Die DoDu-Tour
Teil 2
Sonntag
Nach einem ausführlichen gemeinsamen Frühstück im Schrebergarten in Duisburg wurde es für Spike, Crossy und mich Zeit uns auf den Rückweg zu machen und uns von den anderen zu verabschieden. Zunächst ging es vorbei am Biegerpark Richtung Rhein, wo uns eine Besonderheit erwartete. Tiger and Turtle ist eine Achterbahn für Fussgänger die auf einer alten Halde errichtet wurde. Einzig der Looping ist nicht begehbar, da wahrscheinlich die Schwerkraft über das Fussgängertempo siegen würde. ;-)
Trotzdem ist das Bauwerk sehr beeindruckend und man sollte schon etwas schwindelfrei sein. Interessant wäre noch eine Variante fürs Rennrad.
Vielleicht wäre dann auch der Looping befahrbar.
Hier oben erwartete uns dann auch der erste kurze Schauer des Tages. Also machten wir uns vorsichtig wieder auf die Abfahrt. Nun ging es zum Rhein und dann ein Stück abwärts durch Wanheimerort. Hier brach ein Gewitter los, das wir einigermassen in Deckung abwarteten. Über Hochfeld erreichten wir die City, die wir nur streiften um dann hinter dem Hafen erst die Ruhr und dann den Rhein-Herne-Kanal zu überqueren. Nach ein paar Kilometern erreichten wir den Landschaftspark Nord, ein altes Stahlwerk.
Hier konnten wir aus nächster Nähe rostiges Eisen bewundern. Das Stahlwerk muss man einfach mal erlebt haben. So viele Eindrücke industrieller Vergangenheit bekommt man sicher nicht all zu oft. Das rostige Gerät auf dem Foto diente übrigens zum Transport flüssigen Eisens. Ich finde es einfach nur schön.
Auf die Hochöfen kann man hoch steigen. Von da oben hat man eine grandiose Aussicht.
Wo früher Stahl gekocht wurde, wächst jetzt nach und nach wieder viel grün.
Auch die Klärbecken brauchen ihre Aufgaben nicht mehr zu erfüllen, sondern dienen jetzt als Feuchtbiotop. Natur und Technik. Hier ist es scheinbar im Einklang.
So viel es auch zu sehen gab, irgendwann mussten wir weiter. Vom Nordpark führt eine alte Bahntrasse, bekannt als grüner Pfad, bis nach Oberhausen in die Nähe des Centro. So erreichten wir bald wieder den Gasometer und damit den Rhein-Herne-Kanal. Dem folgten wir nach Osten.
Nun hiess es etwas Tempo machen um noch abends nach Hause zu kommen. Auf einem holprigen Waldpfad dann ein hässliches "Pling". Ich wusste sofort was es bedeutete. Eine Speiche war gebrochen. So war es dann auch. Ich verdrillte die kaputte Speiche mit der Nachbarspeiche und zog alle benachbarten Speichen etwas nach, damit sie den Job der gerissenen Speiche übernehmen konnten. Trotz schwerem Gepäck hielt das bis zu Hause. Hier rächte sich halt das ich das Hinterrad immer noch nicht neu eingespeicht hatte. Vor habe ich es schon seit Monaten, da sowohl die serienmässige Felge als auch die Speichen nicht von bester Qualität sind.
Nach kurzer Zeit fuhren wir weiter. Da ich mich gut auskenne, fuhr ich die meiste Zeit vorne. Wir legten keine weiteren Stops ein, bis wir Herne-Crange erreichen. Hier pausierten wir dann doch noch einmal im Haus Crange, bzw. was davon übrig war.
Nur ein paar Grundmauern fanden wir noch von dem alten Schloss vor. Man hat es im Laufe der Jahrzehnte einfach verfallen lassen.
Nach einer erholsamen Pause beschloss ich nicht weiter mit am Kanal zu fahren, sondern etwas abzukürzen und den direkten Weg von hier nach Dortmund zu fahren. Ich verabschiedete mich von meinen Begleitern und machte mich auf den Weg.
Schnell erreichte ich Herne und fuhr weiter Richtung Castrop-Rauxel. Die Strecke war zwar nicht mehr so schön grün, aber die Strassen waren wegen der EM relativ leer. Durch Castrop ging es wieder etwas ländlicher nach Kirchlinde. Vorbei am Revierpark Wischlingen erreichte ich die Dortmunder City. Hier fuhr ich auf Schleichwegen über kleine Strassen bis nach Hörde. Kurz nach 20 Uhr war ich dann zu Hause. Nach einer Dusche und einer kleinen Mahlzeit schlief ich dann recht schnell auf dem Sofa ein. Ein tolles Radwochenende ging zu Ende.
Das Wochenende zeigte mir auch was ich alles für zwei Tage unnötig mit schleppte. Für die nächste Wochenendtour werde ich das Gepäck drastisch reduzieren. Und dann werde ich auch sicher wieder mit einem der Stahlklassiker unterwegs sein.
Nachtrag: 180 km kamen am Wochenende zusammen. Selbst für mich kein Rekord, aber darum ging es ja auch nicht.