Keine Ahnung, ob man mein Rad als »Youngtimer« bezeichnen kann – eher nicht. Ein Klassiker ist's aber auch nicht. Ein irgendwie hybrides Gefährt. Aber die Maschine hat mir in der langsam zu Ende gehenden Saison ausnehmend viel Freude bereitet, so dass sie es verdient hat endlich mal vorgestellt zu werden. Sollte eigentlich mit besseren Fotos geschehen, aber nachdem ich das wohl in absehbarer Zeit nicht schaffe, hier also mit Handybildern. Sorry!
Das Romani stammt mutmaßlich aus der Zeit um 1990. Ich habe den Rahmen hier im Forum gesehen, besichtigt, gekauft, weil er mir einfach gefallen hat, obwohl Rahmen mit Gabel zusammen mehr als 3 kg wiegen (rangiert damit vermutlich noch unter Aelle oder Cromor). Dass hinten 130 mm passen hat wahrscheinlich den Ausschlag gegeben.
Es war nicht von Anfang an geplant, aber die wichtigsten Komponenten sind dann doch alle aus Vicenza. Vorgabe war, alles sollte silber sein. Geworden ist es dann ein bunter Mix aus NOS- und wenig gebrauchten Teilen der Jahre 2007 bis 2011 (glaube ich) und aus den Gruppen Centaur, Athena, Chorus und Record sowie Verschleißteilen aus
Veloce – etwas Carbon ließ sich dabei nicht umgehen. Dem ganzen liegt keine profunde Philosophie zugrunde, sondern es sollte einfach hübsch aussehen, modernen Komfort bieten und bezahlbar bleiben. Kurzerhand wurden daher einfache aber gut beleumundete Systemlaufräder erworben. Lenker und Vorbau sollten nicht schwarz werden, was etwas schwieriger zu realisieren war, da ich hier ebenfalls moderne Komponenten wollte. Bei Ritchey wurde ich in der Serie »Classic« fündig. Nicht ganz glücklich bin ich über die Sattelstütze die etwas hausbacken daher kommt – aber so groß ist die Auswahl für 26,4 mm nicht ... Zuerst hatte ich eine ohne Versatz, die ich eigentlich (optisch) passender finde, aber mittlerweile sitze ich gestreckter und damit zu kurz. Schnittiger fand ich auch der Arione-
Sattel, der aber in diesem Leben nicht mehr Freund meines Hinterteils werden wird. Daher sitze ich jetzt auf dem Aliante fast so gut wie auf dem Leder meiner älteren Räder.
Im täglichen Gebrauch hat mich das Romani von Beginn an über die Maßen erfreut. Nun bin ich kein alter Hase mit Stallgeruch, sondern erst seit drei Jahren dabei – als »Klassiker« sozialisiert sozusagen, aber das Gerät passt wie angegossen. Die Option den Vorbau aus Komfortgründen umzudrehen kann ich noch ein paar Jahre aufschieben. Meine Performace ist während der Saison stetig besser geworden und letzte Woche habe ich glückselig meinen ersten »echten« Berg erklommen (880 m bzw. ca. 750 hm).
Und zum Schluss muss ich das Versäumnis nachholen, das Steuerkopfschild abzulichten (habe ich vorhin vergessen), weil es, wie ich finde, aussieht wie das Label eines alten Essigs aus Modena (Vorsicht: Bild noch schrottiger als oben).