• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wie kommt Ihr eigentlich dazu Euch mit den ollen Rädern zu befassen ?

Meinen ersten "Klassiker" habe ich 1986 gekauft. Damals war es der letzte Schrei: Reynolds-Rahmen, Shimano 600 Ausstattung (die erste bezahlbare SIS Schaltung), Mavic MA40-Felgen.... Für mich als Student hat es ein Vermögen gekostet. Ich hatte viel Freude daran, bin sogar 1987 den Ötztaler damit gefahren. Die 90er-Jahre hat es weitgehend im Keller verbracht, denn für den dringend erforderlichen Kindersitz war das Mountainbike viel besser geeignet. Ab 2001 habe ich es reaktiviert. Im Sommer 2005 kam dann das jähe Ende: Der Rahmen war am Steuerrohr von innen durchgerostet. Offenbar hat dem Rad der lange Aufenthalt im Keller nicht gut getan. Da blieb nur ausschlachten und verschrotten.

Als Ersatz habe ich mir dann einen billigen Aluminium-Crosser besorgt (Bicycles Crossroad Comp für gut 700€).

In der Zeit kam die Fixie- und Singlespeedmode auf und ich wollte das auch mal probieren. Ich wollte dazu einen alten Stahlrenner umbauen. Also habe ich mir 1987 das hier aus der Bucht gefischt:

Nichts besonderes: Columbus Aelle-Rohre, Shimano 105 SIS Ausstattung. Ich habe erstmal probeweise passend eingestellt, die Pedale und den Sattel getauscht und mit Schaltung ausprobiert. Tja, und damit war der Plan, es als Fixie zu benutzen, gestorben. Seitdem dient es mir bei gutem Wetter als "Bürohengst" für den Arbeitsweg. Nach und nach hat es dann noch Gesellschaft bekommen...
 
... Und es macht mir besonders Spaß, aus altem Zeug,
und da schließe ich mich selber ein, das Letzte rauszuholen.

das ist mal eine ansage !

ich würde sagen wenn man alleine fährt macht es vom sportlichen aspekt her keinen unterschied wie alt das gerät und sein technischer stand ist. im verband mit modernen 10s rädern, zumal mit besser trainierten fahrern, läuft man eher gefahr sich beim mithalten zu verausgaben.
aber dafür hält man ja ein gewisses sortiment vor um sich den gegebenheiten anzupassen ;-)
 
das ist mal eine ansage !

ich würde sagen wenn man alleine fährt macht es vom sportlichen aspekt her keinen unterschied wie alt das gerät und sein technischer stand ist. im verband mit modernen 10s rädern, zumal mit besser trainierten fahrern, läuft man eher gefahr sich beim mithalten zu verausgaben.
aber dafür hält man ja ein gewisses sortiment vor um sich den gegebenheiten anzupassen ;-)
Carbon und Aluminium werden vielfach überschätzt. Mit meinem Merckx MX-Leader mit 8-fach Zahnkranz habe ich schon manchen Carbon-Renner abgehängt. Da spielt eher das Alter des Fahrers eine Rolle.
 
das alter oder die zähigkeit der alten. siehe xv61s fußnote.
ich werde weder das eine noch das andere erreichen.
in einem flotten grupetto 6-fach mit 10-fachen routinierteren kollegen mußte ich mal in einer langen stetig ansteigenden passage reißen lassen. 10 km später durch welliges mittelgebirge war ich wieder dran. letztlich weil ich ab dann mein eigenes tempo gefahren habe, am berg ohne zu hetzen und in den senken ohne zu bremsen. eine gute schwungmasse auf feinlaufenden recordnaben, da haben die weightweenies nicht mehr viel entgegen zu halten ;-))
 
das alter oder die zähigkeit der alten. siehe xv61s fußnote.

Einen aus meiner Avatar-Liste kenne ich jetzt seit 35 Jahren Radsport und wir begegnen uns regelmässig im Bergischen Land.
Als ich in der Jugend anfing, fuhr er bereits in der Seniorenklasse! Und er ärgert sich um jeden aus seiner Sicht verschenkten
Platz und hadert dann mit sich selbst. Das ist Lebensenergie pur und die wünsch ich ihm auch noch viele Jahre.
 
