Und zu Schmalproviant und Wenigpinkeln: Das ist ein sehr individuelles Thema, aber austrainierte Sportler haben gerne mal 1-2 Liter höheres Blutvolumen. Dadurch erhöht sich auch die verfügbare Menge an Blutplasma und damit auch die Wasserreserve. Auch wenn eure Höchstleistungen schon etwas zurückliegen und ihr seit dem eher ruhig unterwegs seid, profitiert ihr noch davon.
Ich dachte auch immer, dass die alten Hasen zu wenig trinken. Einerseits: individuell, aber die brauchen i.d.R. tatsächlich weniger, da der Flüßigkeitsspeicher im Blut größer ist. Dazu wird meist weniger geschwitzt wird, da der Körper einen niedrigeren Teil seines Leistungsvermögens bereitstellen muss, während der Freizeitsportler in der gleichen Gruppe näher an sein Maximum gehen muss (oder er fährt hinterher).
Ich muss da immer an einen Leistungssportler denken, der meint die 1km Steigung mit vllt. 60hm zu seinem Haus solle ich einfach unterhalb der Schweißgrenze fahren. Ich habe das schon eine Weile nicht mehr in Zivilklamotten versucht, aber beim letzten Mal haben weder Übersetzung noch Leistung gereicht, um da locker flockig hochzurollen. Spätestens im letzten Drittel hat man dann auf ein Mal eine Lage zu viel am Leib, egal welches Wetter
Das lässt sich genau so aufs Essen übertragen: wer ewig Ausdauersport macht, hat einen besseren Fettstoffwechsel als der Einsteiger. Wenn dazu noch das Leistungsvermögen (anerobe Schwelle) höher ist, wird im Vergleich zum weniger trainierten bei gleicher Intensität noch in einem Leistungsbereich gefahren, der eine hohe Bereitstellung von Energie durch Fettverbrennung ermöglicht. Je mehr ich von meiner Leistung abrufe, desto geringer der Anteil der Fettverbrennung an der Energiebereitstellung. Je höher meine Schwellenleistung, desto später verlasse ich in einer heterogenen Gruppe den Bereich, in dem ich vllt. noch zur Hälfte auf Kohlenhydraten fahre. Das kennt man ja, einer fährt Grundlage und wird nicht hungrig, der andere lutscht schon stark an seinem Glykogenspeicher und muss Kohlenhydrate nachlegen, oder er kann dann die nächste Tempoverschärfung nicht mitgehen / bricht an der nächsten Rampe ein. Dagegen hilft Führungsarbeit der trainierten Fahrer, die langweilen sich dann auch nicht.
Ich dachte dieses Jahr, bei mir würde sich so langsam auch etwas tun. 3h unterwegs, zweite Flasche noch halb voll. Kaum wird es wärmer, reicht das aber nicht mehr.
Ansonsten halte ich mich daran: so viel trinken, dass der Urin klar bleibt. Dabei wird gerne überdosiert, also ab an den Straßenrand. Pinkeln ist keine Schande, wer gut drauf ist oder ein Intervall fahren möchte, kann versuchen sich bergauf abzusetzen und an der Kuppe austreten