Rickert-Ausfahrt im Juni
23.06.2019
Sonntag trafen wir uns Vormittags wieder zu einer Runde mit unseren Rickert Rennern. Start sollte gegen 11 Uhr an dem Stauwehr Westfalia sein.
Ich fuhr mit meinem blauen Rickert Spezial aus dem Jahr 2000.
Dieses Mal war die Zahl der Mitfahrer sehr überschaubar. Nur zu fünft brachen wir um kurz nach 11 Uhr auf. Einer der Gründe war sicher die zu erwartende Hitze mit über 30 Grad. Der andere Grund der starke Befall der Eichen-Prozessionsspinner im Münsterland. Ich hatte davor auch ein bisschen Schiss, hoffte aber das Tom die kritischen Straßen umfuhr. Da es aber sehr windig war, bestand die Gefahr das die giftigen Haare der Raupen weit getragen werden konnten.
Zunächst fuhren wir Richtung Werne. Von dort ging es weiter vorbei an Bockum. Während der Fahrt machte ich mir bereits Gedanken über den Aufbau eines Rickertrahmens, den ich kaufen wollte. Das würde dann mein drittes Rickert werden. Das Rad sollte etwas Besonderes werden. Obwohl, das war eigentlich jedes Rickert.
Nach Bockum ging es direkt nach Norden bis Drensteinfurt.
Zwischendurch bekam ich Probleme mit der Atmung. Als wir wieder mal an einer Baumreihe vorbei fuhren, fing bei mir ein hartnäckiger Husten und Atemprobleme an. Erst nach etlichen Minuten und viel Wasser aus der Trinkflasche beruhigte sich der Hustenreiz wieder. An vielen Stellen hingen mal größere und leider auch kleinere Zettel die man kaum sah, die vor der Gefahr durch die Eichen-Prozessionsspinner warnten. Im Grund konnte man fast nirgendswo mehr fahren ohne diese Gefahr. Einige Schilder wurden von uns also ignoriert. Den Preis dafür würde ich am nächsten Tag spüren. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, und ärgerte mich im Nachhinein über mich selbst.
Die Sonne brannte Mittags bereits erbarmungslos auf uns herab. Zum Glück hatte ich noch eine Flasche Wasser zusätzlich zur Trinkflasche am Rahmen in den Rucksack gepackt.
An der Werse entlang fuhren wir nach Albersloh.
Leider hatte der Mensch auch hier Einfluss auf den kleinen Fluss genommen.
In Albersloh hatten wir Rast in einer Bäckerei gemacht. Zwei Stücke Kuchen, ein großer Kaffee und ein halber Liter Apfelschorle sollten mich für den Rückweg stärken. Einige andere Radler suchten auch den Schatten unter den Sonnenschirmen der Bäckerei. Aber insgesamt waren weniger Radfahrer unterwegs als man Sonntags bei dem guten Wetter vermuten würde. Vielleicht war es vielen zu heiß?
Zurück ging es zunächst wieder an der Werse entlang. Nach Drensteinfurt nahmen wir dann aber eine andere Route.
Einen kurzen Stop nutzte ich direkt für ein Foto von meinem Rickert. Es war immer noch eines meiner Lieblingsräder, wenn nicht sogar mein Lieblingsrad schlechthin. Und mittlerweile hatte ich ja richtig viel Auswahl. Höchstens mein Peugeot und das rote Gazelle kamen noch an das Rickert heran, was die Beliebtheit anging. Zum Glück musste ich mich aber nicht auf die drei Räder beschränken.
Mein Wasservorrat ging so langsam zur Neige. Die Reserveflasche war auch längst umgefüllt. Wir passierten derweil Herbern.
Als meine Trinkflasche fast leer war, kamen wir durch einen kleinen Ort in dem gerade Schützenfest war. Dort gab es auch einen Getränkestand. Was für ein Glück. Ich ließ mir für einen entsprechenden Obolus meine Trinkflasche mit leckerem kühlen Mineralwasser voll machen. Damit würde ich die restlichen Kilometer überstehen.
Über Werne erreichten wir dann wieder das ehemalige Gelände der Westfalia-Werke. Dort hatten sich mittlerweile kleinere Firmen angesiedelt. Zwischen all dem Asphalt und Steinen war die kleine grün/bunte Oase ein wohltuender Anblick.
Nur das Gebäude der früheren Kantine trotzte dem Verfall. Die Frage war nur wie lange noch.
Vor der alten Lippe-Brücke gab es dann noch das obligatorische Gruppenfoto. Von links nach rechts: ich (Jennifer), Sebastian, Tom, Jörg und Jürgen. Tom und ich verabschiedeten uns vom Rest der Gruppe und fuhren zurück zum Preußenhafen. Dort kamen wir nach 110 km mit einem Schnitt von 22 km/h an. Für mich ging es dann mit dem Auto nach Hause.
Kleiner Nachtrag: Am nächsten Tag war ich voller Pusteln. Das waren dieses Mal nicht nur ein paar wenige, sondern ich hatte die am ganzen Körper. Die Tropfen mit Cortison die ich in der Apotheke bekam, linderten den Juckreiz nach ein paar Tagen Einnahme endlich. Für mich stand fest das ich das Münsterland auf jeden Fall die nächsten Wochen meiden würde. Es gab ja noch andere Regionen wo ich fahren konnte.