Moin,

ich war nie ein kein Radsport-Heck, bin in meiner Jugend eher Rennsporträder gefahren, hatte als Mittelstufenschüler in den 70'ern ein Motobecane - wurde mir in Frankfurt geklaut - und als Student eine Giant die ich mir randoneusenmässig umgebaut hab. Und dann, so um 1990 herum erlahmte mein Interesse daran immer wieder neues an mein Rad zu schrauben, weil's damit nicht viel anders fuhr als vorher. Und ein Marken-Geck war ich irgendwie auch nie, so ist der ganze Italienerkram bis heute nicht so recht mein Geschmack, und mein schönstes Rad heute ein französisches.... damals fuhr ich Shimano weil's (in den 80'ern) innovativ war, qualitativ gut, preiswert und leicht erhältlich (radsportladen, kein internet).

Als mit Anfang 40 ich dann schon ewig nicht mehr auf dem Rad gesessen hab und mir so langsam dämmerte, dass man der Verfettung und dem körperlichen Verfall mal was entgegensetzen muss, kam ich irgendwie aufs Rennrad. Und als ich mich kurz informierte wie die Technik sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hatte, erschien mir das für meine bescheidenen Ansprüche völlig überzogen. Obwohl 10-fach hier in den kurzen steilen Hügeln manchmal schon ganz praktisch wär. Ich beschloss dann jedenfalls dass 6-fach und ein Rad aus meiner Jugendzeit genügen müsse, da komm ich mit der Technik klar. Auch klar ist, dass man außer Konkurrenz mitfährt und mit den Jungspunden nicht mitzuhalten braucht, mit ihren tiefergelegten Kinderrädern, Helm und Sonnenbrille... im Zweifelsfall trainier ich nämlich gar nicht sondern mache eine Oldtimerausfahrt... Natürlich fährt man mit dem Renner trotzdem schneller als mit dem gewöhnlichen Rad, soviel muss klar sein, alles andere wär ja unsportlich! Also Gentleman-Sport ja, leistungssportliches abhetzen nein danke!

Dann sollte es aber wenigstens ein innovatives Rad aus der Zeit sein, das nicht jeder kennt, und dann lief mir auf ebay eben das Norta AX über den Weg, für 130 Euro. Shimano AX war meine Traumgruppe damals. Als ich die Randonneuse fuhr war sie schon aus den Läden verschwunden (und man hatte - ungerechtfertigterweise wie man heute weiss - auch Bedenken um die Zuverlässigkeit dieser ungewöhnlichen Designs). Ich hab das Norta gleich auf Achse heimgeholt, 200km in 2 Tagen. Damit war die Verbindung hergestellt und ich bin drangeblieben. Ich fahr eher genießerisch, versuch hier tourmässig um die steilen Berge herumzufahren, um mich nicht sinnlos zu quälen, muss auch Rücksicht auf mein Knie nehmen, werde eben auch nicht jünger. Immerhin hat es für die l'Eroica gereicht (1x130, 1x200km) wobei das wahrscheinlich eher eine Frage des Willens als des Trainings ist. Die Tour nach Blois im vorletzten Jahr, 920km in 6 Tagen, das hätte ich mit Mitte 20 wohl konditionell nicht geschafft, da war ich schon ein klein wenig stolz. Von daher bin ich bezogen auf das mir einmal gesetzte Ziel ganz zufrieden.

Als Sammler würde ich mich mit meinen 3-4 alten Rennrädern übrigens nicht bezeichnen. Ich hab nur irgendwie einen Faible für die alten Sachen die kompromisslos auf Qualität gebaut wurden, ohne automatisches Verfallsdatum. Cameras, Autos, Motorrad (das meiste japanisch, kurioserweise)... heutzutage ist das jedenfalls alles Geschichte. Wie sagte meine Oma früher "Ihr werdet es irgendwann wieder suchen!", jaja, wie recht sie hatte...
 
Moin auch,
Kurzbeschreibung: Vor rd. 7 Jahren: Trainingsrunde im Gruppetto im alten Land EDIT: Quatsch: Marsch- und Vierlande) gefahren, modernes Material (manche "schon" mit Carbon und Aerorädern) , ordentlich Dampf gemacht. Wir überholen "Opi" - wird nicht weiter drauf geachtet. Opi hängt sich aber dran, dann fährt er 'ne Weile vorne (ca. 10 Minuten). Tempoverschärfung: Jetzt rund 40km/h. Die ersten fallen hinten aus der Gruppe. Als alle denken: Jetzt gleich muss er aber einbrechen und tot in den Graben fallen, legt er NOCH mal drauf und gewinnt rund 10 Meter Vorsprung - genau die 10 Meter, wo der Wind wieder greift und man ums Verrecken nicht mehr drankommt. Dann zieht er auch noch seelenruhig endgültig davon. Entlang des laangen Deiches hinter dem Zollenspieker (Hamburger wissen wo) konnte man ihn noch lange in der Ferne entfliegen sehen.
Der Mann hatte ein altes Gitane mit max. 6 Gängen, schöne Hakenpedale, oldschool outfit, Kastenfelgen (MA-2 vielleicht), Käppi und ab geht das.
Später höre ich, daß man den Mann da kennt: Er macht sich 'nen Spaß draus. Das ist für mich einfach Understatement pur!
Alfons
 
(...)
Komme aus der klassischen Rennfahrerecke und da interessierte mich immer nur das aktuelle Programm. Bin Rennen seit meiner Jugend gefahren, später
Amateur-Rennen und Senioren-Rennen. Und dann kam dieser Bericht in der Tour über die Eroica 2008, in der dann auch noch groß die beiden ALAN´s
gezeigt wurden. So was hatte ich doch auch noch, dachte ich mir. Nach und nach wurde der Renner wieder auf Original-Kurs gebracht. Jetzt sind noch
diverse Oldtimer hinzugekommen, aber der eigentliche Sammler bin ich nicht, eher der Sportler. Und es macht mir besonders Spaß, aus altem Zeug,
und da schließe ich mich selber ein, das Letzte rauszuholen.

Das könnte so aus meiner Feder stammen. Als ambitionierter Amateur fahre ich meine 18.000 bis 20.000 Jahreskilometer natürlich überwiegend mit modernen Rädern, liebe aber besonders auch Neoklassiker, mit denen ich nicht minder gerne fahre! Klassische Räder (echte Klassiker habe ich nur einen) haben einfach etwas Heroisches, etwas Anmutiges und Graziles, etwas Leidenschaftliches, was moderne Räder nicht ausstrahlen. Irgendwie spiegeln solche Rädern auch meine Liebe und Leidenschaft für den Radsport wider, mehr als das es meine Carbonräder tun.

Zum Radsport kam ich über ein paar Umwege durch meinen Bruder. Der war aktiv zu Zeiten von Hinault, Lemond und Fignon. Meine eigenen Erinnerungen an TdF-Übertragungen sind von einen gewissen Herrn Indurain geprägt. Vielleicht auch daher meine Liebe zu Neoklassikern...
 
"... gekommen, um zu bleiben..."

trällerte mal eine deusche Pop-Kombo... :)

Anno dunnemals, es war ein schöner Sommer im Jahre des Herrn 1982, entdeckte ich in den Sommerferien während eines Urlaubs bei Verwandtschaft die unglaubliches Leichtigkeit des Sein der Fortbewegung in Form eines ALANs mit SR Ausstattung. Danach war alles an Fahrrad nichts bzw. allenfalls in Ermangelung Besserem notwendiges Übel. Im Herbst/Winter des folgendes Jahres ging auch für mich die Sonne auf. Seitdem ging sie auch nie wieder unter... :cool:

Es gab zwar auch bedeckte Tage, eine rund zehnjährige Pause vom sportlichen Radeln, in dem mein Rennrad sein Dasein fast ausschließlich als Stadtschlampe fristen mußte. Naja, Weibers, Auto, Moped, Studium, HalliGalli, halt die üblichen Anfeindungen des Lebens, die einem vom Pfad der Tugend abweichen lassen. Obwohl ich auch in der Zeit trotzdem immer wieder mit dem Rad unterwegs war und mich dann auch jedesmal wieder dran freute, daß ich so schniekes Teil hatte, auch wenn ich es unter Wert nutzte... :oops: :rolleyes:

2007 kam es dann aber doch zu einer Sonnenfinsternis. Da wurde mir mein Rad, das mich 24 Jahre lang begleitet hatte, gestohlen. Ohne Rad geht aber garnicht, also auf die Suche gemacht. Als ich nun so quasi blind vor Trauer im Dunkeltal des aktuellen Radmarktes von einem Aluhobel ins andere Carbonteil stolperte, wurde ich eines Streifens Hoffnung am Horizont gewahr. Warum nicht wie für Oldtimerteile mal in der Bucht schauen und gucken, was geht... :idee:

So kam es, daß man sich nicht nur die Teile für ein Rad zusammenfischte, sondern anwendungsspezifisch differenziert die Suche ausweitete. Mittlerweile lebe ich biologisch betrachtet sozusagen in einer Klimaxgesellschaft. "Fast" alles da, was das Herz zum Fahren braucht, ein zwei "missing links" könnte man noch zusammenklauben. aber auch so lebt es sich schon sehr komod, kann man sich doch den Luxus erlauben, wenn nur noch nach den Rosinen zu picken... :)

kontinuierliche Grüße

Martin
 
Nach Erstkontakt mit einem 76er Colnago-Drillium im Frühjahr 1981 begann ich einen Damenrahmen aus Schrottbeständen meines Opas, mit rotem Concor , 3ttt Trainingslenker und Nuovo G.S. aufzurüsten. 1982 kam ein richtiger Rahmen: Der GIOS.
Bis 1992 wurden dann Touren mit dem Gios, Chesini oder der Trainingsmühle unternommen.
16 Jahre später entdeckte ich bei ebay durch Zufall einen NOS-Concor in rot, den ich unbedingt haben musste. Der alte rote war ja schon etwas blass geworden. So floss eine sehr hohe Dollarsumme an den berühmten Casanova-Händler, der wohl sonst nur wohlhabende Überseekundschaft bedient hat.
Nun ja, diese zufällige Entdeckung war so folgenschwer, dass nur wenige NOS-Teile noch vor mir sicher waren.... (Regina, OR10, AX, 3ttt, Unicanitor, VIP.....)
Die ehemalige Schaufensterkrankheit wurde kuriert, die Teile blieben und liegen...

 
"Wie kommt Ihr eigentlich dazu Euch mit den ollen Rädern zu befassen?"
Hallo Klaus und alle anderen hier...

Danke für den wunderbaren thread!!! Hier steht so viel, was ich einfach zitieren könnte, weils bei mir genauso ist!
Deshalb nur eine kurze Geschichte, die aber auch 2/3 meines bisherigen Lebens umfasst:
Ich fahre seit 1979 ambitioniert Rennrad und habe seitdem so ziemlich alles auf dem Rad durchlebt, was so geht: Radrennen, Urlaube, Marathons, RTFs,... Stahl, Alu, Carbon...
Und seit ein paar Jahren hat sich der Kreis geschlossen - ich bin zurück zu Stahl.
Zuerst ein maßgebautes Tommasini, weil ich dachte, es liegt an der Sehnsucht nach etwas italienischem nach dem seelenlosen (aber schnellen) Carbon...
Doch etwas fehlte noch!
Nach viel reingesteckter Arbeit, "Liebe" (ging aber auf keinen Fall zu Lasten von meiner Frau ;-) ) und vielen Internetrecherchen und Besuchen bei "alten" Mechanikern in ehemals angesagten, kleinen und feinen Radsportläden (ja, auch die gibt´s noch) war klar, der Weg war der ultimative gewesen: mein altes Bianchi wieder so zu haben, wie es sich "damals" unter mir beim ersten Amateursieg 1980 angefühlt hat...

Und die Motivation aller "Olle-Räder-Enthusiasten" ist doch ganz einfach:

ES IST DIE ERFÜLLTE SEHNSUCHT DES MENSCHEN NACH DEM ECHTEN

Grüße

Hauke
 
Bei allen (biografischen) Verschiedenheiten unter den Schreibenden scheint doch vieles bei der Liebe zu den Rennern der 70er bis 90er Jahre gemeinsam zu sein.

Auch ich kam wie manch anderer über den Umweg Alu zur Wertschätzung der Stahl-Rennräder.
Und dann gab / gibt es wohl noch eine Entwicklung: von irgendwelchen, auch guten, Rennrädern (z.B. Kotter SL, Peugeot, Gazelle AA) zu den Edel-Italienern. Die einen sind als Räder gewiss so gut wie die andern, aber ... die Italiener (Gios, Bianchi, Colnago, Pinerello, Chesini, Cinelli und wie sie alle heißen) haben was Unwiderstehliches (zumindestens für mich), so dass ich bedaure, an Kapazitätsgrenzen zu kommen. Denn noch fehlen Gios, Bianchi, Chesini, Masi u.a. in meinem "Stall".

Ich würde gar nicht so viel auf irgendeinem Rad fahren. Aber mit meinen Sammlungsstücken fahre ich doch 2500 km im Jahr - nicht viel im Vergleich zu anderen hier, aber es sind i.d.R. immer kurze 30-40 km-Runden, also sitze ich doch 80-90 x im Jahr im Sattel. Trotzdem bin ich wohl kein Sportler (schon aus Altersgründen nicht mehr), sondern eher ein Sammler und Bastler, der auch fährt, der seine Räder genüsslich ausführt und sie technisch perfekt und in taschentuch-gepflegtem Zustand hält.
 
Hihihi, ich als Spätzünder entdecke Alu als Rahmenmaterial erst jetzt, Ende vorigen Jahres hab ich ein Vitus 979 aufgebaut, das übrigens kolossal fährt. Mein Fahrstil ist auch eher ruhig, so dass der Rahmen sogar ausreichend steif ist für mich bei RH58.
Ein kleines Alu-Intermezzo in den 90ern endete unerwartet schnell, das Unterrohr platzte der Länge nach auf (Titanal). Der Rahmen hatte nur ein paar km und keinen Renneinsatz.
 
ich muß einräumen, daß die marke und herkunft meiner räder eigentlich jeweils zufällen entspringen ;-O
eine "gewisse" prägung war mein erstes, alleinstehendes rennraderlebnis, als ich völlig unbeschlagen (m)ein (heutiges) bianchi als neurad probe gefahren habe. wie gesagt, keine ahnung, aber das teil ging wie die pest und am ende wäre ich mir in meiner begeisterung fast über die zunge gefahren ;-) dann war für mehr als zwei jahrzehnte nichts. aber die farbe und form hatte sich mir irreversibel eingebrannt. letztlich kam es praktisch unbeabsichtigt in meinen besitz und der traum geht weiter.
bei den folgenden geräten, die eigentlich immer ein einsatzsegment bedienen sollten schaute ich natürlich immer erst mal nach einem bianchi. aber nur einmal ergab es sich nochmal, nachdem ich mich mangels preiswerter verfügbarkeit eigentlich schon für eine andere marke entschieden hatte, durch einen zufall doch noch mal.
im wesentlichen wurden es auch immer italienische räder. nicht als schwacher trost, daß es kein bianchi werden konnte, sondern weil sie mich einfach ansprachen, in den bann zogen. es waren die emotionaleren räder, manchmal mag auch der schriftzug am unterrohr mit in die emotion gespielt haben, aber who the f*** is viner ?
enttäuscht hat mich noch keines, vielleicht auch weil ich mir ihrer / ihres wesens sicher war. nicht absolut, nicht meßtechnisch geprüft. aber das ist ohnehin nur ein weiterer versuch sich einem rad zu nähern. rad und fahrer müssen harmonieren, sie müssen sich lieben, dann erreichen sie gemeinsam auch etwas.
natürlich gibt es marken die man erfürchtig oder verächtlich ausspricht, aber irreale erwartungen taugen nicht.
 
Hallo Bo,

ich meinte modernes Alu - speziell bei mir Cannondale CAAD 6, bzw. jetz CAAD 5. Gewiss nicht schlecht und sicher haltbar, aber ich finde es hart.
 
hallo jog,

jedes rad ist die summe seiner bestandteile. ich fahre auch ein 2010er alu das für meinen geschmack und im vergleich zu den geschmeidigen stahltieren bocksteif ist. und ich fahre es sehr gerne. nicht mehr oder weniger gerne als die geschmeidigeren stahlräder. alles zu seiner zeit. das ist ein schöner luxus.
 
Hallo Klaus,

einen Genuss habe ich auch. Aber die Vorteile des Cannondale merke ich vor allem beim Rauftragen aus dem Radkeller, nachher beim Fahren merke ich ehe die Härte. evtl auch mal die Stabilität, wenn ich nur mit einer Hand am Lenker bin. Trotzdem das Cd ist alles andere als ein schlechtes Rad, im Gegenteil, aber .... Stahl bleibt Stahl, und ein italienisches Rad hat eine andere Schönheit als das USamerikaische.
 
Hallo allerseits,

also ich hatte schon mit 7 ein richtiges Stahlrennrad :p. Rotmetallic, 5-Gang, 24 Zoll, neu vom Händler. Irgendwie hatte ich in der Pubertät dann trotzdem ein 3-Gang Hollandrad, vermutlich weil am Niederrhein alle damit rumfahren. Da war ich 15.
Der Schlüssel liegt aber genau in der Zeit. Ein Freund von mir hatte damals ein nagelneues Columbus-Rennrad (Markenname), was ihn ca. 800 DM gekostet hatte und mit einer Mischung aus rot und anthrazit einfach unglaublich aussah für meine damaligen Augen. Ich hatte keins und konnte mir auch keins leisten, aber fands soooo schön!
In den späteren Studentenjahren habe ich dann ein billiges altes Raleigh gekauft als Stadtrad, Rennlenker, aber 5-Gang. Mit Schutzblechen aus Metall. Die gingen gar nicht, also abgemacht und weggeschmissen. Das Rad hat mich lange begleitet, aber ich bin ehrlich gesagt eher wenig drauf gefahren. Erstmal war ich faul, und wenns regnete gings ja nicht, denn es hatte ja keine Schutzbleche :-)).
Erst 2007 habe ich es öfter benutzt und bemerkte die Mängel, als da waren Chromfelgen mit französischem Maß, auf die kein Schwalbe passte, und eine Gabel, deren Kontermutter auf dem Gewindeschaft nicht mehr hielt, und verlotterte Naben, von denen ich keine Ahnung hatte, wie man sie einstellt.
Also begann ich eine teilweise outgesourcte Komplettüberholung inkl. Pulvern. Ergebnis: 300 Euro ärmer, ganz netter Anblick, technisch was gelernt, und ich fuhr nun gerne. Aber es war immer noch ein Billigrad, an dem mir irgendwann ein Ausfallende brach.

Der Fahrspaß war aber nun geweckt, und daraufhin habe ich ein Giant Speeder erstanden, auch eher einfach, aber schön, mit Pedalkörbchen in Chrom. Pedalkörbchen fand ich geil. Und danach ein Columbus, so eins, wie der Freund damals hatte! YES! Und dann noch eins, wieder ein Giant. Und noch eins. Die Lust am Stöbern und Aufspüren war geweckt, und auch die Lust am Zerlegen, Putzen, Informieren, Erkennen, wie gut der Zustand eigentlich noch ist, Zusammenbauen, freuen, fahren. Der Ice-Toolz Werkzeugkoffer für nen Fuffi hat da großen Anteil dran gehabt.
Es kamen die längeren Touren, der Spaß am Speed, und letztes Jahr dann die ersten RTFs. Dafür benutze ich ein Giant Peloton Superlite mit Rx100, was mir samt SPD, Tacho und Schuhen zugelaufen ist und mich wieder von den Pedalkörbchen abgebracht hat.

Ästhetisch verorte ich mich eher in der 7-Gang-Aero-Bremshebel-Ära, also Anfang 90er, und mag eher die solide Massenware als das italienische Edelstgeröhr. Kommt vielleicht noch.

Schönen Gruß

Rockhill
 
...noch 'n Grund: ich hab' mich nicht bewusst an's Alteisen 'rangemacht, das hat mein - urspruenglich neues - Fahrrad selber fuer mich übernommen, indem es schlichtweg alt geworden ist. Weil es aber unverwuesstliche Qualität hat, laeuft es wie am ersten Tag (krabo in columbus sl mi 74er da aufgebaut von einem langjährigen freund aus Bochum: http://www.pommes-ruhr.de/ hollandse frietjes rulz!)
Seitdem hatte ich nie wieder ein komplett neues Rad (außer nem birdy - leider umgehend geklaut) sondern immer nur aus teilen selber aufgebaut - über Alu bis carbon. Aber der Stil und die Klasse der älteren Geräte sind unerreicht.
Alfons
 
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