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unterwegs mit dem klassiker

Ausfahrt mit den Einzöllern.

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Weiter mit dem kleinen Reisebericht aus dem Tessin:
Trotz mieser Wettervorhersage, sah es am nächsten Tag mal kurzzeitig so aus, als wenn es doch vielleicht mal ein paar Stunden trocken bleiben könnte. Also schnell rauf aufs Rad. Ziel war diesmal Arosio di Sopra, ein hübsches, kleines Dörfchen auf einer Passhöhe etwas nordwestlich oberhalb von Lugano, vom Tal aus zu erreichen über eine Straße, die in diversen Spitzkehren steil den Wald hinauf führt. Bei Strava hat die Strecke jemand sehr passend "The great Wall of Arosio" getauft.
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Sehr bald schon war ich froh um mein kleines Blatt vorne. Nach der ersten langgezogenen Kehre ein kurzer Stop an einer kleinen Kapelle und fünf Ave Maria für himmlischen Beistand angesichts des da noch Kommenden.
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Irgendwie bin ich dann da hochgekrochen bei drückender Schwüle.
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Und während ich dann durch weitere kleine, hübsche Bergdörfchen rollte, fingt der Himmel schon wieder an zu Grummeln und ein feines Nieseln setzte ein. Kein Wunder, dass hier alles so grün ist, wenn es ständig regnet!
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Auf dem Rückweg noch ein Blick auf Montagnola. Viele der vergleichsweise spärlichen Komoot-Einträge lauten dort in der Gegend übrigens "Nice view of the lake" oder auch "Blick auf den Luganer See". Was nicht unbedingt weiterhilft bei der Routenplanung, weil es schöne Seeblicke da ja an jeder zweiten Ecke gibt.
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Und dann ging wieder das Gewittere wieder los, am Abend kam dann auch noch starker Hagel dazu. In den darauffolgenden Tagen ist im Tessin dann angeblich soviel Regen gefallen wie seit 1918 nicht mehr.

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Am Donnerstag dann war die Unwetterfront endlich durchgezogen und ich konnte endlich nochmal zu einer richtigen Tour starten. Ziel war die Alpe die Neggia. Überqueren musste ich zuerst den Monte Ceneri, der den Südteil des Tessins ("Sottoceneri") vom Nordteil ("Sopraceneri") trennt.
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Danach ging es hinunter in die Magadinoebene zum Lago Maggiore:
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Und dann die Nordrampe von Vira hinauf zum Pass:
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Oben angekommen der Blick auf den Lago Maggiore mit Ascona/Locarno und dem Verzascatal.
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Vom Pass dann hinunter ins Val Veddasca, in dem oben hinter dem Sattel noch auf der Schweizer Seite der Grenze das alte Schmugglerdorf Indemini liegt.
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Der Grenzübertritt nach Italien gestaltete sich trotz Corona formlos (da steht so ein Schild und es kommen zwei geschlossene Grenzstationen).
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Die Kirchlein kleiner italienischer Bergdörfer haben auch etwas.
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1000 Höhenmeter einfach nur noch runterrollen bis zum Lago Maggiore und kein Auto weit und breit.
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Die kleinen Punkte auf dem Wasser sind Segelboote.
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Kurz nachdem ich das Bild gemacht habe, kam mir oberhalb von Maccagno der erste Rennradfahrer seit der Alpe di Neggia entgegen und begrüßte mich mit einem lauten, freundlichen "Ciao"! Wie ich den Strava Flybys entnehmen konnte, heißt er Flavio und wohnt unten am Lago Maggiore. Die 1000 Höhenmeter, die ich da runter gerollt bin, fährt er jeden zweiten Tag einmal hoch und runter. Ich stelle mir Flavio als glücklichen Menschen vor.
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Promenade von Maccagno (nicht im Bild: der Stau auf der Uferstraße)
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Luino:
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Leider war das auch schon meine letzte Tour während dieses Tessinbesuchs.
Aber Eddy und ich werden bestimmt mal wieder kommen.
 
