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unterwegs mit dem klassiker

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Re: unterwegs mit dem klassiker
Die "verdammten" Baumberge

15.06.2017

Donnerstag war Feiertag und die Wettervorhersage verhieß sommerliche Temperaturen. Da schien mir eine RTF durchs schöne und flache Münsterland genau das Richtige. Also machte ich mich Morgens auf den Weg nach Herbern. Im Gepäck meinen Yellow Bird. Es sollte die letzte Fahrt werden, da der gelbe Vogel als Teilespender für meinen neuen Koga Miyata Traveller herhalten sollte. Mittlerweile sieht er eher wie ein gerupftes Huhn aus. Ich beschloss die 150 km Strecke zu fahren. Eine flache schnelle Tour, genau das Richtige für den Yellow Bird, so dachte ich.

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So startete ich viertel nach Acht und fand nach kurzer Zeit eine flotte Gruppe. So ging es mit einem Schnitt von fast 30 km/h durchs Münsterland.
Zunächst führte die Strecke nach Bakenfeld und dann nach Ascheberg, wo wir wohl einen Abbiegepfeil übersehen hatten. Nach ein bisschen hin und her fahren trafen wir dann aber wieder auf die richtige Route.

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An der ersten Kontrolle nach nur ca. 20 km in Ottmarsbocholt am Backhaus ließ ich nur abstempeln und fuhr direkt alleine weiter. Die Temperatur stieg langsam während ich durch die typische Münsterländer Landschaft fuhr. Schleierwolken milderten das Sonnenlicht nicht wirklich.

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Die kleinen Landstraßen und asphaltierten Feldwege waren immer wieder schön zu fahren. Wenig Verkehr und weite Landschaft. Ich fand dann eine neue Gruppe.

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Ab und zu mal eine kleine Ortschaft oder ein Gehöft. So konnte es von mir aus ewig weiter gehen. Wir passierten Senden nördlich und erreichten über Appelhülsen schließlich Nottuln. Hier dämmerte mir bereits die Erkenntnis das ich mir die Streckenführung besser vorher angesehen hätte. Von wegen flach und so.

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Wir waren auf direktem Wege in die Baumberge. Schon an der ersten richtigen Steigung verlor ich den Anschluss an die Gruppe. Jetzt ging es wirklich nur noch darum oben anzukommen. Schnell gingen mir die Gänge aus und ich kämpfte mit aller Kraft um die steileren Rampen zu schaffen. Wie zum Hohn tauchte rechts von mir der Longinusturm auf. Verdammte Baumberge.

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Die Steigung schien sich schier endlos zu ziehen, wurde nach oben hin aber weniger steil. Dann ging es in kleinen Serpentinen bergab um darauf den nächsten kürzeren Anstieg zu präsentieren. Hätte ich mir das Streckenprofil vorher angeschaut, wäre mir sicher aufgefallen das der mittlere Teil der Route ein einziges auf und ab war. So musste ich die Erfahrung vor Ort machen.

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Flach war hier rein gar nichts mehr. Eher war es so eine Art Achterbahn. Und das mitten im Münsterland. So viel zu der These das Münsterland wäre flach. Ich durchquerte Darup und geriet mit einem Mitfahrer in eine Fronleichnam-Prozession, die wir aber über den linksseitigen Radweg passieren konnten.

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Mittlerweile war es so warm geworden das selbst die Tiere am Wegesrand den Schatten suchten.

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Ein Stück hinter Darup erreichten wir die zweite Kontrolle auf einem Bauernhof. Hier herrschte der pure Luxus. Es gab frisch gemahlenen und gebrühten Kaffee. Da ließ ich mich nicht zweimal bitten. Ein guter Kaffee ging immer, auch bei der Hitze.

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Auch die frisch gebackenen Waffeln fanden meine Zustimmung. Das gab Kraft für die nächsten Anstiege. Trotzdem hielt ich die Pause kurz.

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Weiter ging es auf der Achterbahn. Ich hatte mich mittlerweile damit abgefunden das es nicht so flach wie gehofft war und dachte es könnte nicht mehr schlimmer kommen und passierte Hanrorup. Am Horizont sah ich Kloster Gerleve.

