7. Lauf zur WWBT 2020 in Witten
16.02.2020
Der Wetterbericht für den 7. Lauf der Westfalen Winter Bike Trophy verhieß nichts Gutes. Es war zunächst ordentlich Regen und viel Wind angesagt. Im Laufe der Woche relativierte sich die Vorhersage dann doch etwas. Regen sollte es nicht mehr ganz so viel geben. Matschig wurde es natürlich trotzdem. Gegen 8:45 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Witten. Von Hörde aus waren es ca. 14 km.
Da es in den Wäldern rund um Witten sehr matschig werden konnte nahm ich das GT Mountainbike von 1994. Der Crosser musste zu Hause bleiben. Das GT erwies sich dann auch als gute Wahl.
Kurz vor 10 Uhr kam ich an der WerkStadt in Witten an. Wo früher Stahlröhren verladen wurden, findet Heute Kultur statt. Oder es startet dort der 7. Lauf der WWBT 2020. Direkt nach der Anmeldung machte ich mich dann auch um kurz nach 10 Uhr auf den Weg. Viele Fahrer/innen waren mir schon auf dem Hinweg entgegen gekommen. So war der große Pulk schon weg. Dabei waren auch Harald und Jupp und ganz vorne Ralf. Die starteten ja alle immer gerne früh, waren aber eh zu schnell für mich.
Ab und zu wurde ich auf dem Rheinischen Esel noch von kleineren Gruppen überholt. Ansonsten fing es ruhig an. Es nieselte etwas, und kurz wurde der Regen mal stärker. Aber das sollte nicht lange anhalten.
Vom Rheinischen Esel runter sah ich am Rande eines Viertels diese alte Werkstatt. Da kamen natürlich direkt wieder meine Träume von einer kombinierten Radwerkstatt/Wohnung mit Showroom für meine alten Räder hoch. Es werden wohl Träume bleiben und ich musste aufpassen das meine Sammlung nicht zu groß wird.
Dann kam das erste Waldstück mit viel Matsch und ordentlichen Steigungen. Dafür legte sich der leichte Regen wieder.
Von einem Wald ging es direkt in den Nächsten. Von Herrenholz zu Buchenholz. Matschig blieb es, aber von Oben kam nicht mehr viel. Dafür war es auf den freien Stücken teilweise ordentlich windig. Im Wald ging es aber noch. Böen bis 70 km/h waren auf freiem Feld aber kein Zuckerschlecken. Dafür schob der Rückenwind teilweise aber auch gut.
Auch Wasser gab es im Buchholz. Der Borbach musste gequert werden. Sehr tief war das Bächlein zum Glück nicht. Und so gab es einige Mutige (zu denen ich nicht zählte), die den direkten Weg nahmen.
Dann lag da noch so ein Baum im Wege. Viele wuchteten ihre Räder über den Stamm. Ich erinnerte mich daran das ich mal halbwegs beweglich war und kroch mitsamt Rad unter dem Baum durch. Da knackten die alten Knochen doch ganz schön.
Im Hohenstein traf ich dann auf den Haarmannstempel von 1915. Den hatte man quasi als Dekoration (Staffage) in den Park gebaut. Eine gute Dekoration für mein GT.
Ein Stück weiter stand das Bergerdenkmal von 1902. Von dem Aussichtsturm hatte man einen schönen Blick ins Ruhrtal. Aber es reichte eigentlich schon ein Blick vom Fuß des Denkmals auf die Ruhr um dieses schöne Fleckchen zu genießen. Das taten dann auch Einige. Manche fuhren aber auch weiter ohne einen Blick auf die Ruhr. Die wussten gar nicht was sie da verpassten. Danach ging es in flotter Fahrt runter zur Ruhr. Nach der Überquerung des Flusses ging es Ruhrabwärts bis zum Bergbaumuseum Zeche Nachtigall im Muttental.
Dann führte uns die Route bergauf zum Schloss Steinhausen. Hier traf ich einige Schrottifanten. So etwas begeistert mich natürlich sofort. Den Elefanten schien mein GT mit seinem Stahlrahmen auch zu gefallen.