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Nach der gelungenen Generalprobe wollte ich dann am letzten Sonntag mal den ganzen Lago di Lugano umrunden.
Los ging es mit Poserfoto am Bahnhof in Lugano. Auf dem ersten Teil der Tour fuhr ich in östlicher Richtung über Gandria Richtung Porlezza, was schon in Italien liegt. Wie auf den Bildern zu erkennen, muss man sich den Luganer See so als eine Mischung aus norwegischem Fjord mit Palmen und italienisch-mediterranem Flair vorstellen.Anhang anzeigen 970206

Den Luganer See Anhang anzeigen 970212Anhang anzeigen 970213Anhang anzeigen 970214

Die MeteoSwiss App suggerierte, dass es erst am Abend wieder Gewitter geben würde, was sich allerdings als ein kleiner Irrtum herausstellen sollte. Bereits am frühen Nachmittag fing es ganz gewaltig an zu blitzen, donnern und wie aus Eimern zu schütten.

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Nach einer Stunde ungefähr war dann das Gewitter durchgezogen, aber da es immer noch regnete, entschied ich mich, die weitere Bergwertung zum Monte Sighignola, dem Balcone D' Italia zu canceln (man hätte bei dem Sauwetter von dort oben vermutlich eh nix gesehen).
Also weiter auf direktem Weg zurück Richtung Svizzera.
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Mit 18% runter zurück in die Schweiz: Man muss sich noch das Geräusch von Steinschlag am gegenüberliegenden Hang und vor jeder Spitzkehre laut hupenden holländischen Urlaubern dazu denken.
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Und fast schon wieder unten am See.Anhang anzeigen 970219

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Aus der geplanten kompletten Umrundung des Luganer Sees wurde zwar nichts, aber immerhin war ich mal wieder in Italien (und 1291 Höhenmeter auf 73 km sind auch zusammen gekommen).
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Würde ich mit dem Schiff machen!
Die große See-Rundfahrt ist sehr zu empfehlen!
 
Die Kirchlein kleiner italienischer Bergdörfer haben auch etwas.
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1000 Höhenmeter einfach nur noch runterrollen bis zum Lago Maggiore und kein Auto weit und breit.
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Die kleinen Punkte auf dem Wasser sind Segelboote.
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Kurz nachdem ich das Bild gemacht habe, kam mir oberhalb von Maccagno der erste Rennradfahrer seit der Alpe di Neggia entgegen und begrüßte mich mit einem lauten, freundlichen "Ciao"! Wie ich den Strava Flybys entnehmen konnte, heißt er Flavio und wohnt unten am Lago Maggiore. Die 1000 Höhenmeter, die ich da runter gerollt bin, fährt er jeden zweiten Tag einmal hoch und runter. Ich stelle mir Flavio als glücklichen Menschen vor.
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Promenade von Maccagno (nicht im Bild: der Stau auf der Uferstraße)
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Luino:
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Leider war das auch schon meine letzte Tour während dieses Tessinbesuchs.
Eddy und ich werden bestimmt mal wieder kommen.
Oh, wie toll sind deine Bilder und Zeilen!
... wann wirst du uns hier in PotsLinDau
persönlich von deiner Reise berichten?
Wir warten auf Dich ... sehnsüchtigst!
 
@Magistrale
Super schöne Bilder und eine klasse Tour, da bekommt man echt Sehnsucht und Fernweh 👍🏼!
Dank Dir! Das mit dem Fernweh wird da unten übrigens noch schlimmer, da man von dort mal eben mit dem Rad zu sehr vielen weiteren Sehnsuchtsorten fahren könnte.
Würde ich mit dem Schiff machen!
Die große See-Rundfahrt ist sehr zu empfehlen!
Mach ich beim nächsten Mal! Jetzt wollte das Eddy erstmal, dass ich endlich mal seine Bergübersetzung ausprobiere. ;)
Das ist auf jeden Fall entspannter:)
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Oh, wie schön. Nach Marcote wollte ich an dem Tag eigentlich auch noch, aber dann musste ich wegen des Gewitters die Route kürzen. Next time!
 
