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unterwegs mit dem klassiker

2 Tage weitere Tage verbleiben noch im zunehmend sonnigeren Süden - es ist inzwischen Sonntag, und in Bormio steigt der jährliche "Santini Gran Fondo Stelvio". Eigentlich ist der Stelvio ja namensgebend und fester Bestandteil der Tour, aber wie weiter oben gezeigt, es liegt einfach noch zuviel Schnee. Die Rennleitung hat insofern kurzfristig für das finale unsere Kurven hinterm Haus auserkoren, den Stelvio zu ersetzen. Kenne ich zwar inzwischen schon, aber diese Kurven fahre ich gerne auch ein zweites Mal, keine Frage!

Von den drei Routen, die zur Auswahl stehen, entscheide ich mich zusammen mit zwei von den Kollegen für die kürzeste. Die beiden längeren haben den Teglio mit drin, die lange zusätzlich den Mortirolo von der steilen Seite. 18-20% Steigung und mehr, und das teilweise über Kilometer hinweg müssen für mich nicht unbedingt sein. Autos sind für den Vormittag von den Strassen verbannt, die Route durchs Tal ist insofern der Hammer, wunderschön zu fahren.

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Es geht zunächst knapp 30 Kilometer bergab Richtung Süden, die wir mit weit über 40er Schnitt wegduschen. Dann folgt eine knackige 400 Meter lange erste Steigung, und die Spreu trennt sich vom Weizen. Nachdem ich nur die kurze Route vor mir habe, kann ich ruhig ein bisschen in Spass investieren, und versuche ich gleich mal was zu dengeln, ohne es mir anmerken zu lassen. Carbonpiloten lassen sich einfach herrlich aus dem Konzept bringen, wenn in der Steigung ein Stahlross scheinbar mühelos vorbeisaust :p Einige verstehen den Spass, und ich habe bald einen Trupp neue Freunde

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Was man den Italienern lassen muss, ist dass sie diese Fondos mit unheimlicher Liebe und Perfektion zelebrieren. Das fängt beim Ehrgeiz an, mit dem die Topgruppen auf den langen Distanzen kämpfen, und geht über die komplett abgesperrten Strecken hin zu üppig ausgestatteten Verpflegungsstationen. Ich habe leider keine weiteren Fotos davon geschossen, weil ich einfach mal die zügige Fahrt geniessen will.

So sind wir sind schnell zurück an den Kurven hinterm Haus, und auch durch diese bald durch, hinterhalb des Cancano angekommen im Ziel.

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Löblich, der Bericht und die Bewuchsentfernung an beiden Beinen. Ich bin sehr zufrieden mit Dir. Und ein bisschen neidisch, dass ich nicht mit euch rollen durfte. Du siehst sehr zufrieden und glücklich aus, das freut mich. Daumen hoch!
 

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Erstaunlich ist, dass dieser moderne, vermutlich mit dem Druckluftnagler aus Gipskarton und OSB und so Zeug zusammengehauene Bau sich auf den Kopf gerollt hat, während das Altbaudach nebenan unbeschädigt aussieht. Da sind bestimmt nur mal die Ziegel gut durchgeschüttelt worden. Bei dem Tornado in Borken (oder wo es war) sah man eine Reihenhauszeile, in dem genau ein Dach samt Sparren vollentfernt wurde - das, wo man alles mit Unterspannbahn und so auf dem neuesten Stand neu gemacht hatte. Daneben das Haus mit Alteneindeckung ohne dies war nur teilweise ziegelmäßig abgedeckt. Nun bin ich ja keine Bauing. - aber zu denken kann das m. E. auch dem Laien schon geben.
Und noch erstaunlicher wäre, wenn dieses Bild echt wäre?
 
Den nächsten Tag haben wir inzwischen alle schon etwas schwerere Beine. Zwei sind am Vortag die lange Route gefahren, 150+ Kilometer und über dreieinhalb Tausend Hm. Zwei andere haben wie ich zwar nur die kurze Route absolviert, aber den Nachmittag genutzt, um oben am Stelvio nachzuschauen, ob man inzwischen etwas weiter kommt (nee, kamen sie nicht, der Schnee liegt noch genauso da wie am Freitag ? ) Und ich hatte zusammen mit Rene, der "Buurman"genannt, an den Fondo die Auffahrt zur Skistation "Bormio 2000" angehängt.

