• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

unterwegs mit dem klassiker

AWAP3388.jpg


Morgens ist es nicht mehr sehr ruhig hier. Von der Nachbarwiese werden Rundflüge per Hubschrauber angeboten. Alle 10 Minuten landet das Teil und steigt wieder auf.
Das ist natürlich einige Foto's wert. Beim Objektivwechsel streikt aber plötzlich die Kamera, Elektronikstörung. Sogar das Menü kann ich nicht mehr benützen.
Ich fahre zurück nach Frederikshavn, zum Fotoladen. Der versucht es mal mit Kontakte säubern, aber das hilft nicht.
Entlang der Hauptstrasse fahre ich weiter nach Saeby, dort gibts auch noch einen Fotoladen. Auch der hat keine Abhilfe. Also muss ich mich weiter helfen mit mein Tablet.

IMG_20210716_183430.jpg


Kurz vor der nächsten Fähre soll es eine Schanze geben. Die ist zu sehen aber etwas klein.

IMG_20210716_191031.jpg


Die Ostküste ist kaum besser besiedelt als die Westküste, hier fehlt aber die Küstennatur.

IMG_20210716_193546.jpg
IMG_20210716_193907.jpg


Bis auf einige ausnahmen, so wie kurz vor dem nächsten Shelter.
 

Anzeige

Re: unterwegs mit dem klassiker
So langsam soll ich mich entscheiden bis wo ich fahre. Die ursprüngliche Planung ist den Ostseeküstenradweg folgen bis Aarhus und dann mit der Fähre rüber nach Odden und weiter nach Kopenhagen. Aber die Umgebung Kopenhagen wird jetzt ein Risikogebiet laut das RKI.
Für den Schlenker über Ebeltoft reicht die Zeit nicht mehr, dann hätte ich nicht den Schlenker über Ording fahren müssen. Zum Glück hab ich auch eine Direktroute über Randers nach Aarhus im Navi. Dazu hat Randers einen ordentlichen Bahnhof, da möchte ich nachfragen ob ich auch mit mein Ticket erst in Kolding einsteigen darf. Aber irgendwie fühlt dies dann an wie halbwegs aussteigen.
IMG_20210717_094621.jpg


Nach der Brücke bei Hadsund folge ich halb meine vorher gebaute Strecke, halb fahre ich so nach gefühl.

IMG_20210717_135300.jpg
IMG_20210717_152523.jpg


In Randers stelle ich fest dass der Bahnhof kein Reisezentrum hat. DIe DSB anrufen hat auch keinen Zweck, da komme ich nicht durchs Menü durch. Also fahre ich erst mal richtung Aarhus.
Die Strecke ist schön genug, erst quer durch ein Naturgebiet danach einen sehr gut ausgebauter Bahntrassenradweg.

IMG_20210717_192239.jpg


Zwischen Fluss und Radweg finde ich ein gut belegtes Shelter. Mehrere Gruppen zelten schon dort aber die Wiese ist gross genug und ich finde eine gute Ecke.
 
Morgens schaue ich mich erst mal die frischen Corona Regeln für meine Rückreise an, die sind ja ab Heute in Kraft getreten. Und ich kann aufatmen, die gelten nicht bei Durchreise. Und ich hab ja ein Bahnticket von Kopenhagen nach Maastricht, kann also beweisen dass ich am gleichen Tag wieder Deutschland verlasse. Ich kann also wie geplant nach Kopenhagen fahren.

IMG_20210718_103823.jpg


Das erste Teil der Strecke führt weiter über den Bahntrassenradweg.

IMG_20210718_123318.jpg


Erst näher an Aarhus werden es wieder normale Strassen. Weil ich die Stercke selbst gebaut habe diesmal ohne Schotterpisten.

IMG_20210718_133855.jpg


Sonntags sind in Arhus natürlich keine Spezialläden auf. Aber am Stadtrand ist einen grosser Elektronikladen geöffnet. Die können mir leider auch nicht helfen mit meine Kamera. Also behelfe ich mich weiter mit dem Tablet.
In Arhus fahre ich gleich zum Fähranleger, mein Plan ist erst ein Ticket zu kaufen und mir dann die Stadt anzuschauen. Den letzten Kilometer fahre ich zusammen mit einen lokalen Fahrer. Am Hafen schaue ich erst mal herum wo die Fähre ist. Dann komt der Ortskundiger zu mir und fragt ob ich den Anleger suche? Der liegt seit November im südlichen Hafenteil. Laut Webseite ist das viel Verkehrsgünstiger.
Ich hab doch eine andere Meinung. Für Radfahrer heisst dies mehrere Kilometer durchs öde Hafengebiet. Für Fussgänger ist es noch schlimmer. Ob die Fährgesellschaft noch in den 70-ern lebt?