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Oh, wie toll sind deine Bilder und Zeilen!
Dank Dir, lieber Torsten!
... wann wirst du uns hier in PotsLinDau
persönlich von deiner Reise berichten?
Wir warten auf Dich ... sehnsüchtigst!
Speriamo presto! Ich bin auch schon sehr gespannt auf die Berichte von @Cloudy und Dir über Eure epische Berlin & Potsdam Umrundung vor zwei Tagen! Da bin ich mal für ein paar Tage mal nicht da und schwuppsdiwiupss fahrt Ihr mal eben sowas weg hier. ;)
 
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Das koga war mal wieder dran. Schönstes steuerkopfschild und fährt auch mit 43 Jahren noch prima
 

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@Magistrale bist doch noch zu Schlaf gekommen? Deine wunderschönen Fahrtberichte aus "mitten in der Nacht"...:daumen:
Ja, danke! Bin nach 16 Stunden effektiver Fahrtzeit erst mitten in der Nach wieder in Berlin angekommen.
Das Thema "Unterwegs mit dem Klassiker in Bus und Bahn" wäre übrigens vielleicht auch nochmal einen eigenen Thread wert. ;)

Mit dem Eddy im Postauto:
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Mit dem Eddy drei Stunden im Regionalexpress durch den Schwarzwald, weil die ICE-Trasse zwischen Basel und Karlsruhe aus unerfindlichen Gründen gestern gesperrt war:
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Heute mal wieder mit dem Bianchi unterwegs gewesen, um eines meiner unvergleichlichen „Grünes Rad vor grünem Hintergrund in grüner Umgebung“ - Bilder zu machen:
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Ich glaub‘, ich mach‘ da mal einen Bildband :D
 
Die Kirchlein kleiner italienischer Bergdörfer haben auch etwas.
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1000 Höhenmeter einfach nur noch runterrollen bis zum Lago Maggiore und kein Auto weit und breit.
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Die kleinen Punkte auf dem Wasser sind Segelboote.
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Kurz nachdem ich das Bild gemacht habe, kam mir oberhalb von Maccagno der erste Rennradfahrer seit der Alpe di Neggia entgegen und begrüßte mich mit einem lauten, freundlichen "Ciao"! Wie ich den Strava Flybys entnehmen konnte, heißt er Flavio und wohnt unten am Lago Maggiore. Die 1000 Höhenmeter, die ich da runter gerollt bin, fährt er jeden zweiten Tag einmal hoch und runter. Ich stelle mir Flavio als glücklichen Menschen vor.
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Promenade von Maccagno (nicht im Bild: der Stau auf der Uferstraße)
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Luino:
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Leider war das auch schon meine letzte Tour während dieses Tessinbesuchs.
Aber Eddy und ich werden bestimmt mal wieder kommen.
Absolut großartig Deine Berichte!😍 Und ich würde am liebsten jetzt auf der Stelle ins Tessin fahren... natürlich mir dem Marschall im Gepäck (der heute übrigens das erste Mal in seinem Leben nass und DRECKIG geworden ist und deswegen jetzt schmollt🤨). Ich finde, wir sollten eine Klassenfahrt ins Tessin machen oder dort die nächste Fahrt des Grauens veranstalten...
 
Heute Nachmittag wollte ich mich nochmal kurz auf den Gaul werfen. Als mein müder Kadaver dann aber entdeckte, dass das Wetter eventuell nochmal umschwenkt war ich unentschlossen. Es galt also einen Kompromiss zu finden. Das Ergebnis sah dann vor Rad zu fahren, auch mit dem Klassiker, aber ohne Rennrad. Es musste der Eingang Herrenstuhl her, dessen Tretlager sich allmälich selbst zerlegt. Ganz gemütlich bin ich dann also in Richtung Rieselfelder gegondelt und durfte nochmal Sonnenstrahlen erhaschen
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Die Wolkenformationen wurden allmälich wilder… und der Himmel rötlicher
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Schnappschuss von der Maschine, nicht die Schokoladenseite aber macht nix, da gibt es auch nicht viel zu sehen:D
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Dann langsam aber auchder Rückweg, es wurde langsam dunkel und es meldete sich der Magen: „Mensch jetzt hau dir doch mal wieder was zwischen die Kauleisten!“
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Schnell noch ein Foto geschossen und ab nach Hause. Die Tage dann hoffentlich eine neue, spannendere Geschichte mit mehr Sonne und vorallem renntauglichem alten Stahl….

