Zwichendrin fiel mir ein rythmisches Klicken am Rad auf, was ich aber nicht so ernst nahm. Schließlich klackert immmer etwas auf solchen Strecken und so alten Rädern, da muss man etwas stur denken..
Dann kamen wir nach Rosenheim, die einzige Stelle, die sehr autolastig und mitten durch den Mittagsverkehr ging. Aber auch das konnten wir schnell hinter uns lassen und so ging es dann ein kurzes Stück am Inn vorbei, bis wir Richtung Samer Berge strampelten.
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Bei der zweiten Kontrolle gabs dann endlich ein schönes, kaltes alkoholfreies Weißbier und ein Stück Erdbeerschnitte, mijami
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Dann kommen für sehr sehr sehr lange Zeit keine Bilder mehr, denn die Berge hatten mich vollends eingenommen, ich kämpfte mit den Steigungen, die lang, fies und häufig waren. Zumindest für mich. Ich war heilfroh über meine Dreifachkurbel, die ich bis dato noch nicht gebraucht hatte, aber dafür jetzt umso häufiger. Auch musste ich zweimal ein paar Meter schieben, die Kraft war einfach weg.
Zwischenzeitlich brachen mir dann erst eine, dann zwei und zum Schluss raus dann drei Speichen, das vorhin erwähnte Klackern war eine davon.
Also Bremse hinten ausser Betrieb gesetzt, damit die Unwucht nicht ständig schliff und den Rest der Strecke mit stark versetzendem Hinterrad und nur vorderer Bremse durchgestanden.
An der schönen Kirche bei Weyarn musst ich mich dann kurz ins Gras legen, mein Kreislauf hat leicht geflattert und wir hatten noch 80 km vor uns.
Nach 5 Minuten Pause gings dann wieder und die nächsten Berge konnten angegangen werden. Langsam und stetig kurbelten wir im Schneckentempo die Anstiege hoch, immer im Kopf ein leckeres Weißbier zum Schluss, ein Sebastian, der geduldig war und irgendwann entschädigte dann dieser Ausblick die Strapazen.
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Die Höhenwege sind schon besonders schön, Wahnsinn....
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Die letzten 30 km nach München ging es dann endlich nur noch waagerecht durch Wald und Wiesen, wunderschön und so konnten die Kraftreserven wieder leicht gefüllt werden..
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17 km vorm Ziel wurden wir dann nochmal von einer anderen Gruppe überholt, was wir uns aber nicht nehmen ließen, also wieder davor gesetzt und im belgischen Kreiselverfahren flogen Sebastian und ich mit der Gruppe im Schlepptau dann mit 33-35 km/h Richtung Isar, dass es eine wahre Freude war.
Irgendwoher war auf einmal wieder richtig Kraft da, die Landschaft brauste nur so an uns vorbei und schließlich kamen wir an der letzten Kontrollstelle an. Geschafft!
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Ab hier trennten sich die Wege und jeder fuhr zu seinem Bestimmungsort zurück.
Hier kurz die Theresienwiese, wo sich im Herbst Millionen Menschen die Birne mit Bier wegballern.. Kann auch mal anders schön sein..
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Fazit:
Ca. 120 km mit einer gerissenen Speiche und 80 - 100 km mit weiteren 2 gerissenen Speichen möchte ich keinem wünschen, das Fahren macht so kaum noch Spaß.
Die Strecke aber entschädigte für alles, zwischendrin wollte ich einfach nur noch liegen und sterben..
Ich habe fototechnisch auch einiges ausgelassen wie die dritte Kontrolle, wo Micha und Gregor eine Reifenpanne hatten, der Singlespeedfahrer erklärt hatte, wie er dazu kam und wir mit müden Muskeln die letzten 56 km angingen..
Ich bin heilfroh, stolz und megakaputt gewesen, habe aber noch kurz in Augsburg vorbeigeschaut bei den Bahnfahrern, hatte endlich noch eine Kleinigkeit zu essen bekommen, 2 Radteile von Jens ergattert und irgendwann um 24:00 war ich dann endlich im Bett. Schlafen ist was Feines.
Ob ich die 300 km in 2 Wochen angehen werde, weiß ich nicht. Das muss ich kurzfristig ausmachen.
Insgesamt waren es 220 km und 2000 Höhenmeter, laut Runtastic sogar 2200 Hm..
Vielen Dank an alle, die dabei waren und diesen tollen Tag ermöglicht hatten. Schön wars.