20 km/h. Insgesamt fuhr ich 111 km mit einem Schnitt von 21,4 km/h und ca. 400 Höhenmeter. Der Corso auf der Rennstrecke ist da nicht mit drin, da ich das Navi abgeschaltet hatte. Das waren mit Rückweg eh höchstens 5 km. Das war eine schöne Tour, auch wenn ich auf dem Rückweg geschwächelt habe. Anscheinend bin ich insgesamt in letzter Zeit zu wenig Kilometer gefahren. Ich baue eine gute Form nur sehr langsam auf, aber schnell wieder ab. Dem Spaß am Rad fahren tut das aber keinen Abbruch.
@nhessi @Quick Nick das will ich schon lange machen. Vielleicht nächstes Jahr im Frühling. Wer ist noch dabei?![]()
Mit dem Flaha und den Bremsgriffen kann ich mich bei diesem ansonsten sehr schicken Rad noch nicht anfreunden.Einstell-/ und Probefahrt mit dem "neuen" Trainingsrad, dass schon zu lange nur rumgehangen hat. Nachdem die Übersetzung endlich fitness- kompatibel geändert war, konnte es heute losgehen.
Die wenigen Sonnenstunden des heutigen Tages wurden bestens genutzt.
An meinem "Lieblingsplatz":
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Der gewohnte Biergarten hat ob der niedrigen Temperaturen leider schon geschlossen:
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"Herbst is wieder wordn" - "Und im Herbst wird gstorbn"
(So heißt´s zumindest in einem Liedtext, der mir hier in den Sinn gekommen ist.)
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Wünsche euch einen lauen und Ausrutscher-freien Herbst!
Bist du mal bei cafe du cycliste vorbeigekommen?
Freitag. Fast Wochenende. Die letzte Kundschaft zieht sich, im Haus wird geraucht, der Hals brennt. Sowohl vom abklingenden Männerschnupfen (dem Tod mal wieder knapp von der Klinge gesprungen..) als auch von der rauchgeschwängerten Luft, die mich an die "Nebelkammer", ein Rückzugsort aus meiner jugendlichen Sturm- und Drangzeit erinnert, welche exzessiv unter anderem auch mit Zigarettenrauch gefüllt wurde.
Ich verabschiede mich, atme tief die herbstliche, kaltnasse Luft durch die Nase. Die Uhr sagt 17.45. Mit etwas Glück schaffe ich es bis Viertel nach sechs nach Hause. Mit etwas mehr Glück könnte sich noch eine kurze, schnelle Runde mit dem Rad ausgehen, aber nur bis 19.00, sonst wird es zu dunkel.
Wehmütig kommen Erinnerungen an die sonnigwarmen Ausfahrten kurz in den Vordergrund, verschwinden aber ziemlich schnell wieder. Wir haben Herbst! Die Blätter sind gelb und rot gefärbt, der Wind rauscht durch die Kronen und schüttelt sie leer, die ersten Baumgerippe bilden sich.
Ich drück aufs Gas, nur Baustellen und Umleitungen, wohin das Auge blickt. Der Etat mus bis Jahresende raus, sonst gibts im Folgejahr weniger bis nichts.
Um 20 nach komme ich an, mein erster Griff in der Wohnung ist die Assos Winterhose und die dickere Jacke.
Luft in die Vittorias, Rücklicht dran, das Gents Luxe geschultert laufe ich auf die Straße. Briille auf, Helm auf, Kragen zu. 10 Grad und los gehts.
Herrlich, kalte, erdig riechende Luft füllt die Lungen. Ich trete in die Pedale, bin nicht so geschwächt von den letzten zwei Wochen Rotzerei, wie ich es befürchtet hatte. Verbrannter Holzgeruch kommt in Schwaden flüchtig vorbei, die Kamine sind schon längst wieder auf Betrieb gestellt.
Ein paarmal links und rechts, vorbei an Menschen in Tracht, die zum Volksfest strömen. Nachher geht noch eine kleine Maß, aber erst der Sport. Erst muss geschwitzt werden. Kurven rauf und runter, meine Hausstrecke liegt vor mir, die Kurbel läuf leichtgängig, der Freilauf knarrt, ein einsamer Jogger zieht vorbei. Wir nicken uns unmerklich zu, zwei Verrückte, die das Gleiche brauchen.
Die Steigungen flutschen nur so, die Kette bleibt vorne rechts, der Wiegetritt befreit vom Sitzen den ganzen Tag über. Bewegung ist einfach wunderbar, Dankbarkeit überkommt einen. Es sind diese Momente, die einem die Freiheit vermitteln, tun zu dürfen, was viele nicht können.
Mein Puls geht gleichmäßig, ich wende auf der Hälfte der Strecke und fahre die Parallele zurück, vorbei an den abgeernteten Hopfenfeldern, etwas nasses Laub liegt auf der Straße, ein Auto überholt mich. Ansonsten ist es ruhig, der Mond steigt schon auf, Nebel bildet sich auf den Wiesen.
Die ersten Lichter der Stadt blitzen durch die Bäume auf, vielleicht schaffe ich es noch zu meinem Eisdealer. er wollte letzten Freitag zumachen, hatte ich noch in Erinnerung, aber nachschauen kostet nichts. Wieder vorbei am Volksfest, in der Stadt riecht es nach gebrannten Mandeln, die Fahrgeschäfte schnarren die üblichen "Jawoll, jetzt geht's wieder los, jetzt fliegen wir ganz hoch, seid ihr bereit?", und da vorne sehe ich noch die große Eistüte auf der Straße stehen, Licht brennt: er hat noch auf!
Wir grinsen uns an, als ich den Laden betrete:" Na Meister, wieder 250 km gefahren?" , die nette Tochter stellt mir meinen Espresso ohne Gebäck und Zucker auf den Tresen, der Chef füllt meinen Eisbecher. Aufs Haus, ich freu mich. Wir ratschen über die Winterzeit, Gärten, Eis und Saison, ein kurzer Händedruck und wir sehn uns am 1. März 2018 wieder.
Ich rolle zufrieden heim, die Abendplanung ist auch geklärt. Kurz duschen, euch mitteilen, wie schön der Abend war und ab zum Volksfest!
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