PS: Sorry für die reudigen Handybilder, aber die Kamera wollte ich mir dann nicht auch noch umhängen, wäre ja noch anstrengend geworden!:D
 
Ich war am Wochenende als familiärer Fahrdienst im Harz. Für ein Fahrrad war noch Platz im Auto. Auf den Brocken mit dem Renner fahren erschien mir ein wenig langweilig. Also habe ich das MTB eingepackt und versucht am Samstag eine "best of summit" Runde zu drehen. Die drei prominenten Gipfel habe ich bisher nur zu Fuß erwandert, aber noch nicht mit dem MTB erklommen.

Das Auto habe ich im Ort "Elend" geparkt. Der Name des Ortes schien mir für meinen seelischen Zustand auf den kommenden Anstiegen ganz passend. Erst einmal ging es einen Teil des Grenzwegs hoch, bis auf den Pass zwischen Wurmberg (West) und Winterberg (Ost). Die letzten Meter zum Wurmberg waren steil und steinig und im losen Geröll musste ich sogar ein Stück schieben.

Es war ziemlich windig am Samstag. So war die Seilbahn auf den Wurmberg geschlossen. Also waren auch kaum Downhiller unterwegs. Ich habe schnell meine Weste zugemacht und mir den Einstieg zu den Bikepark-Trails vom Wurmberg runter gesucht. Leider bin ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr richtig abgefahren und war auf den ersten Metern ganz schön unsicher. Zwar hat meine, nun doch 30 Jahre alte, Rock Shox MAG 21 einen "long travel kit" verbaut, allerdings bringt der nur die originalen 48mm Federweg auf 60mm. Der als "freeride" ausgewiesene Trail vom Wurmberg unter der Gondel ist, mit den Wurzeln und Steinen, eher für moderne Federgabeln ausgelegt. Ich bin also vorsichtig gefahren und habe auch mal getragen (es hat mich ja keiner gesehen). Ab der Mittelstation bin ich dann auf den mit "single trail" ausgeschilderten Weg ausgewichen und da bin ich dann langsam auch wieder etwas sicherer geworden und besser runter gekommen. Die Gabel ging nur ständig an den Anschlag, zu wenig Luftdruck für die doch extremen Wurzeln.

Im Tal in Braunlage habe ich erst mal beim (E-)Bike Shop angehalten und nach einer Pumpe für die MAG 21 Federgabel gefragt. So altes Werkzeug hatten die aber nicht mehr, also musste ich mit der etwas zu weich eingestellten Gabel weiter. Nun ging es wieder bergauf zum Achtermann. Der Achtermann ist vielleicht der interessanteste Berg im Harz. Er ragt als kleiner Felshaufen über die Bäume und bietet perfekten Ausblick zum Brocken und zum Wurmberg. Ganz klar ein Geheimtipp für eine Wanderung. Die letzten Meter auf den Achtermann, die nur zu Fuß zu bewältigen sind, habe ich mir gespart und bin gleich die "schwierige Route", halb tragend und halb fahrend, aber immer sicherer, Richtung Königskrug runter (hier eine Warnung vor der Touristennepp-Kneipe mit den Riesenwindbeuteln).

Mein Zwischenziel war erst einmal Sankt Andreasberg, dazu ging es nochmal gut bergab und dann musste ich noch 200 Höhenmeter zum Bergdorf erklimmen. Hier habe ich kurz Pause gemacht und leider mein Navi gestoppt, so dass es 2 Files geworden sind... Hier das erste File bis zur Pause. Prominent zu erkennen der Wurmberg und der Achtermann:

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Das nächste Highlight war der Rehberger Graben Richtung Oderteich. Wikipedia schreibt: "Der Rehberger Graben ist ein von den Sankt Andreasberger Bergleuten erbauter Wassergraben und ein wichtiger Bestandteil des Oberharzer Wasserregals. Er wurde Ende des 17. Jahrhunderts angelegt, um Wasser der Oder nach Sankt Andreasberg umzuleiten, wo es zur Energieversorgung mittels Wasserrädern in den dortigen Bergwerken genutzt wurde." Im zweiten Höhendiagramm zwischen km 2 und 8 gut als minimaler Anstieg zu sehen. An den steilen Bergwänden wurde neben dem Wassergraben ein Weg gebaut, der mit dem Fahrrad bequem befahrbar ist. Mit einem unglaublichen Ausblick in das Tal und auf die drei zu erklimmenden Gipfel in der Ferne. Am Strand des Oderteiches viel Jungvolk. Durch Corona sind im Harz derzeit ganz andere Urlauber als die letzten Jahre unterwegs. Jugendgruppen, Familien mit älteren Kindern und auch viele teure Autos.

