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Woher kommt die Geschwindigkeit?

Schabalauke

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Hallo Zusammen,

ich fahre selbst ja nur eines dieser sog. Fitnessbikes. Ist ja nicht so weit von einem Rennrad entfernt. OK, ich kann am Lenker nicht "unten" greifen (auf jedenfall nicht lange :p ) und es hat etwas dickere Reifen. Das Ding passt mir wie angegossen. "Sportliche" Haltung mit ca. 12cm Überhöhung.
Jetzt habe ich zum Probefahren ein gut 16Jahre altes Gudereit Rennrad hier stehen. Ist mir viel zu groß (RH63). Bei den Fahrten damit ist der Sattel so weit unten, das ich ohne Überhöhung fahre.
Aber ich kann mir einfach nicht erklären, warum dieses Rennrad so verdammt schnell ist! Hatte schon vermutet der Tacho spinnt. Eine Tour mit einem Bekannten (er auf meinen Fitnessrad, ich auf dem RR) hat fast identische Werte gebracht. (Fitnessbike zeigt bei 25 sogar 0,4 mehr an). Bin mit dem RR schon auf der Ebene durch die 50 Marke gebrochen. Da hab ich mit dem Fitnessbike schon bei leichtem Gefälle Schwierigkeiten..
Bessere Aerodynamik schließe ich wegen der Überhöhung aus. Der max. Gewichtsunterschied von 2kg sollten bei einem 100kg Fahrer auch nichts ausmachen.
Ich vermute eigentlich, das es am Rollwiderstand liegt. Bei Kreuzotter fällt der Unterschied aber deutlich geringer aus.
Aber vielleicht habt Ihr eine Ahnung wo meine Leistung verpufft? :mad:
 
Die Geschwindigkeit eines RRs hängt von vielen Faktoren ab:
Aerodynamik, Gewicht, Leichtlauf, Übersetzung, Reibung und und und...

Ich denke aber, daß der Rollwiederstand und somit die Reibung seinen Teil dazu beitragen. Denn wo keine Auflagefläche, da keine Reibung.
 
Schabalauke schrieb:
...Bin mit dem RR schon auf der Ebene durch die 50 Marke gebrochen. Da hab ich mit dem Fitnessbike schon bei leichtem Gefälle Schwierigkeiten....
vielleicht zwei Magnete montiert? ;)

Um auf über 50 km/h zu kommen, brauche ich eine ziemlich schiefe Ebene... :cool: Hut ab vor Deiner Leistung!

on topic:
Nach meiner Erfahrung sind's vor allem:
- leichter laufende Räder mit weniger Rollwiderstand durch dünnere Reifen
- stimmigere Übersetzung am RR
 
Also ich hab auf dem RR die 50 auch nicht lange halten können. Aber auf dem Fitnessbike ist da gar nicht dran zu denken.
Sicher ist das RR länger übersetzt. Aber ich denke das es daran nicht liegt, denn die Trittfrequenz auf dem F-Bike macht mir da keine Probleme.
Wie gesagt ich denke auch es liegt an den Rädern/Reifen. Das RR hat uralte Continental Nylon 25-622, das FB hat Schwalbe Marahon Comfort 28-622 montiert.
Ebenfalls in Verdacht sind die Laufräder selbst. Das FB hat schöne (aber vermutlich schwere) Vuelta Airline 1 und das RR rollt auf Mavic MA2 (bessere Lager?). Hat mein Körpergewicht die Lager am FB schon ruiniert? (100kg).
Im reinen "Schiebebetrieb" ist das RR quasi lautlos unterwegs (von der 105 hört man noch nicht einmal den Freilauf), das FB ist deutlich zu hören (aber immer noch deutlich leiser als ATB/MTB).

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrung damit, das ein Rad "schlecht" läuft?
 
Ein gern vergessener, aber wesentlicher Faktor ist die Sitzgeometrie, die
ist beim Fitnessbike, glaub ich suboptimal.
Die Sitzgeometrie ist letzlich dafür verantwortlich, wieviel "Druck" du aufs
Pedal bekommst. Rollwiderstand dürfte auch noch entscheidend sein.
 
Mal zum Thema Reibung, ein Ausschnitt aus einem Artikel in der Tour 07/2003 glaub ich.

