Die Alien-RTF Düsseldorf
22.06.2019
Die Grundschule in Düsseldorf Flehe sah am letzten Samstag Morgen gar nicht wie die Basis von Aliens aus. Und doch hatten die Radsport Aliens Düsseldorf die Schule zur Basis ihrer RTF auserkoren. Das ungewöhnliche dieser RTF war vielleicht die Kleeblatt-Form der Strecke. Ich traf Morgens um 8:20 Uhr dort ein. Start sollte um 9 Uhr sein. Viel war noch nicht los, aber das würde sich ändern. Noch waren die Temperaturen angenehm mit etwas über 20 Grad. Nachmittags sollte es dann Richtung 28 Grad gehen. Viel Sonne und nur ein paar harmlose Wolken sollten den Himmel zieren.
Dieses Mal begleitete mich mein Gazelle Formula Cross von 1990. Ich hatte den Crosser bereits mit 28 mm Straßenreifen und anderen Pedalen ausgerüstet. Ein
Flaschenhalter wurde ebenfalls nachgerüstet. Das Rad fuhr sich auch auf der Straße sehr ausgewogen und bügelte mit den breiten
Reifen Unebenheiten besser glatt.
Langsam füllte sich der Schulhof und einige bekannte Gesichter tauchten auf. Ich beschloss zusammen mit Renate, Christine und Karl-Peter in einer Gruppe zu fahren.
Gegen 9 Uhr ging es los. Auf der Fleher Brücke überquerten wir den Rhein.
Rhein abwärts fuhren wir dann auf der Neusser Seite über Grimlinghausen nach Gnadental.
Nachdem wir Norf durchquerten, passierten wir den Rand von Weckhoven. Nun wurde es sehr ländlich.
Es ging wortwörtlich übers platte Land. Nur ab und zu kam ein kleiner Ort, wie z.B. Neukirchen in Sicht.
Kurz hinter Höningen erreichten wir das erste Mal die Kontrolle auf dem Sportplatz vom DJK Eintracht Höningen. Hier versorgten wir uns und machten uns anschließend bei wärmer werdenden Temperaturen auf den Weg die Schleife 2 für die 70er Strecke zu fahren.
In Ramrath bogen wir rechts auf die Schleife ab. Dann ging es durch die Felder nach Gohr und weiter nach Nievenheim.
In einem Bogen führte uns die Route dann vorbei an Horrem und durch Straberg nach Frixheim. In Deelen bogen wir Richtung Kontrolle ab. Die erreichten wir dann nach ein paar Kilometern ein zweites Mal.
Da Christine die nächste Schleife nicht mehr mitfahren konnte, machten wir schnell noch ein Gruppenfoto. Von links nach rechts: ich (Jennifer), Christine, Renate und Karl-Peter.
Dann gab es noch ein Foto von mir mit meiner roten Gazelle.
Nun nur noch zu dritt machten wir uns auf den Weg die 110er Schleife Nr. 3 zu fahren. Sie sollte die meisten Höhenmeter haben, war es bisher doch eher flach. Am Horizont sahen wir die größte Steigung, die Vollrather Höhe bereits vor uns.
Der Weg führte uns direkt in die Richtung der alten Abraumhalde.
Immer näher kam die Halde. Schon seit einigen Jahren hatte ich diese Höhe bei diversen RTF immer wieder erklommen. Bis fast ganz Oben betrug die Steigung ca. 1,5 km bei ca. 5 bis 6 % Steigung im Mittel. Danach wurde die Steigung deutlich flacher bis nach insgesamt 3 km der höchste Punkt bei etwas über 180 Meter ü. NN erreicht war.
Kurz vor dem Einstieg in die „Bergwertung“ machte ich noch mal schnell ein Foto. Dann fuhr ich relativ flott die Steigung hoch. Der Tacho zeigte je nach Steigungsprozenten zwischen 15 und 20 km/h an den steileren Passagen an. Das war für mich ein guter Gradmesser meiner Fitness. So schnell war ich noch nie an der Vollrather Höhe.
Oben angekommen wartete ich auf die Anderen und konnte mal die Windräder in Augenschein nehmen.
Nach einer sehr holprigen Abfahrt, vor der auch durch Schilder gewarnt wurde, kam ich wieder unten an und konnte die herkömmliche Art der Energiegewinnung in Augenschein nehmen, Hier wurden die Kohlen des Braunkohletagebaus der Region verfeuert um Strom zu produzieren. Dafür mussten viele Menschen ihre Häuser aufgeben, ihre Dörfer verlassen und umsiedeln.
Nachdem wir durch Frimmersdorf fuhren kam der Einstieg zur Frimmersdorfer Höhe. Diese war von den Steigungsprozenten ähnlich wie die Vollrather Höhe, aber mit etwas über 1 km Länge deutlich kürzer. Auch hier waren auf dem Hochplateau Windräder errichtet worden oder noch im Bau.
Nach kurzer Zeit kamen auch meine Mitfahrer an. Dahinter kam der Fahrer eines Stahlrenners gebaut von Günter Krautscheid in Bochum. Er hatte den Rahmen von 2015 mit
Shimano Komponenten von Anfang der 80er Jahre ausgestattet und mit einem Triathlon-Lenker versehen. Das Rad wirkte relativ klassisch. Wir unterhielten uns eine ganze Weile über sein Rad und Stahlklassiker. Er begleitete unsere kleine Gruppe zurück zur Kontrolle, die wir ein drittes Mal erreichten. Nach dem wichtigen Auffüllen der Trinkflasche, es war mittlerweile deutlich wärmer geworden, machten wir uns auf den Weg ins Ziel. Über Rosellerheide und Kuckhof erreichten wir Uedesheim.
Kurz darauf überquerten wir ein zweites Mal den Rhein über die Fleher Brücke. Kurze Zeit später erreichten wir das Ziel in Düsseldorf Flehe nach 107 km mit einem Schnitt von 23,5 km/h und ca. 600 Höhenmeter. Nach dem Abmelden sorgten wir erst einmal für unser leibliches Wohl. Ich gönnte mir ein alkohlfreies Weizen und anschließend noch eine leckere Käsesahnetorte. Es war wieder schön.