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Wiederauferstehung von Selles Idéale. Im September ist es soweit.

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 40342
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Made in France. Daß ich das noch erleben darf! :) Wer sonst außer der Grande Nation sollte den Anfang wagen, und hochwertige Radteile erneut in Mitteleuropa fertigen?! Mal was anderes, was schöneres als "Made in Taiwan, Asia, România, India und wasweißichnochalles. Ich hege keinerlei Ressentiments gegen diese Länder, aber das permanente Outsourcing zur alleinigen Kapitalakkumulation ist schon beschämend und nervend.

In diesem Sinne: Je suis Idéale. :):daumen:
 
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NEU! Nicht NOS!
 
[...] mit allzu schmucklosen Komponenten hat sich die fr. Fahrradindustrie ja schön ihr eigenes Grab geschaufelt...
Nö. In erster Linie hat sich die französische Fahrradindustrie, ähnlich wie die deutsche, viel zu lange auf dem bequemen Status als nationaler Hoflieferant ausgeruht.

Stimmt zwar, wenn man sich die Vorliebe Frankreichs für pompöse Schnörkel vor Augen hält, kann man zu vielen Teilen "schmucklos" sagen. Man kann jedoch genauso gut auch "schlicht und funktionell" sagen. Wobei zB die SLJ Schaltwerke bis heute eine Augenweide sind. Was ich für viel verheerender halte, waren diese Billigteile von Simplex aus Delrin. Mit dem typisch französischem Zukunftsglauben hat sich Simplex IMHO den Ruf gründlich ruiniert. Hauptsache Plastik, egal wie's funktioniert.
 
Nö. In erster Linie hat sich die französische Fahrradindustrie, ähnlich wie die deutsche, viel zu lange auf dem bequemen Status als nationaler Hoflieferant ausgeruht.

Stimmt zwar, wenn man sich die Vorliebe Frankreichs für pompöse Schnörkel vor Augen hält, kann man zu vielen Teilen "schmucklos" sagen. Man kann jedoch genauso gut auch "schlicht und funktionell" sagen. Wobei zB die SLJ Schaltwerke bis heute eine Augenweide sind. Was ich für viel verheerender halte, waren diese Billigteile von Simplex aus Delrin. Mit dem typisch französischem Zukunftsglauben hat sich Simplex IMHO den Ruf gründlich ruiniert. Hauptsache Plastik, egal wie's funktioniert.

Kann man so nicht sagen. Simplex war immer innovativ. Juy 543 und 61 waren Schaltwerke die ihrer Zeit voraus waren. Delrin war ein Kunstgriff. Leichter konnte nur Huret. Daß das Material 40 Jahre später noch funktioniert wie am ersten Tag war wohl nicht beabsichtigt. Ausgeschlagene Nieten gibt es ja z.B. auch bei jedem Hersteller. Materialermüdung könnte man also allen vorwerfen. Über Geschmack läßt sich streiten, Cromovelato ist mir z.B. zu peinlich, dann lieber schmucklose Technik. Das sieht natürlich jeder anders. Die Retrofriction-Hebel sind bis heute unerreicht. Dagegen war Campa Mitte/Ende der 70iger von gestern. Verloren haben sie alle gegen den Toyotismus der Japaner.
 
Delrin war ein Kunstgriff. Leichter konnte nur Huret. Daß das Material 40 Jahre später noch funktioniert wie am ersten Tag war wohl nicht beabsichtigt.

Delrin wäre ja ein kleineres Problem wenn sich das Zeug halbwegs kleben ließe... Mit Sekundenkleber Gel habe ich immerhin die gebrochene Anschlagschraubenhülse des Schaltwerkes wieder funktionstüchtig gekriegt. Gut kommt auch nicht wirklich dauerhaft Belastung drauf, so oft fahr ich nicht am kleinsten Ritzel. Und das damals keiner daran gedacht hat das so Spinner wie wir das Zeugs heute noch verwenden gebe ich dir voll recht :bier::D
 
Schlimmer ist, dass Delrin schon im Neuzustand zu weich war. Nach und nach wurden immer mehr Teile wieder aus Metall hergestellt. Am Endpunkt standen die SLJ-Teile, bei denen gar kein Delrin mehr verwendet wurde. Damit war dann wieder das Niveau der Juy 61 erreicht, aber die teile waren bis auf die Schalthebel nichts besonderes. Die Konkurrenz aus Japan hat eben echte Innovationen gebracht, während Simplex unnötigerweise mit nur eingeschränkt tauglichem Material experimentiert hat.
 
Die SLJ-Serie begann mit Delrin. SLJ 1000, 4000, usw. NR und SR waren nichts besonderes.Oder sie nahmen sich jedenfalls nichts im Bezug auf Simplex. Die Konkurrenz aus Japan hat mit abgekupferten französischen Teilen angefangen, diese dann durch eine perfekte Großserienfertigung auf den Markt katapultiert. Simplex haben zwei Dinge zum überleben gefehlt: Spindoktoren und/oder eine fleißige Fließbandgesellschaft.

Das Shimano besonders innovativ zu Zeiten der Delrinexperimente war wüßte ich nicht. Auf Delrin wurde zu dieser Zeit die TDF gewonnen. Es wird sich zeigen ob auch Carbon (insbesondere dessen Einsatz an Schaltung, Vorbau, Lenker usw.) ein eingeschränktes Material sein wird. In 50 Jahren wissen wir mehr.
 
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Kann man so nicht sagen. Simplex war immer innovativ. Juy 543 und 61 waren Schaltwerke die ihrer Zeit voraus waren.
Das widerspricht aber nicht meiner Aussage. Hoflieferant wird man nur mit Qualität, darf sich aber auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Und innovativ war Simplex zum Schluß nicht mehr wirklich, wie viele andere eurpäische Hersteller auch :(

Daß das Material 40 Jahre später noch funktioniert wie am ersten Tag war wohl nicht beabsichtigt.
Ich hatte hier weniger an die reinrassigen Rennrad Schaltungen gedacht, sondern an die Brot-und Butter-Teile. Die auch an diesen "Rennrädern" verbaut waren, die in den 70ern das waren was heute Trekkingräder sind. Wenn ich als Jugendlicher mal auf einem Peugeot saß, hab ich immer ne Krise gekriegt mit diesen Gummi-artigen Schalthebeln. Die Umwerfer warfen auch äußerst ungern um...

Die Retrofriction-Hebel sind bis heute unerreicht.
D`accord :)

Verloren haben sie alle gegen den Toyotismus der Japaner.
Jein. Vieles von den Neuerungen ist ja durchaus nützlich und kein Spielzeug. Dieser erlauchter Kreis hier, der auf vieles von dem neumodischen Kram verzichten kann, ist und war ja nicht die Masse die den Markt bestimmt. Verloren haben dann viele - auch Japaner - gegen einen Hersteller, der sich vor allem auf eines verstand: auf Marketing. Mit Methoden, die denen eines gewissen Softwareherstellers aus Redmond nicht unähnlich sind. Beides Unternehmen, die nur das Beste der Kunden wollen. Deren Geld...
 
Das widerspricht aber nicht meiner Aussage. Hoflieferant wird man nur mit Qualität, darf sich aber auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Und innovativ war Simplex zum Schluß nicht mehr wirklich, wie viele andere eurpäische Hersteller auch :(


Ich hatte hier weniger an die reinrassigen Rennrad Schaltungen gedacht, sondern an die Brot-und Butter-Teile. Die auch an diesen "Rennrädern" verbaut waren, die in den 70ern das waren was heute Trekkingräder sind. Wenn ich als Jugendlicher mal auf einem Peugeot saß, hab ich immer ne Krise gekriegt mit diesen Gummi-artigen Schalthebeln. Die Umwerfer warfen auch äußerst ungern um...


D`accord :)


Jein. Vieles von den Neuerungen ist ja durchaus nützlich und kein Spielzeug. Dieser erlauchter Kreis hier, der auf vieles von dem neumodischen Kram verzichten kann, ist und war ja nicht die Masse die den Markt bestimmt. Verloren haben dann viele - auch Japaner - gegen einen Hersteller, der sich vor allem auf eines verstand: auf Marketing. Mit Methoden, die denen eines gewissen Softwareherstellers aus Redmond nicht unähnlich sind. Beides Unternehmen, die nur das Beste der Kunden wollen. Deren Geld...

Mein Widerspruch bezieht sich auf "ausgeruht". Und das kann man eben nicht so pauschal sagen. Mit Simplex war Schluß als Campagnolo mit Pauken, Trompeten und einem riesigen Werbetrott das Ruder an sich riss. Dann bleibt dir als Hersteller die finanzielle Luft weg. BMW, VW und Daimler sind da gute Beispiele. Ihre Marktposition erklärt sich keineswegs aus der Innovationsfreudigkeit. Da haben andere Hersteller mehr getan.

Mit "Brot und Butter" Teilen beschäftige ich mich nicht. ;) Shimano hängt auch an vielen Baumarkträdern.
 
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