"Der physikalische Zusammenhang: Zwei Reifen, die sich
in der Breite (und damit auch in der Höhe) unterscheiden,
ansonsten aber identisch aufgebaut sind, weisen bei gleichem Luftdruck und gleicher Belastung durch das Fahrergewicht
gleich große Reifenaufstandsflächen auf. Zwar unterscheiden
sich die Flächen in der Form – bei schmalen Reifen
fällt sie lang und schmal aus, bei breiteren Reifen ist sie
kürzer und breiter; der Flächeninhalt ist jedoch in beiden
Fällen identisch. Der schmale Reifen muss sich beim Einfedern
aber auf größerer Länge und Höhe stärker verformen
als der breite – er walkt mehr. Diese Verformung kann man
sich als eine Art innere Reibung im Reifen vorstellen, die viel
Energie verzehrt. Sie fällt bei breiteren Reifen geringer aus
als bei schmalen; deshalb haben breite Reifen – bei gleichem
Luftdruck – einen geringeren Rollwiderstand."

Also wollen wir das mal glauben. Der Marathon läuft aber auch sicher nicht so gut wie ein Rennradreifen. Aber mit der Breite hat das wohl weniger zu tun als mit der Gummimischung.

Ich denke auch das es die vorteilhaftere Geometrie bei dem Rennrad ist. Somit kann man effektiver Treten und mehr Kraft ausüben. Desweiteren würde ich die Aerodynamik bei 50 km/h nicht unterschätzen. Bei einem Rennrad hat man doch vom Sattel zum Unterlenker bestimmt mehr als 12cm Überhöhung? Ausserdem ist vielleicht das Oberrohr länger, das lässt dich auch gestreckter sitzen. Teste mal was passiert wenn du dich auf dem FR plötzlich ganz flach machst. Am besten bergab. Da kommen schnell mal 4-5 km/h dazu.

Andere Ideen hab ich dazu erstmal nicht!

Gruß René
 
Da bin ich wieder!
Erstmal DANKE für Eure Anregungen!
Schnellspannern sei dank habe ich die Räder komplett getauscht. Bremsen nachgestellt und auf geht's. Beim Wechsel ist mir schon der Gewichtsunterschied der kompletten Räder aufgefallen. Zwar spielt bei meinem Gewicht diese Masse eigentlich keine Rolle, vermute aber das es sich bei Rotation anders verhält. Kreiselphysik war nie meine Stärke.
Aber dafür wieder zur Praxis: Genial. Der Unterschied läßt sich kaum in Worte fassen. Alles fühlt sich an wie frisch geölt. Schon beim Beschleunigen ein echter Aha-Effekt. Auf Ebener Strecke wurde auch fast die 50 wieder erreicht, aber jetzt merkt man die kürzere Übersetzung doch.
Und diese Ruhe! Herrlich. :D
Grob überschlagen wird das ganze wieder große Löcher ins Budget reißen. Komplette Laufräder, größeres Kettenblatt oder gleich ganzen Kurbelsatz?
Welche Räder? Keine Ahnung, sollten aber mein Gewicht tragen.

Probleme, Probleme

Der Rolf
 
Schabalauke schrieb:
Da bin ich wieder!
Erstmal DANKE für Eure Anregungen!
Schnellspannern sei dank habe ich die Räder komplett getauscht. Bremsen nachgestellt und auf geht's. Beim Wechsel ist mir schon der Gewichtsunterschied der kompletten Räder aufgefallen. Zwar spielt bei meinem Gewicht diese Masse eigentlich keine Rolle, vermute aber das es sich bei Rotation anders verhält. Kreiselphysik war nie meine Stärke.
Aber dafür wieder zur Praxis: Genial. Der Unterschied läßt sich kaum in Worte fassen. Alles fühlt sich an wie frisch geölt. Schon beim Beschleunigen ein echter Aha-Effekt. Auf Ebener Strecke wurde auch fast die 50 wieder erreicht, aber jetzt merkt man die kürzere Übersetzung doch.
Und diese Ruhe! Herrlich. :D
Grob überschlagen wird das ganze wieder große Löcher ins Budget reißen. Komplette Laufräder, größeres Kettenblatt oder gleich ganzen Kurbelsatz?
Welche Räder? Keine Ahnung, sollten aber mein Gewicht tragen.

Probleme, Probleme

Der Rolf

Vielleicht sind es auch nur die Naben? Dafür würde auch die unterschiedliche Geräuschkulisse sprechen.