Eine Hälfte der Gruppe ist frühmorgens schon im Auto, und macht los nach Hause. Zu dritt verblieben debattieren wir, was nun zu tun bleibt. Schließlich ist da noch dieser andere magische Berg in der Nachbarschaft, auf den wir alle eigentlich schon die ganze Zeit hinfiebern. Allein, schaffen wir den noch? Und geht da überhaupt was, so von wegen Schnee?

Ich schmeisse eine Extrarunde am Herd hin - knackige Spiegeleier auf Bauernbrot, gefolgt einem schön sämigen Porridge, bringen zumindest schon mal etwas vertrauen in den Energiehaushalt zurück. Wir sitzen bald darauf im Sattel. Weiter nachladen mit einer Runde Espressi unten im Dorf, und dann beim Berg vorbei schauen.

Von Bormio aus fahren wir zuerst die große Strasse Richtung Osten. Es geht stellenweise schon ganz gut stramm nach oben, auch wenn das Profil für diesen Abschnitt gemäßigte 6-7% Schnitt ausweist. Wir stehen gegen Mittag dann schließlich mal wieder vor einer Schranke

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Weit und breit ist allerdings noch kein Schnee auszumachen. Wir sehen keine echte sofortige Lawinengefahr wie auf den Schildern an der Schranke postuliert, und reiten weiter. Bis die Beine nicht mehr können, oder es tatsächlich nach Lawinengefahr riecht, so unser Plan

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Mit der soliden Verpflegung im Bauch sind die Beine allerdings erstaunlich gut, wir kommen mal wieder gut voran ..

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... und geniessen eine märchenhafte Bergwelt im gleissenden Sonnenschein. Links und rechts der Strasse fängt der Schnee an sich zu türmen je höher wir steigen. Das Schmelzwasser plätschert teilweise zentimetertief über die Strasse, während Marmotten aus verstecken Ecken blitzen

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Die Müdigkeit des morgens ist alsbald komplett weggeblasen. Wir sind alle immer wieder gut ausser Atem, aber so macht es richtig Spass!

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Einige Zeit später ist es dann soweit - Schnee, den man nicht mehr wirklich mit dünnen Reifen fahren kann. Es sieht allerdings im Vergleich zum Stelvio recht aufgeräumt aus. Während wir noch überlegen, was zu tun ist, kommt ein drahtiger Italiener rangesprintet. Er schiesst uns schnell ein Bild, und überredet uns gewandt, das Rad für 200m zu Schultern. Dahinter ist wieder geräumt, es geht angeblich bis zum Gipfel!

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Und er hat recht gehabt!

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10 Minuten später wird vollständig unerwartet unser Traum wahr - wir stehen an der höchsten Stelle, oben am Gavia!

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Alles was bleibt ist eine flotte Abfahrt, die zweite Hälfte ohne ein einziges Bremsen, und ein herrliches Abendessen zum Abschied in Bormio.

Den nächsten Tag wartet die lange Autofahrt zurück auf uns. Aber die war's wert, das steht fest!
 
Zuletzt bearbeitet:
Den nächsten Tag haben wir inzwischen alle schon etwas schwerere Beine. Zwei sind am Vortag die lange Route gefahren, 150+ Kilometer und über dreieinhalb Tausend Hm. Zwei andere haben wie ich zwar nur die kurze Route absolviert, aber den Nachmittag genutzt, um oben am Stelvio nachzuschauen, ob man inzwischen etwas weiter kommt (nee, kamen sie nicht, der Schnee liegt noch genauso da wie am Freitag ? ) Und ich hatte zusammen mit Rene, der "Buurman"genannt, an den Fondo die Auffahrt zur Skistation "Bormio 2000" angehängt.

Eine Hälfte der Gruppe ist frühmorgens schon im Auto, und macht los nach Hause. Zu dritt verblieben debattieren wir, was nun zu tun bleibt. Schließlich ist da noch dieser andere magische Berg in der Nachbarschaft, auf den wir alle eigentlich schon die ganze Zeit hinfiebern. Allein, schaffen wir den noch? Und geht da überhaupt was, so von wegen Schnee?

Ich schmeisse eine Extrarunde am Herd hin - knackige Spiegeleier auf Bauernbrot, gefolgt einem schön sämigen Porridge, bringen zumindest schon mal etwas vertrauen in den Energiehaushalt zurück. Wir sitzen bald darauf im Sattel. Weiter nachladen mit einer Runde Espressi unten im Dorf, und dann beim Berg vorbei schauen.

