Duisburger Runde
10.02.2018
Wieder traf ich mich Samstags mit Jacqueline und Gerhard am Schloss Broich in Mülheim. Bei sehr bewölktem Himmel und Temparaturen um null Grad sollte es dieses Mal die Ruhr hinunter bis zum Rhein und danach eine Runde durch Duisburger Gebiet gehen.
Schon beim ausladen meines GT Karakoram stellte ich fest das der Vorderreifen platt war. Das erklärte auch das leise Geräusch während der Fahrt mit dem Auto. Zum Glück war ich relativ früh dran und machte mich sofort an den Schlauchwechsel. Dieser klebte richtig am
Reifen. Nach dem aufpumpen mit der mitgeführten
Standpumpe fuhr ich zum Treffpunkt, wo Gerhard schon wartete. Kurz darauf traf auch Jacqueline ein. Dann ging es los.
Wir folgten dem Ruhrtalradweg. Teilweise hatten wir mit gefrorenem Matsch oder Eis zu kämpfen. Es hieß also vorsichtig zu sein. Wir passierten auch eine Ecke von Oberhausen, bevor Duisburger Stadtgebiet in Sicht kam.
Mit dem Duisburger Hafen und Meiderich verbinden mich viele Kindheitserinnerungen. Mein Großvater war in Meiderich geboren und wir machten öfters eine Hafenrundfahrt. Ich weiß noch wie ich als Kind gestaunt habe, ob der ganzen Geschäftigkeit und der vielen Schiffe. Meine Wiege stand etwas weiter südlich in Neudorf, in der Nähe von Rhein und Ruhr.
Wolkenschafe an der Ruhr. Aber dieses Mal hatten wir einen komplett verhangenen Himmel.
Über dieses Sperrwerk fuhr ich auch schon unzählige Male mit dem Rad.
Die Rheinorange ist für mich immer wieder ein beliebtes Ziel. Sie markiert den Zusammenfluss von Ruhr und Rhein. Die Orange soll übrigens einen glühenden Stahlrohling darstellen. Das passt gut zur Stahlstadt Duisburg.
Wir überquerten den Rhein etwas weiter flussaufwärts. Seit die Brücke dort stand, verlor die Fähre ihre Bedeutung. Und damit auch die dortige Gastronomie. Schade eigentlich.
Hier konnte man schön direkt am Rhein sitzen und sich ein kühles Getränk genehmigen. Wir wendeten uns rheinabwärts.
Teilweise gab es hier aber auch noch das alte, industriell geprägte Duisburg. Auf der nächsten Brücke querten wir wieder den Rhein. Hier war die Einfahrt zum großen Hafen. Wir folgten den alten Straßen mit Kopfsteinpflaster.
Hier wurden ebenfalls wieder Kindheitserinnerungen wach. Das Kopfsteinpflaster, die diesige Luft und die rauchenden Schlote, fast wie in den 60er und 70er Jahren. Nach einem weiteren Stück rheinabwärts hielten wir uns nun landeinwärts. Wir erreichten einen Weg entlang eines Bahndamms. Beim verlassen des Weges passierte es dann in einer gepflasterten Kurve. Ich fuhr eine etwas weitere Linie und lag plötzlich am Boden. Natürlich fiel ich genau auf mein linkes, eh schon kaputtes Knie. Der Kopf schlug einmal hart in Höhe der linken Schläfe auf. Zum Glück trug ich einen
Helm. Der Schock und der plötzlich einsetzende Schmerz im Knie lähmten mich zunächst. Langsam krabbelte ich an die Seite und kam vorsichtig wieder auf die Beine. Als der Schmerz nach ein paar Minuten nachließ, konnte es dann weiter gehen. Das GT hatte nichts abbekommen und auch mein Knie schien nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.
Nach einigen Kilometern erreichten wir dann den Landschaftspark Duisburg Nord. Das alte Stahlwerk war nach seiner Stilllegung fast abgerissen worden. Zum Glück besann man sich eines Besseren. Mittlerweile ist die Industrieruine eine absolute Attraktion. Wir kehrten in der dortigen Gastronomie ein um uns zu stärken. Ich bestellte einen Eintopf ohne Fleisch. Dann musste ich den ganzen Speck raus fischen. Soviel zu dem Thema ohne Fleisch. Nach der Pause machten wir uns auf den Rückweg.
Wir folgten dem grünen Weg. Hier mahnte ein grell angestrichenes Rad zur Vorsicht. Radfahrer haben keinen Airbag und keine Knautschzone.
Wir verließen den grünen Weg Richtung Oberhausen. Dort fand ich auf einer Wiese ein altes Schnellboot. Schade das das hier so vergammelte. Zunächst verabschiedete sich Gerhard und an der Grenze zu Mülheim dann auch Jacqueline. Ich fuhr alleine Richtung Ruhrtalradweg weiter.
Hier erreichte ich den Aquarius, einen alten Wasserturm. Nun waren es nur noch ein paar Kilometer.
Wie kalt es wirklich war, konnte man gut an dem Zaun sehen, der unter einer Brücke stand.
Schließlich erreichte ich vor Anbruch der Dunkelheit wieder Schloss Broich und verstaute mein Rad. Eine schöne Tour an Ruhr und Rhein ging zu Ende. Vielen Dank auch an meine beiden Mitfahrer für die Tour und die angenehme Gesellschaft. 53 km standen auf meinem Tacho.
Ach ja, mit meinem Knie hatte ich Glück. Nur eine leichte Prellung und eine kleine Schürfwunde waren die Folgen des Sturzes.