Würdet ihr heute noch ein Rad mit mechanischer Schaltung kaufen?

[Winny Pokal]

Spätestens bei den Verschleiß- oder Ersatzteilen wird es einembei Campa schwindelig.
Bei Shimano wird es immer preiswerter durch die nachwachsenden Gruppen.

Du musst nur genug von den "ollen Schlurren" haben und durch wechseln, dann verschleißt da so gut wie nichts.
Das ist ja das geile an dem "alten Zeug", kein DOT, das Wasser zieht, keine tief entladenen Akkus, keine Dichtmilchklumpen, wenn das Material mal länger unbewegt steht.
Wenn man aber kein Rad-Messi ist und ein, zwei Räder hat, die regelmäßig bewegt werden, sind das aber alles keine Argumente.

 

[alfton]

Du bist Händler? Glückwunsch. Ist echt grad gute Geschäftszeit.

Nein und genau das ist der Punkt.
Für mich ist es ein Hobby, also reine Abschreibung. Ich mache mit dem Kauf und potenziellem Verkauf von dem Zeug keinen Gewinn und es ist auch kein Ziel. Wenn ich etwas, was ich weder brauche noch will, zu gutem Preis verkaufe, freuet es mich. Dadurch verringere ich meine Abschreibung. Die Alternative ist nämlich Verstauben im Keller bis das Zeug weggeschmissen wird oder gleich wegschmeißen.

 

[Pedalierer TF]

Spätestens bei den Verschleiß- oder Ersatzteilen wird es einembei Campa schwindelig.
Bei Shimano wird es immer preiswerter durch die nachwachsenden Gruppen.

Nach 18 Jahren mir Campa 10x kann ich sagen, das ist blanker Unsinn.
Zumal 11x Campa kann man mit Ketten und Kassetten bis 11x Centaur oder auch bei HG Freilauf von allen möglichen Herstellern betreiben.

 

[KISS]

Meine beiden Rennräder sind mechanisch. Das hat sich aus diversen Überlegungen so ergeben und ich möchte das nicht ändern — bin 100% zufrieden mit der Funktion meiner Schaltgruppen (GRX & DA). Natürlich soll das jeder selbst entscheiden, was einem besser gefällt.

Aber; schneller macht eine elektronische Schaltung nicht

 

[Don Crustie]

Dazu kommt in diesem speziellen Fall, dass der Izalco max Gen1, meiner Beobachtung nach, einer der unterschätztesten Rahmen überhaupt war. Noch Jahre nach Release kannten nur wenige den Rahmen und seine Qualitäten, ergo, das Rad verkaufte sich schlecht und wurde schon in seiner Produktionszeit viel zu billig verramscht, was heute noch nachwirkt. (....Ich fahre den Rahmen sein 10 Jahren, insofern glaube ich seine Historie ganz gut zu kennen)

Kann ich so bestätigen...wurde aber oft ausschließlich DI2 fähig verkauft und deshalb von mir kurzerhand
- und hier zurück zum Thema- extra auf mech.Schaltung umgebohrt/vergewaltigt
(wie übrigens mein Aeroad auch!!)

dann hat sich's mein Sohn gekrallt (sein Favorit neben seinen drei anderen Rennrädern...)
und ich hab mir das Frameset (leider andere Farbe...) ein weiteres mal gekauft
...und muß es wohl wieder umbohren....

 

[Don Crustie]

........Aber; schneller macht eine elektronische Schaltung nicht

Da stellt sich die Frage: was -außer einem Quäntchen Schaltkomfort und
Bremskomfort/ev. -Sicherheit (bei etwas schwergewichtigeren oder unerfahrenen Leidenschafts-Genossen)
kann ein gutes teures Rad heute wirklich besser als ein gutes solches von 2012 etwa ?

Und, anders, als bei so was komplexem wie einem Auto, ist auch eine Material-Alterung/Abnutzung bei artgerecht verwendetem Carbon und wenig bewegten Komponenten (vor allem bei mechanischen!!)
eher zu vernachlässigen...
(Reifen mal ausgenommen...)

