Ich habe es getan!
Vergangen Sonntag habe ich es getan!
Schon lange war ich beeindruckt von den Distanzen die manche hier am Tag zurücklegen (von den Ultradistanzfahrern will ich gar nicht erst sprechen!)
Zwar fahre ich gerne Rad, aber für längere Rennradausfahrten reichte nie die Zeit, 90km waren die längste Ausfahrt, aber dies war es auch schon und ist auch schon einige Monde her.
Ein Freund fährt in einigen Tagen den Radmarathon um den Bodensee 150km mit rund 600hm.
Daher haben wir einige vorbereitende Ausfahrten getätigt, aus Zeitmangel aber wenige,kurze Einheiten von rund 1h.
Am Sonntag war es dann so weit, eine Strecke über nahezu 130km und 600hm (laut Google Maps) sollten es als letzte Vorbereitung werden.
Zum Startpunkt ging es via Zug, inmitten der ganzen dick bepackten E-Bikes war mir schon mulmig um mein geliebtes Rennrad, aber es gab keine Vorkommnisse.
Am Startpunkt wurden wir noch mit Kuchen aus der Heimat versorgt und dann ging es los.
Die ersten Kilometer hatten wir besten Untergrund
und einer schönen Aussicht.
So gut befestigt wie zu Anfang sollten die Radwege nicht immer bleiben. Teils fuhren wir durch unruhiges Geläuf, dazu gab es einige Baustellen, deren Umleitungen uns über aufgeschüttete Ausweichrouten führten, dies drückte die angepeilte Durchschnittsgeschwindigkeit.
Pausen gab es nur wenn nötig, einmal hielten wir kurz um jemanden beim Landboarding zuzusehen.
Er tat sich jedoch, wie auch wir, schwer, da der Wind ständig die Richtung und die Stärke änderte.
Vorbei an Mainstreame-Bikern kämpften wir über lange Strecken gegen den Wind, dafür gab es am Berg freudigerweise Rückenwind.
Viele Rennradfahrer trafen wir leider nicht, über die ganze Distanz waren es nur etwa 5, dafür grüßte man sich immer freudig.
U.a. durch das Kaffeekränzchen hatten wir den Startpunkt später verlassen als gedacht.
Dazu brachten uns die Zusatzkilo- und Höhenmeter näher an die einbrechende Dämmerung und keiner von uns hatte Licht dabei!
Wenigstens der Wind flaute ab, während die Sonne sich gen Horizont senkte.
Auf den letzten 20 Kilometern zogen wir nochmal das Tempo an.
Ich übernahm nun durchgängig die Führungsarbeit, mein Freund direkt an meinem Hinterrad, die Kurven kannte ich nun und gab wie ein Copilot bei einer Rally nach hinten durch, was vor uns lag.
Wir kamen gerade so an, dass man noch ohne Licht einigermaßen gesehen werden konnte.
Schlussendlich waren wir rund 20km und 200hm mehr gefahren, als uns Google Maps zuvor angegeben hatte.
Erfreulicherweise konnten wir den angepeilten Schnitt von 30km/h halten und auch die Beine waren noch recht fit.
Es war eine schöne Erfahrung, wir haben gut zusammengearbeitet, es war die längste Strecke die wir je auf einem Fahrrad gefahren sind, hatten keine Defekte und konnten das angepeilte Trainingsziel erreichen.
Nun würde ich auch gerne den Bodensee mit umrunden, doch das lasse ich mal meinen Freund mit seiner Dame dieses Mal alleine bewerkstelligen.
Es wird auf jeden Fall nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich solch eine Distanz in Angriff genommen habe.....