Von Bormio aus fahren wir zuerst die große Strasse Richtung Osten. Es geht stellenweise schon ganz gut stramm nach oben, auch wenn das Profil für diesen Abschnitt gemäßigte 6-7% Schnitt ausweist. Wir stehen gegen Mittag dann schließlich mal wieder vor einer Schranke

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Weit und breit ist allerdings noch kein Schnee auszumachen. Wir sehen keine echte sofortige Lawinengefahr wie auf den Schildern an der Schranke postuliert, und reiten weiter. Bis die Beine nicht mehr können, oder es tatsächlich nach Lawinengefahr riecht, so unser Plan

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Mit der soliden Verpflegung im Bauch sind die Beine allerdings erstaunlich gut, wir kommen mal wieder gut voran ..

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... und geniessen eine märchenhafte Bergwelt im gleissenden Sonnenschein. Links und rechts der Strasse fängt der Schnee an sich zu türmen je höher wir steigen. Das Schmelzwasser plätschert teilweise zentimetertief über die Strasse, während Marmotten aus verstecken Ecken blitzen

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Die Müdigkeit des morgens ist alsbald komplett weggeblasen. Wir sind alle immer wieder gut ausser Atem, aber so macht es richtig Spass!

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Einige Zeit später ist es dann soweit - Schnee, den man nicht mehr wirklich mit dünnen Reifen fahren kann. Es sieht allerdings im Vergleich zum Stelio recht aufgeräumt aus. Während wir noch überlegen, was zu tun ist, kommt ein drahtiger Italiener rangesprintet. Er schiesst uns schnell ein Bild, und überredet uns gewandt, das Rad für 200m zu Schultern. Dahinter ist wieder geräumt, es geht angeblich bis zum Gipfel!

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Und er hat recht gehabt!

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10 Minuten später wird vollständig unerwartet unser Traum wahr - wir stehen an der höchsten Stelle, oben am Gavia!

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Alles was bleibt ist eine flotte Abfahrt, die zweite Hälfte ohne ein einziges Bremsen, und ein herrliches Abendessen zum Abschied in Bormio.

Den nächsten Tag wartet die lange Autofahrt zurück auf uns. Aber die war's wert, das steht fest!

Einfach toll!
 
Den nächsten Tag haben wir inzwischen alle schon etwas schwerere Beine. Zwei sind am Vortag die lange Route gefahren, 150+ Kilometer und über dreieinhalb Tausend Hm. Zwei andere haben wie ich zwar nur die kurze Route absolviert, aber den Nachmittag genutzt, um oben am Stelvio nachzuschauen, ob man inzwischen etwas weiter kommt (nee, kamen sie nicht, der Schnee liegt noch genauso da wie am Freitag ? ) Und ich hatte zusammen mit Rene, der "Buurman"genannt, an den Fondo die Auffahrt zur Skistation "Bormio 2000" angehängt.

Eine Hälfte der Gruppe ist frühmorgens schon im Auto, und macht los nach Hause. Zu dritt verblieben debattieren wir, was nun zu tun bleibt. Schließlich ist da noch dieser andere magische Berg in der Nachbarschaft, auf den wir alle eigentlich schon die ganze Zeit hinfiebern. Allein, schaffen wir den noch? Und geht da überhaupt was, so von wegen Schnee?

Ich schmeisse eine Extrarunde am Herd hin - knackige Spiegeleier auf Bauernbrot, gefolgt einem schön sämigen Porridge, bringen zumindest schon mal etwas vertrauen in den Energiehaushalt zurück. Wir sitzen bald darauf im Sattel. Weiter nachladen mit einer Runde Espressi unten im Dorf, und dann beim Berg vorbei schauen.

Von Bormio aus fahren wir zuerst die große Strasse Richtung Osten. Es geht stellenweise schon ganz gut stramm nach oben, auch wenn das Profil für diesen Abschnitt gemäßigte 6-7% Schnitt ausweist. Wir stehen gegen Mittag dann schließlich mal wieder vor einer Schranke

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Weit und breit ist allerdings noch kein Schnee auszumachen. Wir sehen keine echte sofortige Lawinengefahr wie auf den Schildern an der Schranke postuliert, und reiten weiter. Bis die Beine nicht mehr können, oder es tatsächlich nach Lawinengefahr riecht, so unser Plan

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Mit der soliden Verpflegung im Bauch sind die Beine allerdings erstaunlich gut, wir kommen mal wieder gut voran ..

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... und geniessen eine märchenhafte Bergwelt im gleissenden Sonnenschein. Links und rechts der Strasse fängt der Schnee an sich zu türmen je höher wir steigen. Das Schmelzwasser plätschert teilweise zentimetertief über die Strasse, während Marmotten aus verstecken Ecken blitzen

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Die Müdigkeit des morgens ist alsbald komplett weggeblasen. Wir sind alle immer wieder gut ausser Atem, aber so macht es richtig Spass!