 

[mfrey33]

Man kann bestimmt auch heute noch Autos ohne Servolenkung, elektr. Scheibenöffner, Zentralverriegelung usw. kaufen wenn man das nicht braucht, es einem zu teuer ist und man Angst hat dass es kaputt geht

 

[Herr Sondermann]

Man kann bestimmt auch heute noch Autos ohne Servolenkung, elektr. Scheibenöffner, Zentralverriegelung usw. kaufen wenn man das nicht braucht, es einem zu teuer ist und man Angst hat dass es kaputt geht

Ja, nennt man dann Oldtimer oder Neoklassiker.

Die werden, im Gegensatz zu den aktuellen Fahrzeugen, die mit Elektronik vollgestopft sind, auch in 30 Jahren noch fahren können (außer, sie durften nicht mehr oder es gäbe kein Benzin mehr).

Erst mal ohne Wertung, Ähnlichkeiten zur Radbranche sind rein zufällig...

 

[Micha 59]

Man kann bestimmt auch heute noch Autos ohne Servolenkung, elektr. Scheibenöffner, Zentralverriegelung usw. kaufen wenn man das nicht braucht, es einem zu teuer ist und man Angst hat dass es kaputt geht

Gerade bei den Autos hat es in den letzten Jahren viele Innovationen gegeben, die das Fahren wirklich bequemer und sicherer machen. Klar kosten die Geld, aber im Gegensatz zur E-Schaltung erkenne ich da auch einen Mehrwert...

 

[Grifoncino]

Gerade bei den Autos hat es in den letzten Jahren viele Innovationen gegeben, die das Fahren wirklich bequemer und sicherer machen. Klar kosten die Geld, aber im Gegensatz zur E-Schaltung erkenne ich da auch einen Mehrwert...

Scharf könnte man natürlich sagen, nur weil du einen Mehrwert (für dich) nicht erkennst nicht heißt, dass es diesen nicht gibt.

Ich persönlich würde mir kein Rad mehr mit mechanischer Schaltung kaufen.
Warum sollte man das tun?

 

[Pedalierer TF]

Scharf könnte man natürlich sagen, nur weil du einen Mehrwert (für dich) nicht erkennst nicht heißt, dass es diesen nicht gibt.

Ich persönlich würde mir kein Rad mehr mit mechanischer Schaltung kaufen.
Warum sollte man das tun?

Weils günstiger ist und leichter,
man es nicht laden muss,
weil klumpige Akkus an Werfer und Schaltwerk nicht schön sind,
weil man ein haptisches Feedback haben will beim schalten,
weil man es auch in mehr als 10 Jahren noch reparieren kann.

 

[Asphaltpickel]

Ich würde die Frage des Thread-Erstellers umdrehen: "Würdet ihr heute schon ein Rad mit elektronischer Schaltung kaufen?"
Diese Frage würde ich aufgrund des noch rudimentären Entwicklungsstands mit nein beantworten. Die Hersteller haben nichts weiter getan, als die Schaltung zu elektrifizieren. Damit ist das Potential aber noch lange nicht ausgeschöpft. Ich würde z.B. die nicht mehr benötigten (separat mit Schellen befestigten!) Hoods eliminieren: Die wären bei einer zeitgemäßen Lösung angeformt und haben eine einlaminierte Buchse für die kraftschlüssige Aufnahme des Bremszylinders, den ich nur noch mit einer Aluschraube gegen Verdrehen sichern muss. Den Akku würde ich radikal minimalisieren und die Energie über das Innenlager oder den Rotor der Bremsscheibe generieren. Und so weiter...
So lange "Hightech" noch Dummtech ist, bleibe ich sls lieber bei Mechanik und alten Standards.

 

[mfrey33]

Ich würde die Frage des Thread-Erstellers umdrehen: "Würdet ihr heute schon ein Rad mit elektronischer Schaltung kaufen?"
Diese Frage würde ich aufgrund des noch rudimentären Entwicklungsstands mit nein beantworten.

