4. Lauf zur WWBT in Waltrop
27.01.2019
Der vierte Lauf zur Westfalen Winter Bike Trophy startete bei 6 Grad und gerade mal trockenem Wetter um 10 Uhr in Waltrop. Ich fuhr wieder mit meinem roten Crosser, da ich mich doch schon sehr an das Rad gewöhnt hatte. Da es vorher ziemlich geregnet hatte, war die Strecke noch nass, bzw. sehr matschig.
Nachdem der erste große Pulk weg war, fuhr ich auch los. So richtig fit fühlte ich mich nicht. Der Samstag hing mir noch in den Knochen. Aber zumindest regnete es beim Start nicht.
Nach kurzer Zeit führte uns die Route über matschige Feldwege. Ich fluchte bereits leise vor mich hin. Irgendwie ging es in dem zähen Schlamm einfach nicht vorwärts. Mir fehlte die Kraft. Dafür fiel es mir leicht mal für ein paar Fotos anzuhalten. Schienen ja doch Einige auf der Strecke unterwegs zu sein. Ich fragte mich aber warum ich nicht gemütlich zu Hause vor dem Ofen saß.
Mit meinem geringen Anfangstempo gehörte ich eher zu den Langsamen, als wir auf das Kraftwerk Datteln zufuhren.
Dann kam in Hemmerde endlich wieder etwas Asphalt unter die Räder, mein Metier. Meine Laune hob sich für den Moment und ich fuhr etwas flotter.
Als wir den Dortmund-Ems-Kanal erreichten hob sich meine Laune noch mehr. Wasser hatte meistens eine positive Wirkung auf mich. Da ahnte ich auch noch nicht (bzw. ich hatte es verdrängt) was da noch auf mich zukam.
Weiter ging es entlang des Kanals, zunächst noch auf einem schmalen Asphaltstreifen. Doch bald wurde es wieder sehr matschig und vorbei war es mit der flotten Fahrt. Ich merkte wie der Schlamm mir die Kraft aus den Muskeln sog und hatte das Gefühl nicht mehr richtig voran zu kommen. Ich versuchte mir die Kraft einzuteilen, denn es war noch eine ordentliche Strecke vor mir. Hinter Waltrop ging es dann weg vom Kanal. In einem Bogen fuhr ich am Rand von Waltrop entlang und erreichte nach ca. 18 km die erste Kontrolle.
Ich stellte mein bereits verdrecktes Gazelle ab. Das Rad funktionierte selbst im Schlamm absolut zuverlässig. Auch wenn der Aufbau und die Suche der passenden Teile nicht einfach waren, hing ich jetzt umso mehr an meinem roten Crosser.
An der Kontrolle war schon einiges los und ich stellte mich für eine heiße Brühe an. Dazu gab es Schnittchen mit Marmelade und Käse, lecker. Gut gestärkt ging es weiter. Meine Laune wurde wieder besser. Selbst als es dann kurz nach der Kontrolle anfing zu regnen, tat das meiner Stimmung keinen Abbruch. Zunächst nieselte es etwas, dann wurde leichter Regen daraus. Dreckig war ich eh schon, wurde ich halt auch noch nass. Was soll´s.
Kurz nach der Kontrolle wartete eine weitere Herausforderung auf mich. Bei meiner letzten WWBT vor zwei Jahren musste ich den oberen Teil des Anstiegs zur Halde Brockenscheidt an der Zeche Waltrop noch schieben. Doch 2019 schaffte ich es, deutlich leichter als 2017, ohne Probleme. Irgendwie hatte ich den Anstieg steiler in Erinnerung. Am Fuße der Halde traf ich Daniel. Wir quatschten etwas und fuhren dann gemeinsam weiter.
Als nächstes erreichten wir die Halde Brambauer. Hier wurde es so steil das ich zu viel Schwung verlor und den Rest der Rampe schieben musste. So konnte ich wenigstens mal Fotos machen. Einige schafften es wirklich bis oben zu fahren. Alle Achtung!
Nachdem wir die Halde wieder verlassen hatten, kamen wir an den Datteln-Hamm-Kanal. Hier wurde es wieder sehr matschig. Aber wenigstens war ich mittlerweile warm gefahren. Geflucht habe ich trotzdem. Am Kanal entlang erreichten wir wieder Datteln und gingen dann in der Nähe des Zielortes auf die zweite Schleife, dieses Mal Richtung Norden. Dort stießen wir wieder auf den Dortmund-Ems-Kanal und folgten ihm ein Stück nach Norden. Kurz vor Olfen fuhren wir dann eine Schleife Richtung Süden und folgten der Alten Fahrt, die parallel zu dem neuen Teil des Kanals verlief.
Nach ca. 44 km erreichten wir die zweite Kontrolle auf einem Bauernhof. Wir verpflegten uns wieder gut. Die Stimmung war durchaus positiv. Das galt auch für mich.
Mein Gazelle war so richtig schön dreckig. Aber so konnte man wenigstens sehen das das Rad artgerecht bewegt wurde. Da Daniel sich entschlossen hatte die 74er Strecke zu fahren, trennten sich unsere Wege nach der Kontrolle. Ich fuhr auf der 56 km Strecke weiter. Es ging auf einer alten Brücke über die Alte Fahrt wieder ins Landesinnere.
Dann kam eine sehr steile, sandige und schmale Auffahrt zum Deich des Datteln-Hamm-Kanals. Ich sah mich eigentlich schon schieben, aber versuchte es trotzdem. Mit letzter Kraft kam ich tatsächlich oben auf dem Damm an. Ein paar Meter weiter an der Brücke machte ich eine kurze Fotopause.
Nun folgte ich eine Weile dem Kanal und hielt das ein oder andere Kanalmotiv fest. Die Kanäle bei uns im Ruhrgebiet sind mir einfach ans Herz gewachsen. Vom Dortmund-Ems-Kanal bog ich dann wieder an dem Datteln-Hamm-Kanal Richtung Waltrop ab. Kurz vor Waltrop ging es dann noch mal über eine Brücke, vorbei an einem Bauernhof und dann in den Schlussanstieg hoch zum Ziel in Waltrop. Nach knapp 57 km kam ich dort an.
Mein erster Gang war zum Waschplatz um mein Gazelle wieder in einen ordentlichen und sauberen Zustand zu versetzen. Nach der Wäsche strahlte das Rot des Rahmens wieder richtig. Dann meldete ich mich ab und gönnte mir noch etwas zu essen. Harald traf ich auch noch. Ralf hatte ich den ganzen Tag nicht gesehen, aber er war wohl auch gestartet. Kurz bevor ich nach Hause fuhr kam noch Daniel von der 74er Strecke zurück. Insgesamt war es wieder eine gelungene Veranstaltung mit schöner Strecke (für das Wetter konnte man ja nichts) und guter Verpflegung. Die Ausschilderung war gut. Einmal gab es etwas Probleme, weil wohl Jemand ein Schild verdreht hatte. Knapp 500 Teilnehmer waren bei dem Wetter ganz ok.