Grüße

Michael
 
OK, dann ist es wohl einfach das gewicht der Laufräder. Die rotierende Masse ist enorm wichtig bei der Beschleunigung. Und um die 50 km/h zu erreichen muss man schon ganz schön beschleunigen. Daher wirst du um richtig schnell zu werden wohl andere Laufräder und Rennradreifen benötigen. Ich mag ja meinen Systemlaufradsatz WH-R 550. Aber bei deinem Gewicht könnte das schon kritisch werden. Einen guten klassischen Laufradsatz bekommt man doch sicher auch schon für 150 € oder so gebaut. Mit Reifen und Schläuchen usw. dürften das so 200-250€ werden. Nicht ganz wenig! Na denn viel Spaß noch!

R
 
Ich hab das mit den Naben mal geprüft... Ich sitze als Selbständiger mit meinen Rechnern im Keller, gleich neben den Rädern....
Erschreckenderweise laufen die Airliner (mal so in der Hand gehalten und gedreht) viel ruhiger. Die Mavic Felgen (auf 105 Nabe) lassen ein deutliches Rastern spüren. Drehe ich die Achse, dreht sich hier - mit entsprechendem Schlupf - das Rad mit! Ist bei den Airlinern so nicht möglich. Schiebt sich also immer mehr auf Gewicht und/oder "Reifenbreite"?
Frage an die Experten: Kann ich einen schmalen (oder wie schmal?) RR-Reifen auf meinen Felgen montieren? Felgenbreite ist 25mm.

Schon mal vielen Dank im Voraus. Da träum ich heut' nacht von. :mad:
 
b-r-m schrieb:
Ähnliche Erlebnisse hatte ich mit 16 Jahren, als ich das erste Mal einen Renn-Einer mit einem normalen Ruderboot verglich. Ich glaube es liegt an der Wasserverdrängung. ;)
wie? 50 km/h die Stunde in einem Ruderboot? Bergrauf, oder runter? ;)
 
millenovanta schrieb:
Vielleicht sind es auch nur die Naben? Dafür würde auch die unterschiedliche Geräuschkulisse sprechen.

Schwalbe Marathon ist sowas wie ein runder Bremsfallschirm. Die Biester sind schwer und hart - dafür aber auch wirklich robust. Für höhere Geschwindigkeiten taugen sie aber einfach nicht.

Kleiner Reifentipp für den OP, falls das Geld für neue Laufräder nicht reicht: Conti Sport Contact in 32 mm, passen auf 19er-Felgen (ich nehme an die berichteten 25 mm waren Außenmaß und nicht Hornbreite, die wäre bei 25 mm Außenmaß dann näherungsweise 19 mm). Der Reifenwechsel müßte sich im Schnitt schonmal mit mindestens 1-2 km/h bemerkbar machen.
 
Der größte "Feind" des RR-fahrers ist und bleibt der Luftwiderstand, der mit dem Quadrat zur Geschwindigkeit ansteigt.

Das Gewicht ist in der Ebene vernachlässigbar, detto der Rollwiderstand (bei gleichem Luftdruck).
 
hatte als Student lange kein Geld für ein Rennrad, also mußte mein Trekkingrad, welches einem "Fitnness-Bike" entspricht für Vieles herhalten.
Wichtig von seiten der Rahmengeometrie sind ja nur die 3 Positionen Sattel, Lenker und Pedale. Da kannst Du mit Verstellen des Sattels und entsprechendem Vorbau der Rennradgeometrie sehr nahekommen.
Dann brauchst Du noch 8 Bar im (möglichst schmalen) Reifen, einen runden Tritt und wenig Luftwiderstand.

D.h. mit schmalen Drahtreifen die Du auf 8 bar aufpumpst, einem Triathlonlenker und Klickpedalen kannst Du auch mit einem Fitnessrad Rennradlern das Leben sehr schwer machen, wenn sie meinen einen Fitnessbiker eben mal so Abhängen zu können.

Mittlerweile habe ich natürlich ein Fully, ein Rennrad und ein Trekkingrad.
Aber ehrlich gesagt, kann man mit einem Trekkingrad verdammt viel anstellen wenn man damit genügend trainiert.

Grüsse Mark
 
kleinenbremer schrieb:
Wieviel Druck hat man eigentlich auf den Fitness Rad? Der Rollwiederstand nimmt durch die 8bar auf dem Rennrad sehr ab. Soviel Vertragen Trecking Rad Reifen nicht mal, ohne zu platzen.

Christian
Dafür hast dort weniger Walkarbeit zu leisten, weil der Reifen breiter ist.;)

Breitere Reifen, weniger Rollwiderstand. Eh scho wissen...;)
 
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