Shimano ist einfach systematisch und professionell vorgegangen. Das ist in der Fahrradbranche auch heute nicht überall üblich. Es gab Sackgassen, die wieder klammheimlich verlassen wurden, z.T. um später wieder ausgegraben zu werden (Biopace, Positron, FF-System, diverse Bremsendetails, OctaJoint - gibts jetzt wieder als Octalink).
Zusammen mit Verkaufsstrategie (Gruppenklassifizierung und Gruppenzwang) kam eine technologische Entwicklung hin zu wirklich zuverlässig funktionierenden Komponenten, und das durch das gesamte Produktprogramm, also für Einsteiger wie für Kenner. Und hier ist mMn der hauptsächliche Unterschied: vor allem in F-Reich und Italien gab es durchaus qualitativ hochwertige Produkte, die auch ganz ordentlich funktionierten (Shimanos erster TdF-Sieg ist nicht so sehr lange her, vorher wurde auf Campagnolo gesiegt, obwohl technisch weit unterlegen). Das waren aber Prestigeobjekte für zahlunxwillige Kunden, der Massenmarkt hat davon nicht profitiert.
Shimano hat sowohl das Profisegment, aber auch gleichzeitig den Massenmarkt mit technologisch gleichwertigen Komponenten ausgestattet. Das war offensichtich bei den europäischen Herstellern nicht auf dem Schirm und deswegen haben sies verschlafen.
Shimanos Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer Strategie mit Disziplin, Fleiß und Ordnung. Davon können andere lernen und es gleich gut oder besser machen. Aber allem voran steht die Erkenntnis. Was machen wir und warum? Was machen die und warum? Was ist daran besser? Was müssen wir machen, um wieder erfolgreich zu werden?
Aber
Shimano baut (zum Glück?) keine Sättel. Also weiter im Thema bitte.