Auf der Fähre ist es ein chaos. Ganz voll und vor allem voll mit Familien mit kleine Kinder. Die achten auf nichts (die Eltern) ausser ihre Kinder. Corona Regeln werden kaum nachgefolgt.

IMG_20210718_174227.jpg


Ich bin dann auch froh wieder im Hafen zu sein. Und dieses Teilstück der Strecke ist viel schöner. Ich geniesse die neue Landschaft.

IMG_20210718_183556.jpg



Südlich von Nykobing erreiche ich das Islefjord. Ich fahre richtung süden, hier sollten laut Shelter App einige Zeltplätze sein. Nach wenige hunderte Metersehe ich einen Fahrer mit Packtaschen. Ich frag den wie die Zeltplatzsituation weiter entlang der Strasse ist.
Es ist aber kein Radtourist sondern ein Ortskundiger. Er sagt mir dass 200meter zurück ein Shelter ist. Das steht zwar nicht auf dem App ist aber interesant genug. Ich folge natürlich den Rat und nehme einer der 4 Shelter.
 
IMG_20210719_103705.jpg


Für die letzte Etappe habe ich 2 Strecken im Navi, 1x obenrum über die Radroute 2 und 1x über Roskilde. Weil es mir so gut gefällt hier entscheide ich mich für die nördliche Strecke. Das Teilstück über Roskilde kann ich dann ein anderes Mal fahren, wenn ich über Odense richting Kopenhagen fahre.

IMG_20210719_112630.jpg


Unterwegs zur nächsten Fähre treffe ich noch eine Reiseradlerin, eine Spanierin die in Kopenhagen wohnt. Zusammen fahren wir zur Fähre. An der Überseite palnt sie erst mal eine Rast, ich radle weiter zur nächsten Fähre, nur wenige Kilometer südlich.

IMG_20210719_130258.jpg
IMG_20210719_130312.jpg


Lange radle ich hier durch ein Waldstück, leider auch wieder oft über unbefestigte Wege. Auch die Radroute 2 ist nicht immer asfaltiert. Zum Glück aber nicht so schlimm wie die 1.

IMG_20210719_145357.jpg


20km nördlich von Kopenhagen frage ich in einen Vorort wo die Teststation ist. Die Niederländische Regierung empfiehlt ja ein Testen nach Reiserückkehr (auch für geimpfte) aber meine heimische Teststation ist in einder der Gebiete die Evakuiert wurden wegen das Hochwasser. Deswegen mache ich das schon hier.
Es is gut organisert, ich bin in 15 Minuten wieder weg und noch keine Stunde Später habe ich das ergebnis per SMS.

IMG_20210719_175720.jpg



Ich fahre zurück zur Radroute, und wieder gibts einige Verrücktheiten die entworfen sind von Leute die nie ein volgepacktes Reiserad fuhren.
Die letzten 20km Kopenhagen herein gehen schnell, der Radweg an der Autobahn entlang ist gut asfaltiert und ich kann mich an eine Gruppe Innlineskater dranhängen.
Das kleine Hotel ähnelt sich fast ein Schachtelhotel. Aber gut, kostet nicht viel und Bett&Douche sind gut. Dazu noch eine eigene Küche und Supermarkt um die Ecke. Und weil der Inhaber nicht da ist kann ich ohne Probleme mein Rad im Zimmer abstellen.
 
... ich hab' den Unfall an der Friesenbrücke in Weener 2015 gleich mal gegoooogelt:

Letztlich lag es in erster Linie an Kommunikationsproblemen zwischen dem Brückenwärter und dem Lotsen an Bord, aber die Situation war insgesamt alles andere als optimal:

