Ich wollte ja vor 2 Jahren mal mit meiner Familie ganz gemütlich in drei Etappen von Potsdam nach Rostock. Mein Sohn war erst 11 und meine Frau ist ja auch kein Profi. Ich hatte zwei sehr schöne Unterkünfte je am See und drei Etappen mit je knapp 100 km geplant. Bis 3 km vor Ende der ersten Etappe lief alles nach Plan, die Erschöpfung ging, der Schnitt war über 20. Dann verfing sich ein Stock im Schutzblech meines Vorderrades. Ich verlor drei Speichen, mein Schutzblech wickelte sich recht eng unter der Gabel zusammen und das Vorderrad hörte recht plötzlich auf, sich zu drehen. Da ich das Gepäck der Familie aus dem Rücken trug, bewegte sich mein Körper jedoch weiter, was dazu führte, dass mein Lenker in der Biegung brach, als er jäh auf das mind. 200 Jahre alte Kopfsteinpflaster im nördlichen Brandenburg aufschlug. Den Schmerz in den Händen ignorierte ich erstmal, um meine Frau nicht weiter zu ängstigen, was sich als die richtige Strategie herausstellte, den Handwurzelbrüche werden eh weder gegipst, noch sonstwas. Wir müssten die Tour an dieser Stelle leider abbrechen, da sich kein Radladen im Umkreis von 50 km in der Lage sah, einen Rennlenker und drei Speichen in der passenden Länge zu verkaufen. Eigentlich würden wir die Tour nächstes Jahr gerne noch einmal machen, meine Familie besteht aber auf einem drastisch reduzierten Kopfsteinpflasteranteil, 15-20% sind ja auch nicht wenig und viele km davon waren wohl seit der Reichseinigung (nein, nicht die von 1990) nicht mehr renoviert worden. Schwirrt also für nächsten Sommer immernoch in meinem Kopf. Der Sohn ist dann schon 14 und könnte vielleicht selber seine Zahnbürste, Handtuch, Shorts, Armlinge und Flipflops tragen...