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Was für Essen essen Menschen, die sich für Alteisen interessieren?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 62245
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Mal was defiges
Hand Made Kohlroulade
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Re: Was für Essen essen Menschen, die sich für Alteisen interessieren?
Knoblauch, Zwiebeln, Zitrone, Rosmarin … alleine der Duft im Backofen! 😍

Genau das ist es. Wer die Entstehung einer Speise nie selbst miterlebt hat, weiß gar nicht auf welche Eindrücke man da verzichten muss: egal ob es die Gerüche bei der Vorbereitung sind oder die plötzliche Duft-Explosion von Zutaten und Aromaten. Oder eben die Metamorphose die ein Gericht durchmacht: wenn sich die Zutaten langsam zu einer Gesamtheit vermählen, sich Konsistenz und Erscheinungsbild ändern, sich konträre Geschmäcker ergänzen …

Das ist letztlich Kochen für mich: etwas Neues entstehen lassen. Ich finde ja, die hohe Kunst in der Küche ist das Zubereiten von einfachen, nicht unbedingt kostspieligen Zutaten. Klar, Qualität und Herkunft sollen schon passen. Aber aus "nichts" etwas Schmackhaftes, aus Resten etwas Neues zuzubereiten etc. – das hat für mich mehr mit Kochen zu tun, als ein Steak in die Pfanne zu hauen (wobei … da zu wissen was man macht, ist natürlich auch nicht falsch) …
 
Ich bin zuletzt ja immer mal "gezwungen" an Autobahnrasthöfen in wahlweise Deutschland oder Polen anzuhalten und wer da die Wahl hat, immer bis Polen warten bitte (unabhöngig davon, dass dort die Toiletten super sind und vor allem nix kosten...)
Es gibt oft Buffet und dann wird gewogen, Kostenpunkt für alles zusammen weniger als hier ein Döner kostet.
Bigos, Rotkohlsalat, rote Beete-Salat, Kartoffeln, Braten und noch irgendein Fleisch, dazu ne kleine Schüssel Zurek
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Zuerst kommen die Katzen dran. Wenn deren Bäuchleins voll und beide zufrieden sind, "darf" ich mir dann den Rest zubereiten, sonst mag das niemand im Hause …

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Geröstete Leber, mit viel Zwiebel und Majoran, gestaubt, ein bisschen Obers …

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… statt Essig kommt ein Klacks fruchtig-säuerliches Quittengelee dazu, …

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… viel Pfeffer aus der Mühle, Brot (oder Erdäpfel) und … erst aufhören, wenn der letzte Rest vom Safterl aufgetunkt ist …
 
Ob das nicht mehr beliebt ist, bin ich mir nicht so sicher. In der Gastronomie haben Innereien nach wie vor ihren Platz und das wird auch wieder mehr, kommt mir vor …

Innereien sind halt zeitaufwendig in der Zubereitung (von Leber einmal abgesehen) und gelten als billig und minderwertig. Was sie nicht sind.

Ich bin da ein Verfechter des "nose-to-tail"-Prinzips. Was ja nichts Neues ist, das war immer schon eine Notwendigkeit: wenn ich für meine Nahrung schon ein Tier töte, dessen Aufzucht viel Einsatz und Zeit erfordert hat (oder auch schwierig zu jagen war), dann muss ich auch möglichst viel davon verwerten. Das ist wirtschaftlich sinnvoll, teils notwendig um es haltbar zu machen und auf eine gewisse Weise auch achtsam. Abgesehen davon, dass sie ja wirklich gut schmecken und manches von Konsistenz und Geschmack eh wenig mit Innereien zu tun hat: Herz, Kronfleisch, Onglet (gegrillt … mhmmm) …

Zum en-vogue-Sein zurück: ich habe eine Zeit lang (aus Spaß, nicht als Beruf) bei Veranstaltungen gekocht (richtig, nicht gecatert). Das war immer recht lustig, da das eher unkonventionellere Feste, Hochzeiten etc. waren, aber auch sehr anstrengend – Planung, Einkauf, Vor- und Zubereitung über mehrere Tage …

Jedenfalls habe ich bei einer Hochzeit für den Abend Lamm-Beuschel zubereitet, quasi "live", auch als Unterhaltung der etwa 150 Gäste, in einer offenen Küche (auch eher unkonventionell gehalten). Also konnte man auch sehen, was da alles reinkommt (Lunge, Herz), wie das zerlegt, geputzt und geschnippelt wurde … Es gab natürlich auch andere Speisen (auch vegetarisch/vegan …), aber von dem großen Topf Beuschel (ich schätze etwa 80 Portionen), das mit Serviettenknödeln gereicht wurde, blieb nichts übrig … das hat mich dann doch auch überrascht …
 
Halb-OT: Heute kam das frische Olivenöl aus Griechenland. Der Ernteertrag ist im Vergleich zu den Vorjahren bei 40% und der Preis ist entsprechend deutlich gestiegen. Schuld sind u.a. Hitze, Brände und Krankheiten der Olivenbäume. Das betrifft den gesamten Mittelmeerraum und ist wohl stellenweise noch drastischer. Wie ich gelesen habe, müssen die Olivenhaine zur Erntezeit hier und da auch bewacht werden.

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Infos zur Situation auch hier:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/olivenoel-preise-100.html
 
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