RTF Grefrath
06.04.2019
Letzten Samstag war RTF in Grefrath. Auf dem Weg zum Niederrhein stand ich dann einige Zeit in Duisburg auf der A40 im Stau. Als ich gegen 10:20 Uhr endlich auf den Parkplatz rollte, waren die ersten Teilnehmer schon auf der Strecke. Nach der Anmeldung ging ich gegen 10:40 Uhr ebenfalls auf die Strecke. Ich wollte die 112 km Runde fahren.
Da die Topographie flach war, fuhr ich mit meinem 1985er Koga Miyata Teamsport. Das war vor allem bei Gegenwind gut in Unterlenkerhaltung zu fahren. Das Wetter war trocken, mit einem Mix aus Sonne und Wolken und zwischen 10 und 12 Grad warm. Wie vorhergesagt wehte zunächst völlig untypisch nur ein äußerst leichter Wind.
Start war direkt am Eisstadion in Grefrath. Im Winter drehten hier die Eisschnellläufer ihre Runden. Jetzt sah es etwas trostlos aus. Als Radrennbahn war es aufgrund der flachen Kurven eher nicht so geeignet.
Ich fuhr alleine über Vinkrath zunächst nach Norden. Dann bog ich nach Westen ab und erreichte Plankenheide. War das Tempo beim Start noch moderat, erhöhte ich den Druck auf die Pedale nachdem ich mich warm gefahren hatte.
Ab und zu traf ich andere Teilnehmer in kleinen Gruppen oder einzeln. Die Sonne schien, aber warm war es nicht gerade. Nach ca. 14 km durchfuhr ich Herongen. Bei Auwel kam dann nach knapp 23 km die erste Kontrolle. Ich ließ nur stempeln und wollte gerade weiter fahren als ich Klaus und Ingrid traf. Die Beiden hatte ich lange nicht gesehen und so kamen wir etwas ins quatschen. Doch dann ging es für mich mit Geschwindigkeit weiter.
Nach knapp 25 km fuhr ich in Lingsfort über die Grenze in die Niederlande.
Für die leckeren Pommes im Nachbarland hatte ich leider keine Zeit.
Immer schneller fuhr ich durch das schöne Gebiet der Maasdünen. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit näherte sich den 30 km/h. Mir war aber klar das ich dieses Tempo nicht ewig durchhielt und beschloss auf dem Rückweg etwas Tempo rauszunehmen.
Aber noch powerte ich ordentlich und wurde nur recht selten von noch schnelleren kleinen Gruppen überholt.
Leider hatte es sich immer mehr bewölkt und die Sonne wurde Mangelware. Aber wenigstens hatte ich keinen Gegenwind, wie hier sonst so oft üblich auf dem Weg nach Norden. Nach 52 km erreichte ich die zweite Kontrolle in Siebengewalt. Hier zeigte mir der Tacho einen Schnitt von etwas über 30 km/h an. Ich war aber auch schon etwas ko. Auch an dieser Kontrolle ließ ich nur stempeln, füllte kurz die Trinkflasche auf und schnappte mir zwei Waffeln, die ich dann aber während der Fahrt vertilgte. Ab jetzt hatte ich Gegenwind. Dummerweise hatte der Wind, entgegen der Vorhersagen, ordentlich aufgefrischt und bot auch leichte Sturmböen an.
Kurz nach der Kontrolle kam der Grenzübertritt nach Deutschland und nun führte die Strecke auf der deutschen Seite nach Süden, gegen den Wind. Nicht nur ich hatte hier zu kämpfen. Während wir uns gegen den Wind stemmten, wartete der Spargel am Niederrhein schon auf den Beginn der Spargelsaison.
Irgendwie erinnerte mich dieses Schild an das Auenland in Tolkiens Herr der Ringe. Mein Koga Miyata Teamsport erwies sich als treuer Begleiter. Fuhr ich bereits auf dem Hinweg fast nur in Unterlenkerhaltung, um Tempo zu machen, war die Fahrt gegen den Wind ebenfalls am Besten am Unterlenker zu meistern. Das Rad machte mir einfach viel Spaß beim fahren.
Nach 66 km erreichte ich den Freizeitpark „Irrland“ in Twisteden.
Weiter ging es Richtung Klein-Kevelaer. Windmühlen waren nicht nur typisch für die Niederlande, sondern auch für den Niederrhein, auch wenn sie oft nur noch dekorativ in der Gegend rum standen.
Die ein oder andere Umleitung war aufgrund von Baustellen nötig geworden und verlängerten die Strecke moderat auf 116 km. Nach 80 km kam dann die dritte Kontrolle in Wetten an der Feuerwache. Hier traf ich Karl-Peter und einige andere und kam wieder etwas ins quatschen. Ein paar Minuten Pause zum Kräfte sammeln konnten auch nicht schaden.
Die Umleitung bescherte uns den Weg durch einige wirklich sehr schöne Dörfer. In Veert bog die Strecke für ein paar Kilometer wieder Richtung Westen ab. Doch dann fuhren wir wieder nach Süden, gegen den Wind. Ich war die meiste Zeit alleine unterwegs, hatte keine Lust mich einer Gruppe anzuschließen.
Auf dem Weg nach Pont, welches ich nach gut 90 km erreichte, war es nicht mehr weit bis zur letzten Kontrolle.
Kurz vor Nieukerk machte die Strecke wieder einen Schlenker nach Westen.
Einen kurzen Stop nutzte ich für ein Foto von meinem schönen Koga Miyata. Nach 106 km erreichte ich die vierte und letzte Kontrolle in Wachtendonk, ebenfalls an der Feuerwache. Von hier aus waren es dann nur noch ca. 10 km bis ins Ziel.
Nach ca. 116 km kam ich noch mit einem Schnitt von 25,5 km/h glücklich aber etwas kaputt ins Ziel. Das Powern auf dem Hinweg und der Gegenwind auf dem Rückweg hatten mehr Kraft gekostet als ich vorher gedacht hatte. Insgesamt 744 Teilnehmer fuhren auf den verschiedenen RTF und CTF Strecken. Mein Fazit war das ich noch nicht wieder 100 % fit war. Die vier Wochen Erkältung und Bronchitis im März hatten ihre Spuren hinterlassen. Und ich traf am Sonntag für mich den Beschluß keine Brevets in 2019 zu fahren. Ich werde die, für die ich bereits angemeldet bin, wieder absagen. 2020 gehe ich die Brevets dann vielleicht neu an. Dieses Jahr werde ich mich auf RTF und andere Fahrten konzentrieren.