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Einige Zeit später ist es dann soweit - Schnee, den man nicht mehr wirklich mit dünnen Reifen fahren kann. Es sieht allerdings im Vergleich zum Stelvio recht aufgeräumt aus. Während wir noch überlegen, was zu tun ist, kommt ein drahtiger Italiener rangesprintet. Er schiesst uns schnell ein Bild, und überredet uns gewandt, das Rad für 200m zu Schultern. Dahinter ist wieder geräumt, es geht angeblich bis zum Gipfel!

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Und er hat recht gehabt!

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10 Minuten später wird vollständig unerwartet unser Traum wahr - wir stehen an der höchsten Stelle, oben am Gavia!

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Alles was bleibt ist eine flotte Abfahrt, die zweite Hälfte ohne ein einziges Bremsen, und ein herrliches Abendessen zum Abschied in Bormio.

Den nächsten Tag wartet die lange Autofahrt zurück auf uns. Aber die war's wert, das steht fest!
Was ein geiler Trip! Danke fürs Gehirn-Kino!
 
Wirklich beeindruckend!

So nach nem heftigen Crash mit kaputten Gräten und defekter Schulter gehts auch langsam wieder richtig los. Gsd
Die Runden sind noch klein, Fotos wurden wenige gemacht, aber ich bin‘s zufrieden. ☺️
 

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Ja schon krass bei uns hier aufm Land, da kann man einiges erleben.
Z.B. Vergangenheit und Zukunft auf gerade mal einigen hundert Metern Landstraße..

Siehe hier:
 

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Den nächsten Tag haben wir inzwischen alle schon etwas schwerere Beine. Zwei sind am Vortag die lange Route gefahren, 150+ Kilometer und über dreieinhalb Tausend Hm. Zwei andere haben wie ich zwar nur die kurze Route absolviert, aber den Nachmittag genutzt, um oben am Stelvio nachzuschauen, ob man inzwischen etwas weiter kommt (nee, kamen sie nicht, der Schnee liegt noch genauso da wie am Freitag ? ) Und ich hatte zusammen mit Rene, der "Buurman"genannt, an den Fondo die Auffahrt zur Skistation "Bormio 2000" angehängt.

Eine Hälfte der Gruppe ist frühmorgens schon im Auto, und macht los nach Hause. Zu dritt verblieben debattieren wir, was nun zu tun bleibt. Schließlich ist da noch dieser andere magische Berg in der Nachbarschaft, auf den wir alle eigentlich schon die ganze Zeit hinfiebern. Allein, schaffen wir den noch? Und geht da überhaupt was, so von wegen Schnee?

Ich schmeisse eine Extrarunde am Herd hin - knackige Spiegeleier auf Bauernbrot, gefolgt einem schön sämigen Porridge, bringen zumindest schon mal etwas vertrauen in den Energiehaushalt zurück. Wir sitzen bald darauf im Sattel. Weiter nachladen mit einer Runde Espressi unten im Dorf, und dann beim Berg vorbei schauen.

Von Bormio aus fahren wir zuerst die große Strasse Richtung Osten. Es geht stellenweise schon ganz gut stramm nach oben, auch wenn das Profil für diesen Abschnitt gemäßigte 6-7% Schnitt ausweist. Wir stehen gegen Mittag dann schließlich mal wieder vor einer Schranke

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Weit und breit ist allerdings noch kein Schnee auszumachen. Wir sehen keine echte sofortige Lawinengefahr wie auf den Schildern an der Schranke postuliert, und reiten weiter. Bis die Beine nicht mehr können, oder es tatsächlich nach Lawinengefahr riecht, so unser Plan

Anhang anzeigen 675469

Mit der soliden Verpflegung im Bauch sind die Beine allerdings erstaunlich gut, wir kommen mal wieder gut voran ..

Anhang anzeigen 675470

... und geniessen eine märchenhafte Bergwelt im gleissenden Sonnenschein. Links und rechts der Strasse fängt der Schnee an sich zu türmen je höher wir steigen. Das Schmelzwasser plätschert teilweise zentimetertief über die Strasse, während Marmotten aus verstecken Ecken blitzen

Anhang anzeigen 675471

Die Müdigkeit des morgens ist alsbald komplett weggeblasen. Wir sind alle immer wieder gut ausser Atem, aber so macht es richtig Spass!