Bald kam die Streckenteilung zur 56 km Strecke. Ich fuhr geradeaus auf der 46er Route weiter. Diese führte um den Wald der Zeche Nachtigall herum und brachte mich wieder zur Ruhr.
Auf der Brücke für die Winterbefahrung des Ruhrtalradweges wechselte ich wieder die Seite.
Bald erreichte ich das alte Schleusenwärterhaus. Hier lagen die Ruhrtalfähren auf dem Trockenen und wurden fit für die neue Saison gemacht. Ab dem Frühjahr würden sie wieder Radfahrer und Fußgänger über die Ruhr bringen.
Das Schleusenwärterhaus lag ebenfalls noch im Winterschlaf. Aber daneben in der Grillstation war die einzige Kontrolle der 46 km Tour. Hier gab es sogar heiße Bockwürste mit Brötchen und Senf für die Fleischesser. Ich begnügte mich mit zwei Waffeln und einem heißem Getränk. Hier traf ich auch Peter und Jürgen von „Sturm“ Hombruch. Christian hatte mich bereits unterwegs überholt. Matthias hatte ich dieses Mal leider nicht gesehen, aber er war wohl auch dabei. Kurz kam sogar mal die Sonne heraus. Mit um die 15 Grad war es geradezu frühlingshaft.
Nach der Pause ging es weiter an der Ruhr entlang. In Witten trainierte man bereits fleissig für die Drachenbootrennen auf der Ruhr. Die legten sich ganz schön ins Zeug.
Nach einigen Kilometern war der Kemnader See erreicht. An dessen Ende fuhr ich entlang des Oelbachs Richtung Bochum. In Ümmingen ging es dann durch den Park Richtung Langendreer.
In Langendreer ging es dann ein kurzes Stück über den Rheinischen Esel, einer alten Bahntrasse. Doch wer jetzt dachte das es gemütlich über die Bahntrasse zurück nach Witten ging, wurde mit der harten Realität konfrontiert. Nach kurzer Zeit ging es links von der Trasse herunter. In einem Bogen führte die Strecke bis kurz vor Dortmund Kley. Dann bog ich recht ab. Ein längerer Anstieg über freie Felder mit schön böigem Gegenwind forderte heraus. Zum Glück war mein Kopf immer noch frisch und so murrten auch die Muskeln nicht. So erreichte ich Stockum. Ausrollen war noch nicht. Eine Steigung folgte der Nächsten. Am Rande der A448 wartete dann noch ein besonders steiler Anstieg auf die Teilnehmer. Aber auch der wurde gemeistert. Dann ging es durch den Wittener Park und noch ein Stück über Straße bis ins Ziel.
Etwas über 45 km hatte die 46er Route. Dazu kamen noch etwas über 14 km für die Anfahrt. Da war ich schon bei knapp 60 km. Nach dem Abmelden gönnte ich mir ein alkoholfreies Bier und eine Käsebrezel, dann machte ich mich auf den Rückweg. Das Rad und ich sahen gut matschig aus, aber das würde ich erst zu Hause beheben. 430 Teilnehmer waren dabei. Ich hatte mehr erwartet. Anscheinend hatten sich doch Einige von den Wetterberichten abschrecken lassen. Einfach mal los fahren, sag ich da nur. So schlimm war es nicht. Ich habe es nicht bereut und hatte viel Spaß. Vielen Dank an den RV Witten und seine engagierten Mitglieder für diese tolle CTF.
Der Rückweg hatte dann nur noch ein paar Höhenmeter. Nachmittags gegen 15 Uhr kam ich an und das Rad bekam erst mal eine Dusche in der Waschküche spendiert. Danach kam ich endlich dran. Aber im Bad mit schön warmen Wasser. 74 km mit einem Schnitt von 16,2 km/h und 794 Höhenmeter kamen so zusammen. Nächsten Sonntag steht dann der 8. Lauf in Neuenrade an. Für mich die Königsetappe der WWBT.