Ohje...bitte den Thread schließen

 

[Taunus86]

Die wären bei einer zeitgemäßen Lösung angeformt und haben eine einlaminierte Buchse für die kraftschlüssige Aufnahme des Bremszylinders, den ich nur noch mit einer Aluschraube gegen Verdrehen sichern muss.

Angeformt an den Lenker meinst Du? Also noch proprietärer als es sowieso schon stark um sich greift? Warum? Was spricht denn gegen die aktuell Lösung der Schellenbefestigung? Ist einfach und funktioniert wunderbar. Noch dazu einfach auf den jeweiligen Fahrer einzustellen.

Den Akku würde ich radikal minimalisieren und die Energie über das Innenlager oder den Rotor der Bremsscheibe generieren.

Ja ganz einfach...

 

[Lbrtsn]

Weils günstiger ist und leichter,
man es nicht laden muss,
weil klumpige Akkus an Werfer und Schaltwerk nicht schön sind,
weil man ein haptisches Feedback haben will beim schalten,
weil man es auch in mehr als 10 Jahren noch reparieren kann.

und

weil man es kann

 

[pumpkin]

Das Thema eignet sich trefflich für philosophische Grundsatzfragen.

Mal pragmatisch: Ich fahre seit Jahren 4 Räder mit der Technologie von vor 10 Jahren (DA9000, 6800, Record, Empire, alle mit FB) und immer mit Spaß und Freude.

ABER: Ich hatte schon immer Interesse an Technik und habe auch alle Räder immer selbst aufgebaut. Einfach aus Neugier habe ich mir dann vor 3 Monaten ein Rad mit dem Stand der Technik aufgebaut: 12-fach, E-schaltung, Scheibenbremsen, Carbonfelgen, intergrierte Lenker/Vorbaukombi. Alles zum ersten Mal aufgebaut und gefahren.

Fazit: Den neuen Kram braucht kein Mensch, aber geil!

Ich habe hier z.Zt. Zugriff auf 3 Räder, aber ich fahre nur noch den modernen Hobel. Macht einfach Spaß. Das ist auch keine rationale Sache, alle Argumente für und gegen E-Schaltungen sind gültig. Am Ende entscheidet der Spaßfaktor und nicht die Vernunft. Und jeder nutzt, was Spaß bringt. (Und wenn der Akku mal tiefentladen sein sollte, dann fahre ich auch gern wieder mechanisch und mit FB)

 

[mfrey33]

Fazit: Den neuen Kram braucht kein Mensch, aber geil!

Nicht ganz richtig, wenn man zB. Arthrose in den Händen hat dann ist das schon sehr hilfreich wie bereits jemand bemerkt hat.
Aber ansonsten stimme ich voll zu, mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen

 

[giant-l]

Energie über das Innenlager oder den Rotor der Bremsscheibe generieren.

Du meinst sowas revolutionäre wie einen Dynamo?

Ich würde die Frage des Thread-Erstellers umdrehen: "Würdet ihr heute schon ein Rad mit elektronischer Schaltung kaufen?"
Diese Frage würde ich aufgrund des noch rudimentären Entwicklungsstands mit nein beantworten.

Seit 2009 gibt's Di2, oder?

Ich will radfahren ohne APP...

Wo ist der Zusammenhang? Niemand braucht eine App um elektronisch zu schalten...

 

[Lbrtsn]

... ich persönlich würde mir kein Rennrad mit elektronischer Schaltung kaufen.
Warum sollte man das tun?

Ich will radfahren ohne APP...

Och...meine olle Ultegra Di2 am Zeitfahrrad funktioniert komplett ohne jede App. Ich finde übrigens am TT diese Schaltung sehr sinnvoll. Beim Gangwechsel im Auflieger nur einen Knopf anzutippen,...das hat schon was.

An einer Straßenkarre habe ich eine alte 11fach sram red etap. Die ist auch ohne jede App nutzbar.

 

[Micha 59]

Scharf könnte man natürlich sagen, nur weil du einen Mehrwert (für dich) nicht erkennst nicht heißt, dass es diesen nicht gibt.

Mag sein, aber wenn ich den Mehrwert nicht erkenne, zahle ich dafür auch nicht. Noch habe ich die Wahl...