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Vorbei am Kloster und dann ging es wieder den Berg hoch. Zum Glück wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht das mir noch einige Steigungen bevor standen.

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Aber wenigstens gab es zwischendurch auch mal ein paar sanftere Wellen. Die konnte ich wenigstens mit etwas Tempo fahren.

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Am östlichen Rand von Coesfeld wendete sich die Strecke dann nach Billerbeck. Machte aber vorher noch einen nördlichen Schlenker nach Darfeld.

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Hinter Billerbeck erreichte ich dann wieder, bereits ziemlich durchgeschwitzt, die Gegend um den Longinusturm. Dieses Mal von der anderen Seite. Am Wegesrand dann die dritte Kontrolle. Hier gab es unter anderem Joghurt, der sehr erfrischend war. Die ebenfalls angebotenen Nudeln verschmähte ich, da ich keinen richtigen Hunger hatte. Vielleicht ein Fehler. Aber ich dachte das ich zu dem Zeitpunkt das Gröbste hinter mir hatte.

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Das Schlimmste stand mir aber noch bevor. Vor Schapdetten kam nach einer Linkskurve eine zweistellige Steigung die mit meiner Übersetzung nicht mehr fahrbar war. Mir fehlte einfach die Kraft. Also schieben, dachte ich. Aber auch das erwies sich als nicht so einfach, da meine Rennschuhe mit den Cleats auf dem steilen und heißen Asphalt einfach wegrutschten. Ich kam praktisch nicht vorwärts. Erst als ich rechts auf der Grasnarbe ging, schaffte ich die Steigung stark schwitzend zu Fuß. Man sollte nie zu voreilig denken das es nicht mehr schlimmer kommen konnte. Jetzt hatte ich das Gröbste aber wirklich geschafft. Nach 50 km in den Baumbergen sammelte ich meine letzten Kräfte und endlich kam die Fahrt wieder in Schwung und ich war flott unterwegs. Die letzten 50 km würde ich auch noch schaffen. Keine Frage.

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Am Rande des Venner Moors ging es durch Venne. In der Kreuzbauernschaft erreichte ich dann die vierte und letzte Kontrolle. Kurz darauf übersah ich einen Abbiegepfeil und fuhr ein paar Kilometer Richtung Amelsbüren, bevor ich meinen Irrtum bemerkte und umkehrte. Auch gut, ein paar Extrakilometer. Ich lag noch immer gut in der Zeit. Nach 154 km erreichte ich dann das Ziel in Herbern.

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880 Höhenmeter hatte die Route durch die Baumberge. Gar nicht so schlecht für das "flache" Münsterland. Ich fühlte mich etwas groggy, aber ok. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug trotz der Höhenmeter noch 25 km/h. Knapp 1200 Teilnehmer "quälten" sich bei Temperaturen bis 30 Grad über die verschiedenen Strecken. Nach der Abmeldung gönnte ich mir ein selbstgemixtes Radler ohne Alkohol und eine Pommes. Gegen 16 Uhr fuhr ich dann zufrieden nach Hause. Mit meinem Yellow Bird war es vorerst die letzte Fahrt. Aber spätestens im Winter wird das Rad dann mit Campagnolo-Teilen neu aufgebaut. Bis dahin habe ich ja noch genug andere Räder.

Sehr schön. Das kleine fiese Biest vor Schapdetten kenne ich gut, da haben die sich anscheinend ja einige "nette" Gemeinheiten ausgedacht. ;)
 
Schön länger jammert mir das 753'er TI die Ohren voll weil es zwar im Wohnzimmer stehen darf aber in diesem Jahr noch keinen Meter Asphalt gesehen hat. Letzte Woche war ich mal im "Begriff des Begreifens" aber das war das Wetter nicht sicher genug und es durfte doch der Alu Bomber ran.

Aber heute war kein Tropfen Regen in Sicht, also habe ich das TI mal vom Regal runter geholt:


Bei der Gelegenheit durfte es sich auch gleich mal wiegen:


Für eine 63,5'er RH gar nicht schlecht:


Sind ja wirklich keine Leichtbauteile verbaut.

