Obwohl ich seit zwei Jahren hier ja nur ungern wohne, habe ich doch brauchbare Gelegenheiten in der Nähe, um auch mal im Winter zu fahren. Fahrerisch anspruchslos, kurz und langsam oder kurz und heftig, je nach Lust, Wetter und Fähigkeiten. Über zwei Stunden bei Frost im Wald rumeiern mag ich sowieso nicht, aber die sind jetzt wenigstens schön anzusehen.
Nach wenigen hundert Metern lande ich in einem winzigen
Park zwischen allerlei Spaziergängern und Hunden, die hier aber mit Radfahrern rechnen und umgekehrt. Das ist erstaunlich, das gibt zum ersten Mal seit Jahren keine Probleme, aber da ist halt auch jederzeit einiger Betrieb.
Allerdings bin ich wohl der einzige, der hier zur Unterhaltung radelt, statt im Alltagsverkehr. Das wirkt auch ziemlich
albern, weil man innerhalb einer Stunde wirklich
alle fahrbaren Wege des Parks
mehrmals fahren kann und dabei eben auch mehrmals den selben Spaziergängern begegnet, bzw. den Hausmeistern des örtlichen Knasts, auf der anderen Zaunseite (kleiner Dreieckskurs um eine Wiese = Matsch mit Steigung).
Nach ca. drei Kilometern auf Teer, die ich den sehr, sehr gut verklebten Ackerreifen eher ungern antue, weil es mir schon davor graut, sie irgendwann wieder runterzureißen, kommt ein
ehemaliger Truppenübungsplatz, der einfach schön ist. Wirklich noch in der Stadt - damit rechnet man nicht, das passt irgendwie nicht ins Bild, sieht aber typischerweise so aus:
Nachteil ist die laaaange Steigung praktisch über das komplette Gelände, die man halt auch fahren muss, wenn man anschließend noch in den Wald will. Die Schotterwege sind im Winter arg ausgewaschen und die ungeschotterten eigentlich nur noch Matsch, mit Resten von Gras. Ausweichen auf die Wiesen kann man zwar immer, aber das ist insgesamt doch anstrengend und mit einem kleinen Waldausflug bekommt man schnell 500 Höhenmeter auf einer kurzen Runde zusammen.
Spaziergänger gibt es hier auch und sie rechnen weit weniger mit Radfahrern, verteilen sich aber auf der Fläche gut. Radfahrer gibt es hier nämlich kaum, außer meinen eigenen Reifenspuren habe ich bislang nur eine andere gesehen, obwohl es auf dem Gelände mal einen MTB-Track gab. Das ist in den Köpfen nicht drin (stattdessen sind aber oft Stöpsel in deren Ohren), da muss man manchmal recht energisch rufen oder die ollen Mafacs kreischen lassen.
Eine Stunde Fahren ist auch eine Stunde Putzen, fahrbar ist fast alles und ich staune seit Jahren immer wieder, wie gut man mit 33er Cross-Schlauchreifen im Matsch zurechtkommt.
Von der Bude und Nachbarschaft mal abgesehen, ist es hier doch auch manchmal schön.