Ich habe dann den Oderteich auf der Westseite umrundet (fast ebenes Höhenprofil mit zick-zack) und bin danach Richtung Westen, mit Rückenwind, meinem eigentlichen Ziel, dem Brocken, entgegengeflogen. Ein wenig merkte ich schon die Hüften von den vielen Tragepassagen (auch am Oderteich war teilweise wieder tragen angesagt), allerdings musste ich die Cola, die ich in Sankt Andreasberg ins Trikot gesteckt hatte, noch nicht anfangen. Meine Beine waren gut und mit Rückenwind ging es jetzt, zwischen den Heerschaaren an Wanderern, wie im Flug, Richtung Brocken. Weiter oben wieder ein Stück auf dem Grenzweg, ständig "ding-dong" rufend, da ich Platz brauchte und die inzwischen üblichen Kommentare (ohne Motor, so muss es sein). Auch ein paar MTBler auf einfachen Rädern und ohne Klickpedale habe ich stehen lassen und dann kam endlich die asphaltierte Strasse auf die Kuppe. Hier dann das ganze touristische Fanal mit der Dampfeisenbahn, Pferdekutschen und noch mehr Wanderern. Dazwischen immer wieder versprengte Radfahrer. Leider kein Rennradfahrer in meinem Tempo. Also bin ich, dank Asphalt auch viel im stehen, den Rest des Berges hoch. Es sollte ja der letzte Anstieg des Tages sein und so habe ich dann auch nochmal versucht meinen Puls wirklich hoch zu bringen.

Am Gipfel angekommen bei stärkerem Wind und 13 Grad schnell die Weste zugezogen und den Garmin auf "navigiere mich zum Start der Route" eingestellt (ich bin sonst ohne Routenführung gefahren, da ich viele Teile schon vom Wandern kannte). Jetzt ging es erst einmal sehr lange die Asphaltstrasse runter Richtung Schierke. Ein wenig schade die Höhenmeter auf schnödem Asphalt mit dem MTB zu vernichten, aber ich hatte ja auch noch familiäre Termine. Der erste "single trail", den mir das Navi vorschlug, war dann gleich für MTBs gesperrt, so dass ich, ganz brav, weiter auf der Strasse blieb und noch ein wenig frieren durfte. Dann der erlösende Waldweg. Endlich auch einmal gut fahrbar. Und dann wurde es, auf den letzten Metern nach Schierke, sogar noch alpin. Auch hatte ich mich wieder an das MTB fahren gewöhnt und ich war wieder sicherer im Abfahren und musste nicht mehr schieben bzw. tragen. In Schierke führte mich das Garmin dann auf einen Waldweg weiter runter nach Elend, nur zum Parkplatz musste ich dann noch ein paar Meter, meist im stehen, bei sommerlichen 19 Grad, auf Asphalt bergan fahren.

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Für mich war es eine tolle Tour, da ich die Gipfel vom wandern schon kannte und so mal per MTB erklimmen konnte. Insgesamt waren es knapp 5:30h Fahrzeit bzw. Tragezeit und 1650 Höhenmeter (auf nur 63,5 km). Fahrtechnisch ist der Hochharz, auf den von mir befahrenen Wegen, aber eher eine Enttäuschung, da ich eigenlich nur "Autobahnen" oder quasi unfahrbare Fussstiege gefahren bin (sehr viel Wurzeln und große Granitbrocken). Die Trails an der Wurmberg-Seilbahn sind ganz nett, nur waren die, nach 5 Jahren MTB-Abstinez und am frühen Morgen, noch ein wenig zu schwer. Nach dem Brocken wäre ich da lockerer runter gefahren....

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