Die DoDu-Tour
Einmal durchs Ruhrgebiet und zurück.
Am Wochenende fuhr ich mit meinem hässlichen Entlein und viel Gepäck (viel zu viel) von Dortmund nach Duisburg und Retour.
Hintergrund war ein kleines Tourertreffen im Duisburger Süden.
Samstag
Nachdem ich meinen halben Hausstand eingepackt hatte, fuhr ich am späten Morgen zunächst zum Preussenhafen nach Lünen.
Hier wartete ich auf meine beiden Mitfahrer Spike und Crossy, die aus Hamm anreisten. Da Crossy eigentlich aus dem hohen Norden kommt und den Pott noch so gar nicht kannte, war auch etwas Sightseeing angesagt.
Doch zunächst wartete ich eine ganze Weile. Ich vertrieb mir die Zeit damit einen Cowboy mit Graupapagei zu beobachten, der mit seinem alten Zelt und einer amerikanischen Flagge direkt auf einem Grünstreifen am Hafen campierte. Im Ruhrgebiet gibt es halt jede Menge ungewöhnliche Leute.
Zwischendurch zogen dann ziemlich dunkle Wolken auf und es tröpfelte ganz leicht.
Mit einer Stunde Verspätung trafen meine Mitfahrer dann doch noch ein und wir fuhren zunächst am Datteln-Hamm-Kanal entlang bis Waltrop.
Da mittlerweile Mittagszeit war, kehrten wir dort in einer Pizzeria ein. Das Timing war perfekt da ein wolkenbruchartiger Regen losbrach, als wir gerade am speisen waren.
Nach Ende des Regens fuhren wir weiter bis zum Schleusenpark und dem Schiffshebewerk Henrichenburg. Hier gab es für unseren norddeutschen Gast jede Menge zu staunen. Aber auch ich bin immer wieder begeistert was unsere Vorfahren da so vor über 100 Jahren hingestellt haben. Da könnte man sich Heute wirklich mal eine Scheibe von abschneiden.
Nach entsprechender Würdigung der Bauwerke setzten wir unsere Fahrt am Rhein-Herne-Kanal fort. Schliesslich erreichten wir den Stadthafen Herne.
So verlockend die Liegestühle im Hintergrund auch waren, wir mussten weiter.
Kurz nach dem Hafen kamen wir zum alten Klärwerk mit seinem interessanten Faulturm.
Die Bilder auf dem Turm sind Mosaiken von einer Künstlerin. Die Motive passen natürlich genau ins Ruhrgebiet.
Entlang des Kanals passierten wir die Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen. Oder auf Deutsch, den Zoo.
Kurze Zeit später kamen wir dann gegenüber dem Nordsternpark an einer Freiluftarena vorbei. Hier war schon am Nachmittag Disco.
Doch uns war nicht nach Disco. Rock´n´Roll war angesagt. Und den fanden wir auf der Piste. Denn als mehr konnte man den Weg unmöglich bezeichnen. Einmal versank ich mit meinem Hinterrad dermassen in einer scheinbar harmlosen Pfütze, das die Füsse schon im Wasser waren. Zum Glück hatte ich genug Schwung und es passierte nichts ausser nassen Füssen.
Aus der Zeit der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet sind unter anderem noch einige überlebensgrosse Schilder mit Worten geblieben.
Dieses sollte ich auf jeden Fall beim nächsten Radaufbau berücksichtigen.
Wir wechselten nun zum Emscherweg und machten einen kurzen Stop am BernePark, einem stillgelegten Klärwerk.
Hier kann man in schicken Betonröhren übernachten.
Das ganze erinnerte mich irgendwie an den griechischen Philosophen Diogenes von Sinope der angeblich in einer Tonne übernachtet hat.
Nur das die Betonröhren mit Doppelbett und Beleuchtung durchaus komfortabler sind.
Nach einer kurzen Pause kehrten wir zurück zum Rhein-Herne-Kanal und erreichten schliesslich das Gasometer in Oberhausen.
Immer wieder beeindruckend. Und das gilt auch für die interessanten Ausstellungen.
.....brauchten wir reichlich. Es war schon später Nachmittag und noch ein ganzes Stück bis in den Duisburger Süden.
Noch ein kurzer Fotostop an der Schleuse Oberhausen und dann mussten wir mal etwas Strecke machen.
Bei Duisburg-Meiderich verliessen wir den Kanal endgültig. Ab hier hatte ich ein Deja Vu mit meiner Kindheit.
Duisburg ist meine Geburtsstadt und ich habe einen Teil meiner Kindheit in den 60ern und Anfang 70er Jahre dort verbracht. Mein rüstiger Grossvater war mit uns Kindern praktisch überall unterwegs.
An der Wedau kamen wir an der Regattabahn vorbei.
Hier gingen wir früher oft spazieren.
Und dann natürlich ein Stop am Wedaustadion.
Ein Foto extra für meinen Opa. Der war glühender Fan des MSV (Meidericher Sport Verein). Er war schliesslich in Meiderich geboren und stolz darauf. Hoffe er sieht das da oben.
Nach ein paar Kilometern kamen wir dann am Abend im Schrebergarten an, wo das Treffen statt fand. Wir waren die Letzten. Es gab einfach zu viel zu sehen. Mein Hunger hielt sich in Grenzen, da ich durch das schwere Gewicht von Rad und Gepäck doch recht erschöpft war. Trotzdem mundete die vegane Bolognese vorzüglich. Lange nach Mitternacht rollten wir unsere Schlafsäcke auf der überdachten Terrasse des Vereinsheims aus und schliefen schnell ein. Ein Tourtag im Ruhrgebiet ging zu Ende.
Fortsetzung folgt........