Nach eine unüblich üppige Brevetnacht folgte ein unüblicher Brevettag. Ich konnte diesmal mit die anderen frühstücken und ruhig losfahren. Die grosse Gruppe war gerade erst 15 Minuten weg. Beim herausfahren von Bozen fuhr ich mit Jaap und Remy zusammen. Die sehe ich normalerweise nur am Start. Es ist erstaunlich was so einen halber Ruhetag halbwegs ein Brevet tut.
Der Radweg durchs Ätschtal fuhr ich schon mehrmals aber der bleibt schön. Ich geniesse jede Minute. Gelegentlich treffen wir auch andere mitfahrer wenn wir wieder anhalten um die Landschaft zu geniessen. Inzwischen gebe ich PBP Unterricht am Jaap. Er fuhr bislang nur 200-er Brevets und ist einer derjenigen die sich in letzter Minute anmeldeten als zuviele Fahrer ausgestiegen waren.
An der Kontrolle beim Bici Grill sitzen noch viele Fahrer. Ich bestell mir eine Pizza, wir sind ja in Italien. Einen Japaner denkt genauso. Einige andere Fahrer feiern schon den letzten Tag mit Bier.
Jetzt gehts noch eine Weile an der Ätsch vorbei bis zu eine Labestelle vom Orgateam.
Nach der Labestelle ist es aus mit dem Flachfahren. Ich sag Jaap und Remy dass die alleine weiterfahren sollen, jetzt gehts rauf auf über einen Pass zum Gardasee. Ich bleib aber erst noch eine Weile an der Labestelle.
Es sind hier viele Radfahrer unterwegs, die Strecke lohnt sich auch. Ein anderer Fahrer macht das Gipfelfoto.
Die Abfahrt ist schön, steil und langsam. Halbwegs sitzen einige andere Fahrer und geniessen Italien. Ich setze mich dazu, Zeit ist ja jetzt unwichtig geworden.
Unten am Gardasee geniessen eingie Helfer die Aussicht und ihr Eis. Auch die brauchen manchmal eine Ruhepause. Am Gardasee entlang fahre ich weiter. Dabei treffe ich immer wieder auf andere Fahrer.
In Torri del Benaco ist die Kontrolle bei eine Eisdiele. Ich möchte doch etwas mehr also fahre ich im Ort hinein für eine Pizza. Die anderen sind natürlich schon durch wenn ich wieder berghochfahre, die letzte Steigung vor Verona.
Schliesslich fahre ich am schon bekannten Kanal entlang richtung Verona. Langsam wird es dunkel und ich mache etwas Tempo. Alzuspät möchte ich ja nicht beim abendessen sein. Die anderen sind schon eine halbe Stunde am Essen als ich eintreffe. Zwar ohne Wertung aber die Landschaft war es mehr als wert.
Es sind noch 4 Fahrer auf der Strecke. Ulrich ist davon der einziger der noch während dem Abendessen eintrifft, eine knappe Stunde zu spät. Jan fragt ihm direkt ob er unterwegs Fahrer geholfen hat damit er ihm extra Zeit geben darf. Das ist nicht der Fall. Ulrich sagt sogar ganz ehrlich dass er irgendwann im Ätschtal bahngefahren ist damit er noch den Gardasee geniessen konnte. Also wir auch er nicht gewertet, er hat die Strecke ebenso genossen wie ich. Beim essen erzählt er mir dass die letzte Gruppe auf der Abfahrt vom Arlbergpass überfallen wurde von ein heftiges Gewitter. Ich bin jetzt ganz froh über meine Entscheidung ab den Bodensee nicht mehr die Strecke zu folgen. Ich wäre da schon ausser Zeit gewesen, ein Gewitter hätte das Ganze ganz unmöglich lassen werden.