Ach so, ich habe doch letztes Jahr ein Trikot gekauft.........wo ist das nur......in der Schublade kram.........ah da:


:D

Noch mal schnell vorne frische Beläge vom @faliero rein geschubst, mal schauen wie die sich so schlagen:


Oh man, ich bin immer wieder begeistert wie leicht und spielerisch sich das anfühlt.
Einfach ein wunderschönes Rädchen.






und eine schöne Gegend.




Was bin ich froh das das Trikot einen soooo langen Reißverschluss hat.
Bei dem Wetter (>31°C) echt hilfreich. :D
Die Bremsbeläge sind super, nur noch nicht eingebremst (nein habe sie auch nicht angeschliffen) und quietschen daher wie ein Güterzug.
Auch gut so spare ich mir die Glocke.

Jetzt steht es wieder im Wohnzimmer und gibt vor dem Peugeot an. :eek:
Ich befürchte das muss auch bald wieder runter sonst bekomme ich noch Stress mit den Zicken.
:D

EDITh ist gerade aufgefallen das es sich um die erste Tour mit dem 28 Loch Vorderrad gehandelt hat. Gut wenn man das vergessen hat und dann ganz ohne Misstrauen völlig entspannt losradelt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Denkmal steht quasi vor meiner Wohnungstür. Wohne Luftlinie 500m entfernt......beim nächsten mal kannste ja auf `nen Heiß- oder Kaltgetränk vorbeischauen.....:D

Ohhh, da hast Du ja alle diese Luxusradwege genau vor der Nase. Würde zur Zeit definitiv das Kaltgetränk vorziehen... und hast Du zufällig auch einen Rasensprenger? :D
 
... Jetzt steht es wieder im Wohnzimmer und gibt vor dem Peugeot an. :eek:
... diese aufmüpfigen Raleighs ... o_O :D
Da lehnt sich das PY mal entspannt zurück, lädt durch und dann geht's aber los:

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3.
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Mittlerweile taumelt das Raleigh böse und das PY setzt zum finalen Schlag an: komm', lass uns mal an den PC rollen und die Liste der TdF-Sieger aufrufen:

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Und als das PY dem Raleigh dann auch noch erzählt, wie das war, als der große Bernard dem kleinen Didi mit seinem Raleigh 1977 gezeigt hat, wie man das macht, am Ende oben auf dem Podest zu stehen, da ist das Raleigh dann doch lieber in den Keller gerollt, hat's Licht ausgemacht und sich ganz schön geschämt, vor einem PY - la reine de la route - so angegeben zu haben ... :p:D:D
 
... diese aufmüpfigen Raleighs ... o_O :D
Da lehnt sich das PY mal entspannt zurück, lädt durch und dann geht's aber los:

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Mittlerweile taumelt das Raleigh böse und das PY setzt zum finalen Schlag an: komm', lass uns mal an den PC rollen und die Liste der TdF-Sieger aufrufen:

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Ich war ganz amüsiert wie sehr meine Löwenprinzessin Dich polarisiert bis........:

Und als das PY dem Raleigh dann auch noch erzählt, wie das war, als der große Bernard dem kleinen Didi mit seinem Raleigh 1977 gezeigt hat, wie man das macht, am Ende oben auf dem Podest zu stehen, da ist das Raleigh dann doch lieber in den Keller gerollt, hat's Licht ausgemacht und sich ganz schön geschämt, vor einem PY - la reine de la route - so angegeben zu haben ... :p:D:D

......Du vergessen hast das ich Frankfurter bin.

Isch tret Dir die Scheinwerfer ein.

