Kanaltour 2018
08.01.2018
Da ich Urlaub habe fuhr ich am Montag eine kleine Runde am Datteln-Hamm-Kanal. Es wurde meine erste Tour für 2018. Um 20 vor 9 Uhr startete ich in Hörde. Da es am Kanal etwas dreckig werden konnte, nahm ich das GT Mountainbike mit den Steckschutzblechen. Erstes Ziel sollte der Preußenhafen in Lünen sein. Dort wollte ich mich mit Tom treffen. Es war bereits sonnig, aber nur 2 Grad „warm“. Der kalte Ostwind sorgte aber für noch mehr gefühlte Kälte. Von Phönix-West fuhr ich über die Semmerteichstraße hoch zur B1. Dann ging es weiter nach Körne, wo ich den Körnebach kreuzte.
Kurz vor Scharnhorst erreichte ich die Überlauffläche Ost. Dies ist eine von vielen Becken, die Überflutungen vermeiden oder zumindest abmildern sollen. Darum ist Hochwasser in Dortmund kein so großes Thema mehr. Über Scharnhorst und Grevel fuhr ich nach Lanstrop. Hier wurde es jetzt am nördlichen Rand von Dortmund richtig ländlich.
Im Hintergrund schaut das Lanstroper Ei hervor. Lanstroper Ei? Die meisten kennen sicher das Ei des Kolumbus, aber das Lanstroper Ei? Es handelt sich um einen alten Wasserturm aus Stahl, der eine etwas eirige Form hat. Daraus machte der Volksmund das Lanstroper Ei. Für mich immer wieder eine wichtige Landmarke zur Orientierung.
Die Gewächshäuser waren leer, boten aber auch so ein interessantes Bild. Weiter ging es vorbei am Lanstroper See nach Lünen.
Pünktlich um 10 Uhr traf ich zusammen mit Tom am Preußenhafen ein. Selbst jetzt im Winter ist das ein beliebter Treffpunkt für Skipper, Radler und Hundebesitzer. Ein bunt gemischtes Völkchen eben.
Wir fuhren Richtung Osten gegen den unangenehmen Wind, der in den Ohren pfiff. Aber so hätten wir auf dem Rückweg wenigstens Rückenwind. Der Kanal glitzerte in der Sonne. Viel war auf dem Weg nicht los. War ja auch Montag und nicht alle hatten Urlaub. Dann kam uns Theo entgegen, ein Radkamerad von Tom. Er war gerade auf dem nach Hause Weg, beschloss aber spontan umzudrehen und noch eine Runde mit uns zu fahren. So ging es zu dritt weiter.
Nach einigen Kilometern überquerten wir den Kanal und machten uns auf den Rückweg. Wenige Kilometer weiter verabschiedete sich Theo wieder und fuhr direkt nach Hause. Tom und ich fuhren dann noch ein bisschen abseits des Kanals, bevor wir zum Preußenhafen zurück kehrten. Ich gönnte mir eine Pommes, da der Magen mittlerweile doch ordentlich knurrte. Das Frühstück war eine Weile her. Wir saßen draußen in der Sonne und quatschten noch eine Weile, bevor wir uns verabschiedeten.
Ich fuhr wieder nach Lanstrop und machte einen Abstecher zum See. Der Lanstroper See entstand in den 60er Jahren durch einen Bergsturz und eine damit verbundene Absenkung. Die Senke füllte sich dann mit Grundwasser und schon war der Lanstroper See geboren. Man ließ es einfach so. Im Ruhrgebiet war man halt pragmatisch.
Neben dem See begeisterte mich immer wieder die Streuobstwiese mit alten Obstbäumen. Gerade im Sommer und Herbst ein schönes Fleckchen Erde.
Dann kam ich wieder am Lanstroper Ei vorbei. Für mich eines der Wahrzeichen von Dortmund. Passte auch gut zu meinen alten Stahlrädern. Und hatte auch reichlich Patina.
Neueren Datums war dieser riesige Bohrer in Kurl. Mit Bergbau und Tunnelbau kannte man sich in Dortmund aus.
Direkt gegenüber eine alte Mühle mit angrenzender kleiner Halle. Relikte aus der Frühzeit der Industrialisierung. Seit ein paar Jahren befand sich ein Restaurant in dem Gebäude. Weiter fuhr ich entlang des Körnebachs, der mehr Wasser als gewöhnlich führte. Aber dank reichlich Platz bestand noch keine Gefahr der Überflutung.
Der Name dieser Straße war Programm. Man könnte auch sagen eine sehr lange Reihe, von z.B. Häusern. Diese Straße war wirklich lang. Und da die Dortmunder Humor haben, gab es auch eine Kurze Reihe. Eine kleine, sehr kurze Seitenstraße der Lange Reihe.
Und damit nicht alle denken in Dortmund wäre es nur idyllisch, ausnahmsweise mal ein Foto einer großen, sehr großen Kreuzung. Hier trifft die Semmerteichstraße auf die B1. Mit dem Rad über die Kreuzung zu kommen dauerte mindestens 5 Minuten, aufgrund der ungünstigen Ampelschaltung.
Schließlich erreichte ich mit Phönix West wieder heimatliche Gefilde. Wir hatten sogar einen Skywalk. Hier sieht man den Aufgang. Leider kann dieser nur wenige Male im Jahr betreten werden.
Gegen 16 Uhr war ich dann wieder zu Hause. knapp 70 km sagte das Navi. Tempo war eher gemütlich. Aber eine schöne Einstiegstour fürs neue Jahr. Und ein schöner erster Urlaubstag.