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Als ich noch ein junger, wilder Lizenzfahrer war, waren nach einer gewissen Zeit die Pedalen durchaus mal von unten durchgeschliffen, so dass die Achse/Lager zum Vorschein kam...
Das waren wohl die Pedalen, wo die Achse etwa in der Mitte unter dem Pedal endete. Bei uns ging sie noch ganz durch. Willkommen im Club.
Zurück zum Thema. Was unser "zweiter Offizier" unter den "Trainingswissenschaftlern" behauptet, ist wirklich "der springende Punkt":
Um die Anforderung, eine möglichst große Adaption erzielen zu wollen, zu erreichen, muss man - je nach adressierten Stoffwechselsystemen - bestimmte Zeiträume in bestimmten Intensitätsbereichen verbringen.
So oder anders formuliert, stolpert man dauernd über solche Sätze. Meine Frage: Wo wurde das je bewiesen, außer in ein paar Studien mit 6 oder 7 Sportstudenten, die radsportlich vielleicht gerade mal auf dem Level unserer "ambitionierten Hobbyisten" in diesem Forum rangierten?
Ich frage mich wirklich, ob die vom "2. Off." angesprochenen "Stoffwechselsysteme" wirklich dazu kommen, all diese Studien zu lesen, damit sie auch wissen,
wie sie auf
welches Training in
welchem Trainingsbereich mit
welcher Dauer und in
welcher Häufigkeit und
welcher Pausengestaltung zu reagieren haben.
Spaß beiseite. Es ist nämlich ernst gemeint. Die Stoffwechselsystem
e (ich kenne nur ein Stoffwechselsystem, das mit verschiedenen "Spritsorten" bzw. mit unterschiedlichen "Gemischen" arbeitet) kennen nur ein einziges "Signal": Mangel. Wie der Signalweg angesprochen wird bzw. wie er verläuft und ob es verschiedene Signalwege gibt, ist unerheblich. Welche "Mangelsituationen" sind das?
Das hängt natürlich von der Art der Beanspruchung ab. Fehlt es an Ausdauer ist sicherlich zu wenig Ermüdungsresistenz vorhanden. Wie die überhaupt genau zustande kommt, wissen wir bis zum heutigen Tage nicht. Aber wir wissen, wie man sie erhöht: Durch langdauernde Einheiten bei Intensitäten, die man auch wirklich über die gewählte Dauer aushält.
Dann kommt die Schnelligkeitsausdauer. Trainiert man dann eben dadurch, daß man regelmäßig den Organismus an den Punkt führt, wo er "schlapp macht". Das geht bei einer Intensität, die man zur Not auch 5 min aufrecht erhält, sicher nicht. "Radfahren kommt von Rad fahren" – "Schnell Radfahren kommt von schnell Rad fahren". Es ist wirklich haargenau so einfach.
Entscheidend für die Wirksamkeit ist ausschließlich das richtige Verhältnis von Belastung und Regeneration.
Wenn jemand sich bei solch einer "100-km-KOM-Jäger-Fahrt", wie sie hier ins Spiel gebracht wurde, nicht merken kann (= Zählen können), daß er beim 7. schon 6 hinter sich hat oder nicht merkt (= in seinen Körper horchen können), daß er schon nach dem 5. so im Arsch war, daß das wohl kaum leistungssteigernd sein dürfte, der macht sich eben einen genauen Plan. Oder läßt ihn machen und schmeißt damit anderen Leuten Geld in den Rachen.