Mit dem Giant durch Heide und Sumpf - oder: Vorbereitung für die Eroica Limburg?
Ein freier Tag und Silberstreife am Horizont gegen Mittag liessen den gestrigen Regensonntag halbwegs vergessen und um Körper und Seele etwas Gutes zu tun, wie es vom betrieblichen Gesundheitsmanagement doch immer gefordert, nein gefördert, wird, ab auf mein vorgestern mit einem Trainingsbügel statt des Hände einschläfernden "Affenlenkers" (O-Ton eines Freundes, als ich das Teil neu hatte) Giant Trekkingrad aus Anfang Mitte 90er Jahre. Vorher aber noch rasch den defekten Gepräckträger abgeschraubt, die Rahmenlöcher aber mit den Befestigungsschrauben verschlossen, was sich nachher noch nicht nur wegen der Nässe als sinnvoll heraussstellte. Warum habe ich den anderen Lenker nur solange ertragen? Trotz provisorischer Bewicklung mit eher dünnem Gafffatape - deutlich besser. Ziel war eine Heideumrundung am Nato-Fluchplatz, wie man hierzulande spricht. Und dann noch evtl. in die Schrieversheide oder den Schinvelder Bos.
Erster Eindruck: gegen Wind geht schon mal besser, tiefere Sitzpositon. Unbefestigte Wege: au backe, viel zu viel nur noch Schlamm. Wie bei der Eroica um Valkenburg bei einem
richtigen niederrheinisch-maasländischen Sommer! Aufgeben gibts natürlich nicht, und so war ich denn irgendwann in Zuid-Limburg angekommen (gut, nur drei Meter weit, aber egal):
Trotz eingehender Ortskenntnis und Tafelstudiums bin ich dann doch an diesem fünf Wegeabzweig irgendwie falsch abgebogen und landete letzlich auf einer niederländischen Gewerbegebietsstraße zwischen der Müllkippe und diversen den Weg verschlammenden Sandgruben. Die Heide ist da zwar immer rechter Hand zu sehen, aber mit dem Rad nicht mehr zu erreichen. Petrus nahm das ganze Gewerbsgebietselend dann auch zum Anlass , einen veritablen Hagelschauer einlegen zu lassen. Einkehrmöglichkeiten gab es natürlich nicht, ich hätte bestensfalls im Waagencontainer einer dieser Gruben um vorübergehenden Schutz bitten können. So wirklich heimelig sah es da aber nirgends aus, bin also stur weitergefahren, um dann am anderen Ende des Gewerbegebiets wieder Richtung D abbiegen zu können. Damit war aber auch die Abbiegemöglichkeit in den Schinvelder Bos gebont, und genutzt. Dort gibt es neben viel Schlamm (Bruchwald!) auch diese illegale Bademöglichkeit mit feinstem Sandstrand:
Das Verbotsschild ist zwar von irgendwem abgerissen worden, aber selbst wenn dem im Sommer auch noch so wäre, mit den Leuten vom Staatsbosbeheer ist bei Zuwiderhandlung nicht gut Kirschen essen. Am See fiel mir dann auf, dass das Gerappele die letzten km mal wieder von einer verlorenen Schutzblechschraube (Original-Werks-Schraube, nie gelöst) stammte, was ich mit einer der Schrauben, die vom Gepäckträger im Rahmen steckten, schnell reparieren konnte.
Nahebei kommt man zu einem Museumsbauerhof (Nonke Buusjke) in hüben wie drüben der Grenze mal üblich gewesener Fachwerkbauweise. Im Sommer an Öffnungstagen u. a. wegen der Fla aus dem Holzbackofen teilweise überrannt, heute absolut einsam:
Das Rad sah aber mittlerweile kärcherreif aus...
Nun noch richtig durch das Bruch über den Sumpf:
Und dann über sauber geregnete Teerwege nach Hause.