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Was ist Klauenöl?
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Rinderklauenöl, englisch: neats-foot oil.
Sheldon nennt u.a. seine Verwendung als eine Möglichkeit, die Einfahrzeit eines Sattels erheblich zu verkürzen:
http://tinyurl.com/jpl32
http://tinyurl.com/bnvpkhg
Brooks rät wohl deshalb ab, weil insbesondere bei zu reichlicher Anwendung die Gefahr besteht, daß der
Sattel frühzeitig so stark ausleiert
, daß ein Nachspannen nicht mehr möglich ist.
Die Brooks-Empfehlung, ausschließlich "Proofide" sparsam zu benutzen, mag funktionieren, wenn man
einen Sattel auf einem täglich benutzten Fahrrad besitzt, sowie eine gehörige Portion Leidensfähigkeit.
Mein erster Brooks, auf meinem Cross- bzw. Tourenrad, war noch nach 1/2 Jahr bretthart, und ich am Rande der Resignation - dann las ich von der Methode des satten Tränkens mit Rinderklauenöl, wandte sie an (
ohne das teilweise auch empfohlene direkt anschließende Weichprügeln mit einem Holzhammer o.ä.), und ein paar Wochen später war ich mit dem
Sattel versöhnt.
Meine Geliebte/Frau und ich besitzen 6 Kernledersättel (4 Brooks, 2 Lepper) - so viel können wir weder Rad fahren noch Schmerzen ertragen, die alle nach der originalen Brooks-Methode einzufahren. Alle 6 habe ich einmal mit reichlich Rinderklauenöl behandelt, bei späterem Pflegebedarf reicht uns dann Bienenwachs-Lederbalsam (aus einem Reiterladen).
Ich bin überzeugt, daß diese Sättel uns noch viele Jahre gute Dienste leisten werden.
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Rinderklauenöl wird auch benutzt, um die Ledersohlen hochwertiger Schuhe zu imprägnieren. Auch hier ist die Methode umstritten, da bei geklebten Sohlen die Klebung an- oder gar aufgelöst werden könnte. Bei rahmengenähten Schuhen dürfte dieses Risiko aber wohl nicht bestehen.
Ich verwende es gelegentlich auch bei meinen Ledersohlen und habe noch keine nachteiligen Effekte bemerkt.
LG Helmut