Anhang anzeigen 675472

Einige Zeit später ist es dann soweit - Schnee, den man nicht mehr wirklich mit dünnen Reifen fahren kann. Es sieht allerdings im Vergleich zum Stelvio recht aufgeräumt aus. Während wir noch überlegen, was zu tun ist, kommt ein drahtiger Italiener rangesprintet. Er schiesst uns schnell ein Bild, und überredet uns gewandt, das Rad für 200m zu Schultern. Dahinter ist wieder geräumt, es geht angeblich bis zum Gipfel!

Anhang anzeigen 675473

Und er hat recht gehabt!

Anhang anzeigen 675474

10 Minuten später wird vollständig unerwartet unser Traum wahr - wir stehen an der höchsten Stelle, oben am Gavia!

Anhang anzeigen 675475

Alles was bleibt ist eine flotte Abfahrt, die zweite Hälfte ohne ein einziges Bremsen, und ein herrliches Abendessen zum Abschied in Bormio.

Den nächsten Tag wartet die lange Autofahrt zurück auf uns. Aber die war's wert, das steht fest!
Man man man... Ich hab nen neuen Plan fürs kommende Jahr glaub ich. Oder das drauf. Mal sehen. Danke für die Eindrücke. Tolle Bilder und tolle Stimmung die du da vermittelt hast!
 
Man man man... Ich hab nen neuen Plan fürs kommende Jahr glaub ich. Oder das drauf. Mal sehen. Danke für die Eindrücke. Tolle Bilder und tolle Stimmung die du da vermittelt hast!
Da wäre ich dabei. Drei Tage: klassische Pässe mit dem Klassiker. Das Grauen im Vertikalformat. Helden-Kurbel-Leiden. Höhenmeter in Stahl geschmiedet. Auf und ab auf Altmetall.

So in der Richtung?✊
 
Da wäre ich dabei. Drei Tage: klassische Pässe mit dem Klassiker. Das Grauen im Vertikalformat. Helden-Kurbel-Leiden. Höhenmeter in Stahl geschmiedet. Auf und ab auf Altmetall.

So in der Richtung?✊
Für mich dann eher die kleine Mädchen Kurbel mit kompakt Abstufung und riesen Rettungsringen hinten , aber sonst schonmal ne Idee :D Ich warte dann immer wieder am Haus und stell das Bier kalt, nachdem ich nach der Hälfte umgedreht bin weil ich nicht mehr konnte ;)
 
Da wäre ich dabei. Drei Tage: klassische Pässe mit dem Klassiker. Das Grauen im Vertikalformat. Helden-Kurbel-Leiden. Höhenmeter in Stahl geschmiedet. Auf und ab auf Altmetall.

So in der Richtung?✊
Ich wußte gar nicht, dass du so poetisch bist. Wenn man mit dir da hoch fährt, wird das sicher mit Leiden verbunden... ;)
 
Ich wußte gar nicht, dass du so poetisch bist. Wenn man mit dir da hoch fährt, wird das sicher mit Leiden verbunden... ;)
Ach was, ich bin ja nun wirklich kein Bergfloh. Dafür bin ich mindestens 7-8 kg zu schwer für meine Groesse. Ich leide da auch, aber ich mag das. Sport ist tatsächlich das einzige, wobei ich mich selbst quälen kann :-). Aber auch da sind andere auf höherem Niveau unterwegs...
 
In zwei Stunden geht es los: Meine erste Alpenüberquerung!
Erst mit dem Zug nach Bozen und morgen früh dann über den Alpenhauptkamm (Reschen).
Am Montag werde ich wohl über den Fernpass müssen, weil das Hahntennjoch noch zu ist. Von da geht es durch das Alpenvorland zurück nach Hause. Werden insgesamt wohl so 380km werden. Hoffentlich bekomme ich nicht allzuviele Schauer und Gewitter Nachmittags ab.
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Nice! Würd' ich doch am liebsten gleich wieder meine Tasche packen...

Aber sag, hinten 28? Da wirst Du mit Gepäck ab und an gut drücken müssen. Obwohl, vorne 38, vermute ich?

(Das Grandis hat im Moment 41-30, das ging gerade so. Ab 11-12% sowas bin ich allerdings in der Regel eher aus dem Sattel gegangen, um das durchzudrücken, wenn der Abschnitt nicht allzu lang war. Mit Gepäck dran ist halt aus dem Sattel gehen etwas blöd, weils dann so schaukelt)

Viel Spaß und gute Fahrt!
 
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