"Dem Bericht zufolge trugen folgende Faktoren zu dem Unfall bei:
  • informelle Kommunikation zwischen Lotse und Brücke, keine verbindlichen Statusmeldungen durch Schiff und Brücke
  • Lotse und Brücke führten den Sprechfunkverkehr auf Deutsch, der Kapitän verstand ihn nicht, sondern musste sich auf die Aussagen des Lotsen über die geöffnete Brücke verlassen.
  • eventuelle Verminderung der Aufmerksamkeit des Lotsen durch Übernahme der Kommandoelemente und des Funkverkehrs
  • fehlende Verfahrensanweisungen für den Funkverkehr zwischen Brücke und Schiffen
  • keine Radarüberwachung des Abschnitts durch die Verkehrszentrale in Emden, dort auch keine Information über den Status der Brücke vorhanden außer dem mitgehörten Sprechfunk
  • Das Aufstoppen eines größeren Seeschiffes auf einem längeren Flussabschnitt vor der Brücke ist zumindest bei Ebbstrom nicht möglich, das Schiff kann lediglich seine Fahrt etwas an die geplanten Öffnungszeiten der Brücke anpassen
  • Es fehlen geeignete Warteplätze mit sicher ausreichendem Tiefgang für große Seeschiffe in ausreichendem Abstand von der Brücke.
  • Die optischen Signale an der Brücke sind für eine Erkennung aus einer für die Seeschifffahrt ausreichenden Entfernung nicht ausgelegt und wurden vom Schiff aus nicht erkannt
  • Offenbar aufgrund der Brückenkonstruktion kann die Brückenöffnung auf den meisten Radarschirmen nicht sicher als geöffnet/geschlossen dargestellt werden.
  • Seeseitig hinter der Brücke befindet sich eine hell erleuchtete Fabrik und zum Unfallzeitpunkt lag dort ein Bagger, der ebenfalls durch seine eingeschaltete Decksbeleuchtung die Sichtbarkeit der Brücke und ihrer Signale erschwerte."
Danke für die Zusammenfassung. Den letzten Punkt kannte ich noch gar nicht, der hat Parallelen zur Selbstversenkung der norwegischen Fregatte Helge Ingstad: da wurde die Decksbeleuchtung eines Tankers mit den beleuchteten Anlagen einer Raffinerie verwechselt. Was auf fällt ist, daß in beiden Fällen noch andere Probleme dazu kamen.

Typo korrigiert (Kaffeemangelsyndrom)
 
Zuletzt bearbeitet:
Den letzten Punkt kannte ich noch gar nicht, der hat Parallelen zur Selbstversenkung der norwegischen Fregatte Helge Ingstad: da wurde die Decksbeleuchtung eines Tankers mit den beleuchteten Anlagen einer Raffinerie verwechselt. Was auf fällt ist, daß in beiden Fällen noch abdere, hauptsächlich Probleme dazu kamen.
Oh ja - das ist auch ein interessanter Fall, von dem ich seinerzeit (2018) sozusagen nur die Schlagzeile "Norwegische Fregatte von Tanker versenkt" registriert hatte, aber nicht die zentrale Unfallursache.

Ich beschäftige mich häufiger mit Unfall-Ursachenberichten in der Luftfahrt (... der NTSB Report zur Explosion von TWA 800 in der Luft ist z. B. in forensischer Hinsicht eine exemplarische Lektüre - interessant auch, wie viele Menschen an der Küste sich anschließend absolut sicher waren, eine faktisch nicht existente Rakete gesehen zu haben, die auf das Flugzeug zuflog ...), und da spielt der Mangel an "räumlicher Orientierung" und "situativer Aufmerksamkeit", also das so gerne zitierte "menschliche Versagen" zwar häufig eine große Rolle, aber fast immer kommen auch andere Faktoren hinzu, die für sich genommen vielleicht eher unbedeutend sind, sich aber in kritischen Situationen sozusagen aufsummieren.
 
Na, dann wirst Du ja von Touchscreen-Bedienung in modernen Autos begeistert ein...

Doof bei der Helge Ingstad war der konstruktive Mangel, daß eigentlich wasserdichte Abteilungen durch die Schraubenwellen abgesoffen sind.
 
@Ivo wie lange bist du unterwegs gewesen und wieviel Strecke im Schnitt hast du täglich absolviert?
Dein Reisebericht macht Laune gleich den Rando zu satteln und loszufahren. 🤗

Strecke und Tagesdistanzen:

route Groningen - Kopenhagen.jpg



4-7-2021 Groningen – Nieuweschans 55km 55


5-7-2021 Nieuweschans – Jadebusen 105km 160


6-7-2021 Jadebusen – st Michaelisdonn 116 276


7-7-2021 St Michaelsdonn – Ording 90 366


8-7-2021 Ording – Dagebüll 90 456


9-7-2021 Dagebüll – Vester Vedsted 90 546


10-7-2021 Vester Vedsted – Henne 87 633


11-7-2021 Henne – Thorsminde 94 727


12-7-2021 Thorsminde – Nystrup 98 825


13-7-2021 Nystrup – Tranum 84 909


14-7-2021 Tranum – Uggerby 91 1000


15-7-2021 Uggerby – Frederikshavn 108 1108


16-7-2021 Frederikshavn – Kongersley 88 1196


17-7-2021 Kongersley – Langa 86 1282


18-7-2021 Langa – Moseby 83 1365


19-7-2021 Moseby – Kopenhagen 82 1447
 
Strecke und Tagesdistanzen:

Anhang anzeigen 968539


4-7-2021 Groningen – Nieuweschans 55km 55


5-7-2021 Nieuweschans – Jadebusen 105km 160


6-7-2021 Jadebusen – st Michaelisdonn 116 276


7-7-2021 St Michaelsdonn – Ording 90 366


8-7-2021 Ording – Dagebüll 90 456


9-7-2021 Dagebüll – Vester Vedsted 90 546


10-7-2021 Vester Vedsted – Henne 87 633


11-7-2021 Henne – Thorsminde 94 727


12-7-2021 Thorsminde – Nystrup 98 825


13-7-2021 Nystrup – Tranum 84 909


14-7-2021 Tranum – Uggerby 91 1000


15-7-2021 Uggerby – Frederikshavn 108 1108


16-7-2021 Frederikshavn – Kongersley 88 1196


17-7-2021 Kongersley – Langa 86 1282


18-7-2021 Langa – Moseby 83 1365


19-7-2021 Moseby – Kopenhagen 82 1447

...da hast Du am 8.7. schön Kaffee und Kuchen und/oder Grillen verpasst.

1627378973930.png


Falls jemand die (wunderschöne) Strecke nachfährt, bitte kurz vorher Bescheid geben, wir freuen uns über jeden Alteisen-Fan, der hier vorbeikommt....

EDIT (wo ich gerade die Packliste sehe): Wir haben leider kein Gästezimmer, aber Zelten im Garten geht und Annemarie von gegenüber macht für Freunde Sonderpreise in der FeWo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Un die Packliste:


Fahrrad:
Bob Jackson World Tourer (2007) mit Sammelsurium an Teile. Bereifung diesmal Hutchinson Overide 700x38

Packtaschen: Hinten Bach, umgebaut auf Karrimor Haken, Vorne Carradice Carradura, Toptasche eine Fussballtasche von Decathlon. Lenkertasche Rixen&Kaul Klickfix mit Kameraeinlage.

Zelt: Forclaz Trek 900
Schlafsack Decathlon, 10 grad + 2 dünne Innenschlafsäcke
Isomatte von Planet X
Zeltunterlage
Kleine Isomatte zum sitzen
Kocher/Topf Maple Firefly
Diverses Koch/Essgeschirr und Essensvorräte

Händi
2x USB Lader (nächstes Mal mit 4 Anschlüsse statt 2)
4 Powerbanks (2x Gross + 2x Klein) Sonnenzellen auf der Powerbank bringen nichts in Dänemark
Tablet
E-Reader
Netbook 11 Zoll
kleine Taschenlampe
Stirnlampe
2x Navi Garmin Etrex 30x
Kamera Fuji X-Pro2 mit 4 Wechselobjektive
Reserve AA Batterien + Kameraakku's
Extra SD Karten + diverses um Kamera + Brillen zu reinigen
Kartenleser für die Bankkarte

2 Radbrillen, normale Brille, Sonennbrille + Computer/Lesebrille
Tempo's
Sonenncreme
Douchezeugs
Zahnbürste etc.
Ibuprofen Gel
Toilettenpapier
Mundmasken sowohl FFP2 als 'normal'
Solardusche
Falteimer
Wäscheleine
Kleidungsseife
Mückenspray
Handtücher

Radschuhe + normale Sandalen
4 Radhosen
4 dünne Radunterhemde
2 Radunterhemde lang
4 Radtrikots kurz
2 Radtrikots lang
2 paar warme Socken
4 paar Sommersocken
2 paar Armlinge
1 paar Knielinge
1 paar Beinlinge
1 lange Radhose ohne Einlage
3 paar Radhandschuhe
Reflexjacke Wowow
Bandana
Buffs
Regenjacke normal
Dünne Regenjacke
Rainlegs
Regenhose
2 Unterhosen normal
2 T-Shirts
1 Outdoorhose

Werkzeug
reserve Schläuche
Reserve Mantel
diverses an kleine Ersatzteile

Edit, fast vergessen: Pumpe: Zéfal HPX
 
...da hast Du am 8.7. schön Kaffee und Kuchen und/oder Grillen verpasst.

Anhang anzeigen 968545

Falls jemand die (wunderschöne) Strecke nachfährt, bitte kurz vorher Bescheid geben, wir freuen uns über jeden Alteisen-Fan, der hier vorbeikommt....

EDIT (wo ich gerade die Packliste sehe): Wir haben leider kein Gästezimmer, aber Zelten im Garten geht und Annemarie von gegenüber macht für Freunde Sonderpreise in der FeWo.

Ich hatte mehrere Schlenker als Option, Das ist also Ording geworden und nicht bei dir vor der Haustür (wusste leider nicht dass du dort wohnst, sonst wäre die Entscheidung wahrscheinlich andersrum gewesen.
 
Danke für die Zusammenfassung. Den letzten Punkt kannte ich noch gar nicht, der hat Parallelen zur Selbstversenkung der norwegischen Fregatte Helge Ingstad: da wurde die Decksbeleuchtung eines Tankers mit den beleuchteten Anlagen einer Raffinerie verwechselt. Was auf fällt ist, daß in beiden Fällen noch andere Probleme dazu kamen.

Typo korrigiert (Kaffeemangelsyndrom)

Die Kommunikations und Entscheidungsprobleme erinneren mich dan wieder am Zusammenstoss der KLM und TWA Maschinen auf Tenerife.
https://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugkatastrophe_von_Teneriffa
Der Unfall war Auslöser für eine Reihe von Maßnahmen, die die Sicherheit deutlich erhöhten. So wurden verbindliche Formulierungen für den Funk eingeführt, Flughäfen mit Bodenradar ausgestattet und die Zusammenarbeit der Besatzungsmitglieder verbessert.

Sehr merkwürdig das so ein bekannter Unfall nicht zu Änderungen in andere Bereiche geführt hat.
 
Sehr merkwürdig das so ein bekannter Unfall nicht zu Änderungen in andere Bereiche geführt hat.
Entsprechende "Übertragungsleistungen" sind tatsächlich immer eine Herausforderung, da man dann auch eingefahrene Strukturen und Üblichkeiten (wie z. B. den Sprechfunkverkehr in Deutsch auf einer Wasserstraße mit internationalem Schiffsverkehr) neu überdenken muss, obwohl ja an dieser [beliebigen anderen] Stelle bis dahin wenig oder nichts schiefgegangen ist - das verstehen die Beteiligten oft nicht so recht.
Typische Antworten wären in solchen Fällen z. B. "Wir haben es hier mit einer Kanalbrücke zu tun, nicht mit einem Flughafen - hier geht keiner in die Luft ...", und vor allem immer wieder "So etwas kann bei uns gar nicht passieren - der Lotse kommt hier aus der Gegend und macht seinen Job schon seit 20 Jahren unfallfrei ...".

Außerdem fehlt bei uns eine unabhängige Behörde wie das NTSB (National Transportation Safety Board) in den USA, das Unfälle in allen Verkehrsbereichen - Luftfahrt, Eisenbahnen, Schifffahrt, Pipelines und Autobahnen - untersucht, anschließend verbindliche Empfehlungen ausspricht und deren Durchführung verfolgt. Wir haben so etwas nur für die Luftfahrt, mit der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung.
 
Zuletzt bearbeitet:
und deren Durchführung verfolgt
Naja, im Zweifelsfall wird ein Beratungsgremium eingesetzt, Entscheidungshoheit verbleibt bei der Politik. Plus Umsetzung durch zig nach- dem Selbstempfinden nach aber keinesfalls untergeordnete Instanzen.
Was das Prozessdesign angeht, so ist es in der Tat so, dass man bei Neufassungen vielfach mit Betriebsblindheit ("da kann nix passieren...", "das ist doch selbstverständlich/haben wir immer so gemacht") bis Unwillen zur Veränderung konfrontiert wird. Das kann hernach auch Unwille zur Umsetzung bedeuten. Wenn die Betreffenden Nasen nicht die Privathaftung antreten dürfen, ist das auch stets sehr bequem. Zumindest meine Erfahrung aus beruflichem Alltag.
 
Zurück