zaunk
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Ich fahre aktuell drei Räder, jeweils eines aus Stahl, Alu und Carbon. Ich fahre alle gerne, aber nicht zu jeder Gelegenheit. Die am Stahl- und Carbonrad verwendeten Rahmenmaterialien und Komponenten waren mit Ausnahme der Laufräder ziemlich superduper, wenn nicht high-end, aber eben 1995 bzw. 2006. Mit den Rahmen bin ich sehr zufrieden und die Technik funktioniert auch heute noch ganz fein, aber eine aktuelle Einsteigergruppe funktioniert sicher genau so gut, wenn nicht sogar besser. Gute Montage vorausgesetzt, bei schlechter Montage ist wahrscheinlich eine 7-fach Schaltung am gutmütigsten.Das mit dem Rahmenmaterial ist schon klar. Viele schwören auf Plastik (sry Carbon) und viele auf leichte Alu-Racer und andere auf Stahl. Ist schon klar. Die eigene Maschine ist wahrlich immer die Beste, wenn nicht gerade der Nachbar das Hyper-Ultra-Performance-Super-Bike hat.
Wichtig ist, dass dir das Rad passt und Höhe und Länge nicht nur im gerade noch fahrbaren Bereich liegen. Gerade am Anfang ist es super, wenn man etwas ausprobieren kann (Vorbaulänge, Überhöhung, Lenkerdrehung, Bremshebelposition), ohne dass das Rad gleich nach Kasperbude aussieht oder sich schlecht steuern lässt. Was im Sommer mit Sonne im Rücken an Streckung und Überhöhung gut gefahren kann, zwingt einen vielleicht im Winter bei feuchtem Wetter unter einer klammen Windjacke oder nach einer Winterpause (böse!) dauerhaft an den Oberlenker. Wenn man nicht schon sehr flexibel und mit einer starken Rumpfmuskulatur gesegnet ist, fährt man nach x Kilometern eh nicht mehr in der Position, die man im ersten Sommer hatte.
Neben Sitzposition spielt für mich die Ergonomie am Lenker die wichtigste Rolle. Ich fahre Bremsschalthebel unterschiedlicher Generationen, aber für mich ist nichts angenehmer als die aktuellen Lenkerformen, die eine entspannte waagerechte Griffposition erlauben, ohne das im Unterlenker nicht mehr gebremst und geschaltet werden kann und die Lenkerenden auf die Vorderradnabe zeigen Die Kombi aus 8-fach STI und end-90er Ergolenker funktioniert schon besser als ein klassischer Rundbogen, kommt für mich aber an halbwegs aktuelle Kombinationen immer noch nicht ran. Die ganze Welt der schnellen Anpassung (im Sinne von leicht verfügbarer, günstiger und schnell auszutauschender Neuware) steht einem dann leider erst mit Aheadvorbauten und Oversizelenkern (größere Auswahl) komplett offen, aber das muss jeder für sich selbst be-greifen und gucken wie wichtig ihm das ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: wenn das erste richtige Rennrad kein Volltreffer im Sinne von passt genau oder bietet alle Möglichkeiten, um daraus den eigenen Bedürfnissen folgend eine vernünftige Fahrmaschine zu machen, fährt man mit einem günstigen Rad zum Einstieg gut. Das kann dann wieder gehen, wenn man doch etwas anderes braucht oder will.
Meine erste richtige, aber planlose Investition (550 Euro) in einen gebrauchten Renner ist mein Alurad und das hat von Vorbau/Lenkerwechseln bis hin zur neuen (gebrauchten) Gruppe eigentlich alle Evolutionsstufen durch. Wäre da nicht die Heldenkurbel und der fehlende Platz für fest montierbare Schutzbleche wäre das mein eines-für-alles Rad. Aber irgendwas ist immer und unterschiedliche Räder zu fahren macht nicht nur Spaß, sondern ist unter Vielfahrern weit verbreitet, falls mal etwas kurzfristig ausfällt.