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:p


Ach Pallas,
die obige Anekdote sollte doch nur eine Einleitung für eine heutige Tour mit dem Peugeot werden. Das muss ich mir nach Deinen Einwänden noch mal gründlich überlegen. Aber keine Angst, ich hab ja noch genug andre Raleigh's zum fahren. :D
 
Die Phönix-Runde

17.06.2017

Freitag und Samstag meines langen Wochenendes verbrachte ich überwiegend in meiner Werkstatt. Aus dem Koga-Miyata Rahmen sollte ein fahrbereites Rad werden. Am Samstag Nachmittag war es dann soweit. Das Rad war erst einmal bereit zum Einsatz. Bevor es am Sonntag auf einer RTF eingesetzt werden sollte, war natürlich eine Probefahrt nötig. So machte ich mich bei stark bewölktem Himmel und ca. 20 Grad auf eine Runde in meiner Gegend. Und was lag da näher als über das Gelände der beiden ehemaligen Stahlwerke Phönix-West und Phönix-Ost in Hörde zu fahren. Quasi mit dem Stahlrenner auf den Spuren des Stahls.

Vorbei am Hörder Neumarkt und der Herz-Jesu-Kirche erreichte ich an der Halde Entenpoth das Gebiet von Phönix-West. Die Phönixhalle ließ ich rechts liegen und fuhr zwischen den Gerippen der alten Kühltürme und des Gasometers auf die Konrad-Adenauer-Allee. Hier hatten sich schon viele neue Firmen angesiedelt und kühles Grau dominierte. Der ideale Hintergrund für meinen zwaarten Zwaan.

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Doch dann ging es weiter zu den Resten der Hochofenanlage. Rostiges Eisen bildete einen schönen Kontrast zu dem glänzenden Schwarz des Kogas.

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Dann nahm ich die alte Trasse des "Feurigen Elias" Richtung Phönix-Ost. Auf dem Gelände des zweiten Stahlwerkes entstand in den letzten Jahren der Phönixsee.

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Aus dem alten Magazin des Stahlwerkes wurde ein Apartmenthaus. Alles hatte sich verändert. Alles wurde schicker und auch teurer.

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Am Ostufer des Sees dann wieder eines der typischen Fotos mit Rad auf der Brücke. Glaube ich habe mittlerweile jedes meiner Räder hier schon abgelichtet. Im Hintergrund der See und noch weiter hinten der Florian, unser Funkturm.

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Am Südufer passierte ich dann den kleinen Yachthafen. Hier war auch ein Segelclub aktiv. Passend zu dem See war auch die Größe der kleinen Segelboote.

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Dann ein Blick von der Kulturinsel, die durch eine Brücke mit dem Ufer verbunden ist. Wie man an den Baukränen sah, wurde noch immer fleißig rund um den See gebaut.

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Auf der Insel stand dann eine sogenannte Thomasbirne. Mit diesem Konverter von 1954 wurde Rohstahl veredelt.

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Die Hörder Burg war im Mittelalter wirklich mal eine richtige Burg. Doch bis auf die Grundmauern und Teile des Turms war nichts mehr original. Der Rest wurde immer wieder umgebaut und diente als Sitz der Verwaltung der Phönix Stahlwerke. Nach der Schließung des Stahlwerkes wurde die Burg restauriert und diente zeitweise als Heimatmuseum. Mittlerweile befindet sich die Sparkassen-Akademie in der Burg.

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Vor der Burg fließt der Hörder Bach und man fand Teile des Innenhofes aus dem Mittelalter.

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Neueren Datums ist der Yachthafen an der Burg. Links von dem Hafen befindet sich die Restaurantmeile des Sees. "Schöne" neue Welt. Vielleicht alles etwas steril. Vor allem wenn man die Geschichte des Geländes bedachte.

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Über die Bahntrasse kehrte ich zurück nach Phönix-West. Das Gasometer war schon von Weitem zu sehen.

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Nach nur etwas über 14 km mit einem Schnitt von knapp 20 km/h endete meine kleine Probefahrt wieder zu Hause. Alles verlief problemlos und zufriedenstellend. Das Koga Miyata war einsatzbereit. Die RTF am nächsten Tag konnte kommen.
 
@Sonne_Wolken : Naja, Relikt aus vergangenen Zeiten und damals wie heute Gegenpol zu den umgebenden Lebenswelten, stellt vielleicht noch das Emscherpumpwerk dar. Ich weiß nicht, wieviel der Bewohner noch mit dem Rad unterwegs ist, aber vermutlich würde das Koga erstmal inspiziert werden.
 
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