Wir sind Wikinger. Gestärkt durch geschmorten Elch, im ganzen warm geräucherte Fjordbewohner oder auch angenehm sitzen gebleibenen Heidelbeerkuchen (Lengyech) konnte uns auch die finale Passage über die kargen Hochebenen nichts mehr anhaben. Nach einer kurzen Anfahrt entlang des Fjords, einer Überfuhr mit der Fähre und einer weiteren 10 km Aufwärmphase schickte uns Geir in den letzten ernsten Anstieg der Tour, ca. 1250hm. Aufgrund von Steinschlag auf der alten Straße mussten wir auf die am Freitag doch stärker befahrene "Bundesstraße" ausweichen, was einige km im Tunnel bergauf zur Folge hatte, weniger erquicklich: die schlechteste Luft der Woche. Mario attackierte früh, sein erklärtes Ziel bestand darin, seinen Gegnern Schmerzen zu bereiten. Lengyech blockt die Gegner durch provokantes Jausnen an der Spitze. Mario wird gesamt Zweiter, holt auf seinen Gegener von Gestern aber über 8 Min. heraus, daher gewinnt (der schreckliche?) Sven, für den er heute gefahren ist. Shimagnolo erlebt eine Soloetappe, Woge und Hugo kümmern sich um einen runden, orangen Norweger des Siegerteams, der sich gerne 10km bergauf ziehen lässt, um dann bei der Labe einfach mit einer Gruppe sang und klanglos ab zu hauen, obwohl er vorher fürs Bergabfahren Gegenleistung und ewige Treue gelobt hatte. Soso das soll wohl Radsport sein. Woge ist sauer, weil auch sein Klassementgegener Kare so an der Labe an ihm vorbei gezogen war. Mit unseren Rapha Bremsfallschirmen sind wir chancenlos, sie einzuholen. Das nächste Regenjackerl lassen wir maßschneidern! Woge baute sienen Ärger mir pedalieren in Front ab. Rückenwind, flott. Lohnt sich, der Rückstand auf Kare (der norwegische Kindergärtner) hält sich in Grenzen: Woges Gegener im beinharten Kampf um den 18. Platz, macht nicht genug gut. Hugos Tank is empty. Wir holen einige Gruppen ein und rollen ins Ziel. Heute gesamt 120km. Dort haben Lengyech und Shimagnolo bereits wieder Sozialkontakte aufgenommen. Gerald folgt unmittelbar danach, hat wieder liebevoll eine Gruppe betreut, um sie am Schluss abzusprinten. Wieder zurück in Geilo! Die Abschlußetappe ist das Buffett. Wir positionieren uns optimal im Feld (Speisesaal), sodass wir im richtigen Augenblick eine Fluchtgruppe lancieren können und zu den Top-ten der Tellerträger gehören. Diese Führung geben wir nicht mehr ab und haben so die Kalorienaufnahme/Stunde in einen bemerkenswerten Schnitt absolviert. Manche von uns schrammen an einer Omega3-Vergiftung, gesamter Shrimps/Lachskonsum für ein halbes Jahr an einem Abend. Die Schlusszeremonie ist sympathisch kompakt, Andrea bekommt einen Holzteller (Leithaberg-like). Gewonnen haben wir v. a. Dank Hugos Einsatz auf der Strecke die Fotowertung: unser Album wird schon während der Woche exklusiv auf der Vikingtour Startseite gefeatured:
www.vikingtour.org. Wir gönnen uns EIN Abschlussbier um EUR 11.- Nein, nicht eines gemeinsam, obwohl wir im laufe der letzten Woche solche Dinge öfter überlegt haben. Skol.
Finale Bilder:
http://www.flickr.com/photos/